Bahnstrecke Hannover–Hamburg
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KBS 110: Betriebsstellen (DB-Netz-Streckennummer 1710/1720) |
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Die Bahnstrecke Hannover–Hamburg ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken Niedersachsens und Deutschlands. Sie verbindet die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover über Celle, Uelzen und Lüneburg mit Hamburg.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Eröffnung der Strecke Celle – Harburg als Kernstück der Verbindung erfolgte am 1. Mai 1847 durch die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen. Sie war eine Anschlussverbindung der sogenannten Kreuzbahn von Lehrte, dem damals wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt bei Hannover, nach Celle. Die Eisenbahn Hannover – Lehrte – Celle war schon am 15. Oktober 1845 eröffnet worden. Die Strecke Celle – Harburg erschloss vor allem das nordöstliche Königreich Hannover. Harburg war damals noch der hannoversche Konkurrenzhafen zu Hamburg, eine Verbindung über die Elbe unterblieb.
Ab 1864 konnte Hamburg mit dem Umweg über das Trajekt Lauenburg – Hohnstorf erreicht werden, die Eisenbahn-Elbbrücken von Harburg nach Hamburg wurden bald nach der Reichseinigung 1872 fertiggestellt. Bis 1906 wurde der Hannoversche Bahnhof angefahren, seitdem der jetzige Hauptbahnhof.
Weitere Verbindungs- und Anschlussstrecken waren die Amerikalinie, die Allertalbahn von Gifhorn über Celle und Schwarmstedt nach Verden (Aller), die Wendlandbahn, die Mühlenbahn, die Vorgänger der Osthannoverschen Eisenbahnen sowie die Bahnstrecken Celle - Braunschweig, Lüneburg - Buchholz in der Nordheide, Lübeck - Lüneburg und Uelzen - Dannenberg.
Erst am 15. Mai 1938 wurde die schon seit 1913 begonnene Verbindung von Langenhagen an der Heidebahn nach Celle, auch „Hasenbahn“ genannt, eröffnet. Seitdem war das Führen direkter Züge Hamburg – Süddeutschland ohne den Umweg über Lehrte und Kopfmachen in Hannover möglich. Allerdings war diese Strecke erst seit 2. November 1964 zweigleisig befahrbar, so dass bis dahin weiterhin viele Personenzüge über Lehrte bzw. an Lehrte vorbei fuhren. Seit dem 6. April 1965 ist die Strecke durchgängig elektrifiziert. Güterzüge fahren in der Regel nicht über Langenhagen, sondern über Lehrte und die Güterumgehungsbahn.
Am 3. Juni 1998 entgleiste in unmittelbarer Nähes des Bahnhofs Eschede der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ und rammte eine Brücke. Beim ICE-Unglück von Eschede kamen 101 Menschen ums Leben. Auslöser für die Katastrophe war ein gesprungener Radreifen.
[Bearbeiten] Betrieb
Auf der gesamten durchgehend mindestens zweigleisigen, elektrifizierten Strecke verkehren InterCityExpress-, InterCity-, Metronom-Züge, RegionalBahnen und abschnittsweise S-Bahnen. Daneben besteht ein dichter Güterverkehr. Zwischen Langenhagen und Hannover verkehren S-Bahnen zusätzlich zu den Metronom-Zügen, Celle wird über Lehrte an das S-Bahnnetz angeschlossen. Zwischen Großburgwedel und Hannover gilt der Tarif des GVH, der Landkreis Celle ist über einen speziellen Zeitkartentarif mit dem GVH verbunden. Zwischen Lüneburg und Hamburg gilt der Tarif des HVV.
[Bearbeiten] Weiterer Ausbau
Die Strecke soll zwischen Stelle (Einmündung der Gleise vom Rangierbahnhof in Maschen) bis Lüneburg dreigleisig ausgebaut werden. Derzeit werden dafür die Planfeststellungsverfahren durchgeführt.
Sah der Bundesverkehrswegeplan von 1985 noch einen durchgehenden dreigleisigen Ausbau bis Celle vor, soll nach derzeitigen Planungen die Y-Trasse langfristig eine gewisse Entlastung bringen.