James L. Jones
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James L. Jones junior (* 19. Dezember 1943 in Kansas City, Missouri) ist ein ehemaliger General des US Marine Corps war von 1999 bis 2003 der 32. Commandant of the Marine Corps und von 2003 bis 2006 der 13. Kommandeur des US European Command und zugleich der 14. Supreme Allied Commander Europe (SACEUR). Seit dem 1. Februar 2007 ist er im Ruhestand.
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Leben
Ausbildung
James L. Jones studierte an der Georgetown University School of Foreign Service in Washington (D.C.) und schloss diese 1966 mit einem Bachelor of Science ab. Von 1973-74 studierte er an der Amphibious Warfare School in Quantico, Virginia. 1985 nahm er schließlich noch die Möglichkeit wahr am National War College in Washington (D.C.) einen Abschluss zu machen.
Militärische Laufbahn
Im Oktober 1967 ging er nach Vietnam und diente als Zugführer und Kompaniechef in der G-Kompanie des 2. Bataillons, 3. US-Marineregiment. Nach zwei Jahren kehrte er im Dezember 1968 zurück in die Vereinigten Staaten und diente in verschiedenen Einheiten als Kompaniechef, bis er im November 1974 wieder ins Ausland, nach Okinawa, versetzt wurde und dort als Kompaniechef der H-Kompanie, 2. Bataillon, 9. US-Marineregiment der 3. US-Marinedivision diente.
Nach Stabsverwendungen im Hauptquartier des Marine Corps (HQMC) in Washington (D.C.) von 1974 bis 1984 absolvierte er das National War College. Ein Jahr später, nach seinem Abschluss, wurde ihm dann das Kommando über das 3. Bataillon des 9. US-Marineregiments, 1. US-Marinedivision in Camp Pendleton, Kalifornien übertragen.
Im August 1987 kehrte Jones zurück ins Hauptquartier des US Marine Corps und diente dort als Stabsberater des Commandant. In dieser Verwendung wurde er auch zum Colonel befördert und übernahm im Februar 1989 den Posten des Military Secretary des Commandant.
Ende 1990 bekam er das Kommando über die 24. Marine Expeditionary Unit (24.MEU/SOC) in Camp LeJeune, North Carolina. Während dieser Verwendung nahm er an der Operation Provide Comfort im Nord-Irak und der Türkei teil, in deren Rahmen die Kurden vor Übergriffen der irakischen Armee geschützt wurden.
Als er 1992 zum Brigadier General befördert wurde und als Stellvertretender Direktor J-3 im US European Command, Stuttgart, Deutschland eingesetzt war, wurde er als Stabschef der Joint Task Force Provide Promise, welche für Operationen in Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zuständig war, abkommandiert.
Als er 1994 wieder in die Vereinigten Staaten kam, wurde er zum Major General befördert und Kommandierender General der 2. US-Marinedivision, Marine Forces Atlantic im Camp LeJeune, North Carolina. Danach diente Jones, 1996, als Direktor der Expeditionary Warfare Division im Stab des Chief of Naval Operations und wurde später stellvertretender Leiter des Stabes für Pläne, Taktik und Operationen im Hauptquartier des US Marine Corps in Washington (D.C.). Dort wurde er auch, am 18. Juli 1996, zum Lieutenant General befördert und von 1997 bis 1999 zum Senior Military Assistant des Verteidigungsministers bestellt.
Am 30. Juni 1999 wurde er zum General befördert und übernahm einen Tag später den Posten des 32. Commandant of the Marine Corps, wurde damit der ranghöchste Marine und war somit auch Teil des Vereinigten Generalstabs der US-Streitkräfte.
Im Jahre 2003 übernahm Jones am 16. Januar den Posten des Kommandeurs des US European Command (USEUCOM) und den des Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) einen Tag darauf. Während dieser Zeit führte die NATO die International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan im Kampf gegen die Taliban, dabei waren Jones als EUCOM-Kommandeur ebenfalls die US-Truppen der Operation Enduring Freedom in Afghanistan unterstellt.
Am 14. Juli 2006 kündigte die NATO an, dass Bantz J. Craddock, General der US Army, nach seiner Verwendung als Kommandeur des US Southern Command, Jones gegen Ende des Jahres auf den Posten des SACEUR folgen würde.[1] Diese Nominierung wurde am 29. September 2006 vom US-Senat bestätigt. Am 4. Dezember übergab er das Kommando das US European Command schließlich an General Craddock, sowie drei Tage später, am 7. Dezember, das Kommando als Supreme Allied Commander Europe.[2] Jones trat dann am 1. Februar 2007 in den Ruhestand.[3]
Jones wurde von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld der Posten des Kommandeurs des US Central Command, zuständig u.a. für den Nahen Osten, angeboten. Jones lehnte dies jedoch ab, da er anscheinend befürchtete in dieser Position zu häufig übergangen zu werden, da sich Rumsfeld bisher meist direkt an den Kommandeur der Koalitionstruppen im Irak, General George W. Casey junior, gewandt hatte.[4]
Seine Auszeichnungen umfassen u.a.: die Defense Distinguished Service Medal mit zweifachem Eichenlaub, die höchste militärische US-Auszeichnung in Friedenszeiten, den Silver Star, das Legion of Merit mit vierfachem Eichenlaub, eine Art Verdienstmedaille, den Bronze Star für Tapferkeit sowie das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Weblinks
- Offizielle Biographie (englisch)
- Offizielle Seite des US European Command (englisch)
Quellen
- ↑ Guantanamo chief to become NATO top commander (Reuters vom 14. Juli 2006, englisch)
- ↑ Supreme Allied Command Europe changes hands (englisch)
- ↑ Public Directory of: U.S. Marine Corps General Officers & Senior Executives, Senior Leader Management Branch (MMSL) Manpower & Reserve Affairs, United States Marine Corps (vom 6. Dezember 2006; MS-Word-Dokument; englisch)
- ↑ The "Defense Secretary We Had" (Washington Post vom 9. November 2006, englisch)
Vorgänger |
Commandant of the Marine Corps 1999 - 2003 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Supreme Allied Commander Europe 2003 - 2006 |
Nachfolger |
Vorgänger Joseph W. Ralston |
Kommandeur US European Command 2003 - 2006 |
Nachfolger Bantz J. Craddock |
Personendaten | |
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NAME | Jones, James L. |
ALTERNATIVNAMEN | Hagee, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | 32. Commandant of the Marine Corps, Supreme Allied Commander Europe |
GEBURTSDATUM | 19. Dezember 1943 |
GEBURTSORT | Kansas City, Missouri |