Weißsein
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Weißsein (auch Weiß-Sein, von am. Whiteness) ist im Wesentlichen eine Kategorie zur kritischen Analyse gesellschaftlich gebildeter Normen. Mit Weißsein sind damit gesellschaftliche Modelle ("cultural models") und ihre Schemata gemeint, die rassistisch begründeten Herrschaftsverhältnissen oder einer "Dominanzkultur" [1] zugerechnet werden können. Anwendungsgebiete sind Ethnisierung, Kolonialismus, Rassismus, Antisemitismus, Feminismus und Postkolonialiät.
Mit dieser Kategorie soll es ermöglicht werden, das Zustandekommen (Konstruktion) des Einen und Eigentlichen (das "Weiße" als bestimmende Norm) im Verhältnis zu dem Besonderen, Minderen, Anderen (das "Schwarze" als Differenz und durch diese Abgrenzung als bestimmendes Merkmal dessen, was "weiß" ist) wahrzunehmen. Wie dieses Zustandekommen der Normen sich in der Wissenschaft, der Politik und den Medien - kurz in der Gesellschaft - über die Zeit entwickelt und verändert (Prozess), wird zumeist als Diskurs bezeichnet. So wird beispielsweise der Kolonialismus als Diskurs betrachtet, der Wissen und Wahrheiten (z.B. der "Edle Wilde" im Gegensatz zum "Zivilisierten Weißen") hervorgebracht hat, die Vorstellungen von "Weißsein" als Norm beinhalten und bis heute Einfluss besitzen. Dabei lässt sich mittels der Kategorie "Weißsein" betrachten wie der Einzelne (das Subjekt), Konzepte und Objekte rassistischer Diskriminierung wahrnimmt. [2]
In der Kritischen Weißseinsforschung wird dabei Weißsein in Verschränkung "mit anderen Strukturkategorien" (Arndt) gesehen – "etwa Geschlecht, Staatsangehörigkeit, Bildung, Religion, Mobilität oder Gesundheit. Weißsein als interdependente Kategorie gestaltet sich damit dynamisch und komplex, ohne dabei aber einer Verhandelbarkeit zu unterliegen, die es erlaubt, einzelne Weiße off-white zu setzen." (Arndt) [3] Mit Interdependenz [4] ist gemeint, dass Weißsein im Zusammenhang mit unterschiedlichen Unterdrückungsformen betrachtet wird. Die Kategorie Weißsein ist im Prozess der Vergesellschaftung somit nicht relevanter als andere Formen der Unterdrückung. [5]
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[Bearbeiten] Allgemein
Auch in der Kritik am Rassismus wird selten hinterfragt, welche Normen und Werte dazu führen, dass Personen rassistisch diskriminiert werden. Eine typische Beobachtung ist zum Beispiel, dass Rassismus - unter Weißen - als Thema unrelevant erscheint, wenn die betroffenen Personen nicht anwesend sind. Kritisch betrachtet, beginnt hier bereits der Ausschluss von Personen. Denn Rassismus erscheint nur als relevant, wenn „Schwarze“ Personen Gegenstand der Betrachtung sind. Auf diesen Trugschluss wird aufmerksam gemacht, wenn beschrieben wird, welche Normen Personen gesellschaftlich ausschließen oder von Personen verlangen, sich in die dominierende Kultur zu integrieren. Ein kritischer anti-rassistischer Ansatz ist es dabei, die Blickrichtung zu wechseln und statt das „Schwarzsein“ das „Weißsein“ als Problem zu betrachten. „Weißsein“ wird hier als Normalität wahrgenommen, die z.B. in der „kritischen Weißseinsforschung“ analysiert und im politischen Widerstand gegen Unterdrückung und Machtausübung offengelegt und dekonstruiert werden soll. [6]
Wissenschaftlerinnen wie Fatima El-Tayeb beschreiben die Schwierigkeit „Weißer“, den Blick auf sich selbst zurichten, als „Farbenblindheit“ und als stärksten Ausdruck der „Normalisierung von Weißsein“, da er „nur die 'Anderen' als rassifiziert wahrnimmt und Rassismus so letztlich als an die Existenz dieser 'Anderen' gebunden betrachtet.“ Produziert werde der Rassismus dagegen in den dominanteren Teilen der Gesellschaft, die sich selbst als „weiß“ bestimmten, ohne sich dieser „weißen“ Normen genauer bewusst zu sein. [7]
