Oliver Kahn
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Spielerinformationen | ||
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Voller Name | Oliver Rolf Kahn | |
Geburtstag | 15. Juni 1969 | |
Geburtsort | Karlsruhe, Deutschland | |
Position | Torwart | |
Vereinsinformationen | ||
Verein | FC Bayern München | |
Trikotnummer | 1 | |
Vereine in der Jugend | ||
Bis 1988 | Karlsruher SC | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore) |
1988–1994 Seit 1994 |
Karlsruher SC FC Bayern München |
128 (0) 11 (0) 10 ( 0) 397 (0) 52 (0) 118 ( 0) |
Liga Pokal INT.
Nationalmannschaft | ||
1995–2006 | Deutschland | 86 (-) |
Stand: 17. März 2007 |
Oliver Rolf Kahn (* 15. Juni 1969 in Karlsruhe) ist ein deutscher Fußball-Torwart und derzeit in Diensten des FC Bayern München. Er wurde bereits dreimal zum Welttorhüter des Jahres gewählt.
Inhaltsverzeichnis |
Leben
Oliver Kahn studierte nach Abschluss einer gymnasialen Schulausbildung Wirtschaftswissenschaften.
Verein
Er begann seine Laufbahn mit sechs Jahren zunächst als Feldspieler beim Karlsruher SC, doch schon bald wechselte er ins Tor. Kahns Vater Rolf spielte 1963 bis 1965 ebenfalls für den Karlsruher SC in der Fußball-Bundesliga, auch sein Bruder Axel brachte es für den KSC auf mehrere Spiele im Profi-Fußball. Auf der Torhüterposition durchlief er den Jugendbereich und spielte anschließend in der Amateurmannschaft des Vereins. In der Saison 1987/88 saß er dann zum ersten Mal bei den Profis auf der Ersatzbank. Im November 1990 hatte er sich in der Bundesligamannschaft des KSC einen Stammplatz erarbeitet und spielte bis zu seinem Wechsel als unangefochtene Nummer 1 im Tor. Durch seine Reaktionsfähigkeit machte er sich schon hier einen Namen.
Für die Rekordsumme für Bundesliga-Torhüter von 4,6 Millionen DM (ca. 2,3 Millionen Euro) wechselte er 1994 als Nachfolger von Raimond Aumann zum FC Bayern München. Sein derzeitiger Vertrag läuft bis 2008. Bis dato ist er Spielführer seines Teams.
Am ersten Spieltag der Saison 2006/07 bestritt er sein 500. Bundesligaspiel, am 5. Dezember 2006 gegen Inter Mailand sein 100. Champions League-Spiel.
Nationalmannschaft
Erstmals in die Nationalelf berufen wurde Kahn im Herbst 1993, ohne jedoch zum Einsatz zu kommen. An der WM 1994 nahm er als 3. Torwart teil.
Sein Debüt im DFB-Team gab Kahn am 23. Juni 1995 beim 2:1-Erfolg in Bern gegen die Schweiz. Als Andreas Köpke nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 aus der Nationalmannschaft zurücktrat, stieg Kahn zum Stammtorwart auf. Am 26. Januar 2002 übernahm er außerdem das Amt des Kapitäns der Deutschen Nationalmannschaft von Oliver Bierhoff.
Auch in der Nationalmannschaft konnte Kahn Erfolge verbuchen, beispielsweise bei seinem überragenden Auftritt zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan/Südkorea, wo er durch seine Leistung maßgeblich zum Erreichen des Finales beitrug. Im Endspiel agierte er dann allerdings als tragische Figur. Im August 2004 wurde Kahns Mannschafts-Kollege Michael Ballack vom FC Bayern München neuer Kapitän der Nationalmannschaft.
Im Anlauf zur WM 2006 erlebte Kahn einen einzigartigen Zweikampf um den Posten des Stammkeepers, umschrieben in der sog. T-Frage (auch deutsche Torhüterfrage) gegen Jens Lehmann, wer denn von beiden letztlich WM-Keeper sein sollte. Im Vorfeld hatte Bundestrainer Jürgen Klinsmann seit August 2004 bewusst darauf verzichtet, einen klaren Stammkeeper auszurufen. Die Folge war, dass sich die beiden Goalies über eineinhalb Jahre ein bislang einzigartiges Fernduell um die Nummer 1 im deutschen Kasten lieferten, was in den deutschen Medien eine wahre Hysterie nach sich zog.
Am 7. April 2006 wurde der seit dem Amtsantritt Jürgen Klinsmanns als Trainer der Nationalmannschaft schwelende Konkurrenzkampf mit Jens Lehmann um die Position des Stammtorhüters zugunsten Lehmanns entschieden. Am 10. April 2006 gab Kahn auf einer Pressekonferenz bekannt, dass er bei der WM 2006 als zweiter Torhüter zur Verfügung steht. Seinen Rücktritt aus der Nationalelf gab Kahn am 8. Juli 2006 im Anschluss an das Spiel um Platz 3 bei der Fußball-WM 2006 bekannt, nachdem er mit dem 3:1-Sieg des deutschen Teams einen letzten sportlichen Höhepunkt im Nationaltrikot feierte.
Er ist der Torwart, der am häufigsten die Mannschaft als Spielführer (49) auf's Feld führte.
Sonstiges
Aufgrund seiner Popularität und sportlichen Erfolge stand Kahn schon bald im Blickpunkt der Öffentlichkeit, wo er durch provokante Aussagen für Gesprächsstoff sorgte. Der Vergleich mit einem Gorilla in der Harald Schmidt Show führte dazu, dass Kahn in den Stadien oft mit Bananen empfangen wird.
Kahns Privatleben rückte zuletzt im Frühjahr 2003 in den Mittelpunkt, als er seine zu diesem Zeitpunkt schwangere Frau Simone wegen einer jüngeren Geliebten verließ. Mit Simone ist er seit Juni 1999 (kirchlich seit 10. Juli 1999) verheiratet und hat mit ihr 2 Kinder. Die Affäre mit Verena Kerth dauerte zunächst bis Mai 2004 an. Nach einer zwischenzeitlichen Trennung zeigen sich Kahn und Kerth auch bei offiziellen Anlässen wieder als Paar.
Im Mai 2004 veröffentlichte er seine Autobiografie Nummer eins.
Auszeichnungen
- 1994: Bester Bundesliga-Torhüter
- 1997: Bester Bundesliga-Torhüter
- 1998: Bester Bundesliga-Torhüter
- 1999: Welttorhüter, Bester Torhüter Europas, Bester Bundesliga-Torhüter
- 2000: Bester Torhüter Europas, Deutschlands Fußballer des Jahres, 2. Platz bei der Welttorhüterwahl
- 2001: Welttorhüter, Fairnesspreis der UEFA, Bester Torhüter Europas, Deutschlands Fußballer des Jahres, Bester Bundesliga-Torhüter, Bambi, Man of the Match für seine Leistungen im CL-Finale
- 2002: Welttorhüter, Bester Spieler der WM 2002 (Adidas Goldener Ball, als erster Torhüter), Bester Torhüter der WM 2002 (Lev-Yashin-Trophäe), Bester Torhüter Europas
- 2003: Goldener Ehrenring der Landeshauptstadt München für seine hervorragende Verdienste um den Sport in München, 3. Platz bei der Welttorhüterwahl
- 2004: 4. Platz bei der Welttorhüterwahl
- 2005: 5. Platz bei der Welttorhüterwahl
- 2006: Silbernes Lorbeerblatt mit der Deutschen Nationalmannschaft, SPORT-BILD-Award für die beste Sportidee
- 2006: Bambi, sportliche Leistung und Teamgeist
- 2007: "Goldene Prometheus 2006" des Fachmagazines "V.i.S.d.P." in der Kategorie "Coup des Jahres" [1]
Erfolge/Titel
- 1996: UEFA-Cup, Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft (als Ersatztorwart ohne Einsatz)
- 1997: Deutscher Meister, DFB-Ligapokalsieger
- 1998: DFB-Pokal-Sieger, DFB-Ligapokalsieger
- 1999: Deutscher Meister, DFB-Ligapokalsieger
- 2000: Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger, DFB-Ligapokalsieger
- 2001: Champions-League-Sieger, Deutscher Meister, Weltpokalsieger
- 2002: Vize-Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft
- 2003: Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger
- 2004: DFB-Ligapokalsieger
- 2005: Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger, Bronze beim Konföderationen-Pokal 2005
- 2006: Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger, Dritter Platz bei der Weltmeisterschaft
Quellen
Autobiographie
- Nummer eins, Droemer/Knaur 2004, ISBN 3426273462
Weblinks
- Literatur von und über Oliver Kahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Oliver Kahns Homepage
- Steckbrief von Oliver Kahn auf kicker.de
- Aktuelle Biographie "Nummer eins" aus dem Knaur Verlag
Mark van Bommel | Daniel van Buyten | Martín Demichelis | Bernd Dreher | Stephan Fürstner | Andreas Görlitz | Owen Hargreaves | Mats Hummels | Valérien Ismaël | Oliver Kahn | Ali Karimi | Thomas Kraft | Philipp Lahm | Christian Lell | Lúcio | Roy Makaay | Andreas Ottl | Claudio Pizarro | Lukas Podolski | Michael Rensing | Willy Sagnol | Hasan Salihamidžić | Roque Santa Cruz | Mehmet Scholl | Bastian Schweinsteiger | Trainer: Ottmar Hitzfeld
Vorgänger |
Deutschlands Fußballer des Jahres 2000, 2001 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Kahn, Oliver |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußball-Torwart, mehrfacher Welttorhüter |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1969 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |