Emil Fey
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Emil Fey (* 23. März 1886 in Wien; † 16. März 1938) war ein österreichischer Politiker der Ersten Republik.
[Bearbeiten] Leben
Emil Fey war Offizier im Ersten Weltkrieg und kämpfte danach an der Seite der Volkswehren in Kärnten gegen die Armee des jugoslawischen SHS-Staates. Er stieg rasch in der Hierarchie der österreichischen Heimwehrbewegung auf und wurde 1931 Landesführer des Wiener Heimatschutzes. Fey war stets als Rivale des Heimwehrführers Ernst Rüdiger Starhembergs bekannt.
Ab 17. Oktober 1932 bekleidete er in der Dollfuß-Regierung das Amt des Staatssekretärs für das Sicherheitswesen und verbot alle Versammlungen und Aufmärsche der Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten. Am 10. Mai 1933 wurde er Bundesminister für die öffentliche Sicherheit und am 21. September Vizekanzler. Er forderte ein radikaleres Vorgehen gegen die Sozialdemokraten und eine Ablösung der Landesregierungen durch Regierungskommissäre. Er ließ gezielt nach Waffenlagern des verbotenen Republikanischen Schutzbundes suchen und Anfang Februar 1934 deren Führer verhaften sowie Hausdurchsuchungen bei sozialdemokratischen Politikern durchführen. Bekannt ist sein Ausspruch bei einer Veranstaltung der Heimwehr am 11. Februar 1934 in Langenzersdorf: Wir werden morgen an die Arbeit gehen und wir werden ganze Arbeit leisten! Eine Durchsuchung im Linzer Parteiheim der Sozialdemokraten löste am folgenden 12. Februar die Februarkämpfe aus, an deren Niederschlagung Fey beteiligt war.
Ab 1. Mai 1934 war er wieder Bundesminister für die öffentliche Sicherheit. Beim nationalsozialistischen Putschversuch am 25. Juli 1934 wurde er gemeinsam mit Engelbert Dollfuß im Bundeskanzleramt festgehalten. Ob er dabei mit den Putschisten kollaborierte, ist bis heute ungeklärt.
Auch in der folgenden Regierung Schuschniggs behielt er bis zum 17. Oktober 1935 seinen Ministerposten. Danach wurde er Vorsitzender der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft (DDSG) und Vizepräsident der österreichischen Industriellenvereinigung, im Oktober des darauffolgen Jahres wurde er aus der Heimwehr entlassen.
1938 beging er nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten zusammen mit seiner Familie Selbstmord.
[Bearbeiten] Literatur
- Attilio Renato Bleibtreu: Unser (Emil) Fey. Ein Bild des Helden. Jung-Österreich, Wien 1934
- Georg J. E. Mautner Markhof: Major Emil Fey. Heimwehrführer zwischen Bürgerkrieg, Dollfuß-Mord und Anschluss. Stocker, Graz u. a. 2004, ISBN 3-7020-1043-2
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Emil Fey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Erste Republik: Jodok Fink | Ferdinand Hanusch | Eduard Heinl | Walter Breisky | Felix Frank | Leopold Waber | Franz Dinghofer | Karl Hartleb | Vinzenz Schumy | Carl Vaugoin | Richard Schmitz | Johann Schober | Franz Winkler | Emil Fey | Ernst Rüdiger Starhemberg | Eduard Baar-Baarenfels | Ludwig Hülgerth | Edmund Glaise-Horstenau
Zweite Republik: Adolf Schärf | Bruno Pittermann | Fritz Bock | Hermann Withalm | Rudolf Häuser | Hannes Androsch | Fred Sinowatz | Norbert Steger | Alois Mock | Josef Riegler | Erhard Busek | Wolfgang Schüssel | Susanne Riess-Passer | Herbert Haupt | Hubert Gorbach | Wilhelm Molterer
Erste Republik: Heinrich Mataja | Matthias Eldersch | Walter Breisky | Egon Glanz | Walter Breisky | Rudolf Ramek | Leopold Waber | Walter Breisky | Felix Frank | Vinzenz Schumy | Ernst Rüdiger Starhemberg | Franz Winkler | Franz Bachinger | Vinzenz Schumy | Robert Kerber | Emil Fey | Eduard Baar-Baarenfels | Edmund Glaise-Horstenau | Arthur Seyß-Inquart
Zweite Republik: Franz Honner | Oskar Helmer | Josef Afritsch | Franz Olah | Hans Czettel | Franz Hetzenauer | Franz Soronics | Otto Rösch | Erwin Lanc | Karl Blecha | Franz Löschnak | Caspar Einem | Karl Schlögl | Ernst Strasser | Günther Platter | Liese Prokop | Wolfgang Schüssel | Günther Platter
Personendaten | |
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NAME | Fey, Emil |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker der Ersten Republik |
GEBURTSDATUM | 23. März 1886 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 16. März 1938 |