Laurentius von Rom
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Laurentius von Rom (* evtl. in Osca (Spanien) oder Laurentum; † 10. August 258 in Rom) war Archidiakon zur Zeit des Papstes Sixtus II. und starb als christlicher Märtyrer. Er gilt als der bekannteste Träger des Namens Laurentius. Da der Name am wahrscheinlichsten Der Mann aus Laurentum bedeutet, könnte Laurentius auch tatsächlich aus dieser Ortschaft gestammt haben, die bei Rom lag.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Die Legende erzählt: Als Archidiakon von Rom war Laurentius in Vertretung des Papstes für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius aufgefordert, alles Eigentum der Kirche herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius das Vermögen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte alle Armen und Kranken und präsentierte sie als den wahren Reichtum der Kirche dem Kaiser. Dieser ließ Laurentius daraufhin mehrfach foltern und dann durch Grillen auf einem eisernen Gitterrost qualvoll hinrichten.
[Bearbeiten] Verehrung
[Bearbeiten] Rom
Schon in der Frühzeit des Christentums galt Laurentius als bedeutender Heiliger. Neben seinem Grab vor den Stadtmauern Roms wurde zur Zeit Konstantins des Großen eine Basilika erbaut. Diese ursprüngliche Basilika verschwand im Lauf der Jahrhunderte, blieb aber als größere Basilika (Basilica maior) in Erinnerung. Die später gebaute Kirche über Laurentius' Grab und eine weitere Basilika davor sind seit dem frühen Mittelalter zu einer einzigen Kirche, San Lorenzo fuori le mura, zusammengefasst. Sie zählt bis auf den heutigen Tag zu den sieben Pilgerkirchen von Rom und bezeugt so noch heute das außergewöhnliche Ansehen des Laurentius, der oft sogar als Stadtpatron Roms betrachtet wird. Aufgrund der Erwähnung der verschwundenen Basilika als Basilica maior wird sie heute sogar zu den ursprünglich nur vier Patriarchalbasiliken gezählt. Auch der angeblich vom Martyrium stammende Rost wird heute noch in Rom verehrt.
[Bearbeiten] Deutschland
Der Laurentius-Kult in Deutschland verbreitete sich nach dem Sieg Kaiser Ottos I. gegen die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg am 10. August 955, dem Laurentiustag.
[Bearbeiten] Patronate und Feste
- Da Laurentius als Schutzpatron der Hirten und Herden betrachtet wird, findet auf dem Feldberg im Schwarzwald am 10. August jedes Jahres das Laurentiusfest mit Gottesdienst und Viehversteigerung statt.
- Der Laurentiustag ist Ursprung der Cranger Kirmes in Herne, eines der größten Volksfeste in Deutschland.
- Laurentius gilt als Patron aller, die mit Feuer zu tun haben, also auch der Köche. Diese pflegen einen eigenen Zunftorden, die Laurentius-Bruderschaft, und nennen sich Laurentius-Ritter. Jedes Jahr um den 10. August herum treffen sich an die tausend Köche in einer anderen Stadt in Deutschland.
- Laurentius war der Patron des in der Reformation untergegangenen Bistums Merseburg. Die in diesem Bistum gelegene Stadt Zwenkau führt den Heiligen bis heute in ihrem Wappen.
- Das Wuppertaler Stadtwappen, das Wappen des Bonner Stadtteils Hardtberg und das ehemalige Wappen der Stadt Elberfeld aus dem 14. Jahrhundert zeigen den Rost des Laurentius. Im Stadtkern Elberfelds liegen der Laurentius-Platz und dahinter die Laurentius-Kirche.
- Der Heilige Laurentius ist Schutzpatron der Ortsgemeinde Herschbach, welche den Heiligen auf ihrem Wappen führt. Es existiert eine Laurentius-Allee, die zur Laurentius-Kapelle, einem Wallfahrtsort, führt. Weiterhin wurde neben der Pfarrkirche ein 3 Meter hoher Basaltstein errichtet, der den Schutzpatron darstellt.
- Weitere Orte führen Laurentius ebenfalls in ihrem Wappen, so Niedernhall, Bülach und der Wiener Gemeindebezirk Penzing.
- Der Sankt-Lorenz-Strom wurde nach Laurentius benannt.
[Bearbeiten] Kirchenbauten
- 1306 wurde in Padula die Kartause von Padula zu Ehren von S. Lorenzo gegründet, ein über 450 Jahre hinweg immer wieder vergrößertes Kloster, das durch seine Form (Rost mit Griff) an das Martyrium des Heiligen erinnern soll. Dort ist auch der größte Kreuzgang der Welt zu finden.
- 1746 wurde im pfälzischen Dirmstein die Barockkirche St. Laurentius geweiht. Es ist dies die einzige Zweikirche Deutschlands, bei der die Trennwand zwischen Katholiken und Protestanten schon vom Bauplan her vorgesehen war, so dass die Kirche von außen als homogene Einheit erscheint und zugleich jeder der beiden Teile innen wie ein vollgültiges Gotteshaus wirkt.
- Mitte des 20. Jahrhunderts wurde eine Kirche in München Laurentius von Rom geweiht, die das Oratorium des hl. Philipp Neri als einen frühen Bau der liturgischen Reform errichten ließ.
[Bearbeiten] Sonstiges
- „Laurentiustränen“
Weil alljährlich um den Gedenktag des Heiligen, den 10. August, der Sternschnuppenschwarm der Perseiden auftritt, wird diese Himmelserscheinung im Volksmund "Laurentiustränen" genannt.
- Rebsorte St. Laurent
Wohl in Anspielung auf das Blut des Märtyrers erhielt eine rote Rebsortenzüchtung, deren Beeren um den 10. August reifen, den Namen „St. Laurent“.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Laurentius von Rom – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Orden des St. Laurentius - Laurentius-Bruderschaft
Personendaten | |
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NAME | Laurentius von Rom |
KURZBESCHREIBUNG | Archidiakon zur Zeit des Papstes Sixtus II. und christlicher Märtyrer |
STERBEDATUM | 10. August 258 |
STERBEORT | Rom |
Kategorien: Mann | Heiliger | Märtyrer | Gestorben 258