Langenenslingen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 9′ N, 9° 23′ O48° 9′ N, 9° 23′ O | |
Höhe: | 571 m ü. NN | |
Fläche: | 88,40 km² | |
Einwohner: | 3568 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 88515 | |
Vorwahl: | 07376 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 067 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 71 88515 Langenenslingen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Werner Gebele |
Langenenslingen ist eine Kreisangehörige Gemeinde im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Langenenslingen liegt am Nordrand Oberschwabens im Altmoränenland in 549 bis 803 Meter Höhe.
Geschichte
Langenenslingen wurde erstmals 935 urkundlich erwähnt. Es gehörte ursprünglich zur Grafschaft Veringen, mit der es 1291 an die Habsburger fiel. 1399 wurde es von den Grafen von Werdenberg als Lehen erworben, um 1535 in den Besitz der Hohenzollern zu fallen. 1806 fiel Langenenslingen dann auch staatsrechtlich an das Haus Hohenzollern-Sigmaringen, wo es dem Oberamt Sigmaringen, dem späteren Landkreis Sigmaringen, zugeordnet wurde und damit zum Regierungsbezirk Hohenzollernsche Lande gehörte. Schon vor der Auflösung Preußens durch die Alliierten 1946 kam der Ort 1945 wie die gesamten Hohenzollernschen Lande zum neugebildeten Land Württemberg-Hohenzollern. 1952 wurde der Ort in das neue Bundesland Baden-Württemberg eingegliedert. Die Kreisreform 1973 führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Biberach.
Eingemeindungen
- 1972: Egelfingen
- 1975: Andelfingen, Billafingen, Dürrenwaldstetten, Emerfeld, Friedingen, Ittenhausen und Wilflingen
Ortsteile
Dürrenwaldstetten
Dürrenwaldstetten ist ein Dorf auf der Schwäbischen Alb, das seit 1975 zur Gemeinde Langenenslingen gehört. Durch die Lage im Landkreis Biberach bzw. vorher im Landkreis Saulgau ist Dürrenwaldstetten jedoch sehr stark Richtung Oberschwaben und Riedlingen orientiert.
Die Ortschaft wird erstmals im Jahre 1273 in einer Urkunde des Klosters Heiligkreuztal eindeutig genannt. Die Pfarrei des Ortes Dürrenwaldstetten wird nur zwei Jahre später 1275 erstmals in einer Urkunde erwähnt, was auf einen alsbaldigen Kirchen- oder Kapellenbau schließen lässt. Bereits im Jahre 1350 wird die älteste heute noch vorhandene Kirchenglocke von Dürrenwaldstetten gegossen (Gewicht: 349 kg).
Die Vogtei Dürrenwaldstetten wird 1350 von den Brüdern Barthold und Friedrich Kaib dem Älteren an das Kloster Zwiefalten verkauft. Damit ist das Kloster aber noch nicht endgültig Ortsherr. Bis ins 15. Jahrhundert wird Dürrenwaldstetten Walstetten oder Waltstetten geschrieben. Eine weitere die bislang größte Kirchenglocke von Dürrenwaldstetten -heute noch erhalten- wird 1471 bei Hans Eger in Reutlingen gegossen. 1564 gehen Pfarrei und Kirchensatz mit Großem und Kleinen Zehnten durch Kauf an das Kloster Zwiefalten. Verkäufer ist Philipp Dietrich von Späth.
Der Ort wird wie so viele andere auch nicht von der Pest verschont. Sie fordert 1611/12 in Dürrenwaldstetten 95 Tote und 1635/36 weitere 43 Einwohner von Dürrenwaldstetten Dies geht aus Aufzeichnungen aus dem Kirchenbuch hervor. Während des 30jährigen Krieges 1644 wird auch Dürrenwaldstetten von den eingefallenen schwedischen Truppen in Mitleidenschaft gezogen.
Jahre nach dem 30jährigen Krieges 1665 erfolgt der Einbau eines hölzernen Glockenstuhls im Kirchtum, der noch heute in Benutzung ist. Einen völligen Neubau der heutigen Pfarrkirche erfolgt 1781, der bisherige Turm allerdings bleibt erhalten. Der bekannte Maler Januarius Zick aus München gestaltet die Deckengemälde im Auftrag des Klosters Zwiefalten. Schließlich wird 1803 das Kloster Zwiefalten säkularisiert. Der Klosterbesitz kommt zu Württemberg. Die Klosterpfarreien - also auch Dürrenwaldstetten - kommen zum Bistum Konstanz. Sechs Jahre später 1809 gelangt Dürrenwaldstetten zum Oberamt Riedlingen.
1881 wurde ein neuer Hochaltares aufgrund des 100-jährigen Jubiläums der Pfarrkirche errichtet. Dürrenwaldstetten wird 1922 an das elektrische Stromnetz der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW, später EVS, heute EnBW) angeschlossen. Im Zuge der Kreisreform wird 1972 der Landkreis Saulgau aufgelöst, Dürrenwaldstetten kommt zum Landkreis Biberach. 1975 wird schließlich die bis dahin selbstständige Gemeinde Dürrenwaldstetten aufgelöst, der kleine Ort wurde Teil der Gemeinde Langenenslingen. Schließlich wird 1999 das Flurbereinigungsverfahren fertiggestellt. 2003 erfolgt die Einweihung der total renovierten Pfarrkirche.
Das Dorf war lange Zeit stark landwirtschaftlich geprägt, in jüngerer Zeit nahm die Bedeutung der Landwirtschaft allerdings sehr stark ab. Es gibt nur noch wenige Höfe im Dorf, von weit über 10 Vollerwerbsbetrieben ist einer übrig geblieben. Fast alle Bewohner sind außerhalb des Dorfes im tertiären bzw. sekundären Sektor beschäftigt. Seit 1972 findet einmal im Jahr das sog. Schwebefest statt (am letzten Juli-Wochenende), das viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung anzieht.
Politik
Gemeindepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildungseinrichtungen
Langenenslingen verfügt über eine eigene Grundschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Gemeinde liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße.
Museen
Wilflingen: Im Stauffenbergschen Forsthaus, ein Barockbau aus dem Jahr 1728, lebte von 1950 bis 1998 der Schriftsteller Ernst Jünger. Durch ihn erhielt der Ort wiederholt den Besuch angesehener Persönlichkeiten aus Politik und Kultur. So kamen die Bundespräsidenten Theodor Heuss und Roman Herzog, der französische Staatspräsident François Mitterrand, Bundeskanzler Helmut Kohl sowie die Dichter Jorge Luis Borges und Heiner Müller zu Jünger nach Wilflingen.
1999 wurde das Wohnhaus von der Ernst-Jünger-Stiftung in Verbindung mit der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg in Marbach am Neckar als Museum und Gedenkstätte eingerichtet.
Bauwerke
Sehenswert ist die barocke Kirche St. Jakob in Dürrenwaldstetten von 1781/82 mit Fresken von Januarius Zick.
Persönlichkeiten
Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Joschka Fischers Vorfahren väterlicherseits stammen aus dem Langenenslinger Ortsteil Friedingen. Ex-Außenminister Fischer hat für sein 1999 angenommenes Wappen die Farben des Stadtwappens von Fridingen an der Donau gewählt, weil er davon ausging, dass seine Familie aus diesem Fridingen stammt. Mittlerweile konnte aber nachgewiesen werden, dass die beauftragte Ahnenforschungsgesellschaft fehlerhaft recherchiert hatte und dass Fischers Vorfahr Jakob Fischer 1731 sicherlich nicht von Fridingen an der Donau, sondern wohl eher von Friedingen bei Langenenslingen aus nach Ungarn ausgewandert war (vgl. "Gesammelte Aufsätze zur Fridinger Geschichte", Fridingen an der Donau 2005).
- Ernst Jünger lebte von 1950 bis 1998 im Stauffenbergschen Forsthaus im Ortsteil Wilflingen.
Siehe auch
Territoriale Besonderheiten in Südwestdeutschland nach 1810
Weblinks
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