Al-Fatah
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Al-Fatah (arab.: الفتح der Sieg) ist eine politische Partei in den Palästinensischen Autonomiegebieten. Der Name ist ein Akronym von Harakat at-Tahrir al-watani al-filastini (Bewegung zur nationalen Befreiung Palästinas). Die Organisation, die die Zerstörung Israels und die Errichtung eines palästinensischen Staats verfolgte, bediente sich auch terroristischer Mittel, um diese Ziele zu erreichen.
Die Fatah ist die stärkste Fraktion innerhalb der PLO. Im politischen Spektrum nimmt sie den Platz einer eher bürgerlich-konservativen Partei ein, die sich sowohl vom Islamismus der Hamas als auch vom Sozialismus der PFLP abgrenzt. Dennoch ist die Fatah beratendes Mitglied in der sozialdemokratischen Sozialistischen Internationalen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Am 10. Oktober 1959 wurde sie als Guerillaorganisation von Jassir Arafat zusammen mit Salah Chalaf, Chalil al-Wazir und Faruq Kadumi in Kuwait gegründet.Die Fatah sah im bewaffneten Kampf ein geeignetes Mittel, um die palästinensische Unabhängigkeit zu erreichen. Ende 1964 verübten Fatah-Kommandos erste Anschläge in Israel. In den Folgejahren operierten die Freischärler hauptsächlich von Jordanien aus, verübten Bombenattentate und legten Hinterhalte. Die israelische Regierung reagierte mit der Sprengung von Häusern, die Fatah-Kämpfer beherbergten, und der Ausweisung von Unterstützern. Zwischen Juni 1967 und Dezember 1968 kamen dabei über 600 Palästinenser, über 200 israelische Soldaten und 47 israelische Zivilisten ums Leben.
Einen Wendepunkt in der weiteren Entwicklung stellte die Schlacht von Karame dar. Die israelische Strafexpedition nach Karame (Jordanien) kostete zwar 124 Freischärlern, davon 91 Angehörigen der Fatah, das Leben, aber die Verluste auf israelischer Seite waren ebenfalls hoch. In der arabischen Welt wurde die Schlacht als großer Sieg gefeiert, der die, seit der Niederlage im Sechstagekrieg angeschlagene, arabische Ehre wiederherstellte. Die Schlacht bestätigte Fatah in ihrem eingeschlagenen Weg und leitete die Machtübernahme in der PLO ein. Im Juni 1968 wurden die Mandate der PLO neu verteilt, wobei nun die verschiedenen Widerstandsbewegungen die große Mehrheit bildeten. Die Fatah avancierte zur stärksten Fraktion der PLO, und im Februar 1969 wurde der Fatah-Chef Arafat zum Vorsitzenden der Organisation gewählt. Die PLO war damit von einer unter der Ägide Nassers gegründeten Organisation zum Forum der palästinensischen Nationalbewegung geworden. Dennoch wurde sie, wie auch die Sache der Palästinenser im Allgemeinen, weiter von den arabischen Staaten für ihre Zwecke instrumentalisiert.
In den Jahren 1970 und 1971 kam es in Jordanien zu schweren Zusammenstößen zwischen den Truppen Husseins und der Fatah/PLO, die schließlich in der vollständigen Vertreibung der Freischärler mündeten. Als neue Basis im Kampf gegen Israel diente nun der Libanon, vor allem sein Süden. Als Israel 1982 in den Libanon eindrang, zerstreute sich die Gruppe in verschiedene Staaten: Tunesien, Jemen, Algerien, den Irak und andere.
[Bearbeiten] Politisches Programm
Oberstes Ziel der Fatah war die „komplette Befreiung Palästinas und die Vernichtung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz der Zionisten“ (Artikel 12). Dieser Artikel war einer der wichtigsten Hinderungsargumente radikaler Gruppen innerhalb der Fatah gegen das von Jassir Arafat unterzeichnete Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen. Danach soll laut Programm ein unabhängiger demokratischer Staat mit vollständiger Souveränität auf dem Gebiet ganz Palästinas entstehen. Jerusalem solle die Hauptstadt werden und es solle allen Bürgern gleiche Rechte zugestanden werden, ohne rassische oder religiöse Diskriminierung. Die bewaffnete Volksrevolution sei dabei ein unverzichtbares Mittel um Palästina zu befreien.
Mehrere Gruppen blieben u.a. im Libanon und in Palästina aktiv: die Hawari, Tanzim und die al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden.
[Bearbeiten] Fatah-Tanzim
Die Tanzim-Miliz wurde Mitte der 1990er-Jahre als Miliz der Fatah gegründet. Unter ihrem Führer Marwan al-Barghuti spielte sie eine zentrale Rolle in der im September 2000 begonnenen al-Aqsa-Intifada.
[Bearbeiten] al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden
Die in Zellen organisierten al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden sind ein bewaffneter Zweig der Fatah. Sie wurden nach Beginn der al-Aqsa-Intifada gegründet und verübten zahlreiche Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten. Zu ihren Opfern gehören außerdem vermeintliche palästinensische Kollaborateure, das heißt Menschen denen vorgeworfen wird, dass sie auf eine Zusammenarbeit mit den Israelis setzen. Mit dem Tod von Jassir Arafat haben sich die al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden in Jassir-Arafat-Märtyrer-Brigaden umbenannt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- alkrama.com – Parteiorgan (arabisch)
- Das Programm der Fatah (englisch)