Weisel (bei Kaub)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Loreley | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 7′ N, 7° 48′ O50° 7′ N, 7° 48′ O | |
Höhe: | 395 m ü. NN | |
Fläche: | 13,06 km² | |
Einwohner: | 1141 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 56348 (alt: 5421) | |
Vorwahl: | 06774 | |
Kfz-Kennzeichen: | EMS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 136 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Dolkstraße 3 56346 Sankt Goarshausen |
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Webpräsenz: | ||
Ortsbürgermeister: | Ottmar Kappus |
Weisel ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Loreley im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Weisel liegt auf den Taunushöhen, 8 km vom Loreleyfelsen entfernt.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
- Bornich: 3,01 km
- Sauerthal: 3,9 km
- Dörscheid: 4,02 km
- Rettershain: 4,4 km
- Kaub: 4,41 km
- Lorch: 7,51 km
[Bearbeiten] Klima
„Der Ort ist etwas winterisch und rauh, jedoch ziemlicher Maßen gesund“, so beschreibt ein Konventsprotokoll der reformierten Klasse Bacharach im Jahre 1607 das Dorf Weisel. (Lit.: Gemeinde Weisel (Hrsg.) et al., 1985)
[Bearbeiten] Geschichte
An der Grenze des ehemaligen Pfälzer Gebietes lag früher die Burg Heppenheft. Die Urahnen dieses Rittergeschlechtes, das von 1123 bis 1453 bestand, waren die Herren von Wisilo, die möglicherweise dem Dorf Weisel den Namen gegeben haben. Weisel wird erstmals 1275 erwähnt, und erhielt 1324 zusammen mit Caub die Stadtrechte. 1372 brannte Kurfürst Ruprecht I. das Dorf in einer Fehde nieder.
Die im Jahre 1613 wütende Pest rottete fast das gesamte Dorf aus. Anschließend brachte der Dreißigjährige Krieg großes Leid und Verwüstung über die Region. Von 1620 bis 1649 wechselten mehrfach die Besitzer. Spanien, Schweden und Frankreich übernahmen die Herrschaft. Im Jahr 1650 lebten hier noch 37 Familien. Das Dorf bestand aus 31 Häusern und 23 Scheunen. Als Viehbestand zählte man 1 Pferd, 61 Ochsen und 45 Kühe. In der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts haben furchtbare Brände das Dorf heimgesucht. 1810 wurden bei einer solchen Katastrophe 63 Gebäude (dies waren die Hälfte des Dorfes) in Schutt und Asche gelegt.
Ein weiterer Rückschlag für die Bevölkerung war Blüchers Rheinübergang in der Neujahrsnacht 1813/1814, als dieser nach der Völkerschlacht bei Leipzig Napoleon verfolgte, um ihn später bei Waterloo zu besiegen. Ca. 50.000 Soldaten zogen mit 15.000 Pferden plündernd durch Weisel. Der Schaden wurde auf 30.000 Gulden geschätzt. Die dreitägige Belagerung brachte aber nicht nur materielle Schäden, sondern Blüchers Truppen schleppten auch das Fleckfieber ein, an dem in der folgenden Zeit über 70 Menschen starben. Im Jahr 1838 zählte man im Dorf 128 Wohnhäuser, und 200 Einwohner.
Auch die beiden Weltkriege brachten über Weisel großes Leid. Viele Gebäude wurden durch Bomben und Granaten zerstört. 98 Dorfbewohner mussten hierbei ihr Leben lassen - 17 bleiben vermisst. Nach der amerikanischen Besatzung gegen Ende des 2. Weltkrieges gehörte Weisel anschließend der französischen Zone an. Versorgungsschwierigkeiten, Wohnungsnot und die Unterbringung zahlreicher Flüchtlinge aus den Ostgebieten stellten die Bevölkerung vor große Probleme. 1946 kam Weisel durch die Verordnung der französischen Militärregierung zum neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz.
Seit 1972 gehört es mit 16 weiteren Ortschaften der Verbandsgemeinde Loreley mit Verwaltungssitz in St. Goarshausen an.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Gemeinde Weisel zeigt ein silbernes Andreaskreuz auf blauem Grund. Das Andreaskreuz ist das Symbol des Kirchenpatrons St. Andreas und weist auf die Verbindung zur Bacharacher Kirche, ehemals zugehörig zum Kölner St. Andreas-Stift, hin. Die Farben Silber und Blau rühren von der über 500jährigen Zugehörigkeit zur Kurpfalz her. Das aktuelle Wappen der Gemeinde wurde am 18. August 1937 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau verliehen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Auf den stark bewaldeten Taunushöhen um Weisel kann man herrlich durch die Wiesen und Wälder wandern, dazu sind eine Vielzahl von Wanderwegen ausgewiesen. Die Rekonstruktion eines keltischen Hügelgrabes (Tumulus) kann besichtigt werden.
[Bearbeiten] Museen
Auf Freunde der Technik aus alten Zeiten warten das Motorradmuseum und das "kleine Feuerwehrmuseum".
[Bearbeiten] Musik
Mehrere Vereine befassen sich im Dorf mit Musik.
Es gibt den Evangelischen Posaunenchor Weisel, den Spielmannszug Weisel, den Männergesangverein und den Frauenchor. Des Weiteren hat sich über die Grenzen von Weisel hinaus die A-cappella-Gruppe "Die Singenden Feuerwehrmänner" einen Namen gemacht.
[Bearbeiten] Bauwerke
Architektonisch fallen in Weisel vor allem das aus roten Backsteinen errichtete Rathaus, die evangelische Andreaskirche, die katholische Kapelle und die Fachwerkbauten im Ortskern auf. Typisch sind die mit Schiefer verkleideten Fassaden und die mit Schiefer gedeckten Dächer.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Wahrzeichen der Gemeinde ist die „alte Linde“, ein jahrhunderte alter Lindenbaum, in Weisel auch "Lennebaam" genannt. Am 27. Juli 2005 brach in den Abendstunden ein Unwetter über Weisel herein, das der Lindenbaum nicht überstanden hat. Es steht nur noch ein gut 2 Meter hoher Stumpf des einstmals ca. 40 Meter hohen Baums.
[Bearbeiten] Sport
Der Turnverein Weisel ist der Verein mit der größten Mitgliederzahl in Weisel. Es wird eine Vielzahl verschiedener Sportarten angeboten. Der Turnverein verfügt über eine erfolgreiche Leichtatlethikabteilung und eine große Faustballabteilung mit einer Herrenmannschaft, die in der Faustballbundesliga spielt.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich finden zwei große Feste statt: der Weiseler Markt (letztes Wochenende im Mai) und die Oktoberkerb (drittes Wochenende im Oktober).
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Bis vor wenigen Jahren noch lebten die Menschen hier von der Landwirtschaft und dem Schieferbergbau. Die Forstwirtschaft im Gemeindewald ist für die Gemeinde eine wichtige Einnahmequelle.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Mehrere Betriebe sind im Bereich Forsttechnik und Holzverwertung tätig. Neben größeren Betrieben im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik, deren Erzeugnisse und Entwicklungen auch international von Bedeutung sind, gibt es in Weisel auch kleinere Handwerksbetriebe, darunter Dachdecker, Bauunternehmen und Maler. Mehrere Gewerbebetriebe, Bäcker, Metzger und Gemischtwaren sorgen für eine Grundversorgung der Einwohner. Auch im Bereich Gastronomie gibt mehrere Angebote.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Die Gemeindebücherei bietet allen Bürgerinnen und Bürgern aus Weisel und der Region ca. 2000 Bücher, Audio-, Video- und Datenmedien, sowie Zeitschriften, zur Ausleihe. Die Bücherei ist im Rathaus untergebracht.
[Bearbeiten] Bevölkerungsstruktur
In Weisel leben zur Zeit Menschen aus 20 verschiedenen Nationen. In den 37 Straßen gibt es 366 Häuser. 68,3 % der Einwohner sind Protestanten, knappe 18 % Katholiken. 38,8 % der Bürger sind ledig (davon 19,6 % männlich, und 19,2 % weiblich). Verheiratet sind 50 %. Es gibt 565 Familien.
[Bearbeiten] Literatur
- Gemeinde Weisel (Hrsg.), Renate Knecht, Hermann Knecht, Theo Bernhard: Weisel eine historische Bilddokumentation. Weisel 1985
[Bearbeiten] Weblinks
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