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Lorsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Lorsch
Lorsch
Deutschlandkarte, Position von Lorsch hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Bergstraße
Koordinaten: Koordinaten: 49° 39′ N, 8° 34′ O49° 39′ N, 8° 34′ O
Höhe: 93 m ü. NN
Fläche: 25,24 km²
Einwohner: 12.724 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 504 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 64647–64653 (alt: 6143)
Vorwahl: 06251
Kfz-Kennzeichen: HP
Gemeindeschlüssel: 06 4 31 016
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kaiser-Wilhelm-Platz 1
64653 Lorsch
Webpräsenz:
Bürgermeister: Klaus Jäger (parteilos)

Lorsch ist eine Stadt im südhessischen Kreis Bergstraße (Deutschland). Bekannt ist Lorsch durch das zum Weltkulturerbe ernannte Kloster Lorsch.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Lorsch, das als "Das Tor zur Bergstraße" bezeichnet wird, liegt ca. 5 Kilometer westlich der eigentlichen Bergstraße. Es befindet sich in der Oberrheinischen Tiefebene nur etwas westlich des Odenwalds zwischen Darmstadt im Norden und Mannheim im Süden. Die Stadt liegt unweit westlich vom Unterlauf der Weschnitz.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Lorsch grenzt im Norden an die Gemeinde Einhausen und die Stadt Bensheim, im Osten an die Stadt Heppenheim, im Südosten an die Gemeinde Laudenbach und die Stadt Hemsbach (beide Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg), im Süden an die Stadt Lampertheim, sowie im Westen an die Stadt Bürstadt.

[Bearbeiten] Geschichte

Karolingische Torhalle
Karolingische Torhalle

Die Abtei Lorsch wurde im Jahre 764 vom fränkischen Gaugraf Cancor und seiner Mutter Williswinda gegründet. Das Kloster wurde von Benediktinern des Klosters Gorze bei Metz besiedelt. In einer Urkunde aus dem Jahr 885 wurde die Abtei als "Lauressam" erwähnt, daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit der heutige Stadtname. Die Abtei war im Früh- und Hochmittelalter ein mächtiges Reichskloster, mit Besitzungen im nahen Odenwald, der Bergstraße und Rheinhessen, aber auch in Elsass und Lothringen.

Im Bürgerkrieg des Investiturstreits mussten große Besitzverluste an den Adel hingenommen werden. Im späten 12. Jahrhundert wurde mit der Aufzeichnung der alten Besitzurkunden versucht die Verwaltung zu reorganisieren (Lorscher Codex). Dennoch wurde Lorsch 1232 an das Erzbistum Mainz übergeben und durch Prämonstratenser neubesiedelt. Danach gab es schwere Auseinandersetzungen zwischen Mainz und Pfalz als Inhaber der Vogtei. Von der karolingischen Benediktinerabtei, die in Teilen ergraben ist, hat sich die Torhalle (um 800) erhalten. Sie ist heute ein von der UNESCO geschütztes Weltkulturerbe.

Siehe auch: Lorscher Codex, Franken (Land), Rheinfranken, Kurmainz, Kurpfalz

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 44,4 16 43,1 16
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,8 9 31,1 11
GRÜNE BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 12,4 5 9,6 4
FDP Freie Demokratische Partei 4,7 2 1,6 1
PWL Parteilose Wählerschaft Lorsch 14,7 5 14,7 5
gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 44,6 50,9

Der Magistrat besteht aus 7 Stadträten. Davon entfallen 3 Sitze auf die CDU, 2 Sitze auf die SPD und je ein Sitz auf die PWL und die Grünen.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Der Bürgermeister ist seit 1993 Klaus Jäger (parteilos). Er wurde am 7. Februar 1999 mit 85,2 % und am 13. Februar 2005 mit 70,6 % wiedergewählt.

[Bearbeiten] Wappen

Blasonierung: Das Wappen ist unter schwarzem Schildhaupt gespalten von Silber und Blau. Im Schildhaupt die stilisierte goldene Königshalle. Im Schildfuß, rechts in Silber ein rotes Kreuz und links in Blau ein linksgewendeter, neun Mal von Silber und Rot geteilter Löwe (Löwe von Hessen).

Bedeutung: Die Bedeutung der Königshalle, die 1991 UNESCO-Weltkulturerbe wurde, spiegelt sich im Wappen der Stadt wieder. Das rote Kreuz war das Wappen des ehemaligen Klosters und der Löwe zeigt die Zugehörigkeit zu Hessen.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Šternberk (Sternberg) im Kreis Olomoucký kraj, Tschechien. Dies kam durch die Patenschaft zu Vertriebenen aus den Gemeinden Jívová Giebau, (Pohorsch), (Weska) und Hraničné Petrovice (Petersdorf bei Giebau) zustande, die sich in Lorsch angesiedelt haben.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Theater

  • Musiktheater Rex
  • Kleinkunstbühne Sapperlot

[Bearbeiten] Museen

Codex Aureus
Codex Aureus
  • Museumszentrum Lorsch mit der klostergeschichtlichen Abteilung, der Abteilung für Volkskunde und dem Tabakmuseum.

[Bearbeiten] Bauwerke

  • Kloster Lorsch mit Königshalle
  • benediktinische Kräutergärten im Kloster Lorsch
  • Lorscher Rathaus (zwischen 1714 und 1715 erbaut)
  • ältestes Lorscher Fachwerkhaus in der Stiftstraße 19
  • ältestes Lorscher Gasthaus, das "Weiße Kreuz"

[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten

  • Original Lorscher Welschbrot (hergestellt aus Welsch- bzw. Maismehl, Butter oder Schmalz-Zucker, ganzem Anis und Rosinen)

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Durch die Gemarkung der Stadt führen die Bundesautobahn A 67 und die Bundesstraßen B 47 und B 460.

Der DB-Bahnhof von Lorsch liegt an der Linie der Nibelungenbahn zwischen Bensheim und Worms, zudem bestehen dichte Busverbindungen mit Lampertheim/Bürstadt, Heppenheim, Einhausen und Bensheim.

Lorsch liegt am hessischen Radfernweg R9, der von Worms über Bensheim nach Höchst im Odenwald führt.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Die Lorscher Homepage bietet eine Übersicht der ansässigen Unternehmen. Hier eine Auswahl:

  • Expert-Tünkers GmbH, Standard- und Sonderantriebe
  • Expert-Transformatorenbau GmbH, Transformatorenbau
  • KSL Keilmann Sondermaschinenbau GmbH, Sondermaschinenbau
  • Chirurgische Fachklinik St.Josef, Chirurgie/Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie,
  • Dietsch Speditionsgesellschaft mbH
  • Jäger Computergesteuerte Messtechnik GmbH, Echtzeit-Rechner und Software (ADwin)
  • Solar und Mobil GmbH, Solartechnik und Elektromobile
  • Sunkid GmbH, Vertrieb von Plüschtieren
  • TrekStor GmbH & Co.KG, Hersteller von MP3-Playern & USB-Festplatten
  • Farben-Gärtner, Fachhandel für Farben-Tapeten-Bastelartikel

[Bearbeiten] Medien

In Lorsch gibt es zwei regionale Tageszeitungen, den Bergsträßer Anzeiger mit der Regionalausgabe Lorsch/Einhausen sowie das weniger verbreitete Starkenburger Echo.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
  • Großer Spielplatz Im Birkengarten
  • Katholische öffentlich Bücherei
  • Waldschwimmbad. Das Waldschwimmbad Lorsch wurde in den 70er Jahren gebaut. Die Technik wurde in den Jahren 1994 und 1995 vollkommen saniert und erweitert.

[Bearbeiten] Veranstaltungen

In Lorsch findet jeden Fastnachtsdienstag ein großer Fastnachtsumzug mit über 90 Zugnummern statt, der jedes Jahr über 80.00 Narren in die Klosterstadt lockt.

[Bearbeiten] Bildung

  • Wingertsbergschule - Grundschule. Die Wingertsbergschule liegt auf einer ehemaligen Sanddüne in der Rheinebene am nordöstlichen Rand ihres Einzugsgebietes, der Stadt Lorsch. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das weithin bekannte einstige Kloster Lorsch. Die Wingertsbergschule wurde als Grundschule des Kreises Bergstraße am 9. Januar 1974 gegründet, sie ist Nachfolgerin der Karolinger Volksschule, die bis 1972 in der Trägerschaft der Stadt Lorsch stand. Rund 540 Kinder besuchen derzeit die Schule, sie werden von 31 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
  • Werner-von-Siemens Schule - Haupt- und Realschule. Die Werner-von-Siemens Schule erhielt Ihren Namen nach dem Berliner Erfinder Werner von Siemens. Nach der Beschlussfassung über den Bau einer neuen Haupt- und Realschule im Süden der Stadt (Lagerfeld) durch das Hessische Kultusministerium sowie den Kreis Bergstraße im Juni 1971 wurde die Werner-von-Siemens Schule im März 1973 ihrer Bestimmung übergeben. Im November 1973 beschloss die Schulleitung sowie der Schulelternbeirat der Schule den Namen Werner-von-Siemens Schule zu verleihen, der im Rahmen einer offiziellen Feierstunde am 24. Juni 1974 bekannt gegeben wurde.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

  • 1965 – Friedrich Behn (1883-1970), Archäologe und Prähistoriker.
  • 2001 - Paul Schnitzer (1934-1995), Oberstudienrat

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Literatur

  • Heinrich Diehl: Lorsch. Geschichte und Geschichten. Lorsch: Verlag Laurissa, 1991, ISBN 3-922781-17-9
  • Wilhelm Weyrauch: Zu den Ursprüngen von Lorsch – Die erste Kirche in Lauresham. In: Geschichtsblätter Kreis Bergstraße Bd. 33/2000, S. 11 – 64.

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Lorsch – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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