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Main-Spessart-Bahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Main-Spessart-Bahn
Strecke der Main-Spessart-Bahn
Kursbuchstrecke: 800
Streckennummer: 5200
Streckenlänge: 112,5 km
Bundesländer: Bayern, Hessen
Verlaufsrichtung: Ost-West
Ausbau: zweigleisig, elektrifiziert
Verlauf
0,0 Würzburg Hbf
Schnellfahrstrecke nach Hannover Hbf
3,9 Würzburg-Zell
Rangierbahnhof Würzburg-Zell
7,0 Veitshöchheim
10,1 Erlabrunn
12,8 Thüngersheim
16,5 Retzbach-Zellingen
18,6 Himmelstadt
24,4 Karlstadt (Main)
29,2 Gambach
34,0 Wernfeld (seit 2004 in ortsnaher Lage)
34,7 Wernfeld
35,7 Werntalbahn aus Waigolshausen (nur Güterverkehr)
37,8 Gemünden (Main)
38,9 Fränkische Saaletalbahn nach Bad Kissingen
38,9
40,6
Fulda-Main-Bahn nach Fulda
41,0 Langenprozelten
45,1 Neuendorf
46,8 Nantenbacher Kurve
51,4 Lohr (Main) Bahnhof
51,5 Ostspessartbahn nach Industriegebiet Lohr Süd
(Reststrecke nach Wertheim stillgelegt)
57,9 Partenstein
64,2 Brücke
65,5 Wiesthal
71,0 Brücke
71,9 Heigenbrücken
72,3 Schwarzkopftunnel (926 m lang)
73,2 Heigenbrücken West (Betriebsbahnhof)
Spessartrampe Heigenbrücken West – Laufach
78,8 Laufach (Schiebelokstandort für die Spessartrampe)
82,7 Hösbach Bahnhof
83,3 Hösbach-Ort (geplanter Haltepunkt)
86,1 Aschaffenburg-Goldbach (geplanter Haltepunkt)
86,3 Maintalbahn nach Miltenberg
89,3 Aschaffenburg Hbf
89,3
43,2
Wechsel der Kilometrierung
43,2
38,9
Rhein-Main-Bahn nach Darmstadt Hbf
36,9 Kleinostheim
34,7 Rückersbacher Schlucht
31,8 Dettingen (Main)
Kahlgrundbahn aus Schöllkrippen
27,4 Kahl (Main)
Landesgrenze Bayern / Hessen
25,3 Großkrotzenburg
Industrieanschluss Kraftwerk Staudinger
Abzweig Rauschwald zur Kinzigtalbahn
21,8 Großauheim
Odenwaldbahn aus Wiebelsbach-Heubach
Kinzigtalbahn aus Fulda
20,0 Hanau Hbf
Fortsetzung: Frankfurt-Hanauer Eisenbahn

Die Main-Spessart-Bahn führt von Würzburg über Gemünden (Main) und Aschaffenburg nach Hanau. Sie ist besonders für den Fern- und Güterverkehr in Deutschland sehr wichtig. So verbindet sie Frankfurt mit Würzburg und darüber hinaus mit Nürnberg und München.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Bahnhof Heigenbrücken im Spessart
Bahnhof Heigenbrücken im Spessart

Bei der Streckeneröffnung durch die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen am 1. Oktober 1854 war die Main-Spessart-Bahn Teil der bayerischen Ludwigs-West-Bahn von Bamberg über Schweinfurt und Würzburg nach Aschaffenburg und weiter ins damals kurhessische Hanau. Der Betrieb auf dem Abschnitt Hanau–Aschaffenburg wurde zunächst von der Frankfurt-Hanauer Eisenbahn geführt und ging mit dieser ab 1863 auf die Hessische Ludwigsbahn über, die auch 1872 das Eigentum an dem nun in Preußen liegenden Abschnitt erwarb. 1893 gingen die Hessische Ludwigsbahn – und damit auch deren Eigentum und Betriebsrechte – an die Preußischen Staatseisenbahnen über.

Die Spessartrampe und der anschließende Schwarzkopftunnel waren von Anfang an zweigleisig errichtet worden. Die Kunstbauten waren ebenfalls von Anfang an für den zweigleisigen Betrieb ausgelegt. Das zweite Gleis wurde durchgehend aber erst nach und nach bis in die 1890er Jahre nachgerüstet. Seit dem 10. Oktober 1954 ist der Abschnitt von Würzburg bis Veitshöchheim elektrifiziert und seit dem 26. September 1957 wird die Gesamtstrecke elektrisch betrieben.

Im Dampfbetrieb vor 1957 war der Verkehr auf der Spessartrampe sehr aufwändig. In Laufach wurden Güter- und Fernreisezügen eine Schiebelok nachgespannt, Güterzügen gegebenenfalls auch noch eine dritte Lok vorgesetzt. Dies erklärt die außergewöhnlich umfangreichen Gleisanlagen in den Bahnhöfen Heigenbrücken und Laufach, wo sich ein größerer Lokschuppen befand. Und es erklärt auch, warum das kleine Heigenbrücken lange Zeit Schnellzugstation war und als Sommerfrische aufblühte.

[Bearbeiten] Streckenverlauf

Die Strecke trägt die Kursbuchnummer 800 und die bahninterne Streckennummer 5200.

