Landkreis Insterburg
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Der Landkreis Insterburg ist ein ehemaliger Landkreis in Ostpreußen und bestand als preußisch-deutscher Landkreis in der Zeit zwischen 1818 und 1945. Nach der Erhebung der Stadt Insterburg zum Stadtkreis umfasste der Landkreis nur noch die Landgemeinden im Umkreis der Stadt.
Der Landkreis Insterburg umfasste am 1. Januar 1945:
- 174 kleinere Gemeinden und
- 3 Gutsbezirke (Forsten).
Nur zwei Gemeinden (Aulenbach und Norkitten) besaßen mehr als 1.000 Einwohner. 65,6% der Erwerbstätigen waren in der Landwirtschaft beschäftigt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten] Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. September 1818 der Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen in der preußischen Provinz Preußen (nicht: Ostpreußen).
Dieser umfasste die Kirchspiele:
- Aulowöhnen,
- Berschkallen,
- Didlacken,
- Georgenburg,
- Insterburg,
- Jodlauken,
- Norkitten,
- Pelleningken,
- Puschdorf,
- Saalau.
Das Landratsamt war in Insterburg.
Seit dem 3. Dezember 1829 gehörte der Kreis – nach dem Zusammenschluss der bisherigen Provinzen Preußen (nicht: Ostpreußen) und Westpreußen – zur neuen Provinz Preußen mit dem Sitz in Königsberg i. Pr.
[Bearbeiten] Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/Großdeutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Nach der Teilung der Provinz Preußen in die neuen Provinzen Ostpreußen und Westpreußen wurde der Kreis Insterburg am 1. April 1878 Bestandteil Ostpreußens.
Am 1. Mai 1901 wurde die bisher kreisangehörige Stadtgemeinde Insterburg in einen Stadtkreis umgewandelt. Der Kreis Insterburg erhielt danach die Bezeichnung Landkreis.
Zum 1. Mai 1925 wurden Teile des Gutsbezirks Althof-Insterburg aus dem Landkreis Insterburg in den Stadtkreis Insterburg eingegliedert.
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Insterburg entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke bis auf vier aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Gutsbezirk Sziedlauken aus dem Kreis Tilsit-Ragnit in den Landkreis Insterburg eingegliedert.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach Teil der Sowjetunion.
[Bearbeiten] Kommunalverfassung
Die Landkreis Insterburg gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinde Insterburg, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigen Wegfall – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle Gemeinden.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 die im Deutschen Reich gültige Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
[Bearbeiten] Ortsnamen
1938 fanden im Kreis Insterburg umfangreiche Änderungen von Ortsnamen statt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:
- Aulowönen: Aulenbach (Ostpr.),
- Didlacken: Dittlacken,
- Georgenburgkehlen: Kleingeorgenburg,
- Geswethen: Landwehr (Ostpr.).
- Groß Berschkallen: Birken (Ostpr.),
- Groß Lasdehnen: Streusiedel,
- Jänischken: Jänichen,
- Jodlauken: Schwalbental,
- Karalene: Luisenberg,
- Kraupischkehmen: Erdmannsruh,
- Lugowen: Großlugau,
- Neunischken: Neunassau,
- Obehlischken: Schulzenhof,
- Padrojen: Horstenau,
- Pelleningken: Strigengrund,
- Schwirbeln: Güldenau,
[Bearbeiten] Weblinks
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