In der Kritischen Weißseinsforschung wird davon ausgegangen, dass an „Weißsein“ Privilegien und rassistischen Grundmuster gebunden sind. [8] Rassismus kann demnach nicht allein durch ein Postulat, „dass alle Menschen gleich sind“, begegnet werden, da Rassismus eine „Realität der Ungleichheit“ geschaffen hat. Die Psychologin Ursula Wachendorfer will mit ihrer Arbeit zeigen, wie „Weißsein“ allgemein als Normalität wahrgenommen wird und normbildend wirkt. Daher wird „Weißsein“ in der Kritischen Weißseinsforschung nach Susan Arndt als Grundlage dafür angesehen, dass „Menschen, die nicht der durch ‚Weiße‘ westliche Gesellschaften gesetzten körperlichen Norm (z.B. Hautfarbe) und/oder kulturellen Norm entsprechen, diskriminiert werden.“ [9]
Als kritische Perspektive auf das Weißsein entwickelte sich im akademischen Diskurs der USA seit den 1990er-Jahren eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Critical Whiteness“: "In den letzten Jahren hat es insbesondere in feministischen und (post-)kolonialen Analysen einen Paradigmenwechsel gegeben, bei dem sich der Blick von der Divergenz auf die Norm, vom Marginalen zum Zentrum verschoben hat – ein Blickwechsel, bei dem nicht nur das Andere, das Nicht-Normale als Projektion entlarvt, sondern auch das Eigene, die Norm selbst, als Konstrukt, als Inszenierung kenntlich gemacht wird." [10]
[Bearbeiten] Beispiele
[Bearbeiten] Schwarze Ethnologie
Die afrikanische Ethnologin Diana Bonnelamé promovierte 1983 in Köln über die Initiationsriten der deutschen Protestanten. Die Wissenschaftlerin wählte die Perspektive aus „schwarzer Sicht“, das Leben der „Weißen“ zu erforschen. Das Projekt war umstritten. Zusammen mit Peter Heller dokumentierte Bonnelamé die Reaktionen im universitären Diskurs in dem Film Wie andere Neger auch.... Nach Peggy Piesche war die Dissertation Bonnelamés die erste Forschungsarbeit in Deutschland, die das „Weißsein“ kritisch erforschte. Vergleichbar mit den ersten Arbeiten von Toni Morrison konfrontierte Bonnelamé die „normative Rezeption des Eigenen mit einer üblichen Rassifizierung des Anderen.“ Mittels zentraler ethnologischer Begriffe provoziere Bonnelamé „im weißen hegemonialen Blick“ das Unbehagen der „weißen“ Wissenschaftler, wenn sie mit ihren eigenen Begriffen untersucht werden. Zugleich, so Piesche, entsprechen die hier von der Ethnologin angewandten Techniken der Mimikry denen der „schwarzen Überlebensstrategien im weißen Mainstream.“ [11]
[Bearbeiten] Hautfarbe als Mittel für Erzählung
Wie stark die Dominanz "weißer" Normen sein können, beschreibt die Schauspielerin Nisma Cherrat: "Für Schwarze Künstler ist es besonders schwer, sich außerhalb der gängigen Klischees zu bewegen, da wir meistens dann zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, politische oder soziale Missstände aufzuzeigen." Sie stellt fest, dass auch an deutschen Theatern "schwarze" Schauspieler in aller Regel für Rollen engagiert werden, die "eindeutig markiert" sind. Nur selten erfolgt ein Engagement "aufgrund ihres Talentes und ihres Könnens, weil sie interessante und vielseitige Schauspieler sind, und nicht aufgrund ihrer äußeren Merkmale und mit dem Hintergedanken versehen, dass sich über die Hautfarbe etwas ganz bestimmtes erzählen lässt." Nisma Cherrat stellt dabei fest, dass der Theaterbetrieb sich auf ein Publikum ausrichtet, das "den Umgang mit diskriminierender Sprache ... als gegeben hinnimmt." Klassische deutsche Rollen oder Heldinnen des bürgerlichen Trauerspiels scheinen für den Theaterbetrieb nicht mit Schwarzen Künstlern besetzt werden zu können. [12]
[Bearbeiten] Ironische Umkehrung des Integrationsdiskurses
Die Künstlergruppe Kanak Attak befragte Bewohner von Köln-Lindenthal, in dem fast ausschließlich "Weiße" leben, nach ihrer mangelnden Integration und Selbst-Isolierung. Fatima El-Tayeb bemerkt dazu: "Die ironische Umkehrung des Integrationsdiskurses legt den Fokus auf Weißsein als markierter Kategorie und gibt der Minderheit die Repräsentationsmacht, auf einmal ist es die dominante Mehrheit, deren Verhalten kritisch an etablierten Normen gemessen wird." [13]
