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Schnellboot

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Ein Schnellboot ist ein sehr kleines Kriegsschiff, das ursprünglich von Verbrennungsmotoren angetrieben wurde und durch seine leichte Bauweise hohe Geschwindigkeiten von bis zu 50 Knoten (kn) (entspricht 92,6 km/h) und mehr erreicht. Ursprünglich waren Schnellboote mit Torpedos bewaffnet. Heutige Schnellboote sind mit Seezielflugkörpern ausgerüstet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Entwicklung des Schnellbootes geht auf die Zeit des Ersten Weltkriegs zurück, als Großbritannien, Italien und Deutschland jeweils kleine bewaffnete Boote entwickelten, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben wurden.

[Bearbeiten] Großbritannien

MTB kehren von Schnellbootabwehrpatroullie zum Schutz der Invasionskräfte 1944 zurück
MTB kehren von Schnellbootabwehrpatroullie zum Schutz der Invasionskräfte 1944 zurück

Die Royal Navy konstruierte kleine Boote, die als Beiboote von Kreuzern zum Einsatzort an die Küste gebracht werden sollten und durch ihren geringen Tiefgang die Minenfelder vor der deutschen Küste überfahren konnten. Im Zweiten Weltkrieg setzte die Royal Navy sehr unterschiedliche Boote (MTBs = Motor Torpedo Boats) ein. Meist waren es sehr kleine Gleitboote (<50 t), die unter den Bedingungen der Nordsee und des Atlantiks auch wetterbedingt nur sehr eingeschränkt einsetzbar waren. Nach dem Krieg wurden dann auch Boote mit Dieselmotoren von Napier Deltic ausgerüstet. Einige solche Boote wurden auch an die USA, Norwegen und andere verbündete Marinen geliefert.

[Bearbeiten] Italien

Die Entwicklung der in Italien als MAS bezeichneten Boote begann schon vor dem Ersten Weltkrieg. Die Abkürzung stand ursprünglich wohl für "Motobarca Armata SVAN" (Bewaffnetes Motorschiff SVAN, wobei S.V.A.N. eine bedeutende italienische Werft ist), wurde später aber als Akronym für "Motoscafo anti sommergibile" (Anti-U-Boot-Motorboot) aufgefasst. Zunächst sah man auch in der U-Bootabwehr die Hauptaufgabe der MAS und die Bewaffnung bestand dementsprechend aus Kanonen. Die Boote wurden aber bald auch mit Torpedos ausgestattet (dann stand MAS auch für: "Motoscafo armato silurante" (bewaffnetes torpedierendes Motorboot). Mit einem Boot dieses "Typs" gelang der italienischen Marine 1918 ein spektakulärer Erfolg, als MAS-15 das österreichisch-ungarische Schlachtschiff Szent István versenkte.

MAS-15, das die SMS Szent István versenkte
MAS-15, das die SMS Szent István versenkte

Die Typenvielfalt der italienischen Schnellboote ist gewaltig. Praktisch jede Werft brachte eigene Entwürfe in Kleinserien heraus (zum Teil einzelne Boote). In Bewaffnung und Leistungen bietet sich ein verwirrendes Bild, auch weil die Boote zum Teil erheblich umgerüstet und neuklassifiziert wurden.

Die ersten Boote waren dabei so klein, dass ihre Seegängigkeit sehr eingeschränkt war und sie die untere Grenze darstellen für Boote, die noch wirkungsvolle Waffen tragen konnten. Sie waren nur gut 16 m lang, knapp 2,5 m breit und hatten ein Gesamtgewicht von um 14 t. Die Bewaffnung bestand entweder aus zwei Torpedos (ohne Rohre) und Maschinengewehren, oder aus ein bis zwei leichten Geschützen (bis zu 7,6 cm). Zum Legen von Minen umgerüstet konnten bis zu vier Seeminen ausgesetzt werden. Der Antrieb erfolgte zunächst mit Benzinmotoren von 400 bis 500 PS, mit denen Geschwindigkeiten von 17 bis 27 Knoten erreicht wurden. Beeinflusst von englischen Konstruktionen wuchsen die Boote gegen Ende des Ersten Weltkriegs an und erreichten bis in den Zweiten Weltkrieg Dimensionen von um 20 m Länge, 4,5 m Breite und knapp 30 t Gewicht (einzelne Typen auch über 40 t). Die Fahrleistung stieg auf über 40 Knoten. Dabei blieben aber auch immer Typen mit wesentlich geringeren Abmessungen in Gebrauch.

