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Russisch-Türkischer Krieg (1877–1878) - Wikipedia

Russisch-Türkischer Krieg (1877–1878)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Russisch-Türkische Kriege
1676–1681
1686–1700
1687–1689
1695–1696
1710–1711
1735–1739
1768–1774
1787–1792
1806–1812
1828–1829
1853–1856
1877–1878
1914–1918

Der Russisch-Türkische Krieg von 1877-1878 fand zwischen den beiden europäischen Großmächten Russisches Reich und dem Osmanischen Reich statt. Er hatte seine Ursachen im russischen Bestreben, einen Zugang zum Mittelmeer zu erlangen und die orthodoxen slawischen Völker des Balkans (Serben, Bulgaren) von der islamischen Herrschaft des Osmanischen Reiches zu befreien. Diese Nationen, die im Zuge des Krieges von 1877-1878 mit Hilfe der Russen zum ersten Mal seit Jahrhunderten ihre Unabhängigkeit wiedererlangten, betrachten dieses Ereignis heute als die zweite Geburt ihrer nationalen Geschichte und in der bulgarischen Geschichtsschreibung spricht man offiziell von Russisch-Türkischen Befreiungskrieg und dem Ende der Periode der Bulgarischen Wiedergeburt. Der Krieg bot auch dem rumänischen Königreich die Gelegenheit, seine volle Unabhängigkeit zu erklären. Obwohl es im Gegensatz zu anderen Gebieten des Balkans nie unmittelbarer Teil des Osmanischen Reiches war, stand es offiziell unter dessen Suzeränität. In der rumänischen Geschichte wird der Russisch-Türkische Krieg von 1877-1878 als Rumänischer Unabhängigkeitskrieg bezeichnet.

In der westeuropäischen Geschichtswahrnehmung ist dieser Krieg weit weniger bekannt, als der vorhergehende Krimkrieg. Bekannter als der Russisch-Türkische Krieg von 1877/78 ist der Berliner Kongress, der kurz nach Kriegsende abgehalten wurde, und auf dem ein Teil der russischen Eroberungen und Erfolge wieder beschnitten wurden, um Russland und den russischen Zugriff auf den Bosporus nicht zu mächtig werden zu lassen

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Das Monument für die Einnahme von Plewen in Moskau
Das Monument für die Einnahme von Plewen in Moskau

Ein anti-osmanischer Aufstand ereignete sich in Bosnien-Herzegowina im Sommer 1875. Der wichtigste Grund dieser Revolte war die schwere Steuerlast, die von der finanziell am Rande des Bankrotts stehenden osmanischen Verwaltung aufgebürdet worden war. Trotz einiger Lockerung der Steuern dauerte der Aufstand bis ins Jahr 1876 an und löste seinerseits den Bulgarischen Aprilaufstand 1876 aus. Spannungen in Bosnien und die russische Unterstützung ermutigten die Fürstentümer Serbien und Montenegro zu einer Kriegserklärung gegen ihre nominellen osmanischen Herrscher. Im August 1876 wurde die serbische Armee, in der auch viele russische und bulgarische Freiwillige dienten, von der osmanischen Armee besiegt (Serbisch-Türkischer Krieg).

Der Serbisch-Türkische Krieg verstärkte die imperialen Ambitionen der Großmächte Russland und Österreich-Ungern, so dass am 8. Juli 1876 Alexander Gortschakow (Александър Горчаков) und Gjula Andraschi (Гюла Андраши) die Vereinbarung von Reichstadt (Райхщадско споразумение) unterschrieben, mit der sie den Balkan in ihre zwei Einflussspären aufteilten. Im August fügte die türkische Armee den Serben ein Niederlage bei. Das war für Russland und Österreich-Ungarn die unglücklichste Variante, da sie nun keine erfolgreichen Aussichten für Gebietsansprüche an das Osmanische Reich hatten.

Die Grausamkeiten an der slawischen Zivilbevölkerung, die sowohl in Serbien als auch in Bulgarien (Niederschlagung des bulgarischen Aprilaufstandes - z.B. Massaker von Batak - in Batak) von der türkischen Armee begangen wurden, schreckten ganz Europa auf.

Im Dezember 1876 wurde in Istanbul eine Konferenz durchgeführt, auf der die Autonomie und die Grenzen einer oder mehrerer künftiger autonomer bulgarischer Provinzen innerhalb des Osmanischen Reiches diskutiert wurde. Die Osmanen boykottierten die Veranstaltung und lösten sie schließlich auf, mit dem Verweis auf eine neue Verfassung, die Rechte und Freiheiten aller ethnischen Minderheiten garantieren würde. Die Konferenz wurde vom türkischen Außenminister unterbrochen, der die Delegierten informierte, dass das Osmanische Reich eine neue Verfassung angenommen hat. Diese garantiert die Rechte und die Freiheiten aller ethnischen Minderheiten im Osmanischen Reich, und die Bulgaren werden die gleichen Rechte haben, wie alle osmanischen Staatsbürger.

Russlands Einstellung gegenüber dem Osmanischen Reich blieb feindselig und die osmanische Verfassung wurde nur als vorgeschobene Scheinlösung betrachtet. Durch diplomatische Verhandlungen im Januar 1877 sicherten sich die Russen die Neutralität Österreich-Ungarns für den Fall künftiger militärischer Auseinandersetzungen. Im Gegenzug sollte Österreich-Ungarn nach diesem Krieg Bosnien und Herzegowina besetzen.

In Großbritannien war die öffentliche Meinung hinsichtlich des Balkans gemischt. Trotz weitgehender Sympathie für den bulgarischen Freiheitskampf, war Benjamin Disraeli ein erbitterter Gegner der russischen Machtzunahme. Er positionierte Großbritannien als Beschützer des Osmanischen Reiches, wie es bereits im Krimkrieg der Fall war. Der britische Diplomat Lord Salisbury handelte mit dem russischen Gesandten, Grafen Nikolai Ignatjew allerdings ein Kompromissabkommen aus. Bulgarien sollte in eine östliche und eine westliche Provinz, Bosnien-Herzegowina in eine einheitliche Provinz verwandelt werden und einen hohen Grad an Autonomie erhalten, darunter eine eigenes Parlament und eine eigene Polizei. Serbien wurde die territoriale Integrität garantiert und Montenegro dufte Gebiete in Nordalbanien und Bosnien behalten, die es im Krieg zuvor erobert hatte.

Die übrigen Mächte waren in ihrer Handlungsfreiheit blockiert, da es in Europa eine breite Zustimmung für ein unabhängiges Bulgarien gab bzw. weil sie mit ihren inneren Problemen beschäftigt waren. Man zweifelte allgemein an den militärischen Fähigkeiten Russlands. Im April wurde ein Übereinkommen mit Rumänien erzielt, das Russland seine Truppen durch Rumänien marschieren lassen durfte. Das gleiche Abkommen sicherte Russland den Anschluss des südlichen Bessarabiens zu (das Gebiet war 1812-1856 unter russischer Kontrolle), während Rumänien die nördliche Dobrudscha versprochen wurde.

[Bearbeiten] Ausgangssituation

Russland erklärte am 24. April 1877 dem Osmanischen Reich den Krieg. Anfangs war der Ausgang des Krieges alles andere als offensichtlich. Die Russen konnten eine Armee von 200.000 Mann aufbringen, die Osmanen hatten ca. 160.000 Mann auf dem Balkan stationiert. Die Osmanen hatten den Vorteil, über befestigte Stellungen zu verfügen und hatten die Kontrolle über das Schwarze Meer, die sie nach dem Krimkrieg zugesprochen bekamen. Auf der Donau patroullierten türkische Kanonenboote.

Aufgrund mangelnder Kampfbereitschaft konnten die Osmanen allerdings die meiste Zeit nur über 25% ihrer militärischen Ressourcen verfügen. Hinzu kam, dass die osmanische Aufklärung keinerlei Informationen über russische Pläne bekommen konnte, so dass sich die osmanische Führung über sie in völliger Unwissenheit befand. Daher zogen es die Osmanen vor, in der Nähe ihrer Befestigungen zu bleiben und auf den Gegner zu warten.

Im Rätselraten über die russischen Pläne machte das osmanische Kommando in Istanbul einen strategischen Fehler. In der Annahme, dass die Russen zu „faul“ wären, die Donau weit entfernt vom Delta zu überqueren und stattdessen den kürzesten Weg über das Donaudelta nehmen würden, obwohl er stark befestigt war, stationierten sie die meisten Garnisonen in diesem Gebiet. Im Landesinneren hatten sie an der Donau lediglich eine gut bemannte Festung in Widin und auch ihre Besetzung mit den Truppen von Osman Pascha war nur dem Umstand zu verdanken, dass diese Truppen erst vor kurzem an der Zerschlagung der Serben beteiligt waren.

[Bearbeiten] Kriegsverlauf

[Bearbeiten] Kaukasus-Front

Die Kampfhandlungen des Russisch-Türkischen Krieges (1877–1878) begannen zuerst am Kaukasus, wo die russischen Truppen bereits im April 1877 angriffen.

Den Oberbefehl über die russischen Kaukasustruppen hatte General M. T. Loris-Melikow. Er überschritt mit seinen Truppen die Grenze zum Osmanischen Reich am 24. April 1877 bei Alexandropol.

Ihnen gelang die Einnahme von Bajaset (russ. Баязет, türk. Doğubeyazıt) und die Belagerung von Kars. Am 25. Juni wurden sie jedoch zurückgeworfen und waren gezwungen zur Verteidigung überzugehen. Bei der Belagerung von Bajaset mußte sich die kleine russische Garnision 23 Tage in der Festung von Bajaset gegen die osmansiche Armee verteidigen. die russiche Garnision (1.650 Kämpfer) widerstand den Angriffen der Osmanen (12.000 Kämpfer) vom 6.-28. Juni 1877. Viele der Kämpfer wurden mit der Medaille „für die heldenhafte Verteidigun von Bajaset 1877“ ausgezeichnet.

Der Gegenangriff der Türken wurde erst am 15. Oktober gestoppt - in der Schlacht bei dem Gebirge Aladscha (russ. Аладжа; Aladschahöhen) (September/Oktober 1877). In der Schlacht von Aladscha standen 56.000 Russen (mit 200 Kanonen) unter Großfürst Michail Nikolaewitsch 38.000 Osmanen (mit 74 Kanonen) unter Mukhtar Pascha gegenüber. Die Osmanen hatten gut befestigte Verteidigungsstellungen bezogen und versperrten den Russen den weiteren Zugang zur Festung Kars. Die ersten russischen Frontalangriffe auf die türkischen Stellungen (20. bis 22. September 1877) endeten erfolglos und mit 3.700 gefallenen Russen und 4.700 gefallenen Türken. Trotz seiner erfolgreichen Position beschloss Muchtar Pascha sich wegen des bevorstehenden Winters mit seinen Truppen zurückzuziehen und besser befestigte Winterstellung in Kars zu beziehen. Als sich der rückzug der osmansichen Truppen abzeichnete begann die russische Führung am 27. September sofort mit der Planung eines erneuten Angriffs. Dieses mal wurden die russischen Frontalangriffe mit tiefen Vorstößen an den Flügeln kombiniert. Unter der Führung von General Lasarew (russ. Иван Данилович Лазарев, 1821—1879) stießen die russen am 3. Oktober tief in die Flanken der osmansiche Verteidigung vor. Er drang in die rückwärtigen Gebiete der osmanen ein und nahm awlijar (russ. Авлияр) im Sturm. Das spaltete die osmansichen Truppen in zwei Teile. Ihr rechter Flügel war eingekesselt und ihr linker Flügel begann einen ungeordneten Rückzug nach Kars. die Türken verloren fast die Hälfte ihrer Truppen (5.000 - 6.000 tote und Verwundete; 8.500 Gefangene; 3.000 - 4.000 Deserteure). die Russen verloren bei ihrem zweiten Sturm 1.500 Soldaten. In der Schlacht von Aladscha nutzten die Russen erstmals den breiten Einsatz von Telegrafen, um ihre Truppen zu führen. Für diese Schlacht erhielt Großfürst Michail Nikolaewitsch den Orden Hl. Georg 1. Klasse.

Den zurückweichenden türkischen Truppen setze der russische General Heiman (russ. Гейман) mit seinen Truppen nach und fügte ihnen am 23. Oktober 1877 bei Debe-Bojnu (russ. Деве-Бойну) eine Niederlage zu. Daraufhin zogen sich die türkischen Truppen nach Erzurum zurück.

Danach ergriffen die Russen wieder die Initiative und konnten in der Schlacht von Kars die türkische Festung Kars am 17. November 1877 im Sturm einnehmen.

In den darauffolgenden Wochen griffen sie Richtung Erzurum an. Bevor sie die Stadt erreichten war der Krieg jedoch zu Ende.

Entsprechend des Friedensvertragens mit den Türken (s.u.) zogen die Russen im Februar 1878 in Erzurum ein, mußten jedoch die Stadt nach dem Berliner Kongress (s.u.) wieder den Türken überlassen.

[Bearbeiten] Erste Kämpfe auf dem Balkan

Swischtow an der Donau - Nikopol an der Donau - Plewen in Nordbulgarien
Swischtow an der Donau - Nikopol an der Donau - Plewen in Nordbulgarien

In der Anfangsetappe des Krieges hatten die russischen Truppen einen Erfolg nach dem anderen zu verzeichnen. Am Anfang des Krieges versenkte Russland relativ leicht die türkischen Kanonenboote an der Donau und verminte den Fluß, um sicher zu sein, dass keine neuen Schiffe aus dem Schwarzen Meer eindringen können und die Überquerung an jedem beliebigen Punkt möglich ist. Paradoxerweise wurde das türkische Kommando durch diese Aktion nicht alarmiert und setzte weiterhin auf seine bisherigen Vorstellungen. Im Juni überquerte eine kleine russische Einheit die Donau in der Nähe des Deltas und marschierte nach Russe. Das machte die Osmanen noch sicherer, dass eine große russische Streitmacht bald direkt durch die Mitte starker osmanischer Befestigungen marschieren würde.

Währenddessen bauten die Russen bei Simnitza (rumänische Seite)/Swischtow (bulgarische Seite) unbehindert eine Pontonbrücke über die Donau und begannen unter General Michail Skobelew am 27. Juni 1877 mit der Überquerung. Es wurden sehr schnell Truppen und Technik auf das rechtsseitige, bulgarische Donauufer überführt. Die Militäroperation verlief für die russische Seite ausgesprochen glatt und erfolgreich und Swischtow wurde schnell eingenommen.

In der Umgebung befanden sich keine bedeutenden osmanischen Verbände. Das Kommando in Istanbul befahl Osman Pascha mit seinen Truppen aus Widin in diese Richtung zu marschieren und die in der Nähe liegende Festung Nikopol zu besetzen. Auf dem Weg dorthin erfuhr Osman Pascha, dass die Festung bereits von den Russen besetzt wurde, und drehte nach Plewen ab.

Mit dem Einmarsch der Russen kam es zu massenhaften Erhebungen der Bulgaren gegen ihre türkischen Herren, nachdem es bereits während des Aprilaufstandes zu Aufständen der Bulgaren gekommen war. Diese wurden mit aller Härte von den Türken niedergeschlagen. Bereits vor Kriegsbeginn und im weiteren Kriegsverlauf schlossen sich viele bulgarischen Freiwilligen (bulg. опълченци - Opalchentsi, Opoltschenie) der russischer Seite an.

Weiterhin kämpften auf russischer Seite Rumänen sowie lokale georgische und armenische Milizen. Gegen Kriegsende griffen auch serbische Truppen in die Kämpfe ein.

[Bearbeiten] Schlacht von Plewen

Zeitgenössische deutsche Karte zur Schlacht von Plewen
Zeitgenössische deutsche Karte zur Schlacht von Plewen

Osman Pascha konnte sich gerade noch in Plewen (damals eher unter dem russischen Namen Plewna bekannt) verschanzen, als eine zahlreiche russische Streitmacht unter der Führung des charismatischen „Weißen Generals“ Michail Skobelew eintrat und zum Angriff auf die Stadt überging. Osman Pascha organisierte jedoch sehr geschickt die Verteidigung der Stadt und konnte zwei russische Großangriffe mit hohen Verlusten auf der russischen Seite abwehren. Osman Pascha ließ seinerseits die günstige Gelegeneheit zu einem Gegenangriff verstreichen, der die entmutigte russische Armee an die Donau hätte zurückwerfen können.

Der Kampf um das Grivitza-Redout bei Plewen
Der Kampf um das Grivitza-Redout bei Plewen

Da die Russen die starke Festung Plewen nicht im Sturm einnehmen konnten, entschieden sie sich für die Belagerung, an der auch rumänische Truppen teilnahmen. Die Russen und die Rumänen schnitten der türkischen Garnison in der Stadt alle Versorgungswege ab und hungerten die osmanischen Soldaten aus. Ende November unternahmen diese einen Ausbruchsversuch Richtung Opanez. Doch er scheiterte und führte letztlich zur Kapitulation der osmanischen Garnison.

Den Russen unter Feldmarschall Ossip Gurko gelang die Eroberung der Pässe der Stara Planina, die für militärische Manöver eine außerordentliche strategische Wichtigkeit hatten. Die nächsten großen Kämpfe fanden am wichtigen Schipka-Pass statt (s.u.), an dem insgesamt vier Schlachten stattfanden. In der ersten Schlacht gelang es den Russen, den Schipka-Pass einzunehmen. In den nächsten zwei Schlachten konnten die zahlenmäßig unterlegenen russischen Verteidiger erbitterte türkische Erstürmungsversuche unter großen Verlusten für die Türken abwehren. In der letzten Schlacht von Schipka konnte Gurko die verbliebenen türkischen Kräfte mit einer eigenen Offensive zerschlagen. Die verlustreichen osmanischen Stürme gegen den Schipka-Pass werden als einer der größten Fehler des Krieges gewertet. Zudem stand eine große Anzahl türkischer Truppen an der Schwarzmeerküste stationiert, fast ohne an irgendwelchen militärischen Operationen beteiligt zu sein.

Auf der russischen Seite kämpften neben den Rumänen eine starke finnische Bataillon teil, weil Finnland zu dieser Zeit in Personalunion ein Teil Russlands war. Weiterhin nahmen über 12.000 bulgarische Freiwillige teil, die sich immer mehr aus den Bewohnern befreiter Gebiete rekrutierten.

[Bearbeiten] Balkangebirge

Das Balkangebirge (oder kurz Balkan genannt, dann aber evtl. auch mit der Bedeutung Balkanhalbinsel) erstreckt sich 600 km in Ost-West-Richtung durch Bulgarien (und Srebien) und teilt Bulgarien in Nordbulgarien und Südbulgarien. Für einen Feldzug gegen die Hauptstadt des Osmanischen Reiches mußten die russischen Truppen unbedingt die Balkanpässe überqueren.

[Bearbeiten] Weliko Tarnowo

Swischtow an der Donau - Weliko Tarnowo - Nordbulgarien - Balkangebirge in der unteren Bildhälfte - Plewen am linken Bildrand abgeschnitten
Swischtow an der Donau - Weliko Tarnowo - Nordbulgarien - Balkangebirge in der unteren Bildhälfte - Plewen am linken Bildrand abgeschnitten

Die vordersten russischen Truppen, die von General Gurko kommandiert wurden, hatte die Aufgabe die Stadt Weliko Tarnowo einzunehmen. Diese Stadt hatte eine strategische Schlüsselposition, da sie im mittleren Teil Nordbulgariens lag und nördlich des Balkangebirges in der Nähe der Balkanpässe (des mittleren Balkangebirges). Gurgos Truppen bestanden aus 12.500 Kämpfer und 40 Geschützen. Sie wurden von bulgarischen Freiwilligen unterstützt. Nachdem die russischen Truppen den Sturm auf Weliko Tarnowo begannen, gaben die osmanischen Truppen am 7. Juli 1877 überraschend die Stadt auf. Mit der Einnahme von Weliko Tarnowo sicherten sich die russischen Truppen einen wichtigen Stützpunkt für ihre weiteren Angriffe.

[Bearbeiten] Balkanpässe

Stara Sagora in Südbulgarien - Weliko Tarnowo in Nordbulgarien - dazwischen der Schipkapass im Balkangebirge (rotes Viereck)
Stara Sagora in Südbulgarien - Weliko Tarnowo in Nordbulgarien - dazwischen der Schipkapass im Balkangebirge (rotes Viereck)

Alle größeren und wichtigeren Pässe des Balkangebirges wurden von osmanischen Truppen bewacht. Deshalb beschloss General Gurko mit seinen Truppen über den kleineren, unbewachten Balkanpass Chainboas (bulg. Хаинбоаз) seinen Weg nach Stara Sagora - südliche des Balkangebirges - fortzusetzen.

[Bearbeiten] Stara Sagora

Am 22. Juli nahmen die russischen Truppen unter General Gurko Stara Sagora ein. Die Stadt wurde jedoch am 31. Juli von den Türken zurückerobert - nach schweren, blutigen Kämpfen unter dem türkischen Feldherren Süleimann Pascha. Süleimann Pascha setzt mit seinen Truppen den geschlagenen und sich zurückziehenden russischen Truppen nach. Nach der Einnahme von Kasanlak am 18. August und des Dorfes Schipka am 19. August, wandten sich die türkischen Truppen von Süleimann Pascha dem nahegelegenen, strategisch wichtigen Balkanpass - Schipkapass - zu, um das Balkangebirge Richtung Norden zu überqueren.

[Bearbeiten] Schlacht am Schipkapass

Schipkadenkmal am Schipkapass im Balkangebirge
Schipkadenkmal am Schipkapass im Balkangebirge

Der Schipkapass war jedoch bereits von kampfbereiten russischen Truppen, die von bulgarischen Freiwilligen verstärkt wurden, besetzt. Den russischen Truppen war die riesige Bedeutung des Schipkapasses bewußt. Der Schipkapass war der größte und wichtigste Zugang nach Südbulgarien und weiter zum Bosporus - dem Hauptziel der Russen. Zufällig lag auch noch die Hauptstadt des Osmanischen Reiches - Konstantinopel (heute Istanbul) - am Bosporus.

Wäre es Süleiman Pascha gelungen den Schipkapass nach Norden zu überqueren, dann hätten die Türken die russischen Truppen aufgespalten und wären in die rückwärtigen Gebiete der russischen Truppen eingedrungen. Die Türken hätten den russischen Belageren von Plewen in den Rücken fallen können und hätten die Türken in der Festung Plewen gestärkt und sich mit den Truppen von Osman Pascha (in der Festung Plewen) vereinigt. So hätten die Türken dann eine zahlenmäßige Überlegenheit in Nordbulgarien gehabt, was für Russland die Niederlage des Krieges bedeutet hätte.

Nach der Einnahme des Dorfes Schipka am 19. August machten sich die türkischen Truppen unter Süleimann Pascha auf den Weg zum 5 km entfernten Schipkapass. Die ersten Kampfhandlungen fanden am 21. August 1877 statt. Die Türken hatten nach ihrem Sieg in Stara Sagora keinen größeren Wiederstand mehr erwartet und wollten ohne größere Anstrengungen die höchsten Punkte des Schipkapasses besetzen - die beiden Gipfel Hl. Nikola (Sweti Nikola - bulg. Св. Никола; heute: Stoletow, 1.327 m) und den Gipfel Schipka (Шипка). danach sollte der Angriff auf Nordbulgarien beginnen.

Auf russischer Seite wurde der Schipkapass von 10 Rotten des 36. Orlower-Infanterieregiments, 4 Kosaken-Hundertschaften, sowie 5 Abteilungen (дружини) bulgarischer Freiwilliger bewacht. Das ergab auf russicher Seite insgesamt 6.000 Kämpfer und 25 Kanonen. Sie wurden am zweiten Tag der Kämpfe durch Truppen aus dem 35. Brjansker-Infanterieregiment verstärkt. Die Verteidigung des Schipkapasses wurde von General Stoletow (Николай Григорьевич Столетов, 1834—1912) kommandiert.

Süleiman Pascha bot gegen die russischen Verteidiger des Passes 49 Bataillone, 1.300 Mann Kavallerie und 2 Gebirgsbatterien auf. Die türkische Seite hatte damit insgesamt 27.000 Kämpfer und 60 Kanonen, wobei ihre Waffen moderner waren.

Der erste türkische Angriff begann am 21. August 1877. Die russischen Verteidigungsstellungen wurden aus zwei Stoßrichtungen angegriffen - von Norden und von Süden. Bis zum Abend wurden 12 Angriffe durchgeführt, die aber alle ohne Erfolg blieben. Am 22. August versuchten die Türken die Stellungen der Russen zu umgehen. Aber auch die danach folgenden Angriffe blieben ohne Erfolg für die Türken. Der 23. August war der entscheidende Tag für die Verteidigung des Schipkapasses. Süleiman Pascha warf alle seine Reserven in den Kampf. Seine Angriffspläne wurden von seinen britischen Militärberatern ausgearbeitet. Die Aufmerksamkeit der Russen sollte durch Scheinattacken abgelenkt werden. Der Plan schlug jedoch fehl. Die Verteidiger des Schipkapasses hielten in erbitterten und verlustreichen Kämpfen stand, obwohl sie nicht genügend Munition und Lebensmittel hatten und sich ihre Reihen immer mehr lichteten. Gegen 17 Uhr traf auf russischer Seite ein Batallion zur Verstärkung ein. Die darauffolgende Nacht markierte den Wendepunkt der Schlacht. Süleiman Pascha war entschlossen den Gegner spätestens bis zum nächsten Tag zu vernichten und befahl deshalb ununterbrochene Angriffe.

[Bearbeiten] Mondfinsternis

In dieser entscheidenden Nacht vom 23. auf den 24. August 1877 gab es eine Mondfinsternis. Der Tag war sehr trocken und heiß (38°C) gewesen und der Himmel war völlig klar und wolkenlos. Die Mondfinsternis war also sehr gut zu sehen. Der Mond stand im Südosten, 27° über dem Horizont und trat um 22:07 Uhr in den Halbschatten der Erde. Um 23:11 Uhr trat der Mond ganz in den Schatten der Erde. Wahrscheinlich wurde erst dieser Teil der Mondfinsternis von den Truppen bemerkt, da sich ihre Aufmerksamkeit auf die Kämpfe konzentrierte. Andererseits war die Mondfinsternis schwer zu übersehen, da der Mond auch relativ niedrig stand. Der Mond veränderte seine Farbe und erschien rötlich, dann wurde es bis 0:22 Uhr ganz dunkel. Zu dieser Zeit stand der Mond im Süden, 35° über dem Horizont. allmählich wurde es wieder heller. Den letzten Kontakt mit dem Erdschatten hatte der Mond um 3:10 Minuten. Das Ende der Mondfinsternis war um 4:19 Uhr, als bereits die Morgendämmerung begann.

Aus den Erinnerungen eines bulgarischen Freiwilligen (Michail Mantschew - Михаил Евтимов Манчев, 1824-1934): "In dieser Nacht zogen sich die Türken nicht zurück, wie an den ersten beiden Abenden. Sie griffen immer wieder an, um wenigstens in der Nacht irgendeinen Erfolg zu erzielen. Aber ein himmlisches Ereignis kündigte den Türken davon, dass ihre Möglichkeiten erschöpft waren, und sie zogen sich zurück. Süleiman Pascha hatte beschlossen, in der Kühle der Nacht die russischen Positionen zu erobern, koste es was es wolle. Er hätte auch seine gesamten Truppen für die Erreichung dieses Zieles geopfert. Die Angriffe der türkischen Truppen wurden jedoch mitten im Kampf abgebrochen, als sich der Mond rot färbte und dann ganz verdunkelte. Mit der Mondfinsternis wurde es stockfinster und es herrschte bis zum Morgen absolute Stille."

Den roten Halbmond haben die Türken auch als Wappen auf ihren Fahnen, den gleichen roten Halbmond, der zu sehen ist, wenn eine Mondfinsternis eintritt. Der Zusammenhang zwischen dem roten Halbmond und dem Rot des Blutes und der Niederlage war augenscheinlich.

Auf beiden Seiten war die Mondfinsternis nicht vorher bekannt. Die einfachen Soldaten hatten keine Vorstellung vom Wesen einer Mondfinsternis, da sie auch nicht jeden Tag vorkam. Die Mondfinsternis hatte die Kämpfer beeindruckt und auch erschreckt. Die Türken haben sie sicherlich als ein böses Vorzeichen gesehen. Bis heute gibt es in der Türkei den Brauch, während einer Mondfinsternis Lärm zu machen, Richtung Mond zu rufen und sogar auf ihn zu schießen, um das Ungeheuer zu verjagen, das den Mond schlucken will.

Die Kämpfe wurden erst wieder am folgenden Morgen des 24. August aufgenommen. Diese Zeit nutzten die Verteidiger, um ihre Truppen umzugruppieren und als Verschnaufpause. Die Kampfpause während der Mondfinsternis verkürzte auch die Zeit, bis zum erwarteten Eintreffen von Verstärkung. Die erste russische Verstärkung traf am 24. August gegen 18 Uhr ein. Nach einer weiteren halben Stunde trafen die Haupttruppen des 16. Bataillons als russische Verstärkung ein. Sie wurden von dem Kommandeur des 8. Armeekorps General Radezki geführt. So stieg die Zahl der Verteidiger auf 17.000 Kämpfer.

Am 25. August bestand keine Gefahr mehr, dass der Schippkapass den Türken in die Hände fiel, obwohl die letzten türkischen Angriffe sich bis zum 17. September 1877 hinzogen.

