Jerzy Skolimowski
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Jerzy Skolimowski (* 5. Mai 1938 in Łódź) ist ein polnischer Filmregisseur und Schauspieler.
Skolimowskis Familie zog nach seiner Geburt von Łódź nach Warschau. Sein Vater war während des Zweiten Weltkriegs aktiv im polnischen Widerstand und wurde den Nationalsozialisten ermordet. In den 1950er Jahren studierte er in Warschau Ethnologie, Literatur und Geschichte. Er schloss das Studium bereits 1959 ab und ging in seine Geburtsstadt, um an der Filmhochschule Łódź Regie zu studieren. Bereits in Warschau hatte der Jazzfan Kontakt zu Musikern wie Krzysztof Komeda, der ihn mit Roman Polański zusammenbrachte. Bereits als Student schrieb er Drehbücher, die von Polański und Andrzej Wajda realisiert wurden. 1960 entstand der Film Die unschuldigen Zauberer von Wajda nach einem Roman von Jerzy Andrzejewski und 1962 Das Messer im Wasser von Polański. Für Das Messer im Wasser schrieb er die Dialoge.
1966 drehte er seinen ersten eigenen Spielfilm Bariera, der ihm internationale Aufmerksamkeit brachte und er erhielt die Möglichkeit in Belgien den Film Le Départ zu machen. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Andrzej Kostenko. Die Hauptrolle in dieser swingenden, romantischen Komödie, die so typisch für die 1960er Jahre war, spielte Jean-Pierre Léaud. Nach diesem Film pendelte Skolimowski zwischen den Welten. Er arbeitete weiterhin im sozialistischen Polen, konnte jedoch daneben seine Film auch in Frankreich, den USA und der Bundesrepublik Deutschland realisieren.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Filmographie
[Bearbeiten] Arbeiten als Regisseur (eine Auswahl)
- 1964 - Besondere Kennzeichen: keine (Ryopsis)
- 1965 - Walkover
- 1966 - Barriere (Bariera) - mit Joanna Szczerbic, Jan Nowicki und Tadeusz Łomnicki
- 1967 - Der Start (Le Départ) - mit Jean-Pierre Léaud
- 1968 - Dialóg 20-40-60 (Episodenfilm gemeinsam mit den tschechischen Regisseuren Zbynek Brynych und Peter Solan)
- 1968 Die Gräfin und ihr Oberst (Adventures of Gerard)
- 1971 - Deep End
- 1972 - König, Dame, Bube; auch: Herzbube (King, queen and knave) - mit Gina Lollobrigida, David Niven und Mario Adorf)
- 1978 - Der Todesschrei ((The shout) mit Alan Bates, Susannah York und John Hurt)
- 1981 - Hände hoch! (mit Joanna Szczerbic, Tadeusz Łomnicki und Adam Hanuszkiewicz)
- 1982 - Schwarzarbeit (Moonlighting) - mit Jeremy Irons
- 1985 - Das Feuerschiff (The lightship) - mit Klaus Maria Brandauer und Robert Duvall – nach dem Erzählband von Siegfried Lenz
- 1989 - Wenn die Masken fallen (Torrents of spring) – nach einer Erzählung von Iwan Turgenjew (mit Timothy Hutton und Nastassja Kinski)
- 1991 - Ferdydurke (mit Jerzy Binczycki, Iain Glen, Tadeusz Łomnicki, Jan Peszek und Zbigniew Zamachowski)
- geplant: 2006 - America (mit Isabelle Huppert, Dennis Hopper und Harvey Keitel)
[Bearbeiten] Arbeiten als Schauspieler (eine Auswahl)
- 1964 - Besondere Kennzeichen: keine (Ryopsis)
- 1965 - Walkover
- 1971 - Deep End
- 1981 - Hände hoch!
- 1981 - Die Fälschung (La faussaire) - Regie: Volker Schlöndorff (mit Bruno Ganz und Hanna Schygulla)
- 1985 - White Nights – Die Nacht der Entscheidung (White Nights) - Regie: Taylor Hackford (mit Mikhail Baryshnikov und Gregory Hines)
- 1987 - Big Shots - Zwei Kids gegen die Unterwelt (Big Shots) - Regie: Robert Mandel
- 1996 - Mars Attacks! - Regie: Tim Burton (mit Jack Nicholson, Glenn Close, Michael J. Fox und Annette Bening)
- 1998 - L. A. without a map - Regie: Mika Kaurismäki
- 2000 - Before Night Falls - Regie: Julian Schnabel (mit Javier Bardem und Johnny Depp)
[Bearbeiten] Drehbücher für Filme anderer Regisseure
Skolimowski hat bei den meisten seiner Filme auch das Drehbuch verfasst, darüber hinaus auch für:
- 1960 - Die unschuldigen Zauberer (Niewinni czarodzieje) – Regie: Andrzej Wajda
- 1961/62 - Das Messer im Wasser (Noz w wodzie) – Regie: Roman Polanski
- 1972 - Unfallstrecke (Poslizg) – Regie: Jan Lomnicki
[Bearbeiten] Autor von literarischen Vorlagen
- 1985 - In guten und in schlechten Zeiten (Mesmerized) – Regie: Michael Laughlin
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1967 - Goldener Bär der Berlinale 1967 für Le Départ
- 1978 - Großer Preis der Jury für Der Schrei bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes
- 1982 - Auszeichnung für das beste Drehbuch für Schwarzarbeit bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes
- 1982 - Deutscher Filmpreis für seine schauspielerische Leistung in Die Fälschung
- 1985 - Spezialpreis der Jury für Lightship bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig
- 2003 - Polnischer Filmpreis für sein Lebenswerk
[Bearbeiten] Weblinks
- Jerzy Skolimowski in der Internet Movie Database
- Englischsprachiges Essay über die Arbeit von Jerzy Skolimowski
Personendaten | |
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NAME | Skolimowski, Jerzy |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Filmregisseur und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 5. Mai 1938 |
GEBURTSORT | Łódź |
Kategorien: Mann | Pole | Filmregisseur | Schauspieler | Geboren 1938