[Bearbeiten] USA

Amerikanisches PT-Boat
Amerikanisches PT-Boat

Die USA entwickelten im Zweiten Weltkrieg Schnellboote, die Patrol Torpedo Boats oder kurz PT-Boats genannt wurden und für den Einsatz im Pazifik als Überwachungskräfte in der vor allem aus Riffen und Atollen bestehenden Inselwelt Polynesiens bestimmt waren. Wie die britischen und italienischen Boote waren sie wenig seegängige Gleitboote. Sie waren überwiegend mit 16-Zylinder-V-Benzinmotoren von Packard ausgestattet und mit vier Torpedorohren sowie verschiedenen Maschinenkanonen und Wasserbomben bewaffnet. Die Bestückung mit Maschinenkanonen variierte sehr stark, zum Teil kamen auch Mehrfachgranatwerfer und Torpedos ohne Rohre zum Einsatz.
Es wurden insgesamt über 700 PT-Boote gebaut und neben dem Pazifik auch im Mittelmeer und Ärmelkanal eingesetzt. Besonders bekannt wurde PT-109, dessen Kommandant der spätere Präsident der USA John F. Kennedy war. PT-Boote wurden auch an alliierte Marinen abgegeben.

[Bearbeiten] Deutschland

Die Entwicklung der deutschen Schnellboote ist auf das Engste mit der Lürssenwerft in Bremen-Vegesack verbunden. Diese Werft war vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland führend im Bau von Motorsportbooten.

Deutschland experimentierte mit kleinen motorisierten Booten für ganz verschiedene Zwecke. Unterschiedliche Bewaffnungen und Motorisierungen wurden ausgeführt, ab 1916 auch mit Luftschiff-Motoren. Diese Boote sollten in Flandern britische Monitore angreifen und durch den geringen Tiefgang in der Lage sein, die Netzsperren vor den Monitoren zu überfahren. Boote mit Torpedobewaffnung kamen dabei erst gegen Ende des Krieges in Bau.

In den 1920er Jahren begann die Reichsmarine mit ersten Versuchen für die Entwicklung neuer Schnellboote. Mit diesem durch den Vertrag von Versailles nicht erfassten Schiffstyp bot sich die Gelegenheit, die Kampfkraft und den Bestand ausgebildeten Personals innerhalb der Restriktionen zu erhöhen. Trotzdem ging die Entwicklung zunächst im Verborgenen vonstatten, weil man Reaktionen der Siegermächte fürchtete. Die Entwicklung des typischen deutschen Schnellbootes des Zweiten Weltkrieges begann 1930, als das Schnellboot S1, basierend auf dem Plan der schnellen Motorjacht Oheka II, entwickelt wurde. Es wurde von drei Benzinmotoren auf drei Schrauben angetrieben und hatte etwa 60 Tonnen (t) Verdrängung. Der Linienriss des Rumpfes erwies sich als sehr gelungen und wurde bei allen Booten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges beibehalten. Da es bei den Benzinmotoren aufgrund von Benzindämpfen häufig zu Explosionen kam, erhielten die nachfolgenden Bauten erstmals die wesentlich sichereren Dieselmotoren. Ein weiterer Vorteil lag im geringeren Verbrauch der Dieselmotoren. Dieser ermöglicht eine größere Reichweite von bis zu 700 Seemeilen. Zuerst experimentierte man mit 7-Zylinder-Reihenmotoren von MAN und 20-Zylinder-V-Motoren von Daimler-Benz. Da sich letztere als deutlich brauchbarer erwiesen, wurde die Motorenbaureihe MB 501 mit 2000 PS zum Standardmotor für deutsche Schnellboote. Die Höchstgeschwindigkeit mit diesen Motoren lag bei 39 Knoten. Im Rahmen der Weiterentwicklung zum MB 518 wurden die Motoren durch Aufladung auf eine Leistung von 2500 PS und damit die Höchstgeschwindigkeit auf 42 Knoten erhöht. Im Gegensatz zu der Entwicklung in Deutschland benutzen die Alliierten für ihre Schnellboote bis zum Kriegsende Benzinmotoren.

