Rohrbach (Hunsrück)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Kirchberg | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 53′ N, 7° 25′ O49° 53′ N, 7° 25′ O | |
Höhe: | 400 m ü. NN | |
Fläche: | 3,77 km² | |
Einwohner: | 200 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 55490 | |
Vorwahl: | 06765 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 130 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Gartenfeld 5 55490 Rohrbach |
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Ortsbürgermeister: | Rudi Hoffmann (parteilos) |
Rohrbach ist eine Gemeinde und ein Dorf im rheinland-pfälzischen Rhein-Hunsrück-Kreis, das zur Verbandsgemeinde Kirchberg gehört. Der Name leitet sich vom Röhricht (Schilf) her, das den Lauf des Rohrbaches früher säumte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Größe
Rohrbach liegt am Lützelsoon, einem Teil des Hunsrücks. Derzeit leben dort rund 200 Menschen. Die Gemarkung misst 3,76 km², wovon 86 Hektar bewaldet sind, sie steigt bis 387 Meter an.
[Bearbeiten] Geschichte
Vermutlich wurde Rohrbach zu Beginn des 11. Jahrhunderts gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 27. September 1304 in den Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim. Es heißt im Bericht einer Sitzung in Dill:
- „Walram Graf von Zweibrücken und Ruprecht Graf von Virneburg entscheiden als gewählte Schiedsrichter zwischen Johann Rat der Ritter Heinrich Herrn von Sponheim, Johann von Braunshorn, in folgendem Streitpunkt: wegen des Bannweins (Gebot der Meidung von Wein) zu Rohrbach, Wannenweiler und Dickenschieds sollen der Truchseß Gottfried von Enkirch und Konrad von Maitzborn eine Anhörung der Untertanen und Amtsleute abhalten.“
- Es siegeln: Simon und Johann Grafen von Sponheim, Ulrich Herr von Hanau und Ludwig Graf von Rieneck.
Zwei weitere urkundliche Erwähnungen finden sich aus dem Jahr 1317, als Graf Emich von Sponheim, Archidiakon der Lütticher Diözese und Titularpfarrer zur Kirchberg, in zehn Dörfern zum Unterhalt der Kapläne Pfründe stiftete, sowie 1340, als Johann von Dhaun dem Ritter von Sötern ein wildgräfliches Mannlehen, das sogenannte Torsengut (kreis- bis ellipsenförmige Fläche) von Rohrbach, übertrug.
Rohrbach dürfte seit seiner Gründung zur Grafschaft Sponheim gehört haben. Nachdem die Familie 1437 ausstarb, kam es an die Grafen von Veldenz und die Markgrafen von Baden. Das veldenzische Erbe geriet durch Heirat an die Pfalzgrafen von Simmern-Zweibrücken. Um 1600 gehörte der südliche Teil Rohrbachs mit sechs „Hintersassen“ zur Vorderen Grafschaft Sponheim in das Amt Dill, das nördliche Rohrbach zum badischen Oberamt Kirchberg; Grenze war der Rohrbach. Bis 1707 verwalteten die Pfalzgrafen und die Markgrafen die Grafschaft gemeinsam. Dann wurden die Badener alleinige Besitzer des Oberamtes Kirchberg und damit auch die Landesherren von Rohrbach. Im Oktober 1794 fiel der Ort mit den gesamten linksrheinischen deutschen Territorien an Frankreich. Von nun an lag die Verwaltung für Rohrbach nicht mehr bei der Verwaltung in Kirchberg, sondern bei der Mairie Gemünden. Nach der napoleonischen Zeit wurde der Ort Preußen zugeordnet.
Als 1971 im Zuge der Verwaltungsreform verschiedene Ämter zusammengelegt wurden, kam Rohrbach mit dem Amt Gemünden zur Verbandsgemeinde nach Kirchberg.
Den stärksten Bevölkerungszuwachs erlebte Rohrbach an der Wende zum 19. Jahrhundert. So lebten 1781 59 Rohrbacher in 12 Familien, 1798 waren es 20 Familien mit 99 Bewohnern, und 1840 wohnten 207 Menschen im Dorf.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die meisten Einwohner lebten früher von der Landwirtschaft oder verdienten sich ihren Lebensunterhalt im Schieferbergwerk. Es gab mehrere Handwerksbetriebe: Schlosser, Schmied, Schuster und Wagner. außerdem gab es einen Schaf- und einen Schweinehirt. Es mussten aber immer wieder Kinder abwandern, um an Saar und Ruhr Arbeit zu finden.
Es gibt gegenwärtig (2006) nur noch vier Vollerwerbs- und zwei Nebenerwerbslandwirte; 1966 existierten noch 10 Bauernbetriebe im Haupt- und mehrere im Nebenerwerb. Hinzu kommen ein Viehhandelsunternehmen, ein Holzrücker, eine Töpfer- und eine Holzwerkstatt, eine Fußpflegerin, einen Blindenhundeausbilder sowie ein allgemeines Serviceunternehmen. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet hingegen auswärts, meist im näheren Umkreis.
In Rohrbach bestanden frühere mehrere „Backese“ (Backhäuser), in welchen die Familien ihr Brot buken.
[Bearbeiten] Religion
Die 1791 errichtete Kirche gehört der evangelischen Kirchengemeinde, zu der sich 138 Rohrbacher zählen. Die Gemeinde war seit der Reformation im Jahre 1557 bis ins Jahr 1766 hinein sowie wiederum seit 1963 mit der evangelischen Kirchengemeinde Dickenschied pfarramtlich verbundenen ist; d.h. sie ist eine selbständige Kirchengemeinde, der Dickenschieder Pfarrer ist aber auch für Rohrbach zuständig. Den Katholiken, die rund ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, steht das Recht zu, dort Messen zu feiern, was sie insbesondere anlässlich von Trauerfeiern und Trauungen nutzen.
Das Kirchengebäude misst 12,85 m * 7,55 m. Die Inneneinrichtung – Bänke, Empore, Altar – stammt noch aus den Baujahren. Lediglich die Kanzel ist bereits 1701 im nahen Mengerschied geschaffen worden. Dem reformierten Bekenntnis gemäß befindet sich gegenüber von Gemeinde und Kanzel in der Apsis das Presbytergestühl. Taufschale und Abendmahlskelche stammen etwa aus dem Jahr 1800. Zwei Bronzeglocken mussten im Ersten Weltkrieg hergegeben werden; heute befinden sich im Dachreiter zwei 1923 gegossene Stahlglocken, die im Jahr 2002 eine Bronzeinneneinfassung erhielten.
[Bearbeiten] Kultur
Im Dorf bestehen mit Frauenhilfe, Musikverein, Landfrauen und Feuerwehr vier Vereine, die sich mannigfach ins Dorfleben einbringen.
1958 wurde in Rohrbach der Film Schinderhannes, in dem u.a. Curd Jürgens, Maria Schell, Siegfried Lowitz und viele Rohrbacher mitspielten, unter Rgeie von Helmut Käutner gedreht.
1981/1982 entstanden die Innenaufnahmen von Haus Simon im ersten Teil der Heimat-Trilogie in Rohrbach. Der Drehort, Sooste, war auch schon im Schinderhannes ausgewählt worden.
[Bearbeiten] Literatur
- Rohrbach in Bildern. wie it frieher war - unn wie it hout is; hg. von der Ortsgemeinde Rohrbach; Rohrbach 2000
- Dieter Diether: Die Gotteshäuser im Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach; Kirchberg 1998; S. 32f
[Bearbeiten] Weblinks
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