Muse (Mythologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Muse (griechisch Μοῦσα) ist in der griechischen Mythologie eine Schutzgöttin der Künste. Die Musen sind allesamt Töchter des Zeus und der Muse des Gedächtnisses Mnemosyne.
[Bearbeiten] Mythologie
Homer bzw. die unter seinem Namen überlieferten Epen Ilias und Odyssee rufen in ihren Proömien jeweils nur eine (namenlose) „Göttin“ bzw. „Muse“ an.
Dann kommt eine Trias von Musen auf:
- Melete (Nachdenken)
- Mneme (Gedächtnis)
- Aoide (Gesang, Musik)
Hesiod legt in seiner Theogonie (76–80, 917 u. ö.) die Zahl der Musen auf neun fest, auch die von ihm genannten Namen werden kanonisch:
- Klio (Geschichtsschreibung)
- Melpomene (Tragödie und Trauergesang)
- Terpsichore (Tanz, leichte Unterhaltung)
- Thalia (Komödie)
- Euterpe (Flötenspiel, Gesang)
- Erato (Liebes-Lyrik)
- Urania (Sternkunde und Lehrdichtung)
- Polyhymnia (Hymnische Dichtung, Pantomime, ernster Gesang)
- Kalliope (Epische Dichtung, Philosophie, Wissenschaft)
Während die Namen der Musen bei Hesiod lediglich Aspekte der einen Tanz- und Dichtkunst betonen, werden sie in der späteren Antike auf unterschiedliche Musikinstrumente und Gattungen bezogen, woraus die angegebene kanonische Zuordnung von „Aufgabengebieten“ der Musen hervorgeht.
Die zum Gefolge Apollons zählenden Musen sollen am Berg Helikon bei der Quelle Hippokrene zu finden sein, die durch einen Hufschlag des geflügelten Musenrosses (Pegasus) freigelegt wurde. Daher rührt der zum Teil für sie benutzte verkünstelte Name Helikoniades. Anderen Angaben zufolge wohnen die Musen auf dem Berg Parnass (der Apollon geweiht ist), bei der Kastalischen Quelle, deren Wasser Begeisterung und Dichtergabe verleihen soll. Die Heiligtümer der Musen heißen Museion (woraus das heutige Wort Museum entstand).
Die Römer setzten die Musen mit den Camenae gleich.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Muse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Commons: Musen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |