Isaac Asimov
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Isaac Asimov (engl. Aussprache: [ˈaɪzək ˈæzɪmɔv]; * 2. Januar 1920 in Petrowitschi; † 6. April 1992 in New York) war ein US-amerikanischer Biochemiker, Sachbuchautor und einer der bekanntesten und produktivsten Science-fiction-Schriftsteller.
Isaac Asimov wurde am 2. Januar 1920 in Petrowitsch bei Smolensk (Russland), geboren. Seine Eltern wanderten 1923 in die USA aus, und Asimov wuchs in Brooklyn/New York auf. Seine Eltern wollten, dass er Medizin studiert, doch zunächst studierte er ab 1935 Chemie an der Columbia-Universität. Dort war er 1938 an der Gründung der Futurian Science Literary Society beteiligt und lernte dadurch einige SF-Autoren kennen. 1939 legte er – nicht mal zwanzigjährig – den Bachelor of Science in Chemie ab.
Um diese Zeit, im Frühjahr 1939, wurde mit Marooned Off Vesta seine erste Kurzgeschichte in Amazing Stories veröffentlicht. Danach wechselt er zur von John W. Campbell herausgegebenen Astounding. Diese Geschichten und Entwürfe für Romane wurden später in der Trilogie Foundation gesammelt veröffentlicht.
Nachdem seine Bewerbung um einen Studienplatz in Medizin von allen fünf in Frage kommenden Universitäten New Yorks abgewiesen wurde, setzte er sein Chemiestudium fort und erreichte 1941 den Master-Abschluss. Während der nächsten vier Jahre unterbrach er kriegsbedingt seine Studien, arbeitete zunächst in der Philadelphia Navy Yard's Naval Air Experimental Station und diente schließlich kurze Zeit als Wehrpflichtiger in der US-Armee. Nach Ende des Krieges promovierte er 1948 mit 28 Jahren zum Doktor der Biochemie. Ein Jahr später kam er dann doch noch an die medizinische Fakultät der Universität Boston, wenn auch nicht als Student, sondern als Dozent für Biochemie. 1951 wurde er dort Assistenz-Professor und bekam 1955 eine Daueranstellung. Bereits 1958 gab er jedoch seine Lehrtätigkeit auf und machte das Schreiben zu seinem Hauptberuf.
In den 1960er Jahren lernte er Eugene W. Roddenberry kennen, der sich ebenso wie Asimov selbst sehr für künstliche Intelligenz interessierte. 1979 wirkte Asimov als wissenschaftlicher Berater (Special Science Consultant) bei der Entstehung von Star Trek: Der Film mit. Außerdem war er Ehrenvizepräsident des Hochintelligentenvereins Mensa und der Skeptikervereinigung, einer Gesellschaft zur Förderung von wissenschaftlichem und skeptischem Denken. 1985 wurde er Präsident der American Humanist Association und blieb in dieser Position bis zu seinem Tod.
Isaac Asimov starb am 6. April 1992 an Herz- und Nierenversagen; eine Folge einer HIV-Infektion, die er sich 1983 durch eine Bluttransfusion anlässlich einer Bypass-Operation zugezogen hatte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Werk
Seine Robotergeschichten und vor allem die Kurzgeschichte Und Finsternis wird kommen… (orig. Nightfall) werden als die hellsten Sterne am SF-Himmel angesehen. Tatsächlich wurde Nightfall 1968 von den Science Fiction Writers of America als die beste SF-Geschichte vor 1965 gekürt.
Berühmt wurde er vor allem durch den Foundation-Zyklus, in dem auch der vielzitierte Begriff der Encyclopaedia Galactica geschaffen wurde, sowie durch seine Bücher über Roboter und ihre Konsequenzen. Die Firma U.S. Robotics bezieht ihren Namen aus Asimovs Romanen.
Seine Werke haben viele andere Schriftsteller inspiriert und seine SF-Sammlungen zahllose Leser begeistert.
Asimovs Schaffen beschränkte sich aber bei weitem nicht auf Science Fiction. Vielmehr entwickelte der „Gute Doktor“, wie seine Fans ihn nennen, sich nach Aufgabe seiner Lehrtätigkeit zu einem modernen Universalgelehrten: Er war Mitverfasser eines Lehrbuches der Biochemie, schrieb Bücher über die Bibel und William Shakespeare, Werke über die griechische und römische Geschichte und Sachbücher über naturwissenschaftliche Themen aus fast allen Gebieten – sogar eine Anleitung für die Benutzung von Rechenschiebern. Insgesamt veröffentlichte er über 500 Bücher und mehr als 1600 Essays. Außerdem war er der Herausgeber zahlreicher SF-Anthologien und einer eigenen SF-Zeitschrift. Im deutschen Sprachraum wenig bekannt ist, dass er auch mehrere Bände mit Limericks veröffentlichte.
Ein gutes Beispiel für seine populärwissenschaflichen Arbeiten ist das zweibändige Werk Die exakten Geheimnisse unserer Welt (Isaac Asimov’s New Guide to Science), das dem Laien im Stil eines Opernführers die naturwissenschaftliche Welt nahebringt. Hervorzuheben ist sein Sinn für das Notwendige und die eindeutige Sprache, mit der er komplizierte Sachverhalte zu formulieren versteht.
[Bearbeiten] Zitate
- Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen. (Violence is the last refuge of the incompetent.)
- Ich habe keine Angst vor Computern, sondern vor einem Mangel an ihnen.
- Des Menschen größtes Gut ist sein unsteter Geist. (Man's greatest asset is the unsettled mind.)
- Der aufregendste Satz in der Wissenschaft, derjenige, der neue Entdeckungen ankündigt, ist nicht „Heureka“ (Ich hab's gefunden!), sondern „Das ist aber komisch …!“ (The most exciting phrase to hear in science, the one that heralds new discoveries, is not “Heureka!” (I found it!) but “That’s funny …!”)
- Das Leben ist angenehm. Der Tod ist friedvoll. Der Übergang ist es, der lästig ist. (Life is pleasant. Death is peaceful. It's the transition that's troublesome.)
- Emotional bin ich ein Atheist. Ich habe keine Fakten um zu belegen, dass Gott nicht existiert, aber ich vermute so sehr, dass er es nicht tut, dass ich meine Zeit nicht verschwende.
- Der wohl praktischste und dramatischste Sieg der Wissenschaft über die Religion ereignete sich im 17. Jahrhundert, als die ersten Kirchen Blitzableiter bekommen haben.
[Bearbeiten] Roboter
In dem Erzählungs-Sammelband I, Robot beschäftigt sich Asimov erstmals mit Maschinen mit künstlichen Gehirnen, den Robotern. Hier finden sich in der Erzählung Runabout die Drei Gesetze der Robotik:
- Ein Roboter darf kein menschliches Wesen verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
- Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel Eins kollidieren.
- Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel Eins oder Zwei kollidiert.
Asimov hat darauf hingewiesen, dass Werkzeuge im Allgemeinen so konstruiert sind, dass sie implizit diesen Gesetzen gehorchen. Analog werden in seinen Geschichten Roboter-Gehirne so entworfen, dass die Roboter nicht anders können, als den Gesetzen der Robotik zu gehorchen.
In den Erzählungen von I, Robot handelt Asimov viele Teilaspekte dieser Gesetze ab. In den Geschichten geht es größtenteils um zwei Robotikspezialisten (Gregory Powell & Michael Donovan), die verschiedene Problemfälle lösen müssen. So zum Beispiel:
- einen Roboter, der stur nach Logik argumentiert (Reason/Vernunft)
- „verrückte“ Roboter, die auf seltsame Weise handeln, weil ihre Aufgabe im Konflikt mit einem der Gesetze steht (Runaround/Herumtreiber) (Escape/Flucht)
- Ein Roboter, der ein emotionales Verhalten hat, und dadurch das erste Gesetz missachtet (First Law/Das erste Gesetz)
Der Charakter Susan Calvin spielt ebenfalls eine große Rolle in den Geschichten.
Die Kriminalromane um den Polizisten Elias (Lije) Bailey und den Roboter R. Daneel Olivaw, (The Caves of Steel (1954, dt. Die Stahlhöhlen), The Naked Sun (1957, dt. Die Nackte Sonne)), sowie die Nachfolgeromane The Robots of Dawn (1983, dt. Der Aufbruch zu den Sternen) und Robots and Empire (1985, dt. Das Galaktische Imperium) geben eine umfassende Einführung in die Zukunftswelt Asimovs.
Später lässt Asimov in Das Galaktische Imperium das sog. „Nullte Robotergesetz“ entwickeln:
- Ein Roboter darf der Menschheit keinen Schaden zufügen oder durch seine Untätigkeit gestatten, dass die Menschheit zu Schaden kommt.
Das Erste, Zweite und Dritte Gesetz der Robotik werden entsprechend modifiziert: „… es sei denn, dadurch würde das Nullte Gesetz verletzt.“ Bezeichnenderweise ist es kein Mensch, sondern ein Roboter (R. Daneel Olivaw), der dieses Gesetz aufstellt.
In der Trilogie um den Roboter Caliban (das Konzept zu den Romanen um Caliban stammt noch von Asimov selbst, wurde jedoch von Roger MacBride Allen umgesetzt) werden die drei Gesetze komplett verworfen und die „neuen Gesetze“ entstehen:
- Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen.
- Ein Roboter ist verpflichtet, mit Menschen zusammenzuarbeiten, es sei denn, diese Zusammenarbeit stünde im Widerspruch zum Ersten Gesetz.
- Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange er dadurch nicht in einen Konflikt mit dem Ersten Gesetz gerät.
- Ein Roboter hat die Freiheit zu tun, was er will, es sei denn, er würde dadurch gegen das Erste, Zweite oder Dritte Gesetz verstoßen.
Isaac Asimov lieferte die Vorlage für den im Juli 2004 erschienenen Kinofilm „I, Robot“ mit Will Smith. Allerdings ist die Filmhandlung nicht original von Asimov, sondern ist eher eine Anlehnung an die oben erwähnten Kurzgeschichten über Roboter.
Nicht ganz so stark beworben aber dennoch erfolgreich war der Film Der 200 Jahre Mann. Der Android Andrew Martin (gespielt von Robin Williams) entdeckt im Laufe des Films künstlerische und menschliche Fähigkeiten. Sein Ziel ist es, als Mensch anerkannt zu werden. Auch werden hier in den ersten Minuten die drei Gesetze der Robotik thematisiert.
Zudem waren die Robotergesetze auch Thema der Folge Hüter des Gesetzes der Serie Raumpatrouille.
- Handbuch der Robotik
- 56. Auflage, 2058 A.D.
[Der berühmte Titel „I, Robot“ dieser Kurzgeschichtensammlung wurde allerdings nicht von Asimov, sondern vom Verlag (gegen Asimovs Einwände) gewählt, da der Titel „I, Robot“ eine berühmte Kurzgeschichte von Eando Binder war und Umsatzsteigerungen erwarten ließ. Asimov selbst schwebte der Titel 'Mind and Iron' vor.]
Die späten Jahre seines Werks waren gekennzeichnet durch das Bemühen, seine Romane chronologisch anzuordnen und Lücken aufzufüllen, um so eine fortlaufende Geschichte der Menschheit, beginnend 1982 mit der Geburt Susan Calvins und Gründung der U.S. Robots and Mechanical Men, Inc. („I, Robot“) und erst Zehntausende von Jahren in der Zukunft endend, zu schaffen.
Mit Susan Calvin schuf er eine Figur, die von Arthur C. Clarke im Roman 3001 – Die letzte Odyssee als „Vorbild im geistigen Wettstreit zwischen Robotern und Menschen“ bezeichnet wurde. In Asimovs Geschichten wurde sie als kühle, nahezu emotionslose Robotpsychologin der US Robots and Mechanical Men, Inc. dargestellt, die mit Robotern wesentlich besser umgehen kann als mit Menschen. So sorgt sie sich z. B. in der Geschichte „Lenny“ um einen Roboter, der sich durch ein versehendlich veränderte Programmierung benimmt wie ein menschliches Baby, als ob es ein „echtes“ wäre. Es gibt in seinen Geschichten auch verstreute Andeutungen, dass sie selbst einem Roboter sehr ähnlich ist. Susan Calvin war eine der Lieblingsfiguren von Asimov. Sie hat für ihn Gregory Powell & Michael Donovan ersetzt, er hat sich in sie „verliebt“ laut der Beschreibung von Susan Calvin in einer Sammlung aller Robotergeschichten des Verlages Bastei-Lübbe.
[Bearbeiten] Rezensionen
- Besprechungen bei Buchwurm.info:
- Best of Asimov (Bastei Lübbe 1983 / 2001)
- Lucky Starr (Bastei Lübbe 1998 / 2003)
- Falsch korrigiert (Hörbuchfassung 1970 / 2004),
- Die frühe Foundation-Trilogie (Heyne 2001),
- Meine Freunde, die Roboter (Heyne 1996 / 2002)
- Besprechungen im Corona Magazine:
- Die Stahlhöhlen (Heyne 2004, enthält „Die Stahlhöhlen“ und „Die nackte Sonne“)
- Der Aufbruch zu den Sternen (Heyne 2005)
- Das Galaktische Imperium (Heyne 2005)
[Bearbeiten] Werke im Auszug
[Bearbeiten] Science Fiction
[Bearbeiten] Foundation-Zyklus
Die Roboter-Romane
- Die Stahlhöhlen (The Caves of Steel, 1954)
- Die nackte Sonne (The Naked Sun, 1957)
- Der Aufbruch zu den Sternen (The Robots of Dawn, 1983)
- Das galaktische Imperium (Robots and Empire, 1985)
Die Imperium-Romane
- Radioaktiv…! (Pebble in the Sky, 1950) – deutsche Neuübersetzung als „Ein Sandkorn am Himmel“
- Sterne wie Staub (The Stars, Like Dust, 1951)
- Der fiebernde Planet (The Currents of Space, 1952) – deutsche Neuübersetzung als „Ströme im All“
Vorgeschichte der Foundation-Trilogie
- Die Rettung des Imperiums (Prelude to Foundation, 1988)
- Das Foundation-Projekt (Forward the Foundation, 1991)
Die ursprüngliche Foundation-Trilogie
- Der Tausendjahresplan (Foundation, 1951)
- Der galaktische General (Foundation and Empire, 1952)
- Alle Wege führen nach Trantor (Second Foundation, 1953)
Fortsetzung der Foundation-Trilogie
- Die Suche nach der Erde (Foundation's Edge, 1982)
- Die Rückkehr zur Erde (Foundation and Earth, 1986)
[Bearbeiten] Kurzgeschichtensammlungen
[Bearbeiten] Lucky Starr Romane
- Lucky Starr, Bastei-Verlag Lübbe 1981, ISBN 3-404-21138-3
- Lucky Starr im Asteroidengürtel, Bastei-Verlag Lübbe 1981, ISBN 3-404-21141-3
- Lucky Starr auf der Venus, Bastei-Verlag Lübbe 1981, ISBN 3-404-21143-X
- Lucky Starr im Licht der Merkursonne, Bastei-Verlag Lübbe 1981, ISBN 3-404-21145-6
- Lucky Starr auf den Jupitermonden, Bastei-Verlag Lübbe 1981, ISBN 3-404-21147-2
- Lucky Starr und die Saturnringe, Bastei-Verlag Lübbe 1982, ISBN 3-404-21149-9
[Bearbeiten] andere
- Nemesis (Nemesis, 1989)
- Einbruch der Nacht (Nightfall, 1990, zusammen mit Robert Silverberg)
- Das Ende der Ewigkeit (The End of Eternity, 1955)
- Lunatico oder die nächste Welt (1981)
- Der 200-Jahre-Mann
- Der positronische Mann
- Kind der Zeit
- Roboter-Visionen
[Bearbeiten] Non Fiction
- Der lange Marsch durch die Zeit (1995)
- Kosmos und Materie (1985)
- Warum Krieg?
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Isaac Asimov im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Isaac Asimov Bibliographie in Deutsch erschienener Bücher
- Isaac Asimov Bibliographie in Deutsch erschienener Stories
- Isaac Asimov Fantastic Fiction Bibliographie (englisch)
- HomePage (englisch)
- Texte und Sekundäres
- Deutsche Übersetzung der Isaac Asimov FAQ
- Isaac Asimov in der Internet Movie Database
- Biographie und Bibliographie mit vielen Rezensionen auf fictionfantasy
Personendaten | |
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NAME | Asimov, Isaac |
ALTERNATIVNAMEN | Paul French |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Biochemiker und Science-Fiction-Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1920 |
GEBURTSORT | Petrowitschi bei Smolensk, Russland |
STERBEDATUM | 6. April 1992 |
STERBEORT | New York City |