Sie ist 112,5 km lang und wechselt die Kilometrierung in Aschaffenburg (ein Relikt aus der Zeit, als der Abschnitt westlich von Aschaffenburg von nicht-bayerischen Bahnverwaltungen betrieben wurde – siehe oben). Sie folgt vom Würzburger Hauptbahnhof aus zunächst dem Main rechtsseitig bis Lohr.

5 km östlich von Lohr wurde für aus Richtung Aschaffenburg kommende Züge ein Abzweig zur Neubaustrecke Hannover–Würzburg (NBS) errichtet, der den Weg für schnell fahrende Züge in der Verbindung mit Würzburg erheblich verkürzt, die sogenannte Nantenbacher Kurve. Sie führt zu dem Betriebsbahnhof Rohrbach, wo die Anbindung an die NBS erfolgt.

Von Lohr aus geht es westwärts durch den Spessart. Ab Bahnhof Lohr (200 m ü. NN) steigt die Strecke auf den 20 Kilometern bis Heigenbrücken (275 m ü. NN) stetig an. Unmittelbar westlich des Bahnhofs Heigenbrücken führt die Strecke durch den 926 m langen, fast horizontalen Schwarzkopftunnel. Am Ende des Tunnels befindet sich der Scheitelpunkt der Strecke beim Hofgut Wendelstein und der Betriebsbahnhof „Heigenbrücken West“, der das Umsetzen der Schiebelokomotiven und deren Leerfahrt zurück nach Laufach ermöglicht. Bis zum Bahnhof Laufach (175 m ü. NN) führt nun die Spessartrampe, auf der die Züge auf 5,2 km Streckenlänge 100 m Höhenunterschied bewältigen, was einer durchschnittlichen Neigung von 19 entspricht. Tatsächlich schwankt diese aber zwischen 15,4 und 21,7 ‰. Damit Züge über 1.000 t Zuglast diese steile Bergstrecke bewältigen können, stehen im Bahnhof Laufach E-Loks in Schiebe-Bereitschaft.

[Bearbeiten] Tarifgebiete

Die Main-Spessart-Bahn liegt von Würzburg bis Thüngersheim im Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Mainfranken (VVM) und von Heigenbrücken bis Aschaffenburg sowohl in der Verkehrsgemeinschaft am Bayrischen Untermain (VAB) als auch im Übergangsverkehr des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), dessen Kern-Tarifgebiet mit dem Bahnhof Großkrotzenburg beginnt.

[Bearbeiten] Zukunft

Schwarzkopftunnel Ostportal bei Heigenbrücken
Schwarzkopftunnel Ostportal bei Heigenbrücken

[Bearbeiten] Neubau Spessartrampe

Zukünftige Streckenführung
Main-Spessart-Bahn von Würzburg Hbf
Heigenbrücken
Falkenbergtunnel (2600/2599 m)
Hirschbergtunnel (360/524 m)
Metzbergtunnel (566/621 m)
Haintunnel (765 m)
Laufach
Main-Spessart-Bahn nach Aschaffenburg Hbf

Am 28. August 2006 fiel die Entscheidung zum Neubau des Streckenabschnitts zwischen Laufach Heigenbrücken. Sie beruht auf dem Gesetz über den Ausbau der Schienenwege des Bundes in der Fassung vom 27. April 2005 (Anlage 1 zu § 1, Nr. 16), dass eine Neu- oder Ausbaustrecke für den Abschnitt Hanau–Nantenbach vorsieht. Die auf sieben Kilometern neu trassierte Strecke wird je Fahrtrichtung durch vier einröhriger Tunnel sowie Trogbauwerke führen.

Die projektierte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h statt bisher 70–110 km/h, die maximale Steigung bei 14,2 Promille. Dadurch soll auch das Nachschieben von schweren Güterzügen auf der Spessartrampe unnötig werden. Insgesamt sollen Bundesmittel in Höhe von etwa 230 Millionen Euro in das Projekt investiert werden.

Die Arbeiten werden voraussichtlich 2009 beginnen und zum Jahresfahrplan 2014 abgeschlossen sein. Seit November 2006 bis voraussichtlich April 2007 läuft die Vorerkundung für den Ausbau. Dabei sollen unter anderem etwa 100 Kernbohrungen bis zu einer Tiefe von 175 Metern vorgenommen werden; rund 25 sollen nach dem Bau zur Grundwassererkundung genutzt werden. Auch werden etwa 40 Sondierungen vorgenommen und Deponieflächen untersucht.[1].

Nach Abschluss der Arbeiten soll der bisherige Abschnitt zwischen Laufach und Heigenbrücken, auch der Schwarzkopftunnel, zurückgebaut werden.

Die Deutsche Bahn AG verfolgte zuvor das Projekt „Mottgers-Spange“, das trotz längerer Strecke eine um 10 Minuten kürzere Fahrzeit zwischen Frankfurt und Würzburg ermöglichen sollte. Unter Nutzung des unteren Abschnitts der Kinzigtalbahn sollte diese etwa auf der Höhe von Wächtersbach mit der NBS Hannover–Würzburg verbunden werden.

[Bearbeiten] Weitere Neubaumaßnahmen

Zwei Haltepunkte in Hösbach-Ort und Goldbach befinden sich in Planung.

[Bearbeiten] Sonstiges

Die Main-Spessart-Bahn mit der Spessartrampe ist Bestandteil des Zug-Simulators „Pro-Train 7“.

[Bearbeiten] Quellen

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