Serben in Kroatien
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Die Serben in Kroatien sind die zahlenmäßig größte nationale Minderheit des Landes. Die Gesamtpopulation von Serben, die ihre Wurzeln direkt in Kroatien haben, wird auf insgesamt etwa 600.000 Menschen geschätzt.
Aus unterschiedlichen Gründen lebt aktuell nur ein Teil der Serben in deren kroatischer Heimat. Gemäß der Volkszählung von 2001 lebten zu jenem Zeitpunkt 201.631 Serben in Kroatien, was somit 4,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Staates entspricht.
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[Bearbeiten] Population
Vor Ausbruch des Kroatien-Krieges im Jahr 1991 lebten in Kroatien etwa 581.663 Serben, was etwa 12,2 Prozent des Gesamtbevölkerung Kroatiens entsprach.
Die exakte Zahl ist umstritten, weil sich 106.041 Personen als „Jugoslawen“ bezeichneten. Die größte Anzahl exakt ermittelter Serben in Kroatien stammt aus dem Jahr 1971, als 626.789 Serben in der Sozialistischen Republik Kroatien (über 14 Prozent der Gesamtbevölkerung) gezählt wurden.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Serben 30% des Bevölkerung des Unabhängigen Staates Kroatien (Vasallenstaat 1941-1945). Das Staatsgebiet umfasste jedoch auch ganz Bosnien-Herzegowina. Dafür wurde nahezu die gesamte kroatische Bevölkerung in der Küstenregion samt Hinterland vom übrigen Kroatien getrennt.
Gemäß der Volkszählung von 1931 im Königreich Jugoslawien wurden rund 633.000 Serben auf kroatischen Gebieten gezählt. Die Grenzen dieser Gebiete verliefen jedoch anders als die heutigen. Insoweit ist diese Zahlenangabe nicht vergleichbar.
Die Volkszählung im Jahr 1840 in Österreich-Ungarnn erfasste in den Gebieten Kroatien und Slawonien 504.179 Serben, die 32% der Bevölkerung ausmachten. Der Verlust der vorwiegend von Serben bewohnten Region des östlichen Syrmien, die Eingliederung Dalmatiens und Istriens in die Sozialistische Republik Kroatien, sowie die nicht Einbeziehung von Gebieten in Bosnien-Herzegowina, die vorwiegend von Kroaten besiedelt sind (wie zu Zeiten der Banovina Hrvatska), verdeutlicht, dass sich mit den territorialen Veränderungen auch der relative Prozentsatz der kroatischen Bevölkerung serbischer Ethnizität veränderte.
Der große Bevölkerungsrückgang der Serben in Kroatien wurde durch die Jugoslawienkriege und insbesondere im Zeitraum von 1991-1995 durch den Kroatien-Krieg verursacht.
Mit je nach Quelle zwischen 150.000 bis 400.000 Personen lebt nun ein großer Teil der Bevölkerung in Serbien. Ein großer Teil (etwa 150.000) lebt nun in Bosnien und Herzegowina. Die genaue Zahl ist wegen der Fluktuation schwer feststellbar, da zahlreiche Personen nach Kroatien zurückgekehrt sind oder das Land wieder verlassen haben.
[Bearbeiten] Geographische Verteilung
Die meisten Serben leben in den Regionen Banija, Kordun, Lika, Nord-Dalmatien, West- und Ost-Slawonien, Syrmien und der Baranja. Kleinere Gruppen leben auch in anderen Teilen Kroatiens, in Slawonien und Dalmatien als Ganzes, der Bilogora, Moslavina, dem Gorski Kotar und in Istrien. Serben leben auch in allen größeren kroatischen Städten. Die größte Anzahl von Serben in Kroatien lebt in Zagreb.
Bei der Volkszählung von 2001 überstieg der Anteil der serbischen nationalen Minderheit in vier Gespanschaften die 10 Prozent Grenze: In der Gespanschaft Vukovar-Syrmien, der Gespanschaft Sisak-Moslavina, der Gespanschaft Karlovac und der Gespanschaft Lika-Senj.
In 16 Ortschaften herrscht eine serbische Bevölkerungsmehrheit:
- Dvor und Gvozd in der Gespanschaft Sisak-Moslavina
- Krnjak in der Gespanschaft Karlovac
- Donji Lapac und Vrhovine in der Gespanschaft Lika-Senj
- Erdut, Jagodnjak und Šodolovci in der Gespanschaft Osijek-Baranja
- Biskupija, Civljane, Ervenik und Kistanje in der Gespanschaft Šibenik-Knin
- Borovo, Markušica, Negoslavci und Trpinja in der Gespanschaft Vukovar-Srijem
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Bedeutende Persönlichkeiten
- sehe auch: Liste bedeutender Serben
Zahlreiche bekannte serbische Persönlichkeiten wurden in Kroatien geboren. Zu den bedeutendsten Persönlichkeiten gehören
- Nikola Tesla
- Milutin Milanković
- Jovan Karamata
- Svetozar Boroëvić von Bojna,
- Josif Runjanin (komponierte die Kroatische Nationalhymne Unsere Schöne Heimat),
- Josif Pančić
- Simo Matavulj und Sava Mrkalj
- Svetozar Pribićević
- Petar Preradović
- Medo Pucić
- Baltazar Bogišić
- Marko Car
- Mihailo Merćep
- Milan Rešetar
- Pero Budmani
Der gegenwärtige Patriarch der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Pavle, wurde in Slawonien geboren.
[Bearbeiten] Sprache
Die meisten Angehörigen der serbischen nationalen Minderheit in Kroatien sprechen den neo-štokavischen Dialekt des Serbo-Kroatischen mit ijekavischer Ausprache, während im östlichen Slawonien und der Baranja vorwiegend die ekavische Aussprache vorherrscht.
Serbische Schulkinder haben gemäß dem Abkommen von Erdut ein Anrecht darauf, in Serbischer Sprache und in kyrillischer Schrift unterrichtet zu werden.
[Bearbeiten] Religion
Die meisten Serben in Kroatien sind Serbisch-Orthodox. Die Metropolinate sind in vier Eparchien aufgeteilt.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Frühes Mittelalter
[Bearbeiten] Toponyme
Serbischen Linguisten zufolge gilt das Toponym Srb, eine Ortschaft am Fluss Una, aus dem 9. Jahrhundert als erste Spur von Serben in Kroatien. Begriffe wie Serb oder Srb lassen demzufolge auf die Volksgruppe der Serben schließen. Kroatische Linguisten halten dagegen, dass sich das Hauptwort Srb vom altkroatischen Verb serbati (deut. hervorquellen; gemeint ist hier die Quelle der Una) herleitet.
[Bearbeiten] Theorien über die serbische Besiedlung des Illyricum
Gemäß des Werkes De Administrando Imperio (Kapitel 32-36) des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. aus dem Jahr 950 besiedelten die Serben die folgenden Länder der römischen Provinz Dalmatien:
- Raszien (Raška)
- Dioclea (Duklja)
- Paganien (Narenta)
- Zachlumoi (Zahumlje)
- Travunien und Konavli
An diese Gebiete grenzten Siedlungsgebiete der Kroaten.
Die meisten Teile Paganiens/Narentas und kleinere Teile des Zahumlje, Travuniens und Konavles gehören jetzt zum Staatsgebiet Kroatiens. Die restlichen Gebiete gehören größtenteils zu Bosnien und Herzegowina. Raszien befindet sich im heutigen Serbien und Dioclea größtenteils in Montenegro.
[Bearbeiten] Spätmittelalter
Im Spätmittelalter wurde der Begriff „Walachen“ auch für die Volksgruppe der Serben verwendet. Im Zuge der Schaffung einer modernen nationalen Identität, die mit der Konfession zusammenhängt, wurden zu jener Zeit jedoch die Begriffe Vlache und Serbe synonymisch verwendet. Die meisten Migranten, die zu jener Zeit nach Kroatien einwanderten, waren Nomaden. Während der Angriffe der Tartaren gegen das Königreich Ungarn im Jahre 1242 wurden jene Walachen-Serben erstmals urkundlich erwähnt, die sich gerade im Gebiet des Flusses Cetina, in Knin und der Lika niedergelassen hatten.
Wilhelm von Tyrus schrieb während der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, dass Serben „größtenteils in Stammesgemeinschaften in Wäldern leben“, von „Milch, Käse, Butter, Honig und Wachs leben“, „jedoch keine Landwirtschaft betreiben“.
In Norddalmatien gibt es drei serbisch-orthodoxe Klöster:
- Krupa, von König Stefan Uroš II. Milutin im Jahr 1317 gegründet. Es wurde von König Stefan Uroš IV. Dušan im Jahr 1346 fertiggestellt.
- Krka wurde im Jahr 1346 von der Ehefrau des Bans Mladen Šubić erbaut. Jelena war die Schwester von Stefan Dušan.
- Dragović wurde ebenfalls im 14. Jahrhundert erbaut und wurde beim Bau des Peruča-Staudammes zu Zeiten des kommunistischen Jugoslawiens überflutet.
Der serbische König von Raszien Stefan Dragutin aus der Dynastie der Nemanjiden erhielt vom ungarisch-kroatischen König Ladislaus IV. einige Ländereien und gründete das Königreich Syrmien. Slawonien gehörte von 1282 bis 1316 dazu. Sein Nachfolger Vladislav II. musste 1316 die größten Teile Slawoniens an die kroatischen Adelgeschlechter der Zrinski und Frankopan abgeben.
[Bearbeiten] Beginnende moderne Zeitrechnung
Die meisten Serben kamen währen der Zeit der Osmanischen Eroberungen nach Kroatien und wurden von den türkischen Herrschern entlang der Grenze zu Österreich-Ungarn angesiedelt. Als die Habsburger die Gebiete eroberten, wurde diese besondere militärische Schutzzone namens Militärgrenze innerhalb des Habsburger-Reiches beibehalten.
Daher bildeten die Serben eine Art „Militärklasse“ in der Region. Diese Tradition endete mit dem Zerfall Jugoslawiens, als Serben in Kroatien überproportional beim Militär und in der Polizei vertreten waren.
Die historische Militärgrenze wurde nach der Annektion von Bosnien und Herzegowina 1881 aufgelöst und mit Kroatien und dem Banat wiedervereinigt. Seit der Wiedervereinigung kam der stellvertretende Ban stets aus der Reihe der Serben.
In den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewährte der kroatische Ban ungarischer Nationalität Károly Khuen-Héderváry serbischen Parteien im kroatischen Parlament (Sabor) die Regierungsmehrheit. Aus diesem Grunde erhielten Serben überproportional viele Posten in der Verwaltung und staatlichen Institutionen. Dies führte zu Unmut bei einem Teil der kroatischen Bevölkerungsmehrheit.
[Bearbeiten] Jüngere Geschichte
Die Volkszählung von 1991 war die letzte vor dem Ausbruch des Kroatien-Krieges. Die ethnische und religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung in Kroatien sah wie folgt aus:
- Kroaten 78.1%, Katholiken 76.5%
- Serben 12.2%, Serbisch Orthodoxe 11.1%
Die Jahre 1991 bis 1995 sind durch zwei große Migrationsbewegungen gekennzeichnet:
- eine erste in der Anfangsphase des Kroatien-Krieges um das Jahr 1991 und
- eine zweite in der Endphase des Krieges im Jahr 1995.
Während der ersten großen Bevölkerungsbewegung flohen etwa 550.000 Menschen auf kroatischer Seite, bei der zweiten Bevölkerungsbewegung flohen etwa 200.000 Menschen auf serbischer Seite.
Nach Ende der Jugoslawienkriege hatte sich der nationale Bevölkerungsanteil wie folgt verändert:
- Kroaten 89.6%, Katholiken 87.8%
- Serben 4.5%, Serbisch Orthodoxe 4.4%
Zu Beginn des Krieges flohen die meisten Kroaten aus Ostslawonien, der Baranja, Banija, dem Kordun, dem Osten der Lika, dem nord-dalmatinischen Hinterland und aus Konavle, also aus jenen Gebieten, die unter serbische Militärkontrolle gerieten.
Zur selben Zeit flohen die meisten Serben aus der Bilogora, und dem Nordwesten Slawoniens, aus Gebieten, die unter kroatischer Kontrolle blieben. In späteren Kriegsphasen flohen die meisten Serben aus West-Slawonien, der Banija, dem Kordun, der östlichen Lika und dem norddalmatinischen Hinterland.
Diese Bevölkerungsbewegungen werden gemäß mancher Quellen als so genannte Ethnische Säuberung beschrieben. Es gab zahlreiche Ereignisse, welche klar als solche dokumentiert wurden:
- Angriffe und die systematische Vertreibung der kroatischen Bevölkerung beispielsweise aus den Ortschaften Škabrnja, Kijevo, Saborsko, Slunj, Vukovar, Lovas, den Orten südlich von Dubrovnik etc.
- Gegenangriffe und die Vertreibung der serbischen Bevölkerung beispielsweise aus Medak (nahe Gospić).
Obwohl weithin die Auffassung verbreitet ist, dass während des Kroatien-Krieges so genannte ethnische Säuberungen stattgefunden haben, hat bislang noch keine internationale Organisation einschließlich des ICTY Anzeichen dafür gefunden, dass keine der Kriegsparteien während des Krieges im gesamten, jeweils unter deren Kontrolle stehenden Gebiet, ethnische Säuberungen auf dem gesamten unter Kontrolle stehenden Gebiet begangen habe.
Der Anführer der serbischen Freischärler Milan Babić bekannte sich während seines Gerichtsprozesses beim Haager Kriegsverbrechertribunal des Verbrechens schuldig „Menschen aufgrund ihrer religiösen Herkunft“ verfolgt zu haben und Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf dem Gebiet der Republik Serbische Krajina begangen zu haben.
Der Krieg endete mit dem militärischen Sieg der kroatischen Regierung im Jahr 1995 und der friedlichen Wiedereingliederung des verbliebenen Staatsgebietes im Osten des Landes im Jahre 1998.
Der Exodus der Serben der Republik Serbische Krajina im Jahr 1995 wurde durch den Vormarsch kroatischer Truppen verursacht. Es handelte sich jedoch größtenteils um selbst organisierte Evakuierungen und nicht um Vertreibungen.
Unmittelbar vor Beginn und während der Militäroperation Sturm wurden die serbischen Zivilisten von der kroatischen Regierung mehrmals dazu aufgerufen, nicht ihre Ortschaften zu verlassen und es wurde ihnen ihre Unversehrtheit garantiert.
[Bearbeiten] Gegenwart
Im Jahr 1997 wurden alle Personen amnestiert, die zwar am bewaffneten Aufstand als serbische Freischärler beziehungsweise Paramilitärs beteiligt waren, denen jedoch keine Kriegsverbrechen nachgewiesen werden konnten.
Die meisten kroatischen Flüchtlinge kehrten in ihre Heimatorte zurück. Etwa zwei Drittel der ehemaligen serbischen Bevölkerung Kroatiens blieb im Exil. Etwa ein Drittel kehrte nach Zagreb und in andere Teile Kroatiens zurück, in denen keine Kampfhandlungen stattgefunden haben.
Die Gründe, weshalb viele Serben sich noch immer nicht zu einer Rückkehr entschieden haben, sind unterschiedlich:
- Für ehemalige Angehörige paramilitärischer Verbände und andere Nicht-Zivilisten besteht die Furcht vor Strafverfolgung aufgrund von Kriegsverbrechen durch die kroatische Justiz. Das kroatische Rechtssystem verfügt ebenso wie das ICTY über geheime Listen, auf denen sich die Namen unter Verdacht stehender Kriegsverbrecher befinden. Derzeit werden noch 2.000 mutmaßliche Kriegsverbrecher gesucht. Zahlreiche Rückkehrer wurden von den Behörden verhaftet. Darunter befanden sich auch Personen, denen keine Schuld nachgewiesen werden konnte. Daher fürchten sich auch unschuldige Personen vor einer Rückkehr.
- Für Zivilisten erschweren ungeklärte Eigentumsfragen hinsichtlich des Wohnungseigentums, ethnische Diskriminierung seitens lokaler Bediensteter, und nicht zuletzt schwierige Wirtschaftsbedingungen in den ländlichen Gebieten deren Rückkehr.
Im den Jahren 2004 und 2005, zählte die Regierung Serbiens etwa 140.000 Flüchtlinge aus Kroatien auf ihrem Staatsgebiet. Rund 13.000 Anträge auf Wiederinstandsetzung beschädigter Häuser sind bei den kroatischen Behörden eingegangen.
Tausende von Kroaten, die aus Bosnien-Herzegowina während des Bosnienkrieges aus der Republika Srpska von Serben vertrieben wurden, befinden sich nun in Ortschaften, in denen zuvor eine serbische Bevölkerungsmehrheit lebte.
Gemäß der derzeitigen kroatischen Rechtslage dürfen Personen, die in verlassenen Häusern Unterkunft gefunden haben und keine alternative Unterkunftsmöglichkeit haben, im Privateigentum der dritten Person als Flüchtling wohnen bleiben. Die Zahl dieser Personen und Familien ist besonders seit dem Jahr 2000 stark rückläufig und eine bedeutende Anzahl des Privateigentum wurde den bisherigen Eigentümern verfügbar gemacht.
Während 2004, gemäß Angaben der Behörden, etwa 1.400 Häuser von Flüchtlingen besetzt waren, verringerte sich die Zahl im Folgejahr auf 385.
Der Wiederaufbau der während des Krieges beschädigten oder zerstörten Privathäuser wird sowohl für Kroaten als auch für Serben bis zu gewissen Grenzen (Rohbau) vom kroatischen Staat finanziert (Programm „Obnova“). Oftmals sind die neu gebauten Häuser kleiner als die im Krieg zerstörten Gebäude.
Häufig jedoch sind die Industriebetriebe und sonstige Arbeitsplätze zerstört und nicht wieder aufgebaut worden, so dass in diesen Gebieten eine vernünftige Existenzgrundlage fehlt. Von landwirtschaftlichen Erzeugnissen können Kleinbauern in Kroatien, wie auch in anderen Staaten Europas, nicht mehr leben.
Dies führte zur Situation, dass die meisten Serben der sogenannten Republik Serbische Krajina nach Kroatien kommen, um Entschädigungszahlungen, Rentenzahlungen oder sonstige Zuwendungen zu erhalten und wieder nach Serbien oder Bosnien-Herzegowina an ihre jetzigen Hauptwohnsitze zurückkehren.
[Bearbeiten] Politische Entwicklung
In der kroatischen politischen Landschaft beteiligten sich seit Beendigung des Krieges mehrere serbische Abgeordnete wie z. B. Milorad Pupovac, Vojislav Stanimirović und Milan Đukić an der Regierungsverantwortung.
Lokale serbische Abgesandte sind an der kommunalen politischen Arbeit beteiligt und stehen im Blicklicht der internationalen Staatengemeinschaft wie z. B. dem UNHCR, unabhängiger Medien, sowie der Presse.
Die Beteiligung der größten serbischen Partei in Kroatien, der SDSS und der SNS an der Regierung unter der Führung von Ivo Sanader brachte Fortschritte im Zusammenleben. Die Flüchtlingssituation blieb jedoch weiterhin politisch sensibel.
2005 und 2006 fanden zwischen dem kroatischen Präsidenten Stjepan Mesić und dem serbischen Präsidenten Boris Tadić gegenseitige Staatsbesuche statt, um die politischen Beziehungen zu verbessern.
[Bearbeiten] Forderungen der politischen Rechten in Serbien
Gemäß dem Parteistatut der seit Jahren größten politischen Partei Serbiens (Serbische Radikale Partei) wird „an der Idee der politischen Kontinuität der Republik Serbische Krajina ...“ festgehalten. Weiterhin wird vom Ziel zur Schaffung Großserbiens entlang der Virovitica-Karlovac-Karlobag-Linie festgehalten. Im Jahr 2006 wurde in Belgrad eine „Regierung der Republik Serbische Krajina im Exil“ gegründet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Serben in der ehemaligen Sozialistischen Teilrepublik Kroatien
- Prosvjeta - Serb Kulturelle Gemeinschaft
- Informationen zum Toponym der Ortschaft Srb
- Etymology of Srb
- Website der Demokratischen Serbischen Partei in Kroatien
[Bearbeiten] Quellen
- Croatian census 2001 - siehe unter "Crostat Databases"->"Censuses"
- Vladimir Ćorović. Illustrated History of Serbs, Books 1 - 6. Belgrade: Politika and Narodna Knjiga, 2005
- Nicholas J. Miller. Between Nation and State: Serbian Politics in Croatia before the First World War, Pittsburgh: University of Pittsburgh Press, 1997.
- OSCE Report on Croatian treatment of Serbs (engl.)