Taunusbahn (Hochtaunus)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Taunusbahn ist die Bahnlinie von Frankfurt (Main) Hauptbahnhof über Bad Homburg–Usingen–Grävenwiesbach nach Brandoberndorf. 1993 bis 1995 wurde sie vom Frankfurter Verkehrsverbund (FVV) als T-Bahn bezeichnet, danach vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als Linie 15. Unter der Nummer 637 ist sie im Kursbuch der DB zu finden. Die Streckennummer ist 9374.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Betrieb
Sie ist eine von drei S-Bahn-ähnlichen Vorortbahnlinien im Westen Frankfurts, die von der Hessischen Landesbahn GmbH (HLB) betrieben werden. Für den Schienenverkehr ist seit der Neuordnung im März 2006 und der Übernahme der FKE[1] die Hessenbahn GmbH (HLB) zuständig, für den Omnibusverkehr die Hessenbus GmbH. Die Taunusbahn verkehrt werktags halbstündlich und sonntags stündlich von Bad Homburg im Anschluß an die S-Bahn Linie S5. Werktags endet ein Teil der Züge in Grävenwiesbach. In der Hauptverkehrszeit werden stündlich zusätzliche Züge von bzw. nach Frankfurt-Hauptbahnhof eingelegt, die in Regel als Linie 12 weiter nach Königstein fahren.
Eingesetzt werden Dieseltriebwagen der Baureihe VT 2E. Die Triebwagen Nr. 11–21 gehören dem Verkehrsverband Hochtaunus (VHT), werden aber auch auf den HLB-Strecken nach Königstein und Bad Soden eingesetzt. Sie tragen ebenso wie die HLB-Triebwagen das Logo TSB. Anfang 2006 begann eine Renovierung dieser Triebzüge. Neue Innenaustattung, bessere Geräuschdämmung, und eine neue Farbgebung sollen den Fahrgastkomfort erhöhen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 sind zehn neue Triebwagen des Typs LINT 41 hinzugekommen. Bis Ende 2006 wurden die Bahnsteige der Stationen von Köppern bis Usingen verlängert, um Zugeinheiten von vier Triebwagen zu ermöglichen.
[Bearbeiten] Verlauf
Taunusbahn: Stationen, Abzweige und Kunstbauten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kursbuchstrecke: | 637 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 42 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 20 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Strecke ist Bestandteil der ehemaligen DB-Strecken Frankfurt–Wetzlar (Solmsbachtalbahn) und –Weilburg (Weiltalbahn), die jenseits von Grävenwiesbach von der DB stillgelegt wurden.
Im Gegensatz zur S5 halten die Züge im Frankfurter Hauptbahnhof nicht unterirdisch, sondern auf den oberirdischen Ferngleisen. Während die S5 alsbald nach Norden zum Westbahanhof abdreht, fährt die Taunusbahn wie die Linie 12 zunächst auf den Regionalgleisen in Richtung Höchst und biegt dann in die Rebstockkurve ein, um kurz vor Rödelheim auf die Strecke der S5 zu gelangen. Dieser folgt sie mit nur zwei Stopps in Rödelheim und Oberursel bis Bad Homburg, wo die Taunusbahn außerhalb der HVZ beginnt. In Friedrichsdorf, dem Endhalt von Linie 16 und S5, beginnt die dem Verkehrsverband Hochtaunus gehörende eingleisige Strecke. Durch das Köpperner Tal, dem Erlenbach folgend, kreuzt die Bahn bei dem Bahnhof Saalburg/Lochmühle den Limes und beginnt hinter Wehrheim eine Steigungsstrecke. Hinter der Anhöhe wird in einem Bogen Neu-Anspach angebunden; dann folgt Usingen, wo sich das Zentralstellwerk befindet und auch Züge verstärkt und gekürzt werden. Dort beginnt das Teilstück mit der stärksten Steigung, deren Scheitelpunkt mit fast 400 m ü. NN Wilhelmsdorf darstellt. Bis nach Grävenwiesbach, dem Betriebsbahnhof der Taunusbahn, geht es leicht abwärts. Durch den Hasselborner Tunnel fällt die Strecke bis Brandoberndorf, das schon im Lahn-Dill-Kreis liegt, weiter ab.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 15. Oktober 1895 wurde die Strecke nach Usingen als Verlängerung der bereits seit 1860 betriebenen Homburger Bahn eröffnet. Ab 1. Juni 1909 konnte man ins Lahntal bis Weilburg weiter fahren; ab 1. November 1912 folgte die Solmstalbahn nach Albshausen (- Wetzlar). In Bad Homburg wurde zunächst ein eigener Bahnhof errichtet, der in einiger Entfernung zum damaligen Endpunkt der Linie nach Frankfurt lag. Am 26. Oktober 1907 wurden beide Stationen in Bad Homburg durch einen Zentralbahnhof ersetzt, der erst den durchgehenden Zugverkehr vom Main bis zur Lahn ermöglichte.
Die Weiltalbahn konnte seit Ende 1969 nicht mehr befahren werden. Am 31. Mai 1985 wurde auch der Verkehr auf der Solmstalbahn eingestellt.
Als um 1989 auch der verbleibenden Strecke von Grävenwiesbach nach Friedrichsdorf (welches inzwischen an die S-Bahn angeschlossen war) die Stilllegung drohte, übernahm der neu gegründete Zweckverband Verkehrsverband Hochtaunus (VHT), dem der Hochtaunuskreis und sämtliche Gemeinden des Kreises angehören, den im Kreisgebiet liegenden Anteil in sein Eigentum. Er beauftragte die FKE (damals eine Tochter der HLB) mit der Betriebsführung. Der Betrieb wurde am 26. September 1993 aufgenommen. Nun fuhren die meisten Züge an Werktagen wieder ab Bad Homburg bzw. Frankfurt in den Hintertaunus. Im Gegensatz zur DB- und FVV-Zeit beginnen und enden in Friedrichsdorf keine regulären Fahrten der Taunusbahn mehr.
Wegen des großen Erfolges der neuen Bedienungsart wurde am 15. November 1999 der Abschnitt nach Brandoberndorf (im Lahn-Dill-Kreis) vom VHT reaktiviert. Der Hasselborner Tunnel, der auf dem Teilstück durchfahren wird, befand sich noch in einem außergewöhnlich guten Zustand. Die Sicherheitseinrichtungen wurden auf den neuesten Stand gebracht.
Die abseits der Schiene liegenden Gemeinden und Ortsteile werden ebenfalls von der Hessischen Landesbahn durch ein dichtes Netz von Omnibuslinien an die Taunusbahn angeschlossen.
[Bearbeiten] Literatur
- Hessische Landesbahn (Herausg.): 50 Jahre Hessische Landesbahn, Köln 2007
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Webseite der HLB, Unternehmensstruktur
[Bearbeiten] Siehe auch
Die beiden anderen FKE-Strecken der HLB:
- Königsteiner Bahn (Hauptbahnhof–Höchst–Königstein)
- Sodener Bahn (Höchst–Bad Soden)
Die beiden ehemaligen Zweigstrecken:
Außerdem:
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Taunusbahn – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
S-Bahn: Citytunnel | S1 Taunus-Eisenbahn • Rodgaubahn | S2 Main-Lahn-Bahn • Rodgaubahn | S3 Limesbahn • Main-Neckar-Bahn | S4 Kronberger Bahn • Main-Neckar-Bahn | S5 Homburger Bahn | S6 Main-Weser-Bahn | S7 Riedbahn | S8 S9 Mainbahn • Kinzigtalbahn
Vorortbahnen: Königsteiner Bahn (12) • Sodener Bahn (13) • Taunusbahn (15) • Friedberg–Friedrichsdorf (16) | Hanauer Bahn | Dreieichbahn | Ländchesbahn | Odenwaldbahn | Niddertalbahn
Allgemein: S-Bahn-Linien • RMV-Linien • Eisenbahn in Frankfurt