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Sadomasochismus - Wikipedia

Sadomasochismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Beardsley: Der Club der Flagellanten in London, 1895
Beardsley: Der Club der Flagellanten in London, 1895

Der Begriff Sadomasochismus umschreibt ein Spektrum sexuell geprägter Praktiken, die sich auf das einvernehmliche Zufügen oder Erleiden von Macht, Schmerzen, Demütigungen oder Freiheitsbeschränkungen richtet.

Hierbei muss Geschlechtsverkehr nicht unbedingt die zentrale Motivation der Handelnden sein. Sadomasochismus ist ein wesentlicher Teilaspekt des Bereichs BDSM.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Einleitung

Sadomasochismus ist ein Begriff der Humanwissenschaften, der ein Spektrum besonderer sexueller Praktiken beschreibt.

Im Sinne von Medizin und Psychologie ging man früher generell davon aus, das es sich um eine sexuelle Präferenzstörung oder Paraphilie handelt. Diese pauschale Auffassung gilt heute weitestgehend als veraltet (siehe unten). Es gibt Sadomasochisten, die ihre Wünsche nicht real ausleben, sondern auf die Fantasie beschränken. Es gibt, wie auch bei Sadismus und Masochismus sehr wenige Personen, die ihre Wünsche als persönlichkeitsfremd und krankhaft bewerten und im klinischen Sinn behandlungsbedürftig sind. Aktuelle Diagnosekataloge nehmen eben diesen Leidensdruck als Hinweis für eine bestehende Erkrankung.

Die grundlegende Basis für die Ausübung von Sadomasochismus ist, dass es prinzipiell von mündigen Partnern freiwillig und unter gegenseitigem Einverständnis in einem sicheren Maße praktiziert wird. Diese Grundprinzipien werden seit den 1990er Jahren unter der englischen Bezeichnung „safe, sane and consensual“, kurz SSC zusammengefasst. Dies bedeutet soviel wie „sicher, mit klarem Verstand und in gegenseitigem Einverständnis“. Die Freiwilligkeit, das heißt die Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten grenzt Sadomasochismus von Vergehen oder Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung und von Gewaltmissbrauch sowohl rechtlich als auch ethisch ab.

Einige Sadomasochisten bevorzugen einen etwas anderen Verhaltenskodex mit der englischen Bezeichnung RACK (risk aware consensual kink), was etwa soviel bedeutet wie risikobewusstes einvernehmliches sexuelles Handeln; sie wollen damit die das Risikopotenzial betreffende Eigenverantwortung der beteiligten Partner stärker betonen.

Die Freiwilligkeit als entscheidendes Kriterium gilt aber auch hier. Die Einwilligung zu einem einvernehmlichen sadomasochistischen Geschehen kann nur geben, wer die Folgen seiner Zustimmung hinreichend abschätzen kann. Für seine Entscheidungsfindung muss der Einwilligende ausreichend Informationen und die notwendigen geistigen Fähigkeiten besitzen. Generell muss es dem Einwilligenden freistehen, die Einwilligung jederzeit widerrufen zu können, beispielsweise mit einem vorher vereinbarten Signalwort, einem sogenannten Safeword.

Es gibt Überlagerungen mit anderen von der Norm abweichenden sexuellen Präferenzen. Sadomasochismus kommt bei homosexuellen wie auch heterosexuellen Männern, Frauen und Transgendern vor.

Im Sinne der Soziologie liegt ein abweichendes Verhalten vor. Dieses ist häufig subkulturell organisiert. Kernpunkte des subkulturellen Sadomasochismus sind Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit der Partner und die erotische Komponente, dadurch kann er von sexueller Gewalt unterschieden werden. Der Begriff wurde 1913 von Isidor Isaak Sadger geprägt (s.u.).

[Bearbeiten] Psychologische Einordnung

Früher wurden viele der innerhalb von SM gelebten Praktiken dem Sadismus oder dem Masochismus zugerechnet und im Sinne einer Triebstörung seitens der Psychiatrie als krankhaft eingeschätzt.

Sadomasochismus wird heute öffentlich weitgehend als besondere Neigung oder sexuelle Spielart bewertet. Einige Sexualwissenschaftlern und Psychologen erklären sadomasochistische Fixierungen mit tiefenpsychologischen Erklärungsmodellen als Perversion. Die psychiatrischen Klassifikationssysteme führen den Sadomasochismus zwar auf, als Diagnose spielt er aber in der psychiatrischen Versorgung heute praktisch keine Rolle. Wissenschaftlich und klinisch ist eine klare Unterscheidung zwischen Personen geboten, die aufgrund einer schweren psychischen Abnormität oder Störung real sadistisch und damit kriminell handeln, einerseits und konsensuellen Sadomasochisten andererseits, die eine partnerschaftliche Beziehung gestalten. Die Rolle der Einvernehmlichkeit wurde dabei lange vernachlässigt und ist erst seit den 1970er Jahren ins Blickfeld der Sexualwissenschaften geraten. Bestimmte Richtungen der Psychoanalyse tun sich bis heute jedoch schwer, diese nicht-wertende Unterscheidungen nachzuvollziehen. Sowohl von der Sexualwissenschaft als auch von Seiten der Psychoanalyse wurden im Laufe des letzten Jahrhunderts Theorien über den Ursprung sadomasochistischer Wünsche formuliert (Misshandlungen in der Kindheit, Vergewaltigung, eine retardierte sexuelle Entwicklung), die sich nur aus individuellen Fallgeschichten ableiten. Aktuelle Untersuchungen führen diese Sichtweise nur noch selten an.

Klassifikation nach ICD-10
F65.5 Störung der Sexualpräferenz
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Heute gilt Sadomasochismus nach ICD-10 als „Störung der Sexualpräferenz“ (Schlüssel F65.5), die dort wie folgt beschrieben wird: Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt. Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus. Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.[1]

Erst mit dem Erscheinen des DSM IV im Jahr 1994 wurden Diagnosekriterien veröffentlicht, nach denen auch SM eindeutig nicht mehr als Störung der Sexualpräferenz angesehen wird.

Die Diagnose Sadismus oder Masochismus darf demnach hinsichtlich der sexuell motivierten Ausprägung dieser Störungen nur noch gestellt werden, wenn der Betroffene anders als durch die Ausübung sadistischer oder masochistischer Praktiken keine sexuelle Befriedigung erlangen kann, oder seine eigene sadistisch oder masochistisch geprägte Sexualpräferenz selbst ablehnt und sich in seinen Lebensumständen eingeschränkt fühlt oder anderweitig darunter leidet. Eine Überlagerung von sexuellen Präferenzstörungen und der Ausübung von BDSM-Praktiken kommt jedoch vor.

Neuere Untersuchungen zum Thema Verbreitung von SM-Phantasien und -Praktiken schwanken erheblich in der Bandbreite ihrer Ergebnisse, hierbei wird SM unter den moderneren Begriff BDSM subsumiert und nicht mehr isoliert betrachtet. Zusammenfassend lässt sich jedoch feststellen, dass die überwiegende Mehrheit der Autoren davon ausgeht, dass zwischen 5 und 25 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Sexualpraktiken ausübt, die mit der Lust an Schmerzen, bzw. mit Macht und Ohnmacht in Verbindung stehen. Der Bevölkerungsanteil mit entsprechenden Phantasien wird sogar regelmäßig höher beziffert.[2]

Es existieren nur wenige Studien, die psychologische Aspekte des Themas BDSM unter Berücksichtung moderner wissenschaftlicher Standards betrachten. Eine zentrale Untersuchung zu dem Thema stammt von dem US-amerikanischen Sexualwissenschaftler Charles Moser und wurde 1988 im Journal of Social Work and Human Sexuality[3] veröffentlicht. Er kommt zu dem Schluss, dass es generell an Daten über die psychologischen Probleme von BDSM-Anhängern fehlt, sich aber dennoch einige grundsätzliche Tatsachen herauskristallisieren. Er betont, dass es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass BDSM-Anhänger gemeinsame Symptome oder irgendeine gemeinsame Psychopathologie haben und auch aus der klinischen Literatur kein konsistentes Bild von BDSM-Anhängern hervorgegangen ist. Moser weist darauf hin, dass nicht nachgewiesen werden kann, dass BDSM-Anhänger überhaupt irgendwelche besonderen psychiatrischen oder gar auf ihren Vorlieben beruhenden, spezifisch nur bei ihnen auftretende Probleme haben, die im direkten Zusammenhang mit ihrer Orientierung stehen.

Probleme treten teilweise in Bezug auf die Einordnung der eigenen Neigungen durch die Betroffenen auf. So ist die Frage nach der eigenen „Normalität“ gerade in der Phase des eigenen Coming-Out (siehe auch dort) häufig. Gerade in Beziehungen mit sogenannten Vanillas kann das Entdecken entsprechender Neigungen nach Moser die Furcht vor einer Zerstörung der aktuellen Beziehung nach sich ziehen. Dies, zusammen mit der Furcht vor Diskriminierung im Alltag, führt bei einigen Sadomasochisten zu einem teilweise sehr belastenden Doppelleben. Zugleich kann das Verleugnen von sadomasochistischen Neigungen jedoch auch zu Stress und Unzufriedenheit mit dem sogenannten „Vanilla“-Lebensstil führen und erweckt bei einigen Betroffenen die Befürchtung, keinen Partner zu finden. Hierzu stellt Moser fest, dass Sadomasochisten, die Probleme beklagen, sadomasochistische Partner zu finden, zumeist auch Probleme haben, nichtsadomasochistische Partner zu finden. Der Wunsch, die entsprechenden Neigungen abzulegen, ist ein weiterer möglicher Grund für psychologische Probleme der Betroffenen, da dies in der Regel nicht möglich ist. Der Wissenschaftler stellt in seiner Arbeit abschließend fest, dass BDSM-Anhänger nur selten Gewalttaten begehen. Aus seiner Sicht steht die eventuelle Beteiligung von BDSM-Anhängern an gewaltsamen Handlungen meist in keinem Zusammenhang mit der in ihrem Leben vorhandenen BDSM-Komponente.

Moser kommt in seiner Arbeit zusammenfassend zu dem Schluss, dass keinerlei wissenschaftliche Grundlage existiert, die es begründen könnte, Personen dieser Gruppe Arbeits- oder Sicherheitsbescheinigungen, Adoptionsmöglichkeiten, Sorgerechte oder andere gesellschaftlichliche Rechte oder Privilegien zu verwehren.

[Bearbeiten] Begriffe

In der Sprache des subkulturellen Sadomasochismus wird der beherrschende, aktive Partner als der Top bezeichnet. Der passive Partner wird Bottom genannt. Eine Person die sowohl Gefallen an der Rolle als Top, als auch an der Rolle als Bottom findet wird Switch genannt.

Ein reales SM-Spiel wird als Session bezeichnet. Von einer Scene wird gesprochen, wenn - analog zum Begriff Szene in einem Film - ein mehr oder weniger detailliert abgesprochener Ablauf vollzogen wird.: Um einen Weg aus einem sadomasochistischen Spiel, das aus dem Ruder zu laufen droht, zu erlauben, wird häufig ein Safeword vereinbart, das einem verbalen oder nonverbalen Abbruchcode entspricht.: Von einem Absturz wird gesprochen, wenn einer der Partner in einer Session in eine emotionale Krise gerät und negative Gefühle durchlebt, die für ihn nicht mehr zu den gewünschten und im weitesten Sinne erotisierbaren Bestandteilen einer Session gehören. Abstürze sind nicht das Ziel einer normalen SM-Session. Ein Absturz kann entstehen, wenn z.B. ein Partner sich ernsthaft unwohl fühlt, die Session aber nicht rechtzeitig abbricht. Abstürze passieren häufig dem passiven Partner, kommer aber auch bei Tops vor.

Innerhalb von SM-Beziehungen gibt es eine Reihe von Unterscheidungen:

  • Von einer 24/7-Beziehung spricht man, wenn das Machtverhältnis zwischen Top und Bottom zu jedem Zeitpunkt ihrer Beziehung Bestand hat, also auch über einzelne SM-Sessions hinaus hat.
  • In einer Spielbeziehung beschränkt sich die Beziehung ausschließlich auf SM-Spiele; dies kommt relativ häufig vor, falls sich Partner finden, die mangels Interesse an einer festen Beziehung oder weil sie keinen Partner gefunden haben, mit dem sie in einer festen Beziehung leben können, dennoch ihre SM ausleben wollen.
  • Ein Ehesklave bzw. eine Ehesklavin ist ein submessiver Part, der mit seinem dominanten Partner verheiratet ist.
  • Vereinzelt wird in längeren Beziehungen das Machtverhältnis in sogenannten Sklavenverträgen schriftlich fixiert. Diese symbolische Handlung soll die innige Verbundenheit der Partner und ihre gemeinsamen Vorstellungen „verbindlich“ festhalten; diese Idee hat bereits Leopold von Sacher-Masoch in seinem Buch Die Venus im Pelz aufgegriffen. Rechtlich sind die entsprechenden Schriftstücke in keiner Weise verbindlich, da sie nach allgemeiner Auffassung gegen die guten Sitten verstoßen. In der Vergangenheit führte die Existenz derartiger Schriftstücke in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder zu drastischen Schlagzeilen in der Boulevardpresse, da in ihnen das Innenverhältnis und vereinbarte Praktiken sehr detailliert aufgeführt werden. Bei uninformierten Dritten führen derartige aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gelöste Informationen regelmäßig zu starker Ablehnung und einer Verurteilung der dem Schriftstück zugrundeliegenden Beziehung.

Eine allgemeingültige Definition für die obengenannten Begriffe gibt es nicht; die hier aufgeführten Definitionen stellen nur eine Lesart dar die jedoch die in der Literatur vorherrschende ist.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Erste Zeugnisse

Kupferstich ca. 1780
Kupferstich ca. 1780

Eines der ältesten Zeugnisse sadomasochistischer Praktiken stammt aus einem etruskischen Grab in Tarquinia. In der Tomba della Fustigazione (Grab der Züchtigung, Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr.) sind zwei Männer dargestellt, wie sie eine Frau beim Liebesspiel mit einer Rute und mit der Hand schlagen siehe Bild. Ein anderes Zeugnis über Flagellation findet sich im 6. Buch der Satiren des antiken römischen Dichters Juvenal (1. bzw. 2. Jahrhundert n. Chr.), ein weiteres Zeugnis findet sich im Satyricon von Petronius, wo zur sexuellen Erregung eines Delinquenten gepeitscht wird.

Anekdotische Erzählungen über Menschen, die sich im Rahmen des Vorspiels oder als Ersatz für Sex freiwillig fesseln oder auspeitschen ließen, reichen bis ins 3. und 4. Jahrhundert zurück.

Bereits im Kamasutra werden vier Schlagarten beim Liebesspiel, die für Schläge zulässigen Trefferzonen des menschlichen Körpers und die Arten der lusterfüllten Schmerzenslaute des Bottoms dargestellt. Die Textsammlung weist ausdrücklich darauf hin, dass Schlagspiele genauso wie Kneifen und Beißen beim Geschlechtsverkehr nur in gegenseitiger Übereinstimmung stattfinden dürfen, da sie nicht von allen Frauen als lustvoll empfunden werden. Aus dieser Sicht dürfte das Kamasutra den ersten schriftlich überlieferten Text über SM-Praktiken und -Sicherheitsregeln darstellen. Weitere Texte mit sadomasochistischen Bezügen tauchten im Laufe der Jahrhunderte weltweit immer wieder auf.


Hölzerne Paddel werden häufig für Spanking eingesetzt.
Hölzerne Paddel werden häufig für Spanking eingesetzt.

Einige Autoren sehen das mittelalterliche Phänomen der höfischen Liebe in all seiner sklavischen Unterwerfung und Hingabe als weiteren, zumindest teilweisen Vorläufer von Sadomasochismus, bzw. BDSM. Andere Quellen sehen Sadomasochismus als eine spezielle Art des Sexualverhaltens, welche ihren Ursprung am Anfang des 18. Jahrhunderts hat, als es in den westlichen Gesellschaften üblich wurde, Sexualverhalten medizinisch und juristisch zu kategorisieren (vgl. Begriffsgeschichte). Berichte über auf Flagellation spezialisierte Bordelle reichen sogar bis zum Jahr 1769 zurück, und in John Clelands Roman Fanny Hill aus dem Jahre 1749 werden ebenfalls Flagellationsszenen beschrieben.

Obwohl die Namen Marquis de Sade und Leopold von Sacher-Masoch eng mit den Begriffen Sadismus and Masochismus verbunden sind, bleibt die Frage offen, ob sich deren Biographien und Verhaltensweisen mit dem für das moderne Verständnis des heutigen Sadomasochismus, bzw. BDSM ganz wesentlichen Begriff der Freiwilligkeit in Übereinstimmung bringen lassen.

Aus vollem Leder gearbeitete Tawses dienen ebenfalls als Spankinginstrumente.
Aus vollem Leder gearbeitete Tawses dienen ebenfalls als Spankinginstrumente.

[Bearbeiten] Lederbewegung

Weite Teile des heutigen sadomasochistischen Gedankenguts lassen sich auf die männliche homosexuelle Leder-Subkultur, die sich nach dem 2. Weltkrieg aus der US-amerikanischen Motorradfahrer-Subkultur entwickelte, zurückführen.[4]

In seinem 1972 veröffentlichten Buch Leatherman's Handbook fasste Larry Townsend diese Ideen zusammen, die man später als „Old Guard“-Lederbewegung bezeichnen sollte. Der in diesem Werk beschriebene Verhaltenskodex basierte auf strengen Formvorschriften und festgeschriebenen Rollen in Bezug auf das Verhalten der Beteiligten (beispielsweise kein Switchen) und hatte noch keinen echten Bezug zu Lesben und Heterosexuellen.

Erst der 1981 in den USA von der lesbisch-feministischen BDSM-Organisation Samois veröffentlichte Titel Coming to Power führte schließlich auch in der lesbischen Gemeinschaft zu einer höheren Akzeptanz und zu mehr Verständnis des Themas BDSM. In Deutschland vertraten die entsprechenden Vertreterinnen auch innerhalb der Frauenbewegung die Auffassung, dass BDSM und Feminismus miteinander vereinbar sind. Sie gerieten hierbei mit dem fundamentalistischeren Teil der Bewegung um Alice Schwarzer in Konflikt, der in Sadomasochismus die Grundlage von Frauenhass und Gewaltpornographie sieht.

Die Lederbewegung wird heute meistens eher als Teilmenge der BDSM-Kultur betrachtet, anstatt als eine aus der Schwulenkultur stammende Entwicklung, obwohl in der Vergangenheit ein großer Teil der organisierten sadomasochistischen Subkultur tatsächlich homosexuell war. Die sogenannte New-Guard-Lederbewegung entstand in den 1990er Jahren als Reaktion auf die der Old Guard-Lederbewegung zugrunde liegenden Beschränkungen. Diese neue Ausrichtung begrüßte das Switchen und begann einerseits, geistige Aspekte in ihr Spiel zu integrieren und andererseits zunehmend die strikte Rollenauffassung und Ablehnung von Heterosexuellen und Frauen durch die alte Bewegung aufzugeben.

[Bearbeiten] Internet

In der Mitte der 90er Jahre bot erstmals das Internet die Gelegenheit, rund um die Welt, aber gerade auch in den jeweiligen lokalen Regionen andere Menschen mit speziellen sexuellen Vorlieben zu finden und sich anonym mit ihnen auszutauschen. Dies führte geradezu zu einer Explosion in der Verbreitung von Informationen und dem Interesse am Thema Sadomasochismus. In dieser frühen Phase spielte insbesondere die Usenet-Gruppe alt.sex.bondage eine Pionierrolle. Neben herkömmlichen Sexshops begannen in der Folgezeit immer mehr Anbieter in Online-Sexshops auch SM-Spielzeug in ihr Sortiment aufzunehmen oder sich gleich ausschließlich auf die sich immer klarer abzeichnende „neue“ Zielgruppe zu spezialisieren.

Das ehemalige Nischensegment entwickelte sich so zu einem festen Bestandteil des Geschäfts mit Erotikzubehör. Heute führen praktisch alle wichtigen deutschen Anbieter von Sexspielzeug Artikel, die ursprünglich überwiegend in der Subkultur Verwendung fanden. Gepolsterte Handschellen, Latex-, Lack- und Lederbekleidung sowie exotischere Gegenstände wie beispielsweise Streichel-Peitschen und Reizstromgeräte zur erotischen Elektrostimulation finden sich in Angebotskatalogen, die sich an eine klassische Vanilla-Zielgruppe wenden und zeigen so, dass sich einige Grenzen zunehmend verschieben.

Die moderne BDSM-Subkultur ist vielfältig und weit verbreitet. In den meisten europäischen und nordamerikanischen Großstädten finden sich Clubs und BDSM-Spielpartys, aber auch Informationsveranstaltungen in Form von Stammtischen und sogenannten Munches, auf denen sich auch Interessierte und Neulinge informieren können.

[Bearbeiten] Begriffsgeschichte

Portrait des Marquis de Sade von Charles-Amédée-Philippe van Loo (1761).
Portrait des Marquis de Sade von Charles-Amédée-Philippe van Loo (1761).

Die Entwicklung des Begriffs BDSM ist vielschichtig. Ursprünglich waren Sadismus und Masochismus reine Fachausdrücke für psychologische Erscheinungen, die als psychische Erkrankung eingestuft wurden. Die Begriffe leiten sich von den Autoren Marquis de Sade und Leopold von Sacher-Masoch ab.

1843 veröffentlichte der ungarische Arzt Heinrich Kaan unter der Bezeichnung Psychopathia sexualis eine Schrift, in der er die Sündenvorstellungen des Christentums in medizinische Diagnosen umwandelt. Die ursprünglich theologischen Begriffe „Perversion“, „Aberration“ und „Deviation“ wurden so erstmals Teil der Wissenschaftssprache. Der deutsche Psychiater Richard von Krafft-Ebing führte in seiner Schrift Neue Forschungen auf dem Gebiet der Psychopathia sexualis 1890 die Begriffe „Sadismus“ und „Masochismus“ erstmals in die Medizin ein.[5] Nachdem Sigmund Freud 1905 in seinen Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie Sadismus und Masochismus als aus einer fehlerhaften Entwicklung der kindlichen Psyche entstehende Krankheiten dargestellt hatte und so die weitere Beurteilung des Themas auf Jahrzehnte hinaus grundlegend beeinflusste, prägte schließlich 1913 der Wiener Psychoanalytiker Isidor Isaak Sadger in seinem Artikel Über den sado-masochistischen Komplex erstmals den zusammengesetzten Begriff „Sado-Masochismus“.[6]

Einige BDSM-Anhänger wandten sich in der Vergangenheit wiederholt gegen eben diese ursprünglich von singulären historischen Figuren abgeleiteten Begrifflichkeiten, die zugleich einen pathologischen Bezug beinhalteten. Sie argumentierten, dass es sinnlos sei, ein so komplexes Phänomen wie BDSM auf zwei einzelne Menschen zurückzuführen, genauso gut könne man statt von Homosexualität von „Leonardismus“ sprechen.

Die BDSM-Szene versuchte sich mit dem Ausdruck „B&D“ für Bondage und Discipline von dem pejorativ konnotierten Begriff „S&M“ abzugrenzen. Die Abkürzung BDSM wurde wahrscheinlich in den frühen 1990er Jahren in der Subkultur um die Newsgroup news:alt.sex.bondage geprägt. Sie ist dort im Juli 1991 zum ersten Mal nachweisbar. Später wurde auch der Bereich Domination and Submission in den Bedeutungsumfang von BDSM integriert, wodurch das heute gebräuchliche mehrschichtige Akronym entstand.

[Bearbeiten] Rechtslage

Es hängt sehr von der Rechtslage einzelner Staaten ab, ob sadomasochistische Praktiken keine rechtliche Relevanz haben oder eine Straftat darstellen können. Eine eventuelle Strafbarkeit einvernehmlich ausgeführter SM-Praktiken resultiert zumeist daraus, dass Praktiken wie Schlagen, Fesseln u. Ä. normalerweise die Persönlichkeitsrechte verletzen, weswegen sie grundsätzlich immer bestraft werden.

In Deutschland, den Niederlanden, in Japan und in den skandinavischen Ländern stellen diese Praktiken grundsätzlich keine Straftat dar. In Österreich gibt es keine gefestigte Rechtslage, während in der Schweiz SM-Praktiken teilweise strafbar sein können. Spektakuläre Fälle wie der amerikanische Skandal um People v. Jovanovic und der britische Spanner Case zeigen, in welche schwierigen Grenzbereiche das Thema Beteiligte und Behörden führen kann.

[Bearbeiten] Deutschland

Mit gegenseitigem Einverständnis sind partnerschaftlich ausgeübte Praktiken aus dem Bereich SM in Deutschland im Regelfall nicht strafbar.

Im Rahmen von Handlungen aus dem Bereich SM können folgende Straftatbestände relevant werden:

Für die Verwirklichung des Tatbestands der Nötigung muss die Anwendung von Gewalt oder die Drohung mit einem „empfindlichen Übel“ gegeben sein, im Falle der Sexuellen Nötigung die Drohung mit einer Gefährdung für Leib und Leben. Sofern die Fortdauer der Handlung durch den Gebrauch eines Safewords unverzüglich beendet werden kann, sind beide Tatbestände nicht zu verwirklichen.

Ähnliches gilt für den Tatbestand des Sexuellen Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen. Danach ist zu bestrafen, wer unter Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit sexuelle Handlungen an einem anderen vornimmt. Solange der nötige Widerstand, die Fortdauer der Handlung zu unterbrechen, durch den Gebrauch des Safewords aufgebracht werden kann, ist der Tatbestand nicht zu verwirklichen, da eine echte Widerstandslosigkeit nicht besteht.

Eine Beleidigung kann gemäß § 194 StGB nur auf Antrag des Beleidigten verfolgt werden.

Eine Freiheitsberaubung ist verwirklicht, wenn das Opfer gemäß objektiver Betrachtung in der Freiheit der Wahl seines Aufenthaltsortes eingeschränkt wird.

Nach § 228 StGB handelt derjenige, der eine Körperverletzung mit Einwilligung der verletzten Person vornimmt, nur dann rechtswidrig, wenn die Tat trotz der Einwilligung gegen die guten Sitten verstößt. Am 26. Mai 2004 hat der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofes entschieden, dass sadomasochistisch motivierte Körperverletzungen nicht an sich sittenwidrig sind und damit § 228 StGB gilt[7]. Allerdings ist das Urteil über die Sittenwidrigkeit im Einzelfall abhängig vom Grad der Rechtsgutverletzung, mit anderen Worten von den drohenden gesundheitlichen Folgen der Körperverletzung. Die Grenze zur Sittenwidrigkeit ist laut BGH auf jeden Fall überschritten, wenn „bei vorausschauender objektiver Betrachtung aller maßgeblichen Umstände der Einwilligende durch die Körperverletzungshandlung in konkrete Todesgefahr gebracht wird.“ In dem Grundsatzurteil hob der BGH ein Urteil des Landgerichts Kassel auf, in dem ein Mann, der seine Partnerin auf deren Wunsch gewürgt und dabei unwillentlich erwürgt hatte, wegen fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge hatte das Landgericht abgelehnt, da die Tat seiner Auffassung nach mit Einwilligung des Opfers geschehen sei.

[Bearbeiten] Österreich

Rohrstock aus Rattan. Verbreitetes Züchtigungs-mittel beim SM.
Rohrstock aus Rattan. Verbreitetes Züchtigungs-
mittel beim SM.

Nach § 90 StGB ist eine Körperverletzung (§§ 83, 84 StGB) oder eine Gefährdung der körperlichen Sicherheit (§ 89 StGB) nicht strafbar, wenn das „Opfer“ einwilligt und die Verletzung oder Gefährdung nicht gegen die guten Sitten verstößt. Nach ständiger Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes ist eine Körperverletzung nur dann sittenwidrig und somit strafbar, wenn sie eine schwere Verletzung (das ist eine Gesundheitsschädigung oder eine Berufsunfähigkeit, die länger als 24 Tage dauert) oder den Tod des „Opfers“ zur Folge hat. Eine leichte Verletzung ist bei Einwilligung des „Opfers“ grundsätzlich erlaubt. Bei der Gefährdung der körperlichen Sicherheit kommt es darauf an, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Verletzung auch tatsächlich eintritt. Ist die schwere Verletzung oder gar der Tod wahrscheinlich, so ist die Gefährdung jedenfalls strafbar.

Zum konkreten Fall der Körperverletzung durch Handlungen im SM-Bereich gibt es allerdings keine gefestigte Rechtsprechung. Es kann durchaus sein, dass der Oberste Gerichtshof im SM-Bereich auch leichte Körperverletzung als sittenwidrig und somit als strafbar ansieht. Ob eine Handlung gegen die guten Sitten verstößt, hängt in Österreich nämlich davon ab, ob einem vorbildlichen Menschen die Sorge um die Gesundheit des „Opfers“ wichtiger wäre als die Rücksicht auf dessen Wünsche. Es besteht also keine Rechtssicherheit.

[Bearbeiten] Schweiz

Die sexuelle Mündigkeit beginnt in der Schweiz mit 16 Jahren, was auch für SM-Spiele gilt. Selbst Kinder (d. h. unter 16-jährige) machen sich nicht strafbar, sofern der Altersunterschied zwischen den Beteiligten unter drei Jahren liegt. Gewisse Praktiken erfordern jedoch die Einwilligung zur leichten Körperverletzung und sind deshalb erst ab 18 Jahren erlaubt. Seit der Verschärfung des Schweizerischen Strafgesetzbuches Art. 135 und 197 am 1. April 2002 ist in der Schweiz der Besitz von „Gegenständen oder Vorführungen [...], die sexuelle Handlungen mit Gewalttätigkeiten zum Inhalt haben“, strafbar. Dieses Gesetz kommt einer pauschalen Kriminalisierung von Sadomasochisten nahe, da bei so gut wie jedem Sadomasochisten Medien zu finden sind, die diesen Kriterien entsprechen. Kritiker bemängeln weiterhin, dass Sadomasochisten nach dem Wortlaut des Gesetzes in die Nähe von Pädophilen und Päderasten gestellt werden.

[Bearbeiten] Großbritannien

Das britische Strafrecht kennt keine Einwilligung in Körperverletzung, entsprechende Handlungen sind auch einvernehmlich unter Erwachsenen illegal, diese Rechtslage wird auch durchgesetzt. Dies führt zu der etwas skurrilen Situation, dass Großbritannien und insbesondere London als Weltzentrum der eng verwandten Fetischismus-Szene gelten, es aber für die SM-Szene fast ausschließlich private und keine mit der deutschen Spielparty-Szene vergleichbaren Veranstaltungen gibt. Dieser Umstand wird z. B. in dem Film Preaching to the Perverted komödiantisch gelungen aufs Korn genommen. Aufmerksamkeit erreichten vor allem mehrere Gerichtsverfahren, die unter der Bezeichnung Spanner Case zusammengefasst werden und als Vorlage für diesen Film gelten. Im Verlauf dieser Verfahren wurde eine Anzahl homosexueller BDSMler wegen der Ausübung einvernehmlicher sadomasochistischer Praktiken in Großbritannien verurteilt. Am 19. Februar 1997 urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bezüglich dieser Verfahren, dass jeder Staat eigene Gesetze gegen Körperverletzung erlassen darf, unabhängig davon, ob die Körperverletzung einvernehmlich ist oder nicht.

[Bearbeiten] Verbreitung

Durch eine gesteigerte Medienberichterstattung seit ungefähr Mitte der 1990er-Jahre sind Elemente des Sadomasochismus popularisiert worden – sowohl schwarze Lederbekleidung als auch sexuelle Spiele wie Fesseln und Dominanz-Rollenspiele.

Die Schätzungen über den Anteil sadomasochistischer Vorlieben in der Bevölkerung reichen von 5 bis 25 %, je nach der Art der Fragestellung. Repräsentative Erhebungen belegten bei heterosexuellen Personen ein Vorkommen sadomasochistischer Praxis bei etwa 3 Prozent, bei homosexuellen Personen um 15 Prozent (mit einer klaren starken Präferenz um 3 Prozent).

[Bearbeiten] SM in Kultur und Medien

[Bearbeiten] Presse und TV

In der deutschen Presse überwiegt eine einseitige Berichterstattung über SM bzw. über Personen und Ereignisse aus dem sadomasochistischen Bereich. Die Redaktionen benutzen vor allem immer wieder das Schlagwort Sado-Maso – häufig auf der Titelseite auch großer Publikationen. Während sich ein gesellschaftlicher Konsens herausgebildet hat, das Thema Homosexualität in den Medien behutsamer und ausgewogener zu behandeln, dienen Begriffe aus dem SM-Bereich regelmäßig dazu, Vorurteile und diffuse Ängste in weiten Bevölkerungskreisen zu schüren. Die Darstellung ist oft einseitig und undifferenziert und konzentriert sich mehr auf die extremen (Lustmord) und die glamourösen Aspekte (SM-Partys), statt tatsächlich über das Thema zu informieren. Insbesondere die äußerst geringen Kenntnisse über das Konzept des Safe, Sane, Consensual bieten einigen Redakteuren einen weiten Spielraum, der es erlaubt, das Thema fast beliebig zu instrumentalisieren.

In den vergangenen Jahren gab es für dieses Vorgehen mehrere prägnante Beispiele:

  • Einige Medien wie die Berliner Zeitung berichteten polemisch über den Regierenden Bürgermeister und bekennenden Homosexuellen Klaus Wowereit unter der Überschrift „Wowereit und das Sado-Maso-Fest“, nachdem dieser ein Grußwort zur Folsom-Europe-Parade verfasst hatte. Die Redaktionen sprachen beispielsweise von einer „echt harten Nummer“, nachdem die lokale CDU das Grußwort Wowereits als „mit der Würde des hohen Amtes nicht vereinbar“ bezeichnet hatte und Flugblätter aufgetaucht waren, in denen behauptet wurde, Wowereit „verharmlose rassistische Vergewaltigungspornographie als Lebensfreude pur“. Im Jahr 2006 unterstützte der zu diesem Zeitpunkt um eine Wiederwahl kandidierende Wowereit die Veranstaltung erneut mit einem Grußwort. Sein konservativer Gegenkandidat Friedbert Pflüger erklärte hingegen, von ihm würde das Festival kein Grußwort bekommen, man müsse schon genau darüber nachdenken, welche Veranstaltung man mit einem Grußwort auszeichne.
  • Die Münchner Abendzeitung titelte im Oktober 2005 „Aufstand gegen Sado-Maso-Party“ und berichtete im Innenteil unter der Schlagzeile „Sado-Maso-Party erregt Allgäuer“ über die Anmietung eines Schlosses durch einen Veranstalter von SM-Partys. Zitate wie „Es war ein gigantischer Sündenpfuhl mit 150 Leuten“ trugen dazu bei, Vorurteile zu schüren, während lokale Zeitungen berichteten, nach außen hin sei es bei der Veranstaltung so gesittet wie bei einer Familienfeier zugegangen. Bereits im Jahr zuvor hatte ein RTL-Kamerateam ohne Drehgenehmigung und mit versteckter Kamera Aufnahmen auf der gleichen Veranstaltung gemacht. Der Sender verglich damals die Party auf seiner Webseite mit dem Film Eyes Wide Shut.
  • Im Fall des als Kannibale von Rotenburg bekanntgewordenen Armin Meiwes kam es in vielen Boulevardblättern und TV-Sendungen wochenlang immer wieder zu Hinweisen auf die angeblichen Sado-Maso-Spiele des Täters mit seinem Opfer.
  • Die Schlagzeile „Michael Jacksons Anwalt als SMler enttarnt“ stellte indirekt eine weitere, wenn auch falsche, so doch sehr publikumswirksame Assoziation zwischen BDSM und Pädophilie her.
  • Nach dem Bekanntwerden des ehrenamtlichen BDSM-Engagements des UN-Waffeninspekteurs Jack McGeorge verglichen einige Kommentatoren BDSM wiederholt mit den Foltertechniken des Regimes Saddam Husseins, andere die heutige Diskriminierung von BDSM-Anhängern mit der Situation von Homosexuellen in der Vergangenheit.
  • Die von der Feministin Alice Schwarzer herausgegebene Zeitschrift EMMA setzte ihre PorNO-Kampagne gegen Frauenhass und Gewaltpornographie fort. In ihr vertritt Schwarzer unter anderem die Auffassung, dass sado-masochistische Praktiken generell mit verurteilenswerter Gewalt gegenüber Frauen gleichzusetzen sind. Der Fotograf Helmut Newton wurde in der Publikation erneut der „Pornografisierung der Modefotografie“ und „seiner darin ungehemmt ausgelebten sado-masochistischen Obsessionen“ beschuldigt.[8]

Ganz allgemein finden sich nur wenige Journalisten, die über das Thema BDSM vorurteilslos und ausgewogen berichten und so zu einer Aufklärung in der deutschen Öffentlichkeit beitragen.

Nachdem im Rahmen des Spanner Case deutlich wurde, dass BDSM-relevante Nachrichteninhalte in den Mainstreammedien teilweise vollkommen unberücksichtigt bleiben, wurde unter dem Namen „Schlagworte“ im Frühjahr 1997 eine geschlossene, nicht-moderierte Mailingliste gegründet, um aktuelle Ereignisse zeitnah zu publizieren. Ziel ist es, eine Multiplikatorwirkung vergleichbar mit einem Schneeballsystem zu erzielen.

[Bearbeiten] Belletristik

Leopold Ritter von Sacher-Masoch.
Leopold Ritter von Sacher-Masoch.

Hauptartikel: Sadomasochistische Literatur

In der Literatur ist vor allem Sadomasochismus ein Dauerbrenner und hat einige Klassiker hervor gebracht, z. B. Die Geschichte der O von Anne Declos (unter dem Pseudonym Pauline Réage), Justine von Marquis de Sade, Venus im Pelz von Leopold von Sacher-Masoch oder die Kultcomics von Eric Stanton. Als literarisches Kuriosum zu erwähnen ist Marthas Brief an Leopold Bloom in Ulysses von James Joyce. Der 1978 erschienene Roman 9 1/2 Wochen. Erinnerungen an eine Liebesaffäre von Elizabeth McNeill bildete die inhaltliche Grundlage für die sehr erfolgreiche Hollywoodverfilmung 9 1/2 Wochen. Eine moderne deutschsprachige sadomasochistische Autobiografie ist Dezemberkind von Leander Sukov aus dem Jahr 2005.

Zusammen mit der von der bekannten US-amerikanischen Autorin Anne Rice unter dem Pseudonym A. N. Roquelaure veröffentlichten drei Bände umfassenden Dornröschen-Trilogie (The Claiming of Sleeping Beauty (1983), Beauty's Punishment (1984) und Beauty's Release (1985) zeigt sich hier, dass das Thema BDSM mittlerweile in lange nicht vorstellbarer Offenheit in der internationalen Literatur angekommen ist.

Eine ab Juli 2006 unter der Bezeichnung Bild-Erotik-Bibliothek veröffentlichte Literaturreihe der BILD und der Verlagsgruppe Random House ist der deutlichste Anhaltspunkt für das auch kommerzielle Potenzial der Thematik. Von neun Bänden der Reihe haben drei Titel den eindeutigen Schwerpunkt Sadomasochismus bzw. BDSM. Neben dem ebenfalls von Anne Rice unter dem Pseudonym Anne Rampling veröffentlichten Starttitel Verbotenes Verlangen (Exit to Eden) erscheinen in der Reihe der sadomasochistische Klassiker Geschichte der O. und der drastische Roman Brennende Fesseln (Topping from Below) von Laura Reese.

Obwohl den Klassikern der SM-Literatur de Sade und Sacher-Masoch ein Hang zu der Sexualität, die sie beschrieben haben, nicht abgesprochen werden kann, so ist doch zwischen den realen sexuellen Handlungen und den in Literatur umgesetzten Phantasievorstellungen zu unterscheiden. Es wäre eine unsinnige Forderung an die Authentizität von Literatur, dass der Autor praktizieren müsse, was er beschreibt. Tagebuchaufzeichnungen, Interviews und Erlebnisberichte bleiben Fiktion des Gelebten. So haben die sadomasochistischen Rituale als theatralische Inszenierungen zwar Fetischcharakter, nicht jedoch ist der Fetisch die Literatur. SM-Literatur beinhaltet auch keine besondere Philosophie oder Moral, sondern stellt wie jede andere Literaturgattung dem jeweiligen Zeitgeist ihrer Epoche dar. Mag sie in der Vergangenheit auch größerer Verfolgung ausgesetzt gewesen sein und mag sie deshalb besondere Strategien gegen Zensurmaßnahmen entwickelt haben – spätestens in der Gegenwart setzt sich, trotz weiter vorherrschender Behinderungen, zumindest bei den Autoren die Einsicht durch, dass SM-Literatur keiner besonderen Rechtfertigung mehr bedarf.

[Bearbeiten] Sachbücher

Hauptartikel: Sadomasochistische Literatur

Im November 1981 veröffentlichte die US-amerikanische feministische Lesben-Gruppe Samois unter dem Titel Coming to Power: Writing and graphics on Lesbian S/M ein Buch, in dem sich Kurzgeschichten mit konkreten Hinweisen und Handlungsanleitungen abwechselten; es gilt als weltweit erstes BDSM-Handbuch. Sein Konzept wurde weltweit von vielen späteren Publikationen übernommen. Seit spätestens Ende der neunziger Jahre gibt es auch in Deutschland entsprechende Literatur, die sich sowohl an hetero- als auch an homosexuelle Lesergruppen richtet. Die bekannteste dieser Veröffentlichungen im deutschsprachigen Raum ist wahrscheinlich Das SM-Handbuch von Matthias T. J. Grimme.

Mit dem Sachbuch Die Wahl der Qual von Kathrin Passig und Ira Strübel ist erstmals auch eine Veröffentlichung auf dem Markt, die sich nicht an Personen aus der BDSM-Subkultur wendet, sondern weiten Bevölkerungskreisen eine breite Wissensbasis zum Themenbereich BDSM und zu SM-Teilaspekten aus diesem Bereich vermitteln und so Vorurteile abbauen will. Neben den Sachbüchern mit konkretem Praxisbezug gibt es eine umfangreiche Literatur zu mit dem Thema verbundenen wissenschaftlichen Publikationen.

Deutschsprachige Sachbücher

  • Marcel Feige alias Christoph Brandhurst: Extrem! - 23 Frauen, Männer und Paare erzählen über ihre geheimen Obsessionen. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2003, ISBN 3-89602-457-4 (Freimütige Erfahrungsberichte von Menschen unterschiedlichster Altersgruppen über ihre besonderen sexuellen Neigungen und ihre Art, damit umzugehen.)
  • Marcel Feige alias Christoph Brandhurst: Extrem! 2 - Frauen, Männer und Paare erzählen von der Lust an ihrer Leidenschaft. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2004, ISBN 3-89602-614-3 (Noch mehr Erfahrungsberichte von Menschen unterschiedlichster Altersgruppen über ihre besonderen sexuellen Neigungen und ihre Art, damit umzugehen.)
  • Kathrin Passig und Ira Strübel: Die Wahl der Qual. Rowohlt-Verlag 2004, ISBN 3-499-61692-0 (Ein informatives Buch für Personen, die sich erstmalig mit der Thematik BDSM auseinandersetzen wollen.)
  • Matthias T. J. Grimme: Das SM-Handbuch. Charon-Verlag 2002, ISBN 3-931406-01-6 (Ein eher technisches Handbuch mit Schwerpunkten bei der Erklärung von Praktiken und Sicherheitshinweisen)
  • Thomas A. Wetzstein et. al.: Sadomasochismus. Szenen und Rituale, Reinbek bei Hamburg, rororo 1994, ISBN 3-499-19632-8 (Basiert auf Auseinandersetzung einer soziologischen Forschergruppe der Universität Trier mit Szenen und Ritualen des Sadomasochismus)
  • Olaf May: Strafrecht und Sadomasochismus, Shaker Verlag 1997, ISBN 3-826-555-953
  • Norbert Elb: SM-Sexualität. Selbstorganisation einer sexuellen Subkultur, Psychosozial-Verlag 2006, ISBN 3898064700
  • Arne Hoffmann: Lexikon des Sadomasochismus von Arne Hoffmann. Schwarzkopf & Schwarzkopf 2004, ISBN 3896022903. (400-seitiges alphabetisches Nachschlagewerk.)
  • A.Spengler: Sadomasochisten und ihre Subkulturen. Campus-Verlag, Frankfurt 1979


Englischsprachige Sachbücher

  • Jay Wiseman: SM 101: A Realistic Introduction. Greenery Press (CA) 1998, ISBN 0-9639763-8-9 (umfangreiches Nachschlagewerk inklusive einiger Schwerpunkte wie „BDSM als Lebensstil“ und „BDSM in der Schwangerschaft“)
  • William A. Granzig (Vorwort), u. a.: Screw the Roses, Send Me the Thorns: The Romance and Sexual Sorcery of Sadomasochism. Mystic Rose Books 1995, ISBN 0-9645960-0-8 (Ein reichbebildertes und umfangreiches Handbuch mit Schwerpunkten bei der Erklärung von Praktiken und Sicherheitshinweisen)
  • Dossie Easton, Janet W. Hardy: The New Topping Book. Greenery Press (CA) 2002, ISBN 1-890159-36-0 (Praktische und theoretische Einführung für Tops mit Schwerpunkt auf psychologischen Aspekten, praktischen und technischen Fragen, sowie detaillierten Tipps zur Partnersuche)
  • Dossie Easton, Janet W. Hardy: The New Bottoming Book. Greenery Press (CA) 1998, ISBN 1-890159-35-2 (Praktische und theoretische Einführung für Bottoms mit Schwerpunkt auf psychologischen Aspekten, praktischen und technischen Fragen, sowie detaillierten Tips zur Partnersuche)
  • Pat Califia (Hrsg.), Robin Sweeney (Hrsg.):The Second Coming: A Leatherdyke Reader. Alyson Pubns 1996, ISBN 1555832814 (Fortsetzung des lesbisch-feministischen BDSM-Klassikers Coming to Power)

[Bearbeiten] Film und Fernsehen

Nachdem BDSM, bzw. SM zunächst unterschwellig als Motiv in einigen Filmproduktionen auftauchte, wurden Anfang der 1960er Jahre bedeutende literarische Werke wie beispielsweise die Geschichte der O und Venus im Pelz zum Teil sehr explizit verfilmt. Spätestens mit der Verfilmung von 9 1/2 Wochen wurde das Thema SM auch sehr publikumswirksam und kommerziell erfolgreich breiten Zuschauerschichten nahegebracht, wobei hierbei auf eine ästhetische Massenkompatibilität geachtet wurde. Seit den späten 1990er Jahren gelang es Filmen wie Preaching to the Perverted und Secretary, kommerziellen Anspruch und Authentizität zunehmend miteinander zu verbinden.

Mit der Entwicklung von dokumentarisch geprägten Produktionen wie SICK: The Life & Death of Bob Flanagan, Supermasochist und Wir leben ... SM! entwickelt sich mittlerweile ein weiterer filmischer Zugang zur Thematik, der sich gezielt auch an breite Zuschauergruppen wendet.

Nachdem im deutschen Fernsehen Filme mit BDSM-Thematik wie beispielsweise 9 1/2 Wochen, Tokio Dekadenz oder Secretary regelmäßig gezeigt werden, gibt es seit dem Jahr 2001 mit der kanadischen Produktion Kink erstmals auch eine eigenständige Fernsehserie, die BDSM zum Inhalt hat. Sie ist bisher in Deutschland nicht ausgestrahlt worden.

Das Spektrum der im Verlauf der vergangenen vier Jahrzehnte entstandenen Produktionen ist sehr groß und zeigt, dass SM-Themen mittlerweile fest im filmischen Mainstream verankert sind:

Weiblicher Bottom in Bondage durch ledernem Monohandschuh.
Weiblicher Bottom in Bondage durch ledernem Monohandschuh.
  • 1925: A Woman of the World, IMDb
  • 1966: Belle de jour – Schöne des Tages, Louis Bunuel IMDb
  • 1969: Venus im Pelz, IMDb
  • 1974: Martha. Quälen und Leiden, IMDb, Rainer Werner Fassbinder
  • 1975: Geschichte der O, IMDb und diverse weitere „Geschichte der O“-Verfilmungen
  • 1976: Im Reich der Sinne (Ai no corrida), IMDb
  • 1976: Maîtresse, IMDb (nur Englisch)
  • 1976: The Punishment of Anne, IMDb (nur Englisch) (Drastische Verfilmung des Jean de Berg Klassikers Das Bild)
  • 1980: Marqués de Sade: Sinfonía erótica, IMDb
  • 1984: Gwendoline, IMDb (Just Jaeckins Verfilmung des Comic-Klassikers von John Willie)
  • 1985: Domina - Die Last der Lust, IMDb
  • 1985: Verführung: Die grausame Frau, IMDb
  • 1986: Blue Velvet, IMDb
  • 1986: 9 1/2 Wochen, IMDb (nur Englisch)
  • 1987: Personal Services, IMDb (nur Englisch) (Komödie über ein britisches BDSM-Bordell basierend auf den Geschehnissen um Cynthia Payne)
  • 1990: ¡Átame!, IMDb, Pedro Almodóvar
  • 1992: Tokio Dekadenz (Topâzu), IMDb
  • 1994: Exit to Eden, IMDb
  • 1994: Venus in Furs, IMDb (nur Englisch) (Neuverfilmung)
  • 1996: Fetishes (Die Peitsche der Pandora), IMDb
  • 1997: Preaching to the Perverted, BRD: The Fetish Club Website, IMDb (nur Englisch) (Der Film wird allgemein als Reaktion auf den Spanner Case angesehen)
  • 1997: SICK: The Life & Death of Bob Flanagan, Supermasochist IMDb (Interviews mit dem sterbenden Performancekünstler Bob Flanagan) (nur Englisch)
  • 1999: Tops & Bottoms: Sex, Power and Sadomasochism, IMDb (nur Englisch)
  • 1999: Wildly Available, IMDb
  • 1999: Moonlight Whispers, IMDb (nur Englisch)
  • 1999: 8MM, IMDb (Häufig als extrem sadophob kritisierte Hollywoodproduktion über BDSM, Sexuellen Missbrauch und Snuff-Filme mit Nicolas Cage.)
  • 2000: Dirty Pictures IMDb (nur Englisch) (Der Film beruht auf dem Verfahren um die Mapplethorpe-Ausstellung in Cincinnati)
  • 2001: CSI Slaves of Las Vegas (2.Staffel, Folge 8) (Die Folge stellt die Figur der „Lady Heather“ in den Handlungsmittelpunkt)
  • 2001: Beyond Vanilla, IMDb
  • 2001: Kink, IMDb (Kanadische Serie auf Showcase) (nur Englisch)
  • 2001: Die Klavierspielerin, IMDb
  • 2002: Secretary, IMDb
  • 2003: CSI Lady Heather's Box (3. Staffel, Folge 15) („Lady Heather“ steht in einem 90 minütigen Serienspecial erneut im Handlungsmittelpunkt)
  • 2003: Wir leben ... SM!, IMDb (Dokumentar- und Coming- Out-Film)
  • 2004: Bettie Page: Dark Angel, IMDb
  • 2005: The Notorious Bettie Page IMDB (Eine HBO Produktion)
  • 2005: Extasy in Berlin 1926 von Maria Beatty
  • 2006: 24/7 The Passion of Life IMDb Website
  • 2006: Psychopathia sexualis IMDb Website mit mehreren Trailern (nur Englisch)
  • 2006: Beruf: Domina - das Geschäft mit Lust und Peitsche. (Dokumentation des Autors Markus Matzner über zwei schweizer Dominas) online und kostenlos unter Beruf: Domina
  • 2006: Verfolgt IMDb

Neben diesen eher ästhetisch orientierten Filmen existiert natürlich ein breiter Markt für sadomasochistische Pornografie in Form von Pornofilmen. Der spanische Regisseur Jess Franco schuf als typischer Vertreter des Sexploitation-Genres eine große Anzahl Filme die auf Werken des Marquis de Sade basieren und in Deutschland teilweise indiziert sind.

[Bearbeiten] Marketing

Seit Anfang der neunziger Jahre werden Motive des SM immer wieder im Rahmen größerer Marketingkampagnen gezielt eingesetzt. Bekannte Beispiele im deutschsprachigen Raum sind Plakatmotive der Zigarettenmarken Camel und West, die ein in „typische“ Lederkleidung drapiertes Kamel, beziehungsweise eine Domina zum Inhalt haben. In Kanada präsentiert Mini 2005/2005 die Winterausstattung des Mini-Coopers in Form einer Interaktiven BDSM-Session, in der der User mit Unterstützung einer virtuellen Domina unterschiedlichste Schlagwerkzeuge auf dem Fahrzeug austesten kann und dabei die optionalen Sonderausstattungen erläutert bekommt. Der deutsche Dübelhersteller Fischer nutzt in einem persiflierenden Videoclip ebenfalls sadomasochistische Sujets zur Darstellung der Qualität seiner Produkte. In den USA tritt Anheuser-Busch als Sponsor der Folsom Street Fair auf, und die Jeansmarke Diesel schaltete in den letzten Jahren wiederholt sadomasochistische Anzeigenmotive in Modemagazinen. Die Markenanbieter persiflieren hierbei teilweise weitverbreitete Klischees und versuchen sich durch den angedeuteten Tabubruch erhöhte Aufmerksamkeit zu sichern und zugleich das Image der betroffenen Marken unkonventioneller und prägnanter zu gestalten.

[Bearbeiten] Podcasts

Nachdem die unterschiedlichsten Möglichkeiten des Internets in den vergangenen Jahren immer wieder recht schnell verwendet wurden, um Informationsangebote zum Thema BDSM bereitzustellen, werden seit Mitte 2005 zunehmend auch Podcasts angeboten, die den Schwerpunkt BDSM haben.

  • Mark Anders Plaudert (Diskussionen, Sessionberichte und Geschichten aus der BDSM-Szene)
  • The Room (Podcast eines Paares rund um BDSM, Beziehungen und sein Leben, Engl.)
  • KinkyCast (Informationen, Interviews und Geschichten rund um das Thema BDSM, Engl.)

[Bearbeiten] Magazine

[Bearbeiten] Film

In jüngerer Zeit findet SM Einzug in die normale Filmlandschaft (z.B. Tokio Dekadenz, Preaching to the perverted oder Secretary, wobei Die flambierte Frau Anfang der 80er Jahre noch für Schlagzeilen gesorgt hat). Pier Paolo Pasolinis Film Salò oder Die 120 Tage von Sodom, gedreht 1975, bearbeitet auf eindeutige Weise das Thema. Der Film spielt zur Zeit des italienischen Faschismus (Mussolini). 2001 und 2002 erhielt Die Klavierspielerin von Michael Haneke eine Vielzahl internationaler Auszeichnungen, u.a. in Cannes, Paris und Berlin. Modeschöpfer entleihen ebenfalls seit einigen Jahren immer direkter Ideen aus der SM-Szene.

[Bearbeiten] Quellen

  1. ICD-10-GM Version 2005
  2. Eine entsprechende ausführliche Sammlung unterschiedlichster wissenschaftlicher Studien findet sich unter http://www.datenschlag.org/txt/statistik.html
  3. Charles Moser, in Journal of Social Work and Human Sexuality 1988, (7;1, S.43-56)
  4. Vgl. hierzu die ausführliche Darstellung von Robert Bienvenu, The Development of Sadomasochism as a Cultural Style in the Twentieth-Century United States, 2003, Online als PDF unter Sadomasochism as a Cultural Style
  5. Zu der Entwicklung des theoretischen Konstrukts „Perversion“ durch Krafft-Ebing und dessen Bezug zu diesen Begriffen, vgl. Andrea Beckmann, Journal of Criminal Justice and Popular Culture, 8(2) (2001) 66-95 online unter Deconstructing Myths
  6. Isaak Isidor Sadger in Über den sado-masochistischen Komplex. In: Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen, Bd. 5, 1913, S. 157-232
  7. Urteil des Bundesgerichtshofes vom 26. Mai 2004, Aktenzeichen 2 StR 505/03, Fundstelle: BGHSt 49, 166 (bundesgerichtshof.de)
  8. vgl. die ausführlich kritische Betrachtung hierzu unter Papiertiger#Emma

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Marcel Feige alias Christoph Brandhurst: Extrem! - 23 Frauen, Männer und Paare erzählen über ihre geheimen Obsessionen. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2003, ISBN 3-89602-457-4 (Freimütige Erfahrungsberichte von Menschen unterschiedlichster Altersgruppen über ihre besonderen sexuellen Neigungen und ihre Art, damit umzugehen.)
  • Marcel Feige alias Christoph Brandhurst: Extrem! 2 - Frauen, Männer und Paare erzählen von der Lust an ihrer Leidenschaft. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag 2004, ISBN 3-89602-614-3 (Noch mehr Erfahrungsberichte von Menschen unterschiedlichster Altersgruppen über ihre besonderen sexuellen Neigungen und ihre Art, damit umzugehen.)
  • Matthias T. J. Grimme: Das SM-Handbuch. Charon-Verlag 2002, ISBN 3931406016. (Ein eher technisches Handbuch mit Schwerpunkten bei der Erklärung von Praktiken und Sicherheitshinweisen.)
  • Kathrin Passig und Ira Strübel: Die Wahl der Qual. Rowohlt-Verlag 2004, ISBN 3499616920. (Ein eher informatives Buch, das für Leute geeignet ist, die sich erstmalig mit der Thematik auseinander setzen wollen. Es ist auch geeignet, wenn man nicht weiß, was man von Sadomasochisten halten soll.)
  • Thomas A. Wetzstein, Linda Steinmetz, Christa Reis: Sadomasochismus, Szenen und Rituale. Rowohlt TB-Verlag 1993, ISBN 3499196328 (Wissenschaftlicher Versuch, sich dem Thema SM zu nähern.)
  • Arne Hoffmann: Lexikon des Sadomasochismus von Arne Hoffmann. Schwarzkopf & Schwarzkopf 2004, ISBN 3896022903. (400-seitiges alphabetisches Nachschlagewerk.)
  • Sadomasochisten und ihre Subkulturen. A.Spengler, Campus-Verlag, Frankfurt 1979
  • Schorsch, Eberhard und Becker, Nikolaus: 'Angst, Lust Zerstörung - Sadismus als soz. u. kriminelles Handeln. Zur Psychodynamik sexueller Tötungen' (2000) Psychosozial-Verlag, ISBN: 3-89806-048-9

[Bearbeiten] Weblinks

Deutschsprachige nicht-kommerzielle Webseiten zum Thema

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