[Bearbeiten] Analytische Rahmenbedingungen
[Bearbeiten] Schwarzes Wissensarchiv
Mit der Fragen nach den Ursprüngen von Informationen über das Weißsein beschäftigt sich eine kritisch wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem "Weißsein" als eine ihrer grundlegenden Fragestellungen. Als Informationsquellen stellen sich vor allem soziale Überlebenskämpfe von Menschen und Gruppen heraus, die mit der Zuschreibung nicht weiß zu sein konfrontiert wurden. Als "erkämpftes Wissen" diente und dient ihnen diese Informationen über das Weißsein vor allem als wichtiges Mittel, sich in rassistischen Gesellschaften möglichst gefahrlos zu bewegen beziehugsweise zu überleben. Zu der Bezeichnung des so ermittelten Wissens dient der Begriff "Schwarzes Wissensarchiv" in der kritischen Weißseinsforschung. [14] Maureen Maisha Eggers verweist als Quelle für diese "Daten und Deutungen" auf die Vermittlungen von "Sprichwörtern, verschlüsselten Predigten, Parabeln, Witzen über Weiße," sie finden sich im "Liedgut (Blues, Spirituals), in Legenden und Erzählungen und vor allem im erzieherischen Sprechen." [15] In Deutschland gelten neben den vor allem druch Alltagserfahrungen gewonnenen Wissen auch frühe Forschungen zu Weißsein wie die Schriften von William Edward Burkhardt Du Bois. Die Kritik Schwarzer Feministinnen wie bell hooks am Second Wave Feminismus führte zu ersten umfangreicheren Auseinandersetzungen um die Bedeutung von Wissen über Weißsein. [16]
[Bearbeiten] Weißsein als wirkungsmächtiges Konstrukt
Arndt beschreibt Weißsein als ein unsichtbar gemachtes und zumeist unsichtbar bleibendes hegemonial normierendes und verinnerlichtes Konstrukt. Konstrukte sind - vgl. mit anderen kulturellen Konstrukten wie z.B. der Architektur - rein künstlich erzeugt, aber gleichwohl historische und soziale Gebilde. Weißsein bildet eine Machtform, die die sozialen Prozesse wie soziale Markierung und die soziale Normenbildung wirkungsvoll beeinflusst. Als verinnerlichte Kategorie bleibt Weißsein selbst unmarkiert und unreflektiert. Als Diskurs, der Wirklichkeit verändert, als "semiotische" Figur und Mythos, mit dem Wirklichkeit interpretiert wird, ist Weißsein ein geschichtlich geprägter Bestandteil aller Normierungsprozesse und entstammt der europäischen Kulturgeschichte. Als eine "spezifische Machtform (weißer Hegemonie)" kann Weißsein auch nicht per individueller Entscheidung entwertet oder als für die eigene Biographie nicht existent betrachtet werden. [17]
[Bearbeiten] Weißsein als angewandte Analysekategorie
Nach Encarnación Gutiérrez Rodríguez gilt es bei der Anwendung von Weißsein als Analysekategorie bestimmte Rahmenbedingungen zu betrachten: [18], [19]
- Weißsein ist ein Aspekt der Forschung unter anderen Aspekten, die mit Weißsein verbunden sind. Als Kategorie ist sie nicht übergeordnet Metakategorie, sondern steht im Bezug zu anderen „Gewaltachsen“. In der postkolonialer feministischer Kritik sind das zum Beispiel : „Kolonialismus/Postkolonialismus und Geschlecht, die Auseinandersetzung mit Weißsein, die Redefinition des ›Dritten Welt‹-Subjekts, Sexualität und sexuelle Rechte und feministische Kritik am Orientalismus sowie Geschlecht und Post/Koloniale Raumbeziehungen.“
- Dabei ist Weißsein ein relationale Kategorie, die als Gegenpol das Schwarzsein benötigt, es überhaupt erst erfindet und es abwertende Bedeutungen zuweist. Afrikanische und amerikanische Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einem parasitären Charakter des Weißseins.
- Weißsein bestimmt sich über Kategorien wie Klasse, Geschlecht, Nationalität, Lebensform und Religion.
- Weißsein ist keine irgendwie natürlich, wesenhafte Kategorie (sie hat keine Essenz), die unabhängig von seinen Zusammenhängen (Kontext) begriffen werden kann.
- Es ist zu fragen: wann, wo (USA/Deutschland/Österreich...) und warum Weißsein markiert oder codiert wurde und
- welche Ausschlussverfahren, Rassifizierungstechnologien und sozio-ökