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United States European Command

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Emblem des United States European Command.
Emblem des United States European Command.

Das United States European Command (USEUCOM oder EUCOM) ist eines von fünf Oberkommandos (Unified Combatant Command) der Streitkräfte der USA, das Elemente aller US-amerikanischen Teilstreitkräfte vereint und mit ihnen arbeitet.

Es hat seinen Sitz in den Patch Barracks in Stuttgart, Deutschland, und ist das einzige US-Oberkommando, welches sich außerhalb der USA befindet.

Kommandeur ist derzeit General Bantz J. Craddock.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zuständigkeit

Verantwortungsbereich des USEUCOM
Verantwortungsbereich des USEUCOM

Der Verantwortungs- oder Zuständigkeitsbereich (Area of responsibility) umfasst alle militärischen Aktionen der USA in Europa, Afrika und einem Teil des Nahen und Mittleren Ostens.

Dabei war das Kommando verantwortlich für die amerikanische Militärpräsenz während zahlreichen Operationen, einschließlich der Operation Enduring Freedom, Operation Joint Guardian JTF Falcon (KFOR Präsenz im Kosovo), Operation Allied Forces JTF Noble Anvil (der Luftoperationen am Anfang des Kosovokriegs) und der Operation Restore Hope (Unterstützung der US Sicherheitsbestrebungen in Somalia).

[Bearbeiten] Auftrag

  • EUCOM unterhält einsatzbereite Streitkräfte, um Operationen im vollen Umfang allein oder in Zusammenarbeit mit den Koalitonspartnern durchzuführen,
  • Erhöhung der transtlantischen Sicherheit durch Unterstützung der NATO,
  • Gewährleisten regionaler Stabilität,
  • Kampf gegen den Terrorismus,
  • Vertretung der U.S. - Interessen in der Region.

(Übersetzung von der offiziellen Website von EUCOM)

[Bearbeiten] Unterstellte Kommandos und Einheiten

Dem EUCOM sind keine kämpfenden Einheiten direkt unterstellt, sondern fünf administrative Komponenten:

Der Hauptteil der EUCOM unterstellten Truppen bilden die 7. US-Armee, die 6. US-Flotte, und die 3. und 16. Air Force.

[Bearbeiten] 7. Armee der US Army

Die 7. US-Armee der US Army ist in Deutschland stationiert. Sie besteht aus einem zwei Divisionen umfassenden Korps. Noch zu Zeiten des Kalten Krieges unterstanden ihr zwei Korps mit vier Divisionen. Die Siebte Armee im Detail:

  • Multinationale Brigade - Ost - KFOR, im Kosovo (Jugoslawien)
  • Hauptquartier des V. US-Korps, in Heidelberg (Deutschland)
  • 1. US-Panzerdivision, in Wiesbaden (Deutschland)
  • Southern European Task Force (Airborne) - Südeuropäische Schnelleingreiftruppe (Fallschirmjäger), in Vicenza (Italien)
  • 21. Regionales Unterstützungskommando, in Kaiserslautern (Deutschland)
  • Unterstützungskommando des 3. US-Korps, in Wiesbaden (Deutschland)
  • Reservekommando der 7. Armee, in Schwetzingen (Deutschland)
  • JMCTC - Joint Multinational Command Training Center - Truppenübungsplatz Grafenwöhr, in Grafenwöhr (Deutschland)
  • JMRC - Joint Multinational Readiness Center, Gefechtsübungszentrum, in Hohenfels (Deutschland)
  • 5. Fernmeldekommando, in Mannheim (Deutschland)
  • 1. Personalverwaltungskommando, in Schwetzingen (Deutschland)
  • Feldunterstützungbrigade der US Army Europe, in Seckenheim (Deutschland)
  • 266. Finanzverwaltungskommando, in Heidelberg (Deutschland)
  • Regionales Sanitätskommando Europa, ebenfalls in Heidelberg

Ebenfalls in Italien ist die US-Luftlandeeinheit 173. Airborne Brigade stationiert, die 2003 an der Invasion des Irak während der Operation Iraqi Freedom teilnahm und im Norden des Iraks eingesetzt war, um die kurdischen Rebellen zu unterstützen.

[Bearbeiten] 6. Flotte der US Navy

Die Sechste Flotte der US Navy ist im Mittelmeerraum eingesetzt und bildet so die südliche Flanke der NATO. Sie ist u.a. für den Schutz gegen Terrorangriffe über den Seeweg durch die Straße von Gibraltar und den Suez Kanal verantwortlich.

Das Flaggschiff und Hauptquartier der Sechsten Flotte ist die USS Mount Whitney mit Heimathafen Gaeta (Italien). Die Flotte besteht aus etwa 40 Schiffen, 175 Flugzeugen und 24.000 Mann in Kampf- (12.000) und Unterstützungseinheiten (12.000), die sich auf mindestens eine Trägergruppe, eine amphibische Gruppe, eine Marine Expeditionary Unit (MEU), eine Logistikgruppe und eine U-Boot-Gruppe aufteilen.

In Krisenzeiten können der Sechsten Flotte weitere Verbände unterstellt werden. So waren der Flotte beispielsweise während der Invasion des Iraks zwei Flugzeugträgerkampfgruppen, jeweils geführt von den Flugzeugträgern USS Theodore Roosevelt und der USS Harry S. Truman, und der 26. Marine Expeditionary Unit auf der USS Iwo Jima und mehr als 150 Flugzeuge unterstellt.

[Bearbeiten] 3. und 16. Air Force der US Air Force

Die dritte Air Force in Großbritannien bildet zusammen mit der in Italien stationierten 16. Air Force und weiteren Einheiten die US Air Forces Europe (USAFE). Die Truppenstärke der USAFE wurde nach dem Kalten Krieg stark reduziert und bildet heute einen Pool von Lufteinheiten, die für Einsätze des EUCOM strategisch günstiger liegen, als Luftwaffenstützpunkte in den Vereinigten Staaten.

Im Jahr 2005 hatten die USAFE eine Personalstärke von rund 42.000 Mann, darunter 26.000 Flieger, 400 Reservisten und 5700 Zivilbeschäftigte.

Zur Ausrüstung gehören circa 175 Kampfflugzeuge der Typen F-15 „Eagle“, F-16 „Falcon“, A-10 „Thunderbolt II“, 30 Transportflugzeuge der Typen C-9 „Nightingale“, C-21 „Dolphin“, C-130 „Hercules“, 15 Tankflugzeuge KC-135 „Stratotanker“ sowie einige Hubschrauber HH-60 „Blackhawk“.

Ende des Jahres 2005 wurde die Rhein-Main Air Base geschlossen und ihre Kapazitäten im Rahmen des Rhein-Main Transition Program zu 2/3 nach Ramstein und zu 1/3 nach Spangdahlem verlegt. Die freiwerdenden Kapazitäten verwendet seit dem der Frankfurter Flughafen.

Das Hauptquartier der USAFE ist seit 1973 die Ramstein Air Base in Ramstein-Miesenbach, der größte Luftwaffenstützpunkt amerikanischer Truppen außerhalb der USA. Vorher war das Hauptquartier in Erbenheim stationiert.

Die unterstellten Einheiten der USAFE im Detail:

Deutschland:

Großbritannien: 3. Air Force

  • RAF Lakenheath - 48th Fighter Wing
  • RAF Mildenhall - 100th Air Refueling Wing
  • RAF Alconbury - 423rd Air Base Squadron
  • RAF Croughton - 422nd Air Base Squadron

Italien: 16. Air Force

Island:

Portugal:

  • Lajes Air Station - 65th Air Base Wing

Türkei:

Norwegen:

  • Stavanger - 426th Air Base Squadron

Spanien:

  • Moron Air Base - 712th Air Base Group

[Bearbeiten] Geschichte

Das US European Command wurde am 1. August 1952 als Teil des 1947 vom Pentagon geschaffenen und im Jahre 2001 umgebauten Unified Command System aufgestellt. Es war als Nachfolger der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen US Forces, European Theater (USFET) konzipiert. Die operative Kontrolle über diese Regionalkommandos hat die National Command Authority (NCA).

Zuerst für zwei Jahre zeitweilig im I.G.-Farben-Haus in Frankfurt am Main untergebracht, zog man 1954 nach Camp-de-Loges bei Paris. Nachdem 1966 alle US-Truppen entsprechend den Forderungen von Charles De Gaulle Frankreich verlassen mussten, benötigte man einen neuen Standort. Seit 1966 befindet sich das Hauptquartier in Stuttgart.

[Bearbeiten] Leitung

Das Kommando hat General Bantz J. Craddock, welcher am 4. Dezember 2006 den Posten von General James L. Jones übernahm. Zu seinem Stab gehören als:

Gleichzeitig ist der Kommandeur des EUCOM auch der Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) der NATO und hat somit den Oberbefehl über alle NATO-Operationen.

[Bearbeiten] Liste der EUCOM Kommandeure

Gen. Bantz J. Craddock
Gen. Bantz J. Craddock
Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
14 Bantz J. Craddock (USA) 4. Dezember 2006 ---
13 James L. Jones (USMC) 16. Januar 2003 4. Dezember 2006
12 Joseph W. Ralston (USAF) 2. Mai 2000 16. Januar 2003
11 Wesley K. Clark (USA) 10. Juli 1997 2. Mai 2000
10 George A. Joulwan (USA) 21. Oktober 1993 10. Juli 1997
9 John M. Shalikashvili (USA) 23. Juni 1992 21. Oktober 1993
8 John R. Galvin (USA) 25. Juni 1987 5. Juni 1992
7 Bernard W. Rogers (USA) 27. Juni 1979 25. Juni 1987
6 Alexander M. Haig, Jr. (USA) 1. November 1974 27. Juni 1979
5 Andrew J. Goodpaster (USA) 5. Mai 1969 1. November 1974
4 Lyman L. Lemnitzer (USA) 1. November 1962 5. Mai 1969
3 Lauris Norstad (USAF) 20. November 1956 1. November 1962
2 Alfred M. Gruenther (USA) 11. Juli 1953 20. November 1956
1 Matthew B. Ridgway (USA) 1. August 1952 11. Juli 1953

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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