Jan Kavan

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Jan Kavan (* 17. Oktober 1946 in London) ist ein tschechischer sozialdemokratischer Politiker der ČSSD und Diplomat. Er ist ehemaliger tschechischer Außenminister und Vizeministerpräsident und leitete als Präsident die 57. Generalversammlung der Vereinten Nationen.

[Bearbeiten] Frühes Leben und Exil (bis 1989 )

Kavan wurde als Sohn einer englischen Lehrerin und eines tschechoslowakischen Diplomaten in London geboren, dieser wurde nach der Machtübernahme durch die Kommunisten 1950 nach Prag zurückgerufen und im Schauprozess gegen die Gruppe um Rudolf Slánský zu 25 Jahren Haft verurteilt. Sein Vater starb nach der Entlassung 1960 im Alter von 46 Jahren an den Haftfolgen. Diese Erlebnisse prägten Kavan. Er wurde in 1960er Jahren ein Führer der Studentenbewegung während des Prager Frühlings und musste aufgrund dessen nach der Niederschlagung durch die Sowjets 1968 aus Prag emigrieren, er ließ sich in London nieder. Dort studierte er Politik und internationale Beziehungen. Später gründete Kavan in Großbritannien eine unabhängige Pressagentur, die Palach Press Agency, die das Hauptverbreitungsmedium der Charta 77 in Westeuropa wurde. Deshalb entzogen ihm die Kommunisten 1979 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft.

[Bearbeiten] 1990er Jahre

Kavan kehrte während der Samtenen Revolution im November 1989 nach Prag zurück. Er wurde bei den ersten demokratischen Wahlen 1990 ins Tschechoslowakische Parlament gewählt, diesem gehörte er bis zur Auflösung der Tschechoslowakei zum Ende 1992 an. 1993 war Kavan dann Mitglied des tschechischen Parlament und tratt der ČSSD bei. Sein Schwerpunkt wurde die Außenpolitik, sodass er nach dem Wahlsieg der Sozialdemokraten zuerst 1998 Außenminister unter Miloš Zeman und 1999 auch Stellvertretender Ministerpräsident werden konnte.

[Bearbeiten] 2000er Jahre

Kavan war ab Januar 2002 kurzzeitig tschechischer Vertreter beim EU-Verfassung-Konvent, er musste aber wegen seiner mutmaßlichen Verwicklung in das Srba-Affäre genannte Mordkomplot gegen eine tschechische Journalistin schon im Sommer des selben Jahres von diesem Posten zurücktreten. Vorher endete schon im Juli 2002 seine Amtszeit in der tschechischen Regierung. Er blieb aber Abgeordneter des tschechischen Parlaments. Vom 10. September 2002 bis zum 16. September 2003 war er Präsident der Generalversammlung der UN.