Juist
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Aurich | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 41′ N, 7° 0′ O53° 41′ N, 7° 0′ O | |
Höhe: | 3 m ü. NN | |
Fläche: | 16,43 km² | |
Einwohner: | 1786 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 26557–26571 | |
Vorwahl: | 04935 | |
Kfz-Kennzeichen: | AUR | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 52 013 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Strandstraße 5 26571 Juist |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Karl-Josef Wederhake | |
Lage der Gemeinde Juist im Landkreis Aurich | ||
Juist (dt. [jyːst], niederl. [jœy̑st]) ist eine der Ostfriesischen Inseln am Wattenrand der südlichen Nordsee, zwischen Borkum (westl.), Memmert (südwestl.) und Norderney (östl.) gelegen. Die Insel ist 17 km lang und (gezeitenabhängig) teilweise nur 500 m breit. Auf der Insel gibt es zwei Orte: den Hauptort Juist (auch Dorf genannt) und das Loog.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verkehr
Juist ist vom ostfriesischen Festland (Bahnhof und Anleger Norddeich Mole) aus tideabhängig mit der Fähre sowie mit dem Flugzeug erreichbar. Der Juister Flugplatz (EDWJ) liegt auf Platz zwei bei den Flugbewegungen in Niedersachsen. Auf der Insel ist jeglicher Kraftverkehr verboten, mit Ausnahme von Feuerwehr, Ärzten und dem Deutschen Roten Kreuz.
Zur touristischen Anreise siehe Eintrag bei Wikitravel zu Juist.
[Bearbeiten] Herkunft der Namen
Der Name der Insel stammt vermutlich vom Wort güst = karg, unfruchtbar, was die Insel auch eine lange Zeit tatsächlich war.
In der Tourismuswirtschaft und bei Urlaubern wird häufig die Umschreibung Längste bzw. Schönste Sandbank der Welt verwendet. Die seit den 1990er Jahren von der Kurverwaltung vermarktete Bezeichnung "Töwerland" wird zwar von dieser mit "Zauberland" übersetzt, hat jedoch einen anderen Ursprung: Töwer bedeutete im Altplattdeutschen Hexe. Juist erhielt diesen Namen, weil hier im Jahre 1590 drei Juisterinnen der Hexerei beschuldigt und an einem Tag verbrannt wurden.
[Bearbeiten] Landmarken
Die von der Nordsee aus sichtbare "Skyline" von Juist besteht aus dem Haus des Kurgastes, dem Wasserturm, dem Meerwasser-Erlebnisbad, der "Strandhalle" (Café-Restaurant) und dem Historischen Kurhaus (Hotel), auch "Weißes Schloss am Meer" genannt, das seit der Renovierung eine dem Deutschen Reichstag ähnliche Kuppel hat. Der Wasserturm wird von den Einheimischen wegen seiner Form auch "Doornkaatbuddel" genannt. Der Leuchtturm am Hafen stand früher auf der benachbarten Vogelschutzinsel Memmert. Er ist zu klein, um von der Nordsee aus gesehen zu werden und hat keine für die Seefahrt (auch nicht für die Fähren) relevante Funktion.
[Bearbeiten] Hammersee
Eine naturkundliche Besonderheit ist der "Hammersee", ein großes Binnengewässer im westlichen Drittel des langen, schmalen Inselkörpers. Dieses entstand bei einem Durchbruch des Meeres.
Der Name des Sees deutet auf seinen Ursprung hin: "Hammer", vom ostfriesischen Wort "Hamrig", ist eine gemeinschaftlich genutzte Weidefläche (vgl Alm in den Alpen). Der See ist durch die Überflutung einer solchen Hamrig entstanden. Während der Sturmfluten des 17. und 18. Jahrhunderts brach das Wasser durch die nördlichen Randdünen, was zunächst zur Trennung der Insel in zwei Teile führte. Um das Jahr 1770 begann man den 2 km breiten Durchbruch vorerst an der Südseite zuzuschütten. Erst 1928 wurde die Nordseite "repariert".
Im Laufe der Zeit ging der Salzgehalt im Hammersee zurück - heute ist es ein leicht brackiger Süßwassersee mit Schilfröhricht, umgeben von Dünenketten. Der Hammersee verlandet stetig und wird in nicht allzu ferner Zukunft wieder zu einem Hammer werden.
Bis dahin ist er ein wichtiges Nahrungs- und Rastgebiet für Insekten und Vögel. Durch den ihn umgebenden Wald- und Schilfgürtel stellt der Hammersee ein relativ störungsarmes Gebiet mit reichhaltigem Nahrungs- und vor allem Süßwasserangebot dar. Für Menschen ist er nur an wenigen Stellen zugänglich.
[Bearbeiten] Die Bill – Das Westende
Juist geht im Westen in eine große Sandbank, das Billriff über. Diese Sandbank sieht auf den ersten Blick absolut leer und wie eine Sandwüste aus. Hier kann man allerdings, vor allem während der Vogelzugsaison, zigtausende Zugvögel (vor allem Alpenstrandläufer, Kiebitzregenpfeifer und Knutts) beobachten. Deshalb und auch wegen gefährlicher Treibsandbereiche ist das Betreten des Billriffs nur an der Nordkante und nur bei Niedrigwasser erlaubt.
An diesem Ende der Insel steht auch die "Domäne Bill", ein Ausflugslokal.
Der Juister Strand und die Dünen werden hier im Westen vom Meer abgetragen. An dieser Stelle wandert die Abbruchkante etwa 5 Meter pro Winter nach Süden. Diese Entwicklung kommt durch eine nicht ausgeglichene Sandbilanz zustande. Der Sand der Strände aller ostfriesischen Inseln wandert mit der vorherrschenden Windrichtung von West nach Ost. In Bereichen, an denen mehr Sand abgetragen als angeweht bzw. angeschwemmt wird, wird der Strand niedriger und schmaler, was schließlich zu Dünenabbrüchen führen kann. Dieser Effekt hat auch zur Wanderung ganzer Inseln beigetragen. Diese Wanderung wurde bei allen ostfriesischen Inseln außer Juist und Langeoog mit Deckwerken aus Beton abgebremst.
Natürlich wird in manchen Bereichen (zum Beispiel im Osten von Juist, am Kalfamer) mehr Sand angeschwemmt als abgetragen, was zu einem sehr breiten Strand mit Verlängerung der Dünenkette nach Osten führt.
[Bearbeiten] Tourismus
Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle für Juister (Hausbesitzer). In fast allen Häusern auf der Insel gibt es Zimmer/Wohnungen, die an Urlaubsgäste vermietet werden. In der Hochsaison kann die Anzahl der Touristen auf der Insel die der Insulaner um ein dreifaches übersteigen.
Juist ist – wie die anderen ostfriesischen Inseln – ein Luftkurort. Die gute Luft kommt zum einen durch das Nichtvorhandensein von Autos und Industrie und zum anderen durch kleine Salzwassertröpfchen, die mit der Brandung aufgewirbelt werden, zustande. Daher ist Juist ein beliebtes Ferienziel für Menschen mit Atembeschwerden.
Trotz des unstabilen Seewetters, welches in der Regel aber immer besser ist als auf dem Festland (es kommt selten vor, dass über einen längeren Zeitraum regnet) und des hohen Preisniveaus ist die ganze Insel in der Hochsaison regelmäßig ausgebucht.
[Bearbeiten] Politik
Am 9. September 2001 wählten die Einwohner von Juist zum ersten Mal ihren Bürgermeister direkt, der gleichzeitig die Aufgaben des Gemeinde- und Kurdirektors wahrnimmt. Die Wahl fiel auf Karl-Josef Wederhake. Am 10. September 2006 erfolgte die Wiederwahl für eine Amtszeit von weiteren acht Jahren.
[Bearbeiten] Inselpartnerschaft
Es besteht eine Inselpartnerschaft mit der Insel Hiddensee.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Juist – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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