Schnellboot mit weißer Flagge nach der Übergabe an die Briten
Schnellboot mit weißer Flagge nach der Übergabe an die Briten

Die deutschen Schnellboote, die im Zweiten Weltkrieg schließlich eine Länge von etwa 35 m und ein Gewicht von 100 t hatten, erhielten zwei in der Back eingebaute Torpedorohre mit charakteristischen Aussparungen für die Klappen der Torpedorohre. Dazu kamen mehrere leichte Rohrwaffen verschiedenen Kalibers, deren Anzahl während des Krieges laufend zunahm. Ab der mit S 100 beginnenden Bauserie hatten die deutschen Schnellboote eine gepanzerte Kalottenbrücke, um zumindest das Brückenpersonal vor der Waffenwirkung der Tiefflieger zu schützen. Der Rumpf war in Komposit-Bauweise mit Spantengerüst aus einer Leichtmetalllegierungen und mehrlagiger Holzbeplankung (Diagonalkraweel) gebaut. Diese Schnellboote, von denen über 200 Exemplare zum Einsatz kamen, griffen vor allem nachts die Küstenschifffahrt um die britischen Inseln an, wurden aber auch über Autostraßen und auf den Binnenschifffahrtswegen ins Mittelmeer und das Schwarze Meer verlegt.

Ab etwa 1943 ging die Hauptlast der Offensive durch Überwasserkräfte auf die Schnellboote über, da die großen Einheiten entweder vernichtet waren, oder nicht mehr mit Aussicht auf Erfolg operieren konnten. Entsprechend hoch waren die Verluste der Schnellbootfahrer, obwohl sich die Boote selbst als sehr widerstandsfähig erwiesen.

Die Alliierten nannten die deutschen Schnellboote „E-Boats“, eine Abkürzung für "Enemy-Boats" (dt.: "Feindboote").

Ein Schnellboot aus dieser Zeit, das ehemalige S 130, war bis in die 1970er Jahre bei der Bundesmarine zu verschiedenen Zwecken im Einsatz und ist nach vielen Umbauten bis heute erhalten geblieben. S 130 liegt heute in England und gehört dem "British Military Powerboat Trust" (Webseite des BMPT). Es ist derzeit nicht zu besichtigen, soll aber in Zukunft in einer Ausstellung gezeigt werden. Dem Trust fehlen jedoch derzeit die Mittel zur Restaurierung. Der Verein besitzt verschiedene historische Militärboote.

[Bearbeiten] Schnellboote der deutschen Marine (ab 1945)

[Bearbeiten] Bundesmarine

Jaguar-Boote im "Päckchen"
Jaguar-Boote im "Päckchen"
Drei Boote der Klasse 143 und eines der Klasse 143 A im Stützpunkt Hohe Düne
Drei Boote der Klasse 143 und eines der Klasse 143 A im Stützpunkt Hohe Düne
Projekt 131.432 der Volksmarine der DDR
Projekt 131.432 der Volksmarine der DDR

In der Aufbauphase übernahm die deutsche Bundesmarine noch Schnellboote aus dem zweiten Weltkrieg oder modifizierte Nachbauten (Silbermöwe-Klasse, Klasse 149) vom unter alliierter Aufsicht aufgebauten Bundesgrenzschutz. Danach folgten erste Neuentwürfe mit den Booten der Jaguar-Klasse (Klasse 140/141) und der Zobel-Klasse (Klasse 142). Diese Konstruktionen waren noch typische Torpedo-Schnellboote mit vier (zwei an jeder Seite) V-förmig nach vorne zielenden Torpedo-Rohren und zwei Schnellfeuer-Geschützen des Kalibers 40 mm/L70.

Diese Boote waren in der NATO-Strategie für den Schutz der Ostsee-Zugänge um Dänemark konzipiert.

