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Germering

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Germering
Deutschlandkarte, Position von Germering hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Koordinaten: Koordinaten: 48° 8′ N, 11° 22′ O48° 8′ N, 11° 22′ O
Höhe: 525 m ü. NN
Fläche: 21,61 km²
Einwohner: 37.038 (1. Jan. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1714 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 82101–82110
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gemeindeschlüssel: 09 1 79 123
Stadtgliederung: Germering Unterpfaffenhofen Harthaus Nebel Schusterhäusl Streiflach Gut Wandlheim
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
82110 Germering Tel. (089) 89419-0 Fax. (089) 89419-170
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Peter Braun (SPD)

Germering ist eine Große Kreisstadt im südöstlichen Landkreis Fürstenfeldbruck (Regierungsbezirk Oberbayern) und liegt westlich von München.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Germering ist eine Stadt an den Nordwestausläufern der Münchner Schotterebene. Die Stadt befindet sich auf relativ ebenem Niveau und fällt minimal nach Norden hin ab.

Im Norden grenzt Germering über Wiesen an Puchheim.

Östlich der Stadt befindet sich ein breiter Feldstreifen, der von dem Autobahnring A99 durchzogen wird. Die freien Flächen am Münchner Stadtrand werden derzeit mit einem Gewerbegebiet bebaut.

Im Süden und Südosten liegt ein größeres Waldgebiet, der Kreuzlinger Forst, sowie die Autobahn A96.

Im Nordwesten befindet sich der künstlich angelegte Germeringer See (Baggersee), sowie der kleine bewaldete Parsberg.

Im Westen schließt sich der Landkreis Starnberg mit der Gemeinde Gilching an.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Frühzeitliche Geschichte

Germering blickt auf eine lange Siedlungsgeschichte zurück. Bereits in der späten Jungsteinzeit bzw. der frühen Bronzezeit wurden Hügelgräber im Bereich der heutigen Oberen Bahnhofstraße angelegt. Des Weiteren sind ein bronzezeitliches Brandgrab sowie Siedlungsreste aus der Urnenfelderzeit nachweisbar. Aus der Römerzeit stammt eine Villa rustica mit Hypokaustum (Warmluftheizung). Außerdem wurde ein römischer Ziegelbrennofen entdeckt, welcher an der Straße Richtung Alling besichtigt werden kann.

[Bearbeiten] Ersterwähnungen der einzelnen Ortsteile

Die erste sichere urkundliche Erwähnung von Germering als Kermaringon (Bedeutung: Bei den Leuten des Germar) erfolgt zwischen 859 und 864. Es wird aber vermutet, dass die älteste Urkunde schon aus dem Jahr 769 stammt und zwar mit der Ortsbezeichnung Germana.vel.admonte.

Die erste sichere urkundliche Erwähnung von Unterpfaffenhofen stammt aus dem Jahr 1190. Eine Urkunde die auf die Zeit zwischen 948 und 957 datiert wird, benennt einen Ort namens Phafinhouna, womit aber auch ein anderes Pfaffenhofen gemeint sein könnte.

Nebel ist unter dem Namen Slat.vel.Nebelriet seit 1173 schriftlich bekannt.

Gut Streiflach ist seit 1270 bekannt.

Für die Einöde Harthof, jetzt bekannt als Harthaus, ist keine Ersterwähnung bekannt.

[Bearbeiten] Mittelalterliche Geschichte

Unter der alten St. Martin Kirche finden sich frühmittelalterliche Reihengräber und vorromanische Kirchenreste. 1422 wird Germering bei Kämpfen im Umfeld der Schlacht von Alling zerstört. 1448 werden die beiden Gemeinden erstmals als Mitglied des Landgerichtsbezirks Starnberg erwähnt.

[Bearbeiten] Neuzeitliche Geschichte

1818 wird die Gemeinde Germering und parallel dazu die Gemeinde Unterpfaffenhofen mit den Gemeindeteilen Kleßheim, Nebel, Streiflach und Wandlheim gebildet. 1852 wechseln die beiden Gemeinden als Steuerdistrikt zum Königlichen Bezirksamz Bruck

Mit dem Bau der Bahnlinie München-Herrsching 1902 beginnt ein grundlegender Strukturwandel. Harthaus und Neugermering entstehen als neue Siedlungen. Durch die Aufnahme von tausenden Heimatvertriebenen und Flüchtlingen nach 1945 (Ende des 2.Weltkrieges) wächst die Bevölkerung in diesen Gemeinden. Die Folge sind erste soziale Wohnungsbauprojekte zwischen 1952 und 1954. Der rapide Wachstum setzt sich in den 1960er und 1970er - nicht zuletzt durch die umfangreiche Ausweisung neuer Baugebiete - fort. Ab ca. 1978 stabilisiert sich die Entwicklung und die Stadtplanung konzentriert sich seitdem auf infrastrukturelle Verbesserungen. Am 1. Mai 1978 werden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Germering und Unterpfaffenhofen vereinigt und damit dem konkurriendem Verhalten beider Gemeinden ein Ende gesetzt. Bis zur Erhebung zur Stadt war Germering die größte kreisangehörige Gemeinde Bayerns. Die Erhebung zur Stadt erfolgte am 12. April 1991 - nach München, Ingolstadt, Rosenheim, Freising und Dachau wird Germering die sechstgrößte Stadt Oberbayerns. Am 1. Oktober 2004 wurde Germering zur Großen Kreisstadt erhoben.

[Bearbeiten] Sonstige geschichtliche Anmerkungen

Die rasante Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg spiegelt sich in Germerings uneinheitlicher Siedlungsstruktur wieder. Neben den dörflichen Ortskernen des alten Germerings und Unterpfaffenhofens gibt es die Hochhaussiedlungen der siebziger Jahre sowie schließlich die urbane Architektur des neuen Stadtzentrums mit der Stadthalle.

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen wurde 1981 von Karl Haas aus den einzelnen Wappen von Germering und Unterpfaffenhofen geschaffen.[1] Der Germeringer Teil des Wappens besteht aus der alten Dorfkirche St. Martin (weiß auf rotem Grund). Der Unterpfaffenhofener Teil ist der rote Löwe auf weißem Grund. Er wurde vom Wappen derer von Hufnagel und Chlingensperg entnommen, die im 17. und 18. Jahrhundert u.a. mit dem Gut Wandlheim über größeren Grundbesitz verfügten. Als verbindendes Element wurde der Dreiberg verwendet, der den Parsberg darstellt.

[Bearbeiten] Wirtschaft

[Bearbeiten] Verkehr

Schema der wichtigsten Germeringer Verkehrswege
Schema der wichtigsten Germeringer Verkehrswege

Germering liegt direkt nördlich der A96 MünchenLindau.

Im Osten der Stadt befindet sich der Autobahnring A99, der die A96 unter anderem mit den Autobahnen A8 und A9 verbindet. Das Teilstück zwischen der A96 MünchenLindau und der A 8 München-Stuttgart ist erst seit dem 19. Februar 2006 vollständig befahrbar. Germering ist über die Autobahnausfahrten Gilching, Germering Süd (beide A96), sowie Freiham Mitte und Germering Nord (beide A99) erreichbar.

Die B2 führte, aus München kommend Richtung Fürstenfeldbruck, durch den Ort. Sie wurde im Zuge der Autobahnbauarbeiten in den Osten der Stadt verlegt (Ortsumgehung) und bekam eine eigene Anschlussstelle (Germering Nord).

Im Münchner S-Bahn-Netz liegt Germering an der Linie S5 (Herrsching-München-Holzkirchen) und hat 2 Haltestellen (Germering-Unterpfaffenhofen und Harthaus) (MVV - Münchner Verkehrsverbund). Eine Besonderheit ist dabei, dass die Haltestelle Harthaus von der Zoneneinteilung des MVV noch zum Innenraum der Stadt München gezählt wird, was das Bahnfahren nach München vergünstigt (i. d. R. halber Preis in die Innenstadt).

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

In Germering sind vor allem mittelständische Unternehmen aus der metallverarbeitenden und chemischen Industrie ansässig. Daneben finden sich zahlreiche kleinere Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor.

[Bearbeiten] Schulen

  • Carl-Spitzweg-Gymnasium
  • Max-Born-Gymnasium
  • Staatliche Realschule Unterpfaffenhofen
  • Theresienschule (Grundschule)
  • Wittelsbacherschule (Hauptschule)
  • Kerschensteinerschule (Grund- und Hauptschule)
  • Kirchenschule (Grund- und Hauptschule)
  • Volksschule an der Kleinfeldstraße (Grundschule)

[Bearbeiten] Ausrichtung

Bedingt durch die infrastrukturelle Anbindung ist Germering ein typischer Vorort Münchens mit vielen Pendlern. Während das alte Germering und die frühere Gemeinde Unterpfaffenhofen noch dörflich geprägt waren, änderte sich mit den Hochhaussiedlungen der siebziger Jahre der Charakter des Ortes.

Nach der Zusammenlegung entstand im neuen Zentrum mit der Stadthalle der neue Mittelpunkt Germerings.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Entwicklung des Stadtgebiets

[Bearbeiten] Eingemeindungen

  • 1978 Zusammenlegung mit der Gemeinde Unterpfaffenhofen

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Jahr: 1840 1925 1939 1950 1961 1970 1979 1995 2005
Einwohner: 625 1.322 3.032 6.355 11.141 25.261 34.262 35.751 37.036

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die kulturelle "Szene" Germerings ist geprägt durch den Vorstadt-Charakter der Kommune. Zentrum ist die Stadthalle mit ihren kulturellen Einrichtungen (Kino, Veranstaltungs- und Austellungsräume, Gastronomie,etc.). Ein Stadtmuseum ist in Gründung. Schaukästen, u. A. am Friedhof St. Martin oder am Ortsausgang Richtung Alling, weisen auf frühzeitliche Funde in Germering hin.

Für überregionales Aufsehen sorgte der "rote Faden", eine rote Linie mit abstrakten Symbolen und Hinweisen, die sternförmig durch den Ort führt.

Erwähnenswert ist außerdem die musikalische Subkultur in der Cordobar, in der u.a. Sportfreunde Stiller und Jamaram in ihrer Anfangszeit oft gespielt und/oder geprobt haben und die insbesondere junge, unbekannte Bands aus der Umgebung fördert.

[Bearbeiten] Festivals & Veranstaltungen

Zu regelmäßigen Veranstaltungen in Germering zählen:

  • Volksfest (jährlich)
  • Dorffest der Burschenschaft (jährlich)
  • Weinfest der Burschenschaft (jährlich)
  • Seefest der Burschenschaft (jährlich)
  • Christkindlmarkt vor der Stadthalle (jährlich)
  • Vorsilvesterparty der Burschenschaft (jährlich)
  • Großes Internationales Fußballturnier für E- (U11-) und D- (U13-) Junioren mit Nachwuchsteams vieler Bundesligamannschaften. Organisiert vom SV Germering (jährlich zur Faschingszeit)
  • Beachvolleyball-Turnier der Jungen Union (jährlich)
  • Faschingstreiben vor der Stadthalle, von und mit Fun Unlimited (jährlich)

[Bearbeiten] Kirchen

  • Dietrich Bonhoeffer (ev.)
  • Freie evangelische Gemeinde
  • Jesus Christus (ev.)
  • St. Johannes Bosco (Don Bosco) (kath.)
  • alte St. Martin (kath.)
  • neue St. Martin (kath.)
  • alte St. Jakob (kath.)
  • neue St. Jakob (kath.)
  • St. Cäcilia (kath.)
  • St. Maria (kath./ in Nebel)

[Bearbeiten] Freizeiteinrichtungen

  • Abenteuerspielplatz (ASP)
  • Germeringer See
  • JuZ 2, Cordobar (ehem. Knast), BlueBar und Teestube
  • Polariom (Eislaufhalle)
  • Roßstall-Stadl
  • Fahrrad- und Mopedwerkstatt
  • Freibad
  • Hallenbad

[Bearbeiten] Sportvereine

  • SV Germering e.V. (SVG)
  • SC Unterpfaffenhofen Germering e.V. (SCUG)
  • TSV Unterpfaffenhofen-Germering e.V.
  • SSG Neptun Germering e.V.
  • Wanderers e.V. Germering

[Bearbeiten] Museen

Ein Stadtmuseum ist in Gründung. Derzeit gibt es verschiedene Schaukästen. Ein eigenes Museum in den Räumen der ehemaligen Feuerwache ist in Planung.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger und Berühmtheiten

Wie alle Kommunen ist Germering stolz auf seine berühmten Töchter und Söhne:

  • die Popmusikgruppen: Mediengruppe Telekommander, Sportfreunde Stiller / TipTop (beides Peter S. Brugger), Faun
  • Der Schriftsteller Walter Kolbenhoff war in Germering zu Hause, der Kulturpreis der Stadt wurde nach ihm benannt.
  • Prof. Dr. Robert Huber, wohnhaft in Germering, erhielt 1988 den Nobelpreis für Chemie und wurde im selben Jahr zum Ehrenbürger ernannt.
  • Claudia Hengst, bekannte Behinderensportlerin und mehrfache Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics, Welt- und Europameisterin, ist seit 2001 Ehrenbürgerin.
  • Joachim Höppner (gest. 18. November 2006) wohnte in Germering und erhielt 2001 den Walter-Kolbenhoff-Preis der Stadt Germering. Der Schauspieler wurde einem großen Publikum im deutschsprachigen Raum dadurch bekannt, dass er die Stimme des "Gandalf" in der deutschen Synchronfassung der Film-Trilogie "Der Herr der Ringe" sprach.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Haus der Bayerischen Geschichte - Bayerns Wappen [1]


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