Goetz-Höhle
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Goetz-Höhle | |
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Goetz-Höhle |
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Lage: | Südthüringen, Deutschland |
Typ: | Muschelkalk-Klufthöhle |
Entdeckung: | 1915 |
Schauhöhle seit: | 1934/2000 |
Beleuchtung: | elektrisch (seit 1934) |
Gesamtlänge: | 242 Meter |
Länge des Schau- höhlenbereiches: |
485 Meter |
Besonderheiten: | Größte begehbare Kluft- und Spalthöhle Europas |
Website: | Offizielle Seite |
Die Goetz-Höhle in Meiningen ist ein Natur- und Bodendenkmal und gilt als die größte erschlossene und begehbare Kluft- und Spaltenhöhle Europas.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Die Höhle befindet sich westlich des Stadtzentrums der thüringischen Kreisstadt Meiningen in einem Wohngebiet. Durch ihre Lage an einem Berghang hat man vom Höhlenein- und -ausgang und von der Höhlenbaude aus einen schönen und weiten Blick über die Stadt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Kluft- und Spaltenhöhle, eine sehr seltene Höhlenart, entstand auf natürliche Weise vor ungefähr 20.000 Jahren durch gewaltige geologische Veränderungen im Berg (bestehend aus Muschelkalkstein). Dabei entstanden viele Spalten mit bis zu 50 Meter Höhe, die heute mit Gängen und Treppen verbunden und effektvoll beleuchtet sind.
Die Höhle wurde 1915 vom Kaufmann Reinhold Goetz entdeckt, als er für die Gestaltung seines Berggartens Steine aus dem Muschelkalk brach. Dabei drang er, einer Spalte im Gestein folgend, tiefer in den Berg ein. Er stieß auf eine breite Felskluft, in deren Lehmausfüllung sich tierische und menschliche Knochen befanden. In den folgenden Jahren erschloss er mit Hilfe von Freunden und großem Aufwand die Höhle, die 1922 erstmals vom Thüringer Höhlenverein erforscht wurde. Nach dem plötzlichen Tod von Reinhold Goetz am 31. Dezember 1925 wurden die Arbeiten vorläufig eingestellt.
Ab 1932 wurde die Erschließung der Höhle auf Anregung des Thüringer Höhlenvereins und des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins wieder aufgenommen. Am 21. April 1934 konnte die Höhle feierlich durch Oberbürgermeister Dr. Meister für die Besucher freigegeben werden. Der Geräteschuppen wurde zu einer Baude umgebaut und die Höhle entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel. 1938 und 1956 fand jeweils ein Wechsel der Besitzer statt, die weiterhin die Rundgänge organisierten und die Baude bewirtschafteten.
Am 24. Juli 1970 wurde die Höhle aus angeblich technischen Gründen und Sicherheitsrisiken geschlossen. Diese fadenscheinigen Gründe basierten aber auf den Eigentumsverhältnissen der Höhle, die sich in Privatbesitz befand und somit nicht von den DDR-Behörden kontrolliert werden konnte.
1996 gründete sich der Goetzhöhlen-Verein Meiningen, der durch beharrliche Arbeit eine Wiedereröffnung der Höhle mit Höhlenbaude am 22. April 2000 erreichte.
Am 3. Oktober 2005 wurde aus Anlass des Thüringentages in Meiningen ein Shuttle der Süd-Thüringen-Bahn auf den Namen „Goetzhöhle“ getauft.
[Bearbeiten] Touristische Information
Beim Besuch der Goetz-Höhle legt man eine Strecke von 480 Metern auf drei Ebenen und einen Höhenunterschied von 33 Metern zwischen Höhleneingang und Höhlenausgang zurück. In der Höhle herrschen zu allen Jahreszeiten konstant 8 °Celsius. Ein Rundgang durch die ganzjährig geöffnete Höhle dauert etwa eine Stunde. Der Höhle angeschlossen ist eine Höhlenbaude.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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