Brest (Weißrussland)
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Basisdaten | |||
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Staat: | Weißrussland | ||
Woblast: | Brest | ||
Einwohner: | 298.329 (2004) | ||
Fläche: | 72,9 km² | ||
Höhe: | -- | ||
Postleitzahl: | -- | ||
Telefonvorwahl: | +375 162 | ||
Geografische Lage: | 52° 05′ n. Br., 23° 42′ ö. L. | ||
KFZ-Kennzeichen: | 1 | ||
Stadtverwaltung | |||
Bürgermeister: | -- | ||
Adresse: | -- | ||
Homepage: | http://www.brest.by | ||
E-Mail: | -- |
Brest (früher auch Brest-Litowsk („Litauisch Brest“), weißrussisch: Брэст oder Берасьце (Bjeraszje); polnisch Brześć nad Bugiem; russisch Брест; litauisch Brestas, früher Lietuvos Brasta) ist eine weißrussische Stadt am Bug mit 298.329 Einwohnern (1. Januar 2004). Sie ist Gebietshauptstadt des Brester Woblast und der wichtigste Grenzübergang des Landes zu Polen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verkehr
Brest besitzt für Weißrussland eine wichtige Verkehrsbedeutung als „Tor zum Westen“. Hier befindet sich der wichtigste Eisenbahn- und Autobahngrenzübergang nach Polen – der größte Teil des landgestützten Verkehrs von Westeuropa über Deutschland und Polen nach Weißrussland, Russland und weiter nach Zentralasien passiert die Stadt. Daher befinden sich in Brest umfangreiche Gleisanlagen sowohl in der westlich des Bug üblichen mitteleuropäischen (1435 mm) als auch in der östlich des Bug üblichen russischen Spurweite (1524 mm). Der wichtigste Bahnhof heißt Brest Passaschyrski. Sämtliche durchgehenden Züge müssen daher ein Umspurverfahren durchlaufen, bevor sie die Stadt wieder verlassen, was einen mehrstündigen Aufenthalt mit sich bringt. Bei Brest befindet sich ein Regionalflughafen.
[Bearbeiten] Geschichte
Brest wurde 1019 erstmals urkundlich erwähnt. Ausgrabungen erbrachten eine ausgedehnte Besiedlung mit Holzgebäuden, die teilweise museal besichtigt werden können. Von 1569 bis 1795 gehörte sie zum Großfürstentum Litauen (Brest-Litowsk = Litauisches Brest) und war später die Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft. 1596 fand hier die Union zwischen Katholiken und Orthodoxen statt. Nach der dritten Teilung Polens kam Brest unter russische Herrschaft. Östlich der Stadt wurde die seinerzeit größte Festung Russlands, die Brester Festung errichtet.
Am 15. Dezember 1917, fast ein Jahr vor dem Ende des Ersten Weltkriegs, wurden hier der Friedensvertrag von Brest-Litowsk zwischen Deutschland und Russland (und zwischen Deutschland und der Ukraine) unterschrieben. Nach dem polnisch-sowjetischen Krieg und dem Frieden von Riga gehörte die Stadt wieder zu Polen und wurde zum Sitz der Woiwodschaft Polesie. 1930 fand in Brest der Prozess gegen polnische Oppositionelle, die gegen Marschall Józef Piłsudski standen, statt. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde auch Brest von deutschen Truppen eingenommen. In Übereinstimmung mit dem Geheimen Zusatzprotokoll zum Molotov-Ribbentrop-Abkommen wurde die Stadt aber am 22. September 1939, nach einer gemeinsamen deutsch-sowjetischen Militärparade, der Roten Armee übergeben, die am 17. September 1939 begonnen hatte, Ostpolen zu besetzen. Dieser Vorgang wird in Belarus bis heute als die „Wiedervereinigung der westlichen Belarus mit der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik“ gefeiert, der Einmarsch sowjetischer Truppen heißt im offiziösen Sprachgebrauch „Befreiungsfeldzug der Roten Armee“. Im Zweiten Weltkrieg war die Festung von Brest hart umkämpft. In der Sowjetunion wurde ihr daher der Ehrentitel Heldenfestung verliehen. Seit 1991 gehört Brest zum unabhängigen Weißrussland.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Bekannt ist die Brester Festung. Eine riesige und monumentale Gedenkstätte erinnert an die heldenhafte Verteidigung der Festung im Zweiten Weltkrieg. Nördlich von Brest befindet sich die Belaweschskaja Puschtscha, ein Nationalpark, der auch zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Hier wurde die Auflösung der Sowjetunion beschlossen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Menachem Begin, war israelischer Ministerpräsident und Außenminister
- Jan Lebenstein, polnischer Maler
- Jerzy Lipman, später polnischer Kameramann
- Alexander Ramati, international tätiger Drehbuchautor, Regisseur und Filmproduzent
- Michail Leonidowitsch Starokadomski, Komponist
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
gemeinsame Partnerschaft von Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt und Berg (Deutschland) – seit 1989
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Brest, Belarus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 52° 05′ N, 23° 42′ O