In den 1970er Jahren war diese Bewaffnung überholt. Die Boote der Zobel-Klasse wurden mit zwei drahtgelenkten Torpedos modernisiert und noch bis Mitte der 1980er Jahre gefahren. Die ältere Jaguar-Klasse wurde ab 1973 nacheinander außer Dienst gestellt und durch die in Frankreich eingekaufte Tiger-Klasse (Klasse 148) ersetzt. Diese Klasse war mit den damals leistungsfähigsten Flugkörpern vom Typ Exocet bewaffnet. Als deutscher Eigenentwurf kamen die Boote der Albatros- und Gepard-Klasse (Klasse 143/143A) hinzu, die später auch die Boote der Zobel-Klasse ersetzten. Gemeinsam ist all diesen Klassen der Antrieb mit vier Dieselmotoren und vier Festpropellern.

[Bearbeiten] Volksmarine

Auch die Volksmarine der DDR verfügte über eine große Zahl von Schnellbooten. Wie zum Beispiel die Raketenschnellboote (Klasse OSA-I). Sie waren in der 6. Flottille der Volksmarine in Dranske/Bug auf Rügen zusammengefasst. Die Boote waren zunächst oft sowjetische Modelle, später auch Eigenkonstruktionen. Es handelte sich überwiegend um sehr kleine (<100 t) Gleitboote, die für den Einsatz bei ruhiger See vorgesehen waren und dann sehr hohe Geschwindigkeiten erreichten; die Boote der Iltis-Klasse beispielsweise 52 Knoten.

[Bearbeiten] Deutsche Marine

Nachdem sich 1990 die sicherheitspolitische Lage erheblich verändert hatte, und Deutschlands Küsten nicht mehr durch den Warschauer Pakt bedroht wurden, verloren die Schnellboote ihre ursprüngliche Verteidigungsaufgabe im Bereich der Ostseezugänge. Die älteren deutschen Schnellboote sind ins Ausland verkauft oder verschrottet worden (z. B. die Tiger-Klasse). Lediglich zehn Boote der Klasse 143A verblieben im Dienst.

Die deutsche Marine verfügt über ein Schnellbootgeschwader (7. S-Geschwader) mit zehn Booten und einem Tender der Elbe-Klasse (Klasse 404), das im Marinestützpunkt Rostock Warnemünde/Hohe Düne stationiert ist und der Einsatzflottille 1 in Kiel untersteht.

In den vergangenen Jahren wurden die Schnellboote zur Seeraumüberwachung im Rahmen der internationalen Terrorbekämpfung im Golf von Aden und der Straße von Gibraltar eingesetzt. Vier deutsche Schnellboote gehören zum UNIFIL-Verband zur Überwachung der Küste des Libanons.

[Bearbeiten] Andere Staaten

Wegen der relativ geringen Kosten und Ansprüche an eine militärische Infrastruktur waren Schnellboote besonders auch für kleine Marinen und Länder mit geringem Militäretat interessant. Schon vor und während des Zweiten Weltkrieges kam es darum zu einer Verbreitung dieses Typs. Nach dem Krieg übernahmen einige Länder, z. B. die Philippinen und Indonesien, Schnellboote der Alliierten.

Später exportierte auch die Bundesrepublik Schnellboote in viele Länder, unter anderem nach Schweden, Norwegen, Israel, Saudi Arabien, Indonesien, die Türkei und Argentinien. Zuletzt wurden die deutschen Schnellboote der Gepard-Klasse an Ägypten und Tunesien verkauft.

Nach Schwierigkeiten mit dem Kriegswaffenkontrollgesetz kam es zu Beginn der 1960er Jahre auch zu einer Zusammenarbeit der deutschen Schnellbootwerft Lürssen mit der "Chantiers des Constructions Mechaniques de Normandie" in Cherbourg. Daraus ging die Le-Combattante-Klasse hervor, die in Deutschland als Klasse 148 eingeführt wurde. Die Boote hatten anfangs nur Nummern, wurden aber später nach Raubtieren benannt und als Tiger-Klasse bekannt. Diese Klasse war im Export sehr erfolgreich.

Die Länder in denen das Schnellboot-Konzept entwickelt wurde haben sich heute weitgehend davon abgewand. Die Sowjetunion (z. B. OsaI-Klasse) und die Volksrepublik China entwickelten und bauten ebenfalls eine Vielzahl verschiedener Bootstypen. Die Spannbreite reichte dabei von winzigen Tragflügelbooten bis hin zu Einheiten die heute als Flugkörperkorvetten klassifiziert werden (Tarantul-Klasse).