Die schweren Kämpfe am Schipkapass dauerten ohne Unterbrechung 5 Tage, insgesamt aber - mit Unterbrechungen - 6 Monate. Die Verteidiger hatten eine sehr schwere Stellung, da die türkischen Angreifer besser befaffnet waren, in der Überzahl waren und fanatisch kämpften. Die Türken hatten doppelt so viel Opfer wie die Russen und Bulgaren.

[Bearbeiten] Hohe Verluste

Während der Schlacht am Schipkapass gab es auf beiden Seiten sehr hohe Verluste. Auf russischer Seite waren diese hohen Verluste der herrschenden russischen Militärdoktrin geschuldet: "Das Geschoss ist dumm, das Bajonett ist ein ganzer Kerl." Auch der russiche General Dragomirow, zu seiner Zeit einer der Reformer der russischen Armee, der hohes Ansehen genoss, vertrat nachdrücklich die Auffassung, dass dem Nahkampf der Vorzug vor dem Feuergefecht zu geben ist.

In diesem Sinne erhielten auch die bulgarischen Freiwilligen ihre Ausbildung und wurden verstärkt im Nahkampf mit dem Bajonett ausgebildet wurden. In der Folge hatte auch sie sehr hohe Verluste zu beklagen.

Die Türken hatten ihrerseits hohe Verluste, weil sie mit unerklärlicher Sturheit versuchten den Pass im Frontalangriff zu erstürmen, obwohl ihre ausländischen Militärberater ihnen davon abgeraten hatten. Unbeeindruckt von ihren hohen Verlusten hielen sie - außer am zweiten Tag - die gesamten Zeit an dieser Taktik fest.

[Bearbeiten] Gedicht

In einem in Bulgarien sehr bekanntem Heldengedicht, wird der heldenhafte, verzweifelte Kampf bei der Verteidigung des Schipkapasses gerühmt. Sinngemäß: zum Schluß hatten sie nur noch Steine und Äste, um sich zu verteidigen. Entgegen der populären Annahme, dass ihnen die Munition ausgegangen war, war die schlechte Qualität ihrer Gewehre "Schaspo" die Ursache dafür. Deren Gewehrschloss (gegauer die Schlagnadel) ging nach 10-12 Schuß oft kaputt.

[Bearbeiten] Frieden von San Stefano

Nach dieser Entscheidungsschlacht am Schipkapass konnte nichts mehr den Siegeszug der russischen Truppen aufhalten. Ende Januar 1878 bat das Osmanische Reich um den Abschluss eines Friedensvertrages. Am 3. Märzt 1878 wurde in dem Städtchen San Stefano der Friedensvertrag von San Stefano unterzeichnet. Mit dem Vertrag wurden Bulgarien alle Territorien zugesprochen, in den Bulgaren lebten. Durch den Berliner Kongress und den Berliner Vertrag wurde kurz darauf jedoch der Frieden von San Stefano revidiert und ein Teil der Osmanischen Verluste wurde wieder dem Osmanischen Reich zugesprochen. Dadurch wurden die gerade erst zu Bulgarien gefallenen Territorien wieder auseinander gerissen.

[Bearbeiten] Kriegsende

Nach der Niederlage der Türken kam es zu grausamen Racheaktender bulgaren an Teilen der türkischen Bevölkerung, die im Laufe der letzten 500 Jahre in Bulgarien eingesickert war und auch durch die aktive Ansiedlungspolitik des Osmanischen Reiches nach Bulgarien gekommen war. Als herrschende Oberschicht waren während der osmanischen Herrschaft in Bulgarien nur Türken zugelassen. In einem gewissen Umfang wurde auch ein Teil der bulgarischen Bevölkerung moslemisch - damit verbunden war das Annehmen eines türksichen (moslemischen) Namens. Ein Teil der bulgarischen Bevölkerung wurde also "türkisch". In welchem Umfang das stattfand ist zwischen der heutigen bulgarischen und türksichen Geschichtsschreibung stark umstritten - wegen abweichender nationalistischer Interessen.

Trotz Kriegsende kämpften noch vereinzelte türkische Freischärlerverbände bis 1886 in Bulgarien, besonders im Gebiet um Warna.

[Bearbeiten] Seekrieg

Die russische Flotte unter Makarow und Roschestwenski war mit ihren Minenlegern aktiv und engte die nach außen mächtig wirkende türkische Flotte in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Einige russische Angriffe an der Donau und an der Kaukasusküste lähmten des osmanische Flottenkommando. Die türkischen Schiffe wurden zum Bosporus zurückgezogen.

[Bearbeiten] Einmischung der europäischen Mächte

Karte von Bulgarien - 1878 - Grenzen nach dem Frieden von San Stefano (3. März 1878) und dem Berliner Kongress (Juni 1878).
Karte von Bulgarien - 1878 - Grenzen nach dem Frieden von San Stefano (3. März 1878) und dem Berliner Kongress (Juni 1878).

Wie schon im Russisch-Türkischen Krieg 1828-1829 eroberten die Russen Edirne und marschierten diesmal direkt auf Konstantinopel zu. Die Perspektive der Eroberung der Meerengen durch die Russen alarmierte die Briten sehr stark. Die Briten entsandte ihre Flotte in den Bosporus und drohten Russland mit einer Kriegserklärung, falls sie ihre Offensive weiter fortsetzen. Geschwächt durch den Krieg, konnte sich Russland nicht einen Fortsetzungskrieg gegen die Briten leisten. Die Russen stoppten ihre Offensive in San Stefano (heute Yeşilköy, ein westlicher Vorort Istanbuls am Marmarameer), wo mit den Osmanen am 3. März 1878 der Friede von San Stefano geschlossen wurde. In diesem Vertrag wurde das Osmanische Reich zu großen Zugestädnissen gezwungen. Es musste die Unabhängigkeit Rumäniens, Serbiens, Montenegros und Bulgariens anerkennen. Ferner trat es die Provinz Kars an das Russische Reich ab.

Alarmiert über die Vergrößerung des russischen Einflußes auf dem Balkan forderten die anderen europäischen Mächte einen Revision der Bedingungen von San Stefano. Allen voran Österreich-Ungarn war alles andere als erfreut, dass der Rivale Russland eine derartige Machtzunahme auf dem Balkan erfuhr, während es selbst leer ausging. Das kriegsmüde Russische Reich konnte sich eine politische Isolation in Europa und musste dem internationalen Druck nachgeben. Auf dem von Otto von Bismarck organisierten Berliner Kongress wurden neue Bedingungen ausgehandelt. Die größte Änderung betraf Bulgarien, das in mehrere Teile zerlegt wurde, was früheren Geheimvereinbarungen der Deutschen, der Österreicher, der Franzosen und der Briten entsprach, nach denen ein größerer slawischer Staat auf dem Balkan verhindert werden sollte. Der nördliche und der östliche Teil wurde in zwei Fürstentümer Bulgarien und Ostrumelien unterteilt. Die Region Mazedoniens, die an das Ägäische Meer reichte, wurde Bulgarien entzogen und wieder unter die osmanische Verwaltung gestellt.

Der Krieg resultierte in einer rapiden Verkleinerung der muslimischen Bevölkerung in Bulgarien. Bis 1882 flüchtete über eine halbe Millionen in das Osmanische Reich, weitere 250.000 starben.

In Russland löste die Revision des Friedens von San Stefano eine große Enttäuschung und Verbitterung aus, die vor allem gegen die Deutschen und die Österreicher gerichtet war. Man fühlte sich um die Früchte eines verlustreichen Krieges betrogen, an dem viele freiwillig für die Befreiung der Slawen und der Rückeroberung Konstantinopels für die orthodoxe Christenheit kämpften.

[Bearbeiten] Kulturelle Werke

Apotheose des Kriegs, Wassili Wereschtschagin
Apotheose des Kriegs, Wassili Wereschtschagin

Während des Krieges malte der an der Front anwesende russische Maler Wassili Wereschtschagin zahlreiche Bilder zum Krieg, darunter das berühmte Bild Apotheose des Krieges.

Mit dem Russisch-Türkischen Krieg von 1877-1878 befasst sich unter anderen das Buch von Boris Akunin Das türkische Gambit, in dem sich der junge Spion Erast Fandorin ein geheimdienstliches Duell mit dem türkischen Top-Spion Anwar Pascha liefert. 2005 wurde das Buch in Russland verfilmt.


[Bearbeiten] Befreiungskrieg

Zar Alexander
Zar Alexander

Der russisch-türkische Krieg von 1877/78 beendete die 500jährige türkische Fremdherrschaft über Bulgarien und führte zur Schaffung des Dritten Bulgarischen Staates (Трета българска държава). Er wird deshalb in Bulgarien als Befreiungskrieg von 1877/78 bezeichnet und als ein zentrales Ereignis der bulgarischen Geschichte wahrgenommen. Auf diesem Ereignis gründete sich die traditionelle Freundschaft zwischen Bulgaren und Russen, zumal beide Völker Slawen sind. Seit dieser Zeit spricht man in Bulgarien traditionell von den "Befreier-Brüdern".

Im Zentrum von Sofia, gegenüber der Volksversammlung, steht ein Reiterdenkmal des "Befreier-Zaren". Zu Ehren der Toten des Russisch-Türkischen Krieges von 1877–1878 wurde im Zentrum von Sofia die Alexander-Newski-Kathedrale (mit zwei goldenen Kuppeln) errichtet (Planungsbeginn 1880, Grundsteinlegung 1882, Hauptbauphase 1904-1912).

Mit dem russisch-türkische Krieg ging die Periode der Bulgarischen Wiedergeburt nach 100 Jahren zu Ende, die mit dem Erscheinen des bulgarischen Geschichtsbuches Istorija Slawjanobulgarskaja von Paisi Chilendarski begann.

Auch in Rumänien, Serbien und Montenegro wird dieser Krieg als Befreiungskrieg betrachtet, da er auch für diese Länder die volle nationale Eigenständigkeit brachte.

[Bearbeiten] Weblinks

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