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Ray Milland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ray Milland (* 3. Januar 1905 in Cymla Mountain, Neath, Wales, Großbritannien; † 10. März 1986 in Torrance, Kalifornien; eigentlich Reginald Alfred Truscott-Jones) war ein britischer Film- und Fernsehschauspieler.

Seinen ersten Filmauftritt hatte Ray Milland 1929 in Großbritannien. In dem Stummfilm Piccadilly spielte er an der Seite von Charles Laughton eine kleine Nebenrolle. Seine eigentliche Karriere begann Ray Milland nach einer zwischenzeitigen Tätigkeit als Jockey mit sympathischen Rollen in Komödien wie Arise, my Love mit Claudette Colbert und Abenteuerfilmen wie Reap the Wild Wind (Piraten im karibischen Meer) mit John Wayne, Paulette Goddard und Susan Hayward und Beau Geste (Beau Geste) mit Gary Cooper. Unter der Regie von Fritz Lang drehte er den Thriller The Ministry of Fear (Ministerium der Angst).

Ray Milland drehte zwei Filme unter der Regie von Billy Wilder, der schon das Drehbuch zu Arise, my Love schrieb. In der Komödie The Major and the Minor (Der Major und das Mädchen), Billy Wilders erstem Film als Regisseur, spielte er den Major Philip Kirby, der sich in ein kleines Mädchen verliebt, das sich am Ende glücklicherweise als erwachsene Frau entpuppt. In dem Drama Das verlorene Wochenende (The lost Weekend) spielte er den alkoholkranken Schriftsteller Don Birnam, der ein Wochenende lang gegen seine Sucht ankämpft und sogar seine Schreibmaschine ins Pfandhaus bringt, um sich Schnaps kaufen zu können. Für die aufwühlende Darstellung des Don Birnam erhielt Ray Milland 1945 den Oscar, ein Jahr später den Darstellerpreis auf den Filmfestspielen von Cannes.

Mit Marlene Dietrich drehte Ray Milland den Agentenfilm Golden Earrings (Goldene Ohringe), in dem er einen britischen Spion spielte, der während eines Einsatzes in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg im Schwarzwald von Zigeunern versteckt wird. Mit Charles Laughton drehte er den Thriller The big Clock (Spiel mit dem Tode), in dem er als Reporter George Stroud einen Mord untersucht. Alle Indizien deuten darauf hin, dass er den Mord selbst begangen hat. 1987 entstand ein Remake unter dem Titel No way Out (No way out) mit Gene Hackman und Kevin Costner in den Hauptrollen.

1944 spielte er unter Regisseur Lewis Allen die Hauptrolle in dem spannenden Gruselfilm "Der ungebetene Gast" (The Uninvited). Roderick Fitzgerald kauft zusammen mit seiner Schwester Pamela (Ruth Hussey) ein altes abseits gelegenes Landhaus an einer Steilküste in der englischen Grafschaft Cornwall von einem Commander Beech (Donald Crisp). Er lernt auch dessen Enkelin Stella Meredith (Gail Russell) kennen und lieben. Doch schon sehr bald muss Roderick feststellen, dass in seinem neuen Heim gespenstische Kräfte am Werk sind, die Stella nach dem Leben trachten. Millands Partnerin Gail Russell galt damals als schönste Frau Hollywoods.

Unter der Regie von Alfred Hitchcock drehte Ray Milland 1954 einen seiner bekanntesten Filme. In Bei Anruf Mord (Dial M for Murder) spielte er an der Seite von Grace Kelly und Robert Cummings den ehemalige Profi - Tennisspieler Tom Wendice, der einen ehemaligen Studienfreund durch Erpressung dazu bringen will, seine Ehefrau zu ermorden. Mit der 25 Jahre jüngeren Grace Kelly hatte er kurzzeitig eine Affäre. Tatsache ist aber auch, dass Ray Milland als einer der wenigen Hollywoodstars über 50 Jahre mit seiner Ehefrau zusammen war. Er galt als introvertierter Büchermensch, der Abseits des Star-Trubels von Beverly Hills lebte. 1998 entstand das Remake Perfect Murder (Ein perfekter Mord) mit Michael Douglas, Gwyneth Paltrow und Viggo Mortensen in den Hauptrollen.

An der Seite von Anthony Quinn spielte Ray Milland in dem Drama The River´s Edge (Flucht nach Mexiko) einen flüchtigen Bankräuber und Profikiller, der einen kleinen Rancher dazu zwingt, ihn nach Mexiko zu bringen. 1955 versuchte sich Ray Milland auch als Regisseur; er drehte den Western A Man Alone (Ein Mann allein), in dem er auch die Hauptrolle übernahm.

Seit dem Hitchcock-Erfolg Dial M for Murder wurde Milland, der bisher eher charmante Charaktere darstellte, mehr und mehr für Rollen besetzt, in denen düstere Wesenszüge unter glatter Oberfläche gefragt waren. Die Corman-Filme der frühen 60er Jahre waren auch ein Einstieg ins B-Film-Geschäft.

In den 1960er Jahren drehte Ray Milland unter der Regie von Roger Corman den Horrorfilm The Premature Burial (Lebendig begraben), einer freien Verfilmung der Kurzgeschichte Das vorzeitige Begräbnis von Edgar Allan Poe. Ray Milland spielte den reichen Guy Carrell, der schreckliche Angst davor hat, lebendig begraben zu werden. Auch, wenn er alle möglichen Vorkehrungen dagegen trifft, wird Guy Carrell doch im Laufe des Films als Scheintoter lebendig beerdigt. In dem Science-Fiction-Film Der Mann mit den Röntgenaugen (The Man with the X-Ray Eyes), bei dem ebenfalls Roger Corman Regie führte, verkörperte er den besessenen Wissenschaftler Dr. James Xavier, der sich in einem Selbstversuch Augentropfen spritzt und einen Röntgenblick erhält.

In der Folgezeit drehte Ray Milland allerlei Horror- und Science-Fiction Filme wie Frogs (Frogs -Killer aus dem Sumpf), in dem er einen reichen Fabrikbesitzer spielt, auf dessen Privatbesitz zahlreiche Frösche, Molche und Schlangen einfallen und die Bewohner töten. Vom Beginn der 1970er an - äußerlich stark verändert mit Glatze - erhielt Ray Milland nur noch Nebenrollen wie in Love Story(Love Story) an der Seite von Ryan O'Neal und Ali MacGraw oder Gold (Gold) an der Seite von Roger Moore.

Milland, der in den USA stets von seinem Oscarruhm zehren konnte, nahm in der Folgezeit so ziemlich alles an Rollen und Angeboten an, was ihm offeriert wurde, darunter auch regelrechte Trash-Filme wie The Thing with two Heads oder Terror in the Wax-Museum.

Bereits seit den frühen 1950er Jahren hatte er begonnen, fürs Fernsehen zu arbeiten und hatte bis 1955 eine populäre Sendung, die Meet Mr. McNuteley und später Ray Milland Show hieß.

Außerdem trat Ray Milland an der Seite von Peter Falk in zwei Folgen der Fernsehserie Columbo mit. In Death lends a Hand (Mord mit der linken Hand) spielte er neben Robert Culp den Fernsehdirektor Arthur Kennicutt, dessen Ehefrau ermordet wird. In The Greenhouse Jungle (Blumen den Bösen) spielte Ray Milland den Orchideensammler Jarvis Goodland, der seinen Neffen erschießt.

Milland bleibt in Erinnerung als virtuoser, gutaussehender Darsteller lässiger, zuweilen aalglatter Männer von Welt, der in seinen Altersrollen so griesgrämig wie kein zweiter dreinschauen konnte.

Seine letzte Rolle spielte Ray Milland in dem Katastrophenfilm Starflight One (Starflight One - Irrflug ins All). Er starb 1986 an Lungenkrebs.

[Bearbeiten] Literatur

  • Autobiographie: Wide-Eyed in Babylon

[Bearbeiten] Weblinks

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