Prettin
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Wittenberg | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Annaburg-Prettin | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 40′ N, 12° 55′ O51° 40′ N, 12° 55′ O | |
Höhe: | 77 m ü. NN | |
Fläche: | 28,79 km² | |
Einwohner: | 2091 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 06922 | |
Vorwahl: | 035386 | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Gemeindeschlüssel: | 15 1 71 053 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Verwaltungsgemeinschaft Annaburg-Prettin Hohe Straße 18 06922 Prettin |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Helga Welz (parteilos) |
Prettin ist eine Kleinstadt im Bundesland Sachsen-Anhalt und ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Annaburg-Prettin im Landkreis Wittenberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Gemeinde liegt ca. 40 km südöstlich von Wittenberg und ca. 17 km nördlich von Torgau in den Niederungen am Ostufer der Elbe westlich der Annaburger Heide. Diese ist größtenteils ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr und deshalb Sperrgebiet. Im Süden grenzt die Gemeinde Prettin an Sachsen.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Prettin und Hohndorf.
[Bearbeiten] Blasonierung
Das Wappen der Stadt Prettin zeigt in Blau eine dreitürmige silberne Burg, der Mittelbau ist mit einem ornamental ausgeschnittenen roten Seerosenblatt belegt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Westlich der Gemeinde verläuft die B 182 und nördlich die B 187. Prettin ist durch eine Elbfähre mit dem sächsischen Ort Dommitzsch verbunden.
[Bearbeiten] Geschichte
An einem alten Flussübergang im Stromtal der Elbe gelegen, gehörte die erste Siedlung schon vor 900 zum slawischen Wohngau Nisizi. Nachdem der später errichtete deutsche Burgward, der 965 erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos I. als „Pretimi” auftaucht, bereits 1012 durch Erzbischof Dagino an das Erzstift Magdeburg und über die Grafschaft Brehna 1290 an die Herzöge von Sachsen-Wittenberg gekommen war, erbaute Rudolf I. um 1335 eine Wasserburg; heute „Schlösschen” genannt. Hier - oder in den einstigen Klostergebäuden Lichtenbergk fand die heimlich zur evangelischen Lehre übergetretene Kurfürstin Elisabeth von Brandenburg 1536-45 Zuflucht, nachdem ihr der erzkatholische Kurfürst Joachim Nestor mit lebendiger Einmauerung gedroht hatte. Sie war mit Luthers Familie befreundet und lebte auch längere Zeit in seinem Hause in Prettin. Die vomn ihr ernannten Hofprediger waren zugleich Pfarrer an der Stadtkirche "St. Marien" zu Prettin. Erst nach dem Tode ihres Mannes kehrte sie in die Spreestadt zurück. Etwa 30 Jahre später ließ Kurfürst August von Sachsen das Schlösschen abbrechen und die Steine zum Schlossbau der Lichtenburg verwenden.
Östlich der Stadtsiedlung war um 1300 das Antoniter-Präzeptorat „Lichtenbergk” gegründet worden, dessen Generalpräzeptor Goswin von Orsoy erster Kanzler der Wittenberger Universität wurde. Historische Stunden erlebte das Antoniter - Kloster Lichtenbergk, als sich hier 1518 Martin Luther und Georg Spalatin zur Beratung im Beisein Friedrichs des Weisen trafen, der nach der Unterredung über Luthers Verbleib in Wittenberg entschied. Der Antoniter - Präzeptor Wolfgang von Reissenbusch war mit Luther befreundet und ebenfalls Professor in Wittenberg. Zwei Jahre danach kam es in Anwesenheit Philipp Melanchthons zu einem dramatischen Gespräch zwischen Luther und dem päpstlichen Abgesandten Karl von Miltitz, der Luther zum Widerruf bewegen sollte. Doch der Bruch mit Rom war unausweichlich. Miltitz ertrank später (1529) auf der Rückreise nach Rom im Main. Dass Luther hier seine Gespräche führen konnte, zeigt die Offenheit der Antoniter für die Reformation.
Nachdem das Kloster 1533 größtenteils einem Brand zum Opfer fiel, wurde es 1540 aufgehoben und sein Besitz in ein landesherrliches Domänenamt umgewandelt. Für Kurfürst August von Sachsen eine willkommene Gelegenheit, der Bitte seiner Gemahlin Anna zu entsprechen, und auf dem ehemaligen Klostergelände 1574/82 ein Renaissanceschloss zu errichten, wobei auch der vielseitige Giovanni Maria Nosseni mitwirkte. Doch der wohltätigen Kurfürstin waren nur wenige Jahre des Glücks beschieden, 1585 starb sie an der Pest. Nach einer Verfallsperiode erlebte das Schloss 1611-41 eine erneute Blüte unter der Kurfürstin Hedwig, die nach ihrer Vermählung mit Christian II. die Lichtenburg als späteren Witwensitz erhalten hatte und die „Hedwigsburg” errichten ließ. Da sie eine dänischen Prinzessin war, vermochte sie 1637 während des 30jährigen Krieges beim schwedischen Befehlshaber zu erwirken, dass das Städtchen von Zerstörungen verschont blieb. Doch drei Jahre nach ihrem Tod wurde Prettin dann dennoch von den Schweden geplündert. Bis 1717 hielten noch zwei weitere kurfürstlichen Witwen in der Lichtenburg Hof: Wilhelmine Ernestine und deren Schwester Anna Sophie von Dänemark (Mutter Augusts des Starken, die hier ihren Sohn erzog).
Noch im 16. Jahrhundert zählte Prettin keine 800 Einwohner. Nach kurzer Zugehörigkeit zum frischgebackenen Königreich Sachsen von Napoleons I. Gnaden (1807) musste die Elbstadt an Preußen abgetreten werden. Noch heute ist die Lichtenburg mit ihrer Schlosskirche von 1581 eine imposante Renaissance-Schlossanlage, die zunächst den Kurfürstinnen als repräsentativer Witwensitz diente, bevor das leerstehende Gemäuer 1811 zum Zuchthaus umfunktioniert, 1933-39 als Konzentrationslager Lichtenburg und anschließend 1939 als die Frauen ins Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück verlegt wurden, als Zeugamt der Waffen-SS genutzt wurde.
In Prettin war das Waschmittelwerk Schladitz angesiedelt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Ernst Daniel Bornschein, (* 20. Juli 1774, † 1. April 1838 in Gera) Dramatiker u. Romanautor.
- Otto Karl Bachmann (1877-1954), 1927 erster KPD-Bürgermeister einer Stadt (Oelsnitz (Vogtland)) in Deutschland
[Bearbeiten] Weblinks
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