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Schlacht von Azincourt - Wikipedia

Schlacht von Azincourt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schlacht von Azincourt
Zeitgenössische Darstellung

Zeitgenössische Darstellung

Konflikt Hundertjähriger Krieg
Datum 25. Oktober 1415
Ort Azincourt (früher Agincourt), Frankreich
Ergebnis Englischer Sieg
Kontrahenten
England Frankreich
Befehlshaber
Heinrich V. Karl VI.
Truppenstärken
ca. 8000 ca. 12000
Verluste
 ?  ?
Hundertjähriger Krieg (1337 - 1453)
Cadzand (1337)Sluis (1340)Crécy (1346)Calais (1346)Maupertuis (1356)Auray (1364)La Rochelle (1372)Roosebeke (1382)Azincourt (1415) – Baugé (1421) – Cravant (1423) – Verneuil (1424) – Orléans (1428)Patay (1429) – Gerbevoy (1435) – Rouen (1449) – Formigny (1450) – Castillon (1453)

Die Schlacht von Azincourt (englisch Battle of Agincourt) fand am 25. Oktober 1415, am Tag des Heiligen Crispian, bei Arras im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais statt. Die Truppen von König Heinrich V. von England kämpften gegen das Heer von König Karl VI. von Frankreich, verschiedener französischer Edelherren und der Armagnacs. Es war einer der größten militärischen Siege der Engländer über die Franzosen während des Hundertjährigen Kriegs.

Fast 600 Jahre lang war man der Überzeugung gewesen, dass das englisch-walisische Heer den französischen Truppen zahlenmäßig und an Ausrüstung und Ausrüstungsqualität weit unterlegen war. Neueste Forschungen der britischen Professorin Anne Curry belegen jedoch, dass dem nicht bzw. nur sehr bedingt so war.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hintergrund

Der erst seit zwei Jahren auf dem englischen Thron regierende englische König Heinrich V. beanspruchte als Angehöriger des Hauses Anjou-Plantagenet den französischen Thron und erneuerte damit den Hundertjährigen Krieg. Um seine Stellung in England zu festigen, versuchte Heinrich V. damit von den innerenglischen Auseinandersetzungen abzulenken, z.B. den Adelsaufständen im Norden, die sein Vorgänger Heinrich IV. nur mit Mühe hatte unterdrücken können, und dem Bürgerkrieg, der durch die Verfolgung der Anhänger John Wyclifs, den Lollarden, ausgelöst worden war. Systematisch warb Heinrich V. deshalb vorwiegend ein professionelles Heer von in den Bürgerkriegen und in den Kriegen mit Wales erfahrenen, von ihm bezahlten, gut ausgerüsteten, mit Verpflegung versorgten, ihm persönlich ergebenen Soldaten an, die anders als die feudalen Ritterheere nicht bei Gefangennahme auf Auslösung hoffen konnten. Von Southampton kommend landete er am 14. August 1415 in Harfleur, Département Seine-Maritime, in der Normandie.

Auf französischer Seite stand ihm der geisteskranke König Karl VI. gegenüber. Unter seinen Reichsverwesern waren der Herzog von Burgund, Johann ohne Furcht, und der Herzog von Orléans, Charles d'Orléans, die mit ihren Parteien der Cabochiens (= Pariser Zünfte) und der Armagnacs einen Machtkampf austrugen, der die französische Seite im Krieg gegen die Engländer nahezu paralysierte. Kein französisches Entsatzheer kam der belagerten Stadt Harfleur zu Hilfe, die am 22. September kapitulierte. Zwar fand nach dem Fall Harfleurs eine Mobilmachung der Lehnsheere in den französischen Provinzen statt, aber die Heere der Herzöge von Orléans und Burgund hätten sich vermutlich auf ihrem Marsch an die Front gegenseitig bekämpft, wenn die beiden Herzöge ihnen vorangeschritten wären. So blieb das Heer des burgundischen Herzogs Johann ohne Furcht zurück und der Connétable, Charles d'Albret, ein kluger junger Ritter, kommandierte die französische Streitmacht. Dieser hatte aus dem Studium der vorangegangenen Kämpfe mit den englischen Expeditionsheeren in Crécy 1346 und Poitiers 1356 die verheerende Wirkung der Langbogenschützen fürchten gelernt. Deshalb versuchte er die direkte Konfrontation der beiden Heere möglichst lange herauszuzögern, entgegen dem Wunsch der französischen Ritter, an ihrer Spitze der Herzog von Alençon, die wegen der Aussicht auf Ruhm und Ehre bei der vierfachen Überlegenheit einer schnellstmöglichen Konfrontation entgegenfieberten.

Das englische Expeditionsheer war durch den (erstaunlicherweise) wochenlangen Kampf um Harfleur geschwächt. Viele englische Soldaten waren verletzt worden. Heinrich V. hatte Verletzte und Beute mit den wenigen verbliebenen Schiffen nach England zurückgeschickt. Mit diesem, von Tag zu Tag durch eine Epidemie (die Ruhr) stärker geschwächten Heer, zog Heinrich V. nach Calais (seit 1347 die letzte Bastion der englischen Krone in Nordfrankreich) wo er sich auf die kommenden Kampfhandlungen vorbereiten wollte. Entlang der Somme hatten französische Truppen die Brücken rechtzeitig besetzt, so dass die englische Streitmacht auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Somme zu überqueren, immer größere Wege zurücklegen musste. Als sie schließlich eine unverteidigte Brücke fanden, bezog das französische Heer auf einer Anhöhe bei Maisoncelle in Sichtweite der Engländer Stellung.

[Bearbeiten] Verlauf und Ergebnis

Erstmals in der Geschichte gelang es hier englischen Fußtruppen, den Angriff schwerer Reiterei durch den massiven Einsatz von Langbogenschützen vor den eigenen Reihen weitgehend zu zerschlagen. Englische Langbogenschützen waren in der Lage, bis zu 10 Pfeile in der Minute zu verschießen. Weder die Rüstungen der Ritter noch die der Pferde hielten den vom Langbogen abgefeuerten Pfeilen stand. Allein der Pfeilhagel auf die Pferde der französischen Reiterei war schon im Stande, die schlechter als die Reiter geschützten Pferde zu töten oder zu verletzen. Panisch flüchteten verletzte Pferde in die Reihen der französischen Armbrustschützen und trampelten die Nachrückenden nieder. Viele der französischen Edelleute, aus denen sich die schwere Reiterei hauptsächlich rekrutierte, starben auf dem Schlachtfeld. Allein in den ersten zwei Stunden der Schlacht starben mindestens 5.000 französische Ritter. Unter ihnen waren 3 Herzöge, 5 Grafen und 90 Barone. Da diese Edelleute auch wichtige politische, administrative und wirtschaftliche Funktionen im Land ausübten, war dieser Verlust ein noch härterer Schlag für Frankreich.

Als Heinrich V. infolge eines französischen Kavallerieangriffs von den Flanken auf die Rückseite der Engländer einen Hinterhalt befürchtete, befahl er die Ermordung gefangener französischer Ritter und Soldaten bis auf einige wenige Edelleute. Da die englischen Ritter sich weigerten, entgegen ihrem ritterlichen Ethos Gefangene zu massakrieren, die ihnen ein sicheres Lösegeld versprachen, ließ der englische Monarch die ihm ergebene Soldateska einfacher Herkunft diese Schlachterarbeit verrichten.

Militärisch war Frankreich so nachhaltig geschlagen, dass der englische Regent Heinrich V. seine Kriegsziele in den Folgejahren durchsetzen konnte, Caen besetzte und schließlich fünf Jahre später der französischen Krone den Vertrag von Troyes (1420) aufzwang, indem er die französische Prinzessin Katharina von Valois heiratete und sich zum Nachfolger des französischen Königs Karl VI. machte.

Das Ausmaß der Niederlage Frankreichs führte auch zu einer Neuausrichtung der burgundischen Politik, die 1420 im Vertrag von Troyes zum Tragen kam. Der König von England wurde von den Burgundern als König von Frankreich anerkannt, um sich auf die Bildung eines unabhängigen Reiches konzentrieren zu können.

[Bearbeiten] Neueste Erkenntnisse zum tatsächlichen Verlauf der Schlacht

Untersuchungen der letzten Jahre, die auf dem Schlachtfeld von Azincourt und andernorts durchgeführt wurden, legen die Vermutung nahe, dass die englischen Bogenschützen den schwer gepanzerten französischen Rittern in Wahrheit nur recht wenig mit ihren Pfeilen anhaben konnten, da man damals bereits dazu übergegangen war, für Rüstungen Stahl statt Eisen zu verwenden.

Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass diese begrenzten Untersuchungen vor dem Hintergrund einer Fernsehsendung über die Schlacht stattfanden.

Folgende Kritikpunkte hinsichtlich obigen Versuches ergeben sich:

  • Die Zugkraft der eingesetzten Langbögen könnte falsch gewesen sein. Es ist unwahrscheinlich, dass Bögen mit einer durchschnittlichen Zugkraft eingesetzt wurden, wie sie denen auf der Mary Rose gefundenen entsprachen.

Selbstverständlich kann heute kein Student eines gewissen Lehrstuhles einen heute üblichen Longbow als Referenz für eine historische Kriegswaffe heranziehen! Selbst im heutigen England, wo das „strongshooting“ noch von wenigen praktiziert wird, sind nur ganz außergewöhnlich starke Bogenschützen rein körperlich in der Lage einen, wenn auch nur durchschnittlich starken, „Warbow“ zu ziehen, geschweige denn mit ihm zu treffen. Hinsichtlich dieser Tatsache konsultiere man den international renommiertesten britischen Bogenbauer und Longbowspezialisten „Pip“ Bickerstaffe. Die auf der „Mary Rose“ gefundenen Longbows und deren Replica weisen trotz der heute verwendeten viel schlechteren Eibe Zugstärken bis 180 lbs. ( 1 lb. (engl. Pfund) = ca. 450 Gramm ) auf (Quelle: Robert Hardy), das bedeutet, dass selbst trainierte heutige Bogenchampions mit ihrer gewohnten Zugstärke von durchschnittlich 45 lbs. um ca. 300 % überfordert sind. Zur Zeit des engl. Königs Heinrich VIII. war die Hochzeit des „strongbow-shootings“ eigentlich vorbei, jedoch musste jeder Schütze, der in die Königliche Garde eintreten wollte (erforderliches Körpermaß six feet = 1,80 m), in der Lage sein in einer Minute zwölf Pfeile in eine Scheibe von einem yard ( ca. 90 cm) Durchmesser auf 260 yards Entfernung zu setzen! Allein die physikalische Tatsache der Reichweite eines Bogens für die geforderte Entfernung setzt eine Zugkraft der benötigten Waffe von mindestens 90 lbs. voraus (Waffe für einen damaligen Halbwüchsigen mit Benutzung eines Flight-Pfeiles). Die physische Überforderung eines heutigen erwachsenen Schützen beträgt dann immernoch 100 %! Dies rührt daher, dass die Jugend Englands in der Zeit der Edwards I-III mit dem mitwachsenden Bogen groß wurde, (Beginn des Trainings im Alter von sieben Jahren).

  • Die für die Versuche benutzte Bodkin-Pfeilspitze war nur eine unter vielen möglichen.
  • Der Versuchsaufbau ging davon aus, dass die Mehrheit der Rüstungen aus Stahl einheitlicher Qualität und dass die Pfeilspitzen aus Eisen waren, obwohl es durchaus sein könnte, dass auch sie aus Stahl gefertigt waren. Nach den Quellen der heutigen wenigen Pfeilschmiede waren alle Bodkinspitzen gehärtet (also aus Stahl), schon allein wegen des geringen Durchmessers der langgezogenen nadelförmigen Spitze!
  • Es wurde nicht untersucht, was bei Bogenschüssen aus kurzer Entfernung auf Schwachpunkte der Rüstungen passierte. Dies ist auch gar nicht relevant , weil auf Grund des Fernschusses mit einem Warbow der Pfeil nach Überschreitung seiner Gipfelhöhe durch die Gravitation (Abwärtskurve) bereits auf kurzer Strecke (abwärts eben) eine Beschleunigung auf ca. 212 km/h erfährt, dieses Endtempo des Pfeils entspricht auch in etwa dessen Vo (Anfangsgeschwindigkeit) beim Verlassen des Bogens.

Diese Geschwindigkeit multipliziert mit der Masse des geschossenen Pfeils (ca. 75 g) ergibt einen Impuls, der jeden getroffenen, noch so schwer gepanzertem Ritter aus dem Sattel wirft, - selbst wenn der Pfeil hierbei die Rüstung nicht durchschlägt, was wohl bei den gerundeten Plattenpanzern sehr oft der Fall war. Deshalb kann ein Pfeilschuss auf die weiteste Distanz eine verheerendere Wirkung ausüben, als ein heutiges Gewehrprojektil auf Maximaldistanz (p = m × v). Die beim Aufprall eines von einem Bodkinpfeils umgewandelte Energie könnte als rein physikalische Arbeit betrachtet einen Körper mir der Masse von 1 kg 14 m hoch befördern : Ekin= 1/2 mv² = 1/2 mal Masse des Pfeiles (75g) mal 220km/h = 139,53 Joule. Vorausgesetzt wird dabei ein Warbow mit 90 lbs. der (als Replica getestet) auf 60 yards 9 cm massive Eiche durchschlug. Außerdem besitzt das „Mary Rose Institut Röntgenaufnahmen von authentischen Plattenpanzern, die von Pfeilen durchschlagen wurden, zum Teil stecken die Spitzen noch darin. (Phys. Anhang zu R. Hardy: The Longbow.) Zu diesem Thema sei noch erwähnenswert, dass ein indianischer Bogenschütze in den USA auf etlichen Events alljährlich die Durchschlagskraft des Cherokee-Kriegsbogens demonstriert ,indem er auf 60 yards einen mit Quarzsand gefüllten Eiseneimer mit seinem stahlspitzenbestückten Pfeil durchschlägt Er benutzt hierzu einen Longbow mit 200 lbs. Zugkraft. (Quelle: Hagen Seehase und Ralf Krekeler: Der gefiederte Tod, Die Geschichte des Englischen Langbogens).

  • Die Versuche ließen die Tatsache außer Acht, dass es sich bei den englischen Bogenschützen um Meister ihres Faches handelte, die in der Lage waren, kontinuierlich Ziele, die mehr als 200 m entfernt waren, zu treffen. Hierbei gilt es zu beachten, dass auf Grund der nachgewiesenen Zugstärke der Warbows aus der Hochzeit dieser Waffe, die Eröffnungsdistanz bei 400 m (und mehr) liegen konnte (Salvenbeschuss).

Es ist also durchaus möglich, dass die Bogenschützen hauptsächlich auf die wenig geschützten Pferde schossen, was dazu führte, dass deren Reiter zu Boden stürzten und wegen des schlammigen Untergrundes Schwierigkeiten hatten, sich wieder zu erheben. Des Weiteren mussten sich die französischen Truppen über das durch sie selbst verursachte schlammig-sumpfige Schlachtfeld kämpfen und kamen deshalb erschöpft und vereinzelt an der Kampflinie der Engländer an.

