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Bundesliga 1993/94 |
Deutscher Meister 1994 |
EC Hedos München |
Absteiger |
keine (Einführung der DEL) |
Aufsteiger |
keine (Einführung der DEL) |
Die 36.Eishockey-Bundesligasaison war gleichzeitig die Letzte. Nach 37 Jahren sollte sie durch eine selbstverwaltete Profiliga nach nordamerikanischem Vorbild, der Deutschen Eishockey Liga (DEL), ersetzt werden.
Die Ursachen für die Einführung der neuen Liga waren in den Ereignissen der vergangenen Jahre zu suchen. Seit Einführung der Play-Downs vor 4 Jahren war die Entscheidung über den Abstieg nicht mehr auf dem Eis gefallen, vielmehr war die finanzielle Situation mancher Clubs Ausschlag gebend. Gleich 4 Mannschaften mussten in diesem Zeitraum, obwohl sportlich qualifiziert, aufgrund ihrer Finanzlage, sei es durch freiwilligen Rückzug oder sei es durch Lizenzentzug, absteigen. Dafür konnten sportlich bereits abgestiegene Teams ihre Bundesligaplätze behalten. Dies ließ insbesondere bei den Erstligavereinen die Ansicht reifen, dass wie in den nordamerikanischen Profiligen üblich, über die Ligazugehörigkeit allein ein Lizenzierungsverfahren entscheiden sollte. Ein weiterer Vorteil einer solchen Regelung war auch, dass Vereine und Kommunen vielleicht eher bereit wären, in neue modernere und vor allem größere Eisstadien zu investieren, wenn über dem finanziellen Engagement nicht immer das Damoklesschwert des sportlichen Abstiegs schweben würde. Ein weiter Grund für die Einführung der DEL war, dass die Bundesligavereine sich in ihren Wünschen und Anliegen nicht ausreichend vom DEB vertreten sahen. Sie trauten dem Verband nicht mehr zu, die unterschiedlichen Ansprüche von Amateurvereinen und Profivereinen in gleichem und vor allem ausreichendem Maße zu befriedigen. Daher beschlossen die Bundesligavereine nach dem Saisonende und entsprechenden Verhandlungen mit dem DEB, eine sich selbst verwaltende Profiliga mit insgesamt 18 Vereinen ins Leben zu rufen. Diese Entscheidung beendete nach 37 Jahren die Ära der Eishockey-Bundesliga.
Im Vorfeld der Saison hatte es noch einige kleine Veränderungen beim Modus gegeben. Das Viertelfinale der Play-Offs und die 2.Runde der Play-Downs sollte jetzt zum ersten Mal nach dem Prinzip "Best of Seven" ausgetragen werden. Dabei galt beim Viertelfinale ein anderer Rhythmus bei den Heim- und Auswärtsspielen; an Stelle des permanenten Wechsels (HAHA) begann nun die besser platzierte Mannschaft mit 2 Heimspielen, denen dann 2 Auswärtsspiele folgten (HHAA). Ansonsten blieb aber alles beim Alten.
Im Saisonverlauf schien sich zunächst der 5. Titelgewinn in Folge für die Düsseldorfer EG anzubahnen. Nach souveränem Gewinn der Doppelrunde wurde auch das Viertelfinale mit 4:0 Siegen ohne Probleme überstanden. Doch im Halbfinale zeigte der Titelverteidiger erste Schwächen und benötigte 5 Spiele, um sich gegen den BSC Preussen durchsetzen zu können, während Finalgegner EC Hedos München nur 3 Spiele gegen die Kölner Haie benötigte. Und der Trend setzte sich im Finale fort; sang- und klanglos verloren die Rheinländer mit 3 Niederlagen gegen die Münchener. Die bayerische Hauptstadt feierte damit ihren ersten Titelgewinn seit 72 Jahren (damals MTV 1879 München). Doch der Verein war ein Retorten-Klub ohne solide Vereinsbasis und ohne Verwurzelung in der Münchener Bevölkerung; der Erfolg war zudem durch überzogenen finanziellen Aufwand erkauft worden. Nur wenige Monate nach dem großen Triumph erfolgte daher der Kollaps. Der Titelverteidiger unter dem neuen Namen Maddogs München musste die erste DEL-Saison vorzeitig abbrechen und verschwand vollständig von der Eishockey-Bühne. Als Absteiger wurde in den Playdowns der EC Ratingen ermittelt und als Meister der 2. Bundesliga hatte sich der Augsburger EV den Aufstieg erkämpft. In den Relegationsspielen gegen den 2. der 2. Bundesliga gelang dem Vorletzten Schwenninger ERC der Klassenerhalt. Doch durch die Einführung der DEL waren letztendlich alle Auf- und Abstiegsentscheidungen auf dem Eis wieder einmal bedeutungslos.
[Bearbeiten] Bundesliga, Vorrunde (Doppelrunde)
SB Rosenheim |
- |
EC Ratingen |
|
4:2 Siege - (4:1/6:2/6:3/1:7/2:5/5:1) |
Schwenninger ERC |
- |
Eisbären Berlin |
|
0:4 Siege - (1:2/3:4 n.V./3:4/2:6) |
Schwenninger ERC |
- |
EC Ratingen |
|
4:3 Siege - (5:6 n.P./3:6/4:2/2:4/10:4/4:1/5:4) |
Düsseldorfer EG |
- |
ESV Kaufbeuren |
|
4:0 Siege - (3:0/3:1/4:1/3:2) |
Hedos München |
- |
Mannheimer ERC |
|
4:0 Siege - (7:1/5:1/8:6/8:3) |
Krefelder EV |
- |
BSC Preussen |
|
2:4 Siege - (3:5/4:3/4:5/2:3/4:3 n.P./2:4) |
EV Landshut |
- |
Kölner EC |
|
3:4 Siege - (3:1/0:2/5:2/4:3 n.V./2:3/2:4/2:4) |
Düsseldorfer EG |
- |
BSC Preussen |
|
3:2 Siege - (2:1/2:5/0:3/5:2/6:2) |
Hedos München |
- |
Kölner EC |
|
3:0 Siege - (5:3/5:4/4:2) |
Düsseldorfer EG |
- |
Hedos München |
|
0:3 Siege - (2:4/2:3/1:4) |
[Bearbeiten] Meisterteam von Hedos München
Tor: |
Karl Friesen, Peter Zankl |
Verteidigung: |
Greg Müller, Mike Schmidt, Florian Storf, Zdenek Travnicek, Christian Lukes, Daniel Kunce, Alexander Genze, Rainer Lutz, Sergej Schendelew |
Sturm: |
Gordon Sherven, Anthony Vogel, Dale Derkatch, Gerd Truntschka, Ewald Steiger, Dieter Hegen, Andreas Volland, Raimond Hilger, Georg Franz, Jan Benda, Wally Schreiber, Tobias Abstreiter, Ralf Reisinger, Chris Straube |
Trainer: |
Hardy Nilsson |
Spielzeiten der höchsten deutschen Eishockeyliga