[Bearbeiten] Zukunft

Die zur Zeit in Bau oder in Entwicklung befindlichen Schnellboote sollen noch schneller und ausserdem fast nicht zu orten sein.

[Bearbeiten] Stealth

Um die neuen Boote möglichst schwer orten zu können werden sie nach den sogenannten Stealthprinzipien gebaut. Das wichtigste dabei ist, die Radarrückstrahlung zu reduzieren. Dafür müssen alle Aussenwände schräg gestellt und speziell beschichtet sein. Auch Raketenstarter, Geschütze, Beiboote etc. müssen entsprechend verkleidet werden. Ein zweiter Punkt ist das Reduzieren der Wärmeabstrahlung, da diese von IR-Sensoren geortet werden kann. Das Hauptproblem sind hierbei die Abgase, die deshalb in einem kompliziertem Verfahren mit Luft durchmischt und abgekühlt werden, bevor sie ausgestossen werden. Teilweise werden sogar ganze Aussenwände der Boote mit kaltem Wasser gekühlt. Der Vorteil dieser vielen teuren Techniken besteht darin, dass die Schiffe schwerer und somit erst spät vom Gegner geortet werden können. Nach der Ortung soll das Schiff für den Gegner nur als sehr kleines Objekt erkennbar sein, deutlich unterhalb der realen Größe. Ein Nachteil besteht darin, dass die Schiffe aufgrund ihrer Technologie verhältnismäßig teuer sind und viele Marinen daher aus Kostengründen eine geringere Anzahl an Booten ordern als von den Vorgängerklassen, was durch die gesteigerte Leistungsfähigkeit der neuen Boote kompensiert werden soll.

[Bearbeiten] Geschwindigkeitssteigerung

Bei Booten die für Höchstgeschwindikeit optimiert sind stellen die Motoren den größten Anteil an der Masse des Fahrzeugs. Lange Zeit war es also vor allem ein Problem leistungsfähigere Motoren für kleine Boote zu entwickeln. Wegen ihres besseren Leistungs-Gewichtsverhältnisses kommen heute hier insbesondere Gasturbinen zum Einsatz.
Klassischen Verdrängerbooten mit ihrer stabilen Seelage sind aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten (Rumpfgeschwindigkeit) in der Höchstgeschwindkgkeit Grenzen gesetzt, die auch mit beliebig großer Motorkraft nicht überwunden werden können. Andererseits sind die bisher verwendeten Möglichkeiten Geschwindigkeiten von deutlich mehr als 40 kn zu erreichen, Gleitboote und Tragflächen- bzw. Tragflügelboote, immer mit einem erheblichen Verlust an Seegängigkeit verbunden. Darum werden nun spezielle Rumpfdesigns angewandt, die trotz hoher Geschwindigkeit ein relativ stabiles Verhalten bei Seegang ermöglichen sollen.
Hier sind bisher zwei verschiedene Ideen umgesetzt worden:

1) Die chinesische Marine hat eine Klasse von Katamaranschnellbooten in Auftrag gegeben, welche vermutlich inzwischen auch in Dienst ist. Dabei verfügt das Boot anstelle des konventionellen Rumpfes über zwei kleine sehr schmale Rümpfe, wodurch der Wasserwiderstand massiv reduziert wird.

2) Die norwegische Marine hat die Skjold-Klasse in Auftrag gegeben, wovon der Prototyp bereits in Dienst steht. Weitere Boote sollen folgen. Dabei handelt sich um das sogenannte SES-Design. Das ist eine Mischung zwischen Katamaran und Luftkissenboot. Links und rechts befinden sich je zwei sehr schmale Rümpfe (wesentlich schmaler als bei Katamaranen) und dazwischen wird, sobald etwas höhere Geschwindigkeiten gefordert sind, ein Luftkissen aufgeblasen. Dadurch reduziert sich der Tiefgang und es können extrem hohe Geschwindigkeiten erreicht werden.

[Bearbeiten] Verweise

[Bearbeiten] Wikilinks

[Bearbeiten] Weblinks

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