Ein weiterer Aspekt, der zur französischen Niederlage beigetragen hat, ist das schlauchartige Schlachtfeld, das die Franzosen zwang, sich beim Vorrücken auf die Engländer dicht zusammenzudrängen. Dabei behinderten sie sich gegenseitig und stolperten über die Verwundeten und Leichen der bereits Gefallenen sowie Pferdekadaver. Dabei dürften unter den gegebenen Umständen viele erstickt sein, da sie von den nachdrängenden Soldaten und Reitern in den Schlamm getrampelt wurden. Diese Hypothese stützt sich auf Erkenntnisse aus Computersimulationen und Videomaterial, die zur Untersuchung von Massenpaniken bei Fußballspielen und Rock-Konzerten eingesetzt wurden.

In diesem Chaos bewegten sich die leichtgerüsteten Bogenschützen schneller als die schwergepanzerten Franzosen und konnten ihrem Gegner deshalb auch mit ihren anderen Handwaffen (wie z.B. Kurzschwertern, Messern etc.) schwere Verluste zufügen. Folglich liegt die Vermutung nahe, dass die Bogenschützen erheblich mehr Schaden im Nahkampf als durch Bogenschüsse anrichteten. Auf Grund der obigen, heute möglichen, Korrekturen bezüglich der TATSÄCHLICHEN SCHUSSKRAFT des Warbow ist die vorhergehende Mutmaßung jedoch hinfällig. Richtig ist jedoch, dass keiner der Kombattanten aus niedrigem sozialen Stand (Bauern) auf eine Überlebenschance im Falle einer Niederlage zählen konnte. Deshalb war der (Nah-) Kampfgeist der aus den Reihen der Freibauern (Yeoman) stammenden Bogenschützen enorm hoch. Wurden die Ritter durch horrende Summen ausgelöst, so schlachtete man jene direkt ab.

[Bearbeiten] Die Schlacht von Azincourt als patriotischer britischer Mythos

Die Schlacht von Azincourt ist die am besten und umfangreichsten dokumentierte Schlacht des Mittelalters. Viele der Originaldokumente wie Stammrollen, Steuerunterlagen, Briefe und sogar der von den Franzosen ca. zwei Wochen vor dem Ereignis angefertigte Schlachtplan sind über die Jahrhunderte erhalten geblieben und befinden sich verstreut in zahlreichen Bibliotheken. Diese Tatsache allein ist Hinweis genug auf die Bedeutung, die dem Treffen von beiden Seiten bis in die jüngste Vergangenheit beigemessen wurde. Noch 1944, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurde in Großbritannien mit großem Aufwand und unter der Regie von Laurence Olivier Shakespeares Drama „Heinrich V.“ (mit Olivier in der Hauptrolle) verfilmt, um den Briten im Kampf gegen die Deutschen propagandistisch den Rücken zu stärken.

Auch nach fast 600 Jahren ist die Schlacht immer noch tief im kollektiven Bewusstsein der Briten als größter englischer Sieg der (Militär-) Geschichte verankert - nicht zuletzt auch deshalb, weil es ein Sieg gegen den „Erzfeind“, die Franzosen, war.

Neben den Schlachten von Trafalgar (1805 gegen Villeneuve) und Waterloo (1815 gegen Napoléon) taucht Azincourt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen immer wieder in der britischen Regenbogenpresse auf, wenn es um das aktuelle (in diesen Fällen immer angespannte) Verhältnis des Königreiches zu seinem Nachbarn Frankreich geht.

Dieses jahrhundertealte Bild vom Sieg der wenigen englischen Underdogs gegen die überwältigende Übermacht der Franzosen, scheint allerdings nun aufgrund neuester Forschungsergebnisse einer z.T. erheblichen Wandlung unterworfen zu werden.

Mehrere hundert Jahre hindurch hatte die „offizielle“ (englische) Version gegolten: Heinrich V. und seine Mannen sahen sich mit einer riesigen gegnerischen Übermacht konfrontiert. Bis vor wenigen Jahren noch glaubte man an ein Verhältnis von 4:1 zu Gunsten der Franzosen. Jedoch haben neueste Forschungsergebnisse von Anne Curry, Professorin für Geschichte des Mittelalters an der Universität von Southampton in Großbritannien, jetzt anhand von Originaldokumenten erwiesen, dass die Zahlen der Teilnehmer an der Schlacht aus Gründen des Patriotismus über Jahrhunderte hinweg zum Vorteil der Engländer übertrieben worden waren ([1]).

Prof. Curry untersuchte die Original-Stammrollen, die sich in London (The National Archives) und Paris (Bibliothèque nationale de France) befinden und kam nach Zählung der Namen und Auswertung sonstiger Daten zu dem Ergebnis, dass die Truppenzahl auf englisch-walisischer Seite höher, auf französischer Seite aber im Gegenzug erheblich niedriger war, als bisher immer angenommen wurde.

Prof. Curry kommt in ihrem, erst im Mai 2005 erschienenen, Buch Agincourt – A New History zu dem Urteil, dass die Franzosen den Engländern und Walisern zwar immer noch zahlenmäßig überlegen waren – allerdings nicht 4:1, sondern lediglich 3:2. Auf Seiten der Franzosen standen demnach 12.000 Bewaffnete, während Engländer und Waliser zusammen auf 8.000 kamen. Die im o.g. Buch dargestellten Ergebnisse werden von zahlreichen Experten für Mittelaltergeschichte gewürdigt.

Nach Aussage von Prof. Curry handelt es sich bei der Schlacht von Azincourt um einen Mythos, der um Heinrich V. herumkonstruiert wurde, um seine Reputation als König zu steigern. Nicht zuletzt erheblich zu diesem Mythos beigetragen hat Shakespeares Drama Heinrich V. aus dem Jahre 1599.

[Bearbeiten] Symbol

Der Überlieferung nach gedenken Angelsachsen noch heute gelegentlich der englischen Bogenschützen dieses Kriegs mit dem so genannten Victory-Zeichen, bei dem Zeige- und Mittelfinger in V-Form von der Hand abgespreizt werden. Diese Finger waren nötig, um einen Pfeil mit dem Bogen abzuschießen, und wurden deshalb gefangenen Bogenschützen manchmal abgetrennt. Das Vorzeigen der Finger in genannter Form sollte dem Feind die volle Einsatzbereitschaft und Zuversicht der Bogenschützen vor und nach der Schlacht demonstrieren. Das „Victory“-Zeichen ist, wenn dem „Gegrüßten“ der Handrücken zugewendet wird, eine Schmähung des geschlagenen Feindes und gilt in dieser Form in England als grobe Beleidigung. Diese „Begrüßung“ ist gleichzusetzen mit dem in anderen europäischen Ländern gezeigten erhobenen Mittelfinger.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Anne Curry (Hrsg.): Agincourt 1415. Henry V, Sir Thomas Erpingham and the triumph of the English archers. Gloucestershire 2000.
  • Anne Curry: The Battle of Agincourt. Sources and Interpretations. Woodbridge 2000.
  • Anne Curry: Agincourt. A New History. Tempus Publishing Ltd 2005.
  • Christopher Hibbert: Agincourt. Gloucestershire 1995.
  • Nicholas Hooper, Matthew Bennett: The Cambridge illustrated atlas warfare. The Middle Ages, 732–1487. Cambridge [u.a.] 1996, S. 120.
  • John Keegan: Die Schlacht. Azincourt 1415 – Waterloo 1815 – Somme 1916. München 1981.
  • Friedrich Niethe: Die Schlacht bei Azincourt. Ein Beitrag zur mittelalterlichen Kriegsgeschichte. Berlin 1906.
  • Hagen Seehase/Ralf Krekeler: Der gefiederte Tod. Die Geschichte des englischen Langbogens in den Kriegen des Mittelalters.Verlag A. Hörnig, ISBN 3980587762
  • Johann Baier: Die Schlacht bei Agincourt. Verlag Angelika Hörnig, 2006, ISBN 3938921013

[Bearbeiten] Weblinks

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