Göttelborn
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Basisdaten | |
Bundesland: | Saarland |
Landkreis: | Stadtverband Saarbrücken |
Fläche: | 3,36 km² |
Einwohner: | ca. 2.300 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 49° 19' N, 07° 02' O49° 19' N, 07° 02' O |
Höhe: | 444 m ü. NN |
Postleitzahl: | 66287 |
Vorwahlen: | 06825, 06897 |
Kfz-Kennzeichen: | SB |
Adresse der Verwaltung: | Rathausstr. 7 66287 Quierschied |
Website: | www.goettelborn.de |
Ortsvorsteher: | Bernd Quint |
Göttelborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Quierschied im Saarland und liegt 12 km nördlich der Landeshauptstadt Saarbrücken.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Ursprünge Göttelborns
Göttelborns Ursprünge liegen immer noch im Dunkel der Geschichte. Auf einer alten Grenzkarte aus dem Jahre 1735 taucht der Name Gödelborn auf, ein weiteres Dokument zur Klärung des Göttelborner Alters ist eine Grundstücksschenkungsurkunde des Saarbrücker Fürsten Wilhelm Heinrich an den Waldhüter Mathias Bauer. Dieser stellte ihm das Land kostenlos zur Verfügung, so dass sich Mathias Bauer dort ein Haus bauen konnte, das sogenannte Matzbauershaus.
23 Jahre später, 1758, wird das erste Gebäude auf heutigem Göttelborner Gelände, das Quierschieder Jägerhaus, zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Nach dem frühen Tode von Mathias Bauer heiratete dessen Witwe den aus der Normandie stammenden und nach Osten gezogenen Francois Cilian Boussard, der auch in die jagd- und forstlichen Aufgaben seines Vorgängers, im Dienste derer von Nassau Saarbrücken eintrat. Die erste Ansiedlung war somit vollzogen. Noch heute wohnen deren Nachfahren im Ort.
Zwei Jahre später, 1760, werden zwei sogenannte Thorhäuser, die Thomashütte und das Matzbauershaus errichtet. Bis die Göttelbrunner Hütte als weiteres Thorhaus 1795 erbaut wird, vergehen 35 Jahre.
[Bearbeiten] 1800 bis 1900
Im Jahr 1830 wird das älteste heute noch existierende Haus in Göttelborn errichtet (Ecke Uchtelfanger Straße/Im Birkenstück). 1851 werden bei der Anlegung des Kataster 37 Häuser erfasst. 1857 leben in Göttelborn 50 Familien; darunter befinden sich 28 Tagelöhner, 11 Bergleute, 4 Ackerer, 3 Kohlenbrenner, 2 Glasmacher, 1 Küfer und 1 Förster. 1882 werden alle Häuser nummeriert von 169 - 237. 1884 finden erste Kohleschürfungen im Bereich des heutigen Göttelborn statt - die Geburtsstunde einer Industrie, die jahrzehntelang alle Bereiche des Lebens der Menschen in und um Göttelborn beeinflusst hat. 1884 erfolgt der Anhieb der Grube Göttelborn, Kaiser Friedrich III. schenkt Göttelborn-Merchweiler eine Schule. 1891 wird die Kaffeküche der Grube Göttelborn eingerichtet, die in geänderter Form bis heute besteht. Die Wasserversorgung des Ortes wird 1892 durch die Grube realisiert. Ein Jahr später, 1893, wird im Ortsteil Göttelborn-Merchweiler eine zweite Schule errichtet. Im gleichen Jahr wird die Grube Göttelborn nach einer leichten Schlagwetterexplosion, bei der 3 Bergleute verletzt wurden, zur Schlagwettergrube erklärt. Zwischen 1888 und 1912 werden durch die Königlich-Preußische Grubenverwaltung Werkswohnungen errichtet. Am 26. April 1897 ereignet sich im Flöz Beus eine Schlagwetterexplosion, bei der vier Bergleute sterben.
[Bearbeiten] 1900 bis 2000
1920 kämpft der Bürgerverein für ein selbständiges Göttelborn, welches vorher aus Göttelborn-Gennweiler, Göttelborn-Wahlschied, Göttelborn-Quierschied und Göttelborn-Merchweiler bestand. Die saarländischen Gruben werden unter französische Verwaltung gestellt. Am 5. Januar 1924 stimmt die Göttelborner Bevölkerung mit 62,78 % für die Selbsständigkeit Göttelborns (bei 86,13 % Wahlbeteiligung). 5 Jahre später wird Göttelborn selbständig und der Gemeinde Quierschied angegliedert und wählt im Februar den ersten Gemeinderat. Zwischen 1925 und 1935 wird die junge Gemeinde weiter aufgebaut, sie erhält einen eigenen Friedhof, eine eigene Schule und eine eigene Kirche. Drei Jahre später, 1928, wird Göttelborn eine selbständige Pfarrei. 1935 wird in Göttelborn die eigene Pfarrkirche, St. Josef, eingeweiht. Die saarländischen Gruben werden wieder unter deutsche Verwaltung gestellt. Nach der Saarabstimmung 1935, bei der das Saarland dem deutschen Reich angegliedert wurde, gab es keinen gewählten Gemeinderat mehr. Gegen Ende des Krieges wurde Göttelborn bombardiert und hatte viele Tote zu beklagen. Nach Ende des zweiten Weltkrieges werden die saarländischen Gruben zunächst von der amerikanischen Kontrollkommission CONAD, danach von Frankreich verwaltet. Am 15. September 1946 finden erste Kommunalwahlen in Göttelborn statt, Josef Monz wird Bürgermeister. In dieser Zeit waren noch keine Parteien zugelassen.
Zwischen 1951 und 1957 errichten Berglehrlinge das Göttelborner Grubenstadion. Nach der zweiten Saarabstimmung am 23. Oktober 1954 werden Parteien zugelassen. Der 7. Gemeinderat des Ortes wird gewählt und Peter Schmidt wird Bürgermeister. Saarberg wird neuer Betreiber der Grube Göttelborn. 1958 wird das von der Grube eingetauschte Haus (Hauptstraße 164) frei und wird anschließend bis 1961 zum Gemeindehaus umgebaut. Am 22. Oktober 1959 wird der Göttelborner Sendemast des Saarländischen Rundfunks auf der Göttelborner Höhe eingeweiht. Der Mast hat heute eine Höhe von 211 m. Ausgestrahlt wird darüber auf UKW SR1, SR2 und SR3, sowie im TV-Kanal 2 das 1. Programm der ARD. 1965 wird das Feuerwehrgerätehaus in der Josefstraße eingesegnet. Ein Jahr später, 1966, wird die evangelische Friedenskirche in der Hauptstraße gebaut. 1967 erhält Göttelborn eine neue Schule, die neue evangelische Friedenskirche wird eingeweiht. 1969 wird die freiwillige Feuerwehr Göttelborn aus der Grubenfeuerwehr gegründet. Ab 1972 gehört Göttelborn mit 6.000 kg Kohle pro Mann und Schicht zur Spitzengruppe der Kohleförderung. 1973 wird ie Schulturnhalle zur Mehrzweckhalle umgebaut. Im Zuge der Gebietsreform wird die Gemeinde 1974 aufgelöst, Göttelborn wird Ortsteil von Quierschied und wählt einen Ortsrat in dem Manfred Zeiner Ortsvorsteher ist. 1978 erzielt die Grube Göttelborn einen neuen Weltrekord: Bei einem Schachtdurchmesser von 65 m wird der Schacht 3 mit 20 m pro Tag gebohrt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 30,1 m pro Tag. Zwischen 1980 und 1981 wird die Kaffeeküche neu gebaut. Vom 4. bis 6. Juli 1987 findet die 100-Jahr-Feier der Grube Göttelborn statt. Das Verbundbergwerk Göttelborn-Reden entsteht 1989. Nach großen öffentlichen Diskussionen wird im Hahnbachtal bei Illingen ein neuer Absinkweiher angelegt. 1997 wird im Jahr des 110-jährigen Bestehens der Grube die Schließung des Verbundbergwerkes Göttelborn-Reden trotz großer Proteste seitens der Bevölkerung beschlossen.
[Bearbeiten] 2000 bis heute
Im Jahr 2000 schließt die Grube Göttelborn endgültig, was für die Arbeitsmarktsituation von Göttelborn und der umliegenden Orte ein schwerer Schlag ist. Die Industriekultur Saar GmbH (IKS) siedelt sich auf dem Zukunftsstandort an.
Am 16. September 2006 findet in den Räumen der Industriekultur Saar (IKS) GmbH der saarländische Heimattag statt. Bei dieser Gelegenheit wird der sogenannte Himmelspfeil, eine lang und schräg ansteigende asphaltierte Rampe zwischen der Bergehalde und der Solaranlage, vom saarländischen Umweltminister Stefan Mörsdorf eingeweiht. Auf einer Höhe von 384 Metern soll zudem ein Aussichtspunkt geschaffen werden, von dem man, bei guten Witterungsverhältnissen, den Saarkohlenwald überblicken und sogar die Vogesen, den Pfälzer Wald und den Hunsrück sehen kann. Außerdem stellten die beiden Göttelborner Autoren Helmut Simmet und Hildegard Ames an diesem Tag ihr Buch 250 Jahre Göttelborn vor.
Mit dem Hells Kitchen Festival, bei dem am 15. Juli 2006 als Headliner Neaera, Fear My Thoughts und Estate spielen und dem Festival Gib Deine Stimme gegen Armut, bei dem in Anlehnung an die weltweiten LIVE-8-Konzerte am 14. Oktober zusammen mit 15 anderen Bands unter anderem die Tagtraum-Nachfolger Phonogam aus Schweinfurt für die Kampagne Deine Stimme gegen Armut auf der Bühne stehen, finden im Jahr 2006 gleich zwei große Konzerte in der Göttelborner Mehrzweckhalle statt.
[Bearbeiten] Ursprung des Namens Göttelborn
Viel wird über die Herkunft dieses Namens spekuliert, vom Götterbrunnen bis zum Brunnen eines Herrn Göttel, doch genau wie bei Quierschied konnte man bisher keine zufriedenstellene Erklärung über die Etymologie des Ortsnamens finden.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Ortsrat
[Bearbeiten] Bürgermeister (bis 1974)
- 1925 - 1929 Jakob Busch
- 1929 - 1932 Nikolaus Schmidt
- 1932 - 1935 Jakob Dejon
- 1936 - 1945 Josef Schorr (von der NSDAP ernannt)
- ab 1945 Wilhelm Fuchs (von der amerikanischen Militärregierung als Bürgermeister eingesetzt)
- bis 1946 Thomas Maurer (von der amerikanischen Militärregierung als Bürgermeister eingesetzt)
- 1946 - 1949 Josef Monz
- 1949 - 1954 Jakob Masselter
- 1954 - 1956 Rudolf Jochum
- 1956 - 1963 Peter Schmidt (CDU)
- 1963 - 1974 Manfred Zeiner (SPD)
[Bearbeiten] Ortsvorsteher (seit 1974)
- 1974 - 1979 Manfred Zeiner (SPD)
- 1979 - 1999 Alois Kipper (SPD)
- 1999 - heute Bernd Quint (CDU)
[Bearbeiten] Wappen
Göttelborn hat kein eigenes Wappen, in dem Buch Quierschied - Die Gemeinde im Saarkohlenwald von Rainer W. Müller und Dieter Staerck ist jedoch ein nicht verliehener und deswegen auch nicht realisierter Vorschlag eines solchen Wappens zu sehen. Das Wappen zeigt neben der geographischen Lage Göttelborns auch einen Kohlewagen, wodurch auch die Vergangenheit des Ortes, der seine Entstehung dem Bergbau zu verdanken hat, mit in das Wappen integriert ist.
Als Teil der Gemeinde Quierschied gilt für Göttelborn das Quierschieder Wappen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] geplante Partnerschaft mit Wackersdorf
Im Jahre 2000 wurde ein erster schriftlicher Kontakt zur Gemeinde Wackersdorf in der Oberpfalz/Bayern aufgenommen. Es folgte ein einstimmiger Beschlusses des Ortsrates zum Wunsch einer Partnerschaft zwischen Göttelborn und Wackersdorf und somit wurde der Grundstein einer partnerschaftlichen Beziehung gelegt. Als Hauptgrund für diese Partnerschaft wurde vor allen Dingen die Vergangenheit der beiden Orte, die stark mit dem Bergbau (in Wackersdorf wurde bis 1982 Braunkohle im Tagebau gefördert) in Verbindung steht, genannt. Bislang blieb es jedoch nur bei Planungen, die tatsächliche Partnerschaft konnte bisher nicht realisiert werden.
[Bearbeiten] bestehende Partnerschaft mit Trieben
Als Teil der Gemeinde Quierschied besitzt Göttelborn bereits eine Partnerschaft mit der Stadt Trieben in der Steiermark.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Vereine und Verbände
- Interessengemeinschaft Göttelborner Vereine (Dachverein aller Göttelborner Organisationen, Ausrichter des alljährlichen Dorffestes)
- Handwerker- und Gewerbeverein Göttelborn
- Sportverein Germania 1913 Göttelborn e. V. (inklusive Jugendmannschaften, aktive Mannschaft, "Alte Herren")
- Karnevalsverein Von der Höh Göttelborn e. V. (inklusive Gardetanzgruppen und Männerballett)
- IGBCE-Ortsgruppe Göttelborn
- Bergmannsverein Göttelborn
- Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Göttelborn (inklusive Jugendrotkreuz)
- Schützengilde Göttelborn 1962 e. V. (inklusive Jugendmannschaft)
- Tennisclub Göttelborn e. V. (inklusive Jugendmannschaft)
- Turnverein Göttelborn 1903 e. V.
- Motorradfreunde Göttelborn
- Seniorenclub St. Josef Göttelborn
- Freiwillige Feuerwehr Quierschied, Löschbezirk Göttelborn (inklusive Jugendfeuerwehr, Alterswehr und Förderverein)
- St. Barbara-Bruderschaft (ältester Verein Göttelborns)
[Bearbeiten] Bauwerke
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- alte Grubenhäuser in der Josef-, Fichten- und Grubenstraße
- ehemalige Bergvorschule, Hauptstraße 68
- katholische Pfarrkirche St. Josef
- evangelische Friedenskirche
- ehemaliges Grubengelände mit Schacht 4 (höchster Kohleförderturm der Welt), Solarkraftwerk (größtes Solarkraftwerk der Welt) und Bergehalde
- ehemalige Transformatorenstation, Zur Martinshütte 6
- Brunnen in der Hauptstraße (gestaltet von dem aus Göttelborn stammenden Bildhauer Hans Glawe)
- Seilscheibe in der Josefstraße
- denkmalgeschützter Hochbehälter (Wasserturm) gegenüber der Sendeanlage Göttelborner Höhe
[Bearbeiten] Sendeanlage Göttelborner Höhe
Auf der Göttelborner Höhe, nördlich von Saarbrücken auf der Gemarkung von Heusweiler-Wahlschied, befinden sich die Fernseh- und UKW-Grundnetzsender des Saarländischen Rundfunks. Von hier aus werden die drei Hörfunkprogramme SR 1 Europawelle (88,0 MHz), SR 2 KulturRadio (91,3 MHz) und SR 3 Saarlandwelle (95,5 MHz) sowie das Erste Deutsche Fernsehen (VHF, Kanal 2) mit einer Leistung von jeweils 100 kW ausgestrahlt.
- Höhe über NN: 440 Meter
- Antennenträger: abgespannter Stahlrohrmast
- Masthöhe: 211 Meter
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
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- Bergehalde des ehemaligen Verbundbergwerkes Göttelborn-Reden
- alter Schlammweiher bei Quierschied
- neuer Schlammweiher bei Illingen
- Kaiserlinde in der Hauptstraße
- Naturschutzgebiet Merchtal, das sogenannte Wiesental
- ehemaliger Bergfestplatz, der sogenannte Konzertwald
[Bearbeiten] Sport
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- Grubenstadion des Sportvereines, Zum Schacht
- Tennisplatz, Zum Schacht
- Tennishalle, Grubenstraße
- Bouleplatz, Zum Schacht
- Beachvolleyballfeld, Hauptstraße 189, neben der Grundschule
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Göttelborner Dorffest (meistens 1. Augustwochenende)
- Floriansfest der Freiwilligen Feuerwehr Göttelborn
- Kindergartenfest
- Schulfest der Grundschule Fischbach-Göttelborn
- Herbstfest des Bergmannsvereines
- Adventsmarkt (meistens am 1. Advent)
- Faschingsumzug (Faschingssonntag)
- Internationaler Volleyballcup des Turnverein Göttelborn e.V. (Anfang September)
- Gauditurnier des Sportvereines
- Ein Dorf spielt Fußball
- Ein Dorf spielt Volleyball
- Ein Dorf spielt Tennis
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Neben der IndustrieKultur Saar GmbH (IKS), der Exclusiv Fertigbau GmbH, der Heweka Kalmes GmbH und einem Spiel- und Sportzentrum gibt es in Göttelborn mehrere Gasthäuser, Banken, Elektrogeschäfte, eine Drogerie, einen Metzger und eine Zahnarztpraxis. Dazu hat die Stadt drei Zeitungen: den Quierschieder Anzeiger, den Wochenspiegel Fischbachtal/Sulzbachtal und Der Quierschder.
Neben der 2005 mit der Schule von Fischbach zusammengelegte Grundschule Fischbach-Göttelborn befindest sich auch noch ein Kindergarten vor Ort.
[Bearbeiten] Verkehr
Göttelborn liegt in verkehrsgünstiger Lage 12 km nördlich der Landeshauptstadt Saarbrücken. Über die Bundesautobahnen A1, A8 und A623 ist Göttelborn aus allen Richtungen schnell zu erreichen. Die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Neunkirchen (Saar) und Illingen (Saar) (mit der NVG) ist gut, die von und nach Quierschied, Sulzbach und Saarbrücken (mit der RSW) sind eher mittelmäßig.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Gemeindehaus, Hauptstrasse 164
- Freiwillige Feuerwehr Quierschied, Löschbezirk Göttelborn, Gerätehaus, Josefstraße
- Friedhof, Zur Martinshütte
- Gemeindebücherei, Nebenstelle Göttelborn, Grundschule, Hauptstrasse 189
- Gemeinde Quierschied
- Ortsvorsteherbüro und Verwaltungsaußenstelle, Hauptstrasse 164
- Schiedsstelle, Hauptstrasse 164
- Postagentur Göttelborn, Hauptstraße 146
- katholische Kirche St. Josef, Josefstraße 30
- evangelische Friedenskirche, Hauptstraße
- Mehrzweckhalle der Grundschule, Hauptstraße 189
[Bearbeiten] Grube Göttelborn
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[Bearbeiten] Gründe für die Schließung
Hauptgründe für die Schließung des Bergwerkes zum 1. September 2000 waren folgende:
- erhebliche Kürzungen der Bergbausubventionen
- im internationalen Vergleich zu hohe Kosten
- starke Absatzrückgänge, da die Kohle als Energieträger immer mehr von Öl und Gas verdrängt wurde
[Bearbeiten] Schacht II
- errichtet im Jahre 1920
- es handelt sich dabei um ein Vollwand-Fördergerüst
- Höhe: 23,62 m
- Durchmesser: 5,10 m
- erbaut für eine Seilbruchlast von 3.500 KN
- Seilscheibendurchmesser: 6.000 mm
[Bearbeiten] Schacht III
- das Fördergerüst des Schacht III wurde zwischen 1925 und 1926 errichtet
- es handelt sich dabei um ein deutsches Strebengerüst des Unternehmens B. Seibert
- aufgrund der technischen bzw. architektonischen Qualität wurde dieses Fördergerüst unter Denkmalschutz gestellt
- Höhe: 13,45 m
- Durchmesser: 6,00 m
- erbaut für eine Seilbruchlast von 2.250 KN
- Seilscheibendurchmesser: 5.500 mm
[Bearbeiten] Schacht IV
- die Investitionen zum Bau dieses Fördergerüstes betrugen etwa 200 Millionen Euro
- errichtet wurde dieser Schacht zwischen 1990 und 1995
- von der Göttelborner Bevölkerung wird er aufgrund seine Größe und seiner Farbe liebevoll weißer Riese genannt
- nach nur 5 Jahren Betrieb wurde die Förderanlage bereits wieder stillgelegt
- der Schacht war bis auf 1.160 m abgeteuft und wurde mit einem 70 m dicken Betonpfropfen verschlossen
- die Fördermaschine war etwa 10.000 PS stark
- mit 87 m Höhe ist der Schacht Göttelborn IV der höchste der Welt
- Durchmesser 8,30 m
- 34 Tonnen Nutzlast bei 18 m pro Sekunde, also ca. 60 km/h
- 93 Personen Seilfahrt bei 12 m pro Sekunde, also ca. 43 km/h
- maximale Förderleistung 1.050 Tonnen Rohkohle pro Stunde
- erbaut für eine Seilbruchlast von 10.500 KN
- Seilscheibendurchmesser: 7.500 mm
[Bearbeiten] Sozialgebäude
Das Sozialgebäude des Bergwerkes wurde 1976 errichtet. Es besteht aus folgenden Teilen:
- der Schwarzweißkaue mit 3.000 Kettenkleideraufzügen
- dem Verlesesaal
- der Lampenstube
- und dem Mannschaftsgang
[Bearbeiten] Stollennetz
Das unterirdische Stollennetz des Verbundbergwerkes Göttelborn-Reden war zu Spitzenzeiten 100 km lang.
[Bearbeiten] Teilbergwerke des Verbundbergwerkes Göttelborn-Reden
Das Verbundbergwerk Göttelborn-Reden bestand zu Spitzenzeiten aus folgenden Teilanlagen:
- Grube Göttelborn
- Grube Landsweiler-Reden
- Grube Fischbach-Camphausen
- Grube Heusweiler-Holz
- Grube Heusweiler-Lummerschied
- der Schacht Peter
- Grube Quierschied
- Grube Maybach
[Bearbeiten] Der Russenstollen
Hinter dem alten Magazinsgebäude der Grube Göttelborn befand sich früher der Eingang zum sogenannten Russenstollen, dieser wurde jedoch im Jahre 2005 verschlossen. Es wird berichtet, dass durch diesen Stollen russische Kriegsgefangene eines nahe gelegenen Konzentrationslagers zur Zwangsarbeit in die Grube gehen mussten.
[Bearbeiten] Kunst auf dem Grubengelände
Neben den Industriedenkmälern sind folgende Kunstobjekte besonders sehenswert:
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- das Relief Das Leben des Bergmannes von Werner Busche
- das Stollenmundloch mit Korbbogen, Gesimse, Zinnen, sowie dem Bergbau-Emblem mit Hammer und Schlägel, das an die Eröffnung der Grube im Jahre 1887 erinnert
- das Portal des ehemaligen Zechenhauses, über dem sich eine seltene Variation des Bergbau-Emblems befindet: Schlägel und Hammer sind mit einem stilisierten Adler mit weit ausgebreiteten Flügeln unterlegt, was ein Symbol für die ökonomische Macht und die guten Perspektiven des Bergbaus zur Entstehungszeit des Gebäudes darstellt.
[Bearbeiten] Industriekultur Saar GmbH (IKS)
[Bearbeiten] Die IKS selbst
Die Gesellschaft Industriekultur Saar (IKS) wurde im Juli 2001 von der saarländischen Landesregierung gegründet. Aufgabe der IKS ist die Förderung und Unterstützung des Strukturwandels im Saarland. Dazu werden an qualitativ hochwertigen industriekulturellen Standorten wie dem ehemaligen Grubengelände in Göttelborn und Landsweiler-Reden oder dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte neue Impulse in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Umwelt und Kultur gesetzt.
[Bearbeiten] Zukunftsort Göttelborn - Cité der Industriekultur
Auf dem ehemaligen Grubengelände in Göttelborn sollen in Zukunft statt Kohle Zukunft Wissen, Ideen und Kreativität gefördert werden. Um dieses Ziel verwirklichen zu können, wird die Umnutzung und Entwicklung der Gebäude und Flächen von der IKS sehr detailliert geplant. So soll dann innerhalb eines städtebaulichen Rahmenplanes nach und die Cité der IndustrieKultur Saar entstehen.
[Bearbeiten] Netzwerk der Industriekultur
Die IKS hat es sich zu einer Hauptaufgabe gemacht, ein Netzwerk zu entwickeln, welches die Grenzen des Saarlandes zu Frankreich und Luxemburg kulturell und wirtschaftlich überspannt und die industriekulturellen Zeugnisse der Region miteinander verknüpft. Die IKS erstellt hierzu die Rahmenplanung des Netzwerkes und unterstützt als Impulsgeberin den Aufbau der verschiedenen Vorhaben und Projekte. Die einzelnen Netzwerkelemente sollen schlussendlich zu einem vor allen Dingen touristischen Projekt verschmolzen werden. Die historischen Wurzeln der Region sollen dargestellt und mit der gegenwärtigen Entwicklung des Bundeslandes verknüpft werden, wodurch die Attraktivität des Saarlandes insgesamt gefördert wird. Das Netzwerk soll einen wichtigen Beitrag zur Profilierung der Region nach innen und außen leisten. Des weiteren soll die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Land, seiner Geschichte und seiner Zukunft verstärkt werden.
[Bearbeiten] Führungen
Um den Strukturwandel anschaulich zu machen, werden von der IKS im Rahmen des Projektes Netzwerk der Industriekultur regelmäßige Führungen über das Gelände angeboten.
Hauptverantwortlicher für diese Führungen ist der 1958 in Göttingen geborene Diplom-Geograph und Regierungsoberrat im Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes Delf Slotta. Seit Juli 2001 arbeitet er bei der Industriekultur Saar. Er ist unter anderem als Leiter des Projekts Netzwerk der Industriekultur Saarland tätig.
[Bearbeiten] Solarkraftwerk Göttelborn
Derzeit besteht das Fotovoltaikkraftwerk aus 23.500 Solarmodulen. Insgesamt sollen mehr als 50 000 Solarmodule installiert werden, die aneinander gereiht eine Länge von über 70 Kilometern ergeben. So wird dann auf dem ehemaligen Bergwerksgelände die weltweit größte Fotovoltaikanlage entstehen.
Im Endausbau soll das Solarkraftwerk eine Spitzenleistung von circa acht Megawatt liefern. Betrieben wird das Kraftwerk von der City Solar AG.
Daten:
- Spitzenleistung: 8, 2 Megawatt (MW)
- Stromproduktion: 8.000 Megawattstunden/Jahr (Dies entspricht dem Jahresbedarf von 3.500 Haushalten)
- 6.500 Tonnen Kohlendioxid können durch dieses Anlage im Jahr vermieden werden.
- Die Module werden auf einer Fläche von 165.000 Quadratmetern installiert, dies entspricht der Größe von 20 Fußballfeldern.
- Der Wirkungsgrad der verwendeten Solarmodulen liegt bei 14 Prozent.
- Mit einer Sonnenscheindauer zwischen 1700 und 1800 Stunden pro Jahr gehört das Saarland neben Bayern und Baden-Württemberg zu den Bundesländern mit der höchsten Sonnenscheindauer und ist damit ein idealer Standort für Solarkraftwerke.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter des Ortes
- Esther Birringer, bekannte Pianistin (* 22. Oktober 1983 in Quierschied)
- Lea Birringer, bekannte Violinistin (* 23. November 1986 in Quierschied)
- Gerd Erdmann, Bildhauer und Maler (* 1948 in Göttelborn)
- Karl Heinz Jacoby, Weihbischof in Trier (* 11. August 1918 in Göttelborn, † 29. Januar 2005)
- Alfons Peter Jochum, Priester (* 21. Juli 1908 in Göttelborn)
- Alfons Kolling, Landeskonservator des Saarlandes (* 13. September 1922 in Göttelborn; † 9. Dezember 2003 in Göttelborn)
- Maria Spies, Mutter Angelina (* 5. April 1898 in Göttelborn, † 11. Juli 1970)
- Wilhelm Spies, Bruder Bertram (* 6. August 1901 in Göttelborn, † 11. Juli 1970)
- Angela Schmitt, Miss Saarland 2004/2005 (* 7. Februar 1986 in Quierschied)
- Manfred Zeiner, Bürgermeister und Ortsvorsteher von Göttelborn, Landtagsabgeordneter, Träger des Bundesverdienstkreuzes (* 26. Februar 1921, † 2005)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Hans Glawe, Bildhauer (* 7. Mai 1923 in Neunkirchen (Saar))
- Alois Hospelt, Pastor (* 6. Mai 1892 in Berg im Ahrtal, † 29. März 1970 in Göttelborn) (die Pastor-Hospelt-Straße in Göttelborn ist nach ihm benannt)
- Friedrich Masselter, Priester und Träger des Bundesverdienstkreuzes (* 12. April 1908 in Heusweiler, † 3. Juli 1979)
[Bearbeiten] Sonstiges
2008 wird der Ort Göttelborn sein 250-jähriges Bestehen feiern. Ein eigens dafür eingerichteter Festausschuss aus Vertretern der Politik und der Vereine plant mehrere Festivitäten, darunter ein großes Festzelt und einen Festumzug.
Als Grundlage der 250-Jahr-Feier wird das Jahr 1758 genommen. Da jedoch bereits auf einer alten Grenzkarte aus dem Jahre 1735 der Name Gödelborn auftaucht, wird die Gründung Göttelborns im Jahre 1758 von vielen in Frage gestellt. Wenn man jedoch das Jahr 1735 als Ausgangsbasis nimmt, hätte das Jubiläum bereits 1985 erfolgen müssen.
[Bearbeiten] Literatur
- Rainer W. Müller/Dieter Staerk: Quierschied, die Gemeinde im Saarkohlenwald
- Rainer W. Müller: Quierschied einst und heute - Ein Spaziergang in Bildern durch Quierschied, Fischbach-Camphausen und Göttelborn
- Helmut Simmet: Göttelborn - Vom Werden und Wachsen eines vom Bergbau geprägten Ortes
- Helmut Simmet & Hildegard Ames: 250 Jahre Göttelborn
- Armin Schmitt und Peter M. Lupp: Kulturdenkmäler im Stadtverband Saarbrücken - Grube und Siedlung Göttelborn (herausgegeben vom Stadtverband Saarbrücken)
- Martin Conrath: Das schwarze Grab (Saarlandkrimi, spielt auf dem Göttelborner Grubengelände)
- Delf Slotta: Göttelborn - ehemaliger Grubenstandort und bergbauliches Umfeld (Kompendium)
[Bearbeiten] Weblinks
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