McDonnell Douglas MD-11
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Die McDonnell Douglas MD-11 (auch Boeing MD-11) ist ein dreistrahliges Großraumlangstreckenflugzeug, das vom US-amerikanischen Flugzeugbauer McDonnell Douglas als Nachfolger für die McDonnell Douglas DC-10 entwickelt wurde. Der Prototyp der MD-11 absolvierte am 10. Januar 1990 seinen Jungfernflug. Mittlerweile ist sie fast nur noch als Frachtflugzeug anzutreffen.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die MD-11 wurde als Nachfolgerin für die DC-10 konzipiert. Sie unterscheidet sich von dieser hauptsächlich durch einen längeren Rumpf mit höherer Passagierkapazität, aerodynamische Verbesserungen und ein Bildschirmcockpit (auch "Glascockpit" genannt). Ein wesentliches Merkmal der MD-11 sind zudem die Winglets an den Flügelenden.
Die Entwicklung wurde am 30. Dezember 1986 nach einem Auftrag der British Caledonian Airways offiziell gestartet. Beim Bau der ersten Prototypen 1988 lagen bereits 52 Bestellungen und 40 Optionen auf den Flugzeugtyp vor. Der Erstflug fand am 10. Januar 1990 statt, das erste Flugzeug wurde am 7. Dezember 1990 an die Finnair geliefert, die sie ab dem 20. Dezember 1990 zwischen Helsinki und Teneriffa einsetzte. Bald nach den ersten Auslieferungen wurden jedoch nicht unerhebliche Leistungsprobleme bekannt, denn die Maschinen erfüllten weder die garantierten Reichweiten noch waren sie sparsam. Als Folge bestellte Singapore Airlines, welche die Maximalreichweite auf Langstreckenflügen zwischen Singapur und Europa ausnutzen wollte, ihre 20 bestellten MD-11 wieder ab und bestellte den zu der Zeit wesentlich moderneren Airbus A340. Auch die später erschienene Boeing 777 machte ihr stark zu schaffen. Obwohl die angesprochenen Nachteile der MD-11 mit der Zeit verringert wurden, war der Schaden nicht mehr zu reparieren.
Nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing 1997 wurde die Produktion der MD-11 vorerst weitergeführt, allerdings nur die der Frachtvariante. Altaufträge für Passagiermaschinen wurden noch bearbeitet, so dass am 16. April 1998 die letzte Maschine an Sabena übergeben wurde. Doch schon ein Jahr später gab Boeing bekannt, die Produktion der MD-11 einzustellen. Das 200. und letzte Flugzeug wurde am 22. Februar 2001 an Lufthansa Cargo ausgeliefert[1] (McDonnell Douglas wollte ursprünglich mehr als 300 MD-11 Flugzeuge verkaufen).
Man nimmt an, dass der Grund für diese Beendigung der Fertigung an der Nähe der MD-11 zum internen Konkurrenzprogramm Boeing 777 zu begründen ist. Diese Entscheidung wurde allerdings oft kritisiert, da die MD-11F bis zum Erscheinen der Boeing 777F (2007) das modernste und produktivste Frachtflugzeug ihrer Klasse war. Daher wurden und werden auch viele der im Passagierbetrieb unrentablen MD-11 in Frachter umgewandelt, etwa bei Paketdiensten wie Federal Express oder UPS. Zivile Maschinen im Passagierverkehr fliegen Zeit nur noch bei Finnair, KLM, Martinair und World Airways sowie VARIG Brasil, die aus dem Konkurs der VARIG ausgegründet wurde und nicht mehr in der STAR-Alliance Mitglied sein darf, da sie die einheitlichen Vorgaben mangels ausreichendem Streckennetz nicht mehr erfüllt. Ein neuer, allerdings nur vorübergehnder MD-11 Betreiber ist die brasilianische TAM, die zur Zeit mindestens eine ex-Varig MD-11 in ihren Farben betreibt. Mittelfristig wollen aber alle diese Airlines die MD-11 ausflotten. Air Namibia hatte zwei MD-11 Passagiermaschinen im Einsatz, welche früher der Swissair bzw. der LTU gehörten und eine Zeit lang in der Mojave-Wüste standen, im Jahr 2004/05 reaktiviert, allerdings wurden auch sie im September 2006 in Airbus A340-300 umgetauscht. Finnair wird ihre sieben MD-11 Passagiermaschinen in den Jahren 2008 bis 2010 durch neue Maschinen des Herstellers Airbus ersetzen.
Insgesamt wurden 200 MD-11 ausgeliefert. Verteilt auf die Varianten sind das 131 MD-11 an 22 Kunden, 5 MD-11C an einen Kunden, 5 MD-11ER an zwei Kunden und 59 MD-11F an 7 Kunden[2].
Aktuell ist festzutsellen, dass immer mehr MD-11 Passagierflugzeuge in Frachter umgebaut werden.
Hauptbetreiber sind FedEx mit über 50 Maschinen, UPS mit circa 30 Frachtern und Lufthansa Cargo mit 19 Maschinen.
[Bearbeiten] Versionen
Im Gegensatz zum Vorgänger DC-10 wurden bei der MD-11 Triebwerke mehrerer Hersteller angeboten. Es wurden jedoch nur Maschinen mit General Electric- und Pratt & Whitney-Triebwerken gebaut. Eine der britischen Fluggesellschaft Air Europe angebotenen Variante mit Rolls-Royce RB211-524L-Triebwerken (29.484 kp Standschub) wurde verworfen.
Als Flugzeugvarianten waren noch die MD-11F für Frachtflüge (Erstflug am 10. Januar 1990), die MD-11ER mit vergrößerter Reichweite ab 1996 und diverse Fracht-Passagier-Kombiversionen verfügbar. Immer wieder studierten McDonnell Douglas und Boeing auch Versionen der MD-11 mit nur zwei Triebwerken, aber es wurde keine Lösung gefunden.
[Bearbeiten] Unfälle
- Am 31. Juli 1997 verunglückte die N611FE der FedEx bei der Landung auf dem Newark International Airport, NJ (EWR) (Vereinigte Staaten)
- Am 2. September 1998 stürzte eine MD-11 der Swissair auf dem Flug von New York nach Genf bei Halifax in den Atlantischen Ozean. Dabei kamen alle 229 Insassen ums Leben. Als Absturzursache des Swissair-Fluges 111 wurde ein Feuer, ausgehend von einem Lichtbogen an einem Kabelbaum im Bereich der Cockpitsektion, festgestellt.
- Am 15. April 1999 verunglückte die HL7373 der Korean Air auf dem Flug von Shanghai nach Seoul
- Am 22. August 1999 verunglückte eine MD-11 der Mandarin Airlines, als sie am Flughafen Hongkong Chek Lap Kok landen wollte. Starker Regen und Seitenwinde führten dazu, dass das rechte Triebwerk die Landebahn stark berührte und abbrach, worauf sich auch die rechte Tragfläche vom Rumpf löste und der Rumpf vom Auftrieb der verbliebenen Tragfläche auf den Rücken gedreht wurde. Drei Passagiere der mit 315 Personen besetzten Maschine wurden dabei getötet, der Rest konnte sich bei der fast drei Stunden dauernden Bergungsaktion vor dem ausgebrochenen Feuer retten.
- Am 17. Oktober 1999 verunglückte die N581FE der FedEx bei der Landung auf dem Subic Bay International Airport (SFS) (Philippinen)
Quelle: http://aviation-safety.net
[Bearbeiten] Technische Daten
Kenngröße | MD-11 | MD-11ER | MD-11F | MD-11C |
---|---|---|---|---|
Länge | 61,20 m bzw 61,60 m (PW 4460 bzw CF6 Triebwerk) | |||
Spannweite | 51,97 m (51, 66 m ohne Winglets) | |||
Höhe | 17,6 m | |||
Rumpfdurchmesser | 6,02 m | |||
Flügelfläche | 338,9 m² | |||
Antrieb | Drei Mantelstromtriebwerke verschiedener Hersteller: Pratt & Whitney PW 4460 von je 27.216 kp oder General Electric CF6-80C2D1F von je 27.896 kp Standschub | |||
Max. Reisegeschwindigkeit | 945 km/h in 9450 m Höhe | |||
Langstrecken-Reisegeschwindigkeit | 877 km/h in 9450 m Höhe | |||
Maximale Reichweite | 12.633 km | 13.408 km | 7.242 km | 12.392 km |
Zuladung | 323 Passagiere einer Zwei-Klassen-Einteilung, max. 410 Passagiere | 91.670 kg | 204 in Zwei-Klassen-Aufteilung und vier Paletten | |
maximales Startgewicht | 273.314 kg | 285.990 kg | 283.700 kg |
[Bearbeiten] Literatur
- Green William (1989): Flugzeuge der Welt. Werner Classen Verlag, Zürich & Stuttgart
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Lufthansa Cargo übernimmt den letzten MD-11 Frachter
- ↑ Auflistung aller Aufträge auf Boeings Orders and Deliveries-Seite
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: McDonnell Douglas MD-11 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Die MD-11 auf der Boeing-Website
- Planespotters.net - MD-11-Produktionsliste
- Kurze Zusammenfassung der Geschichte der DC-10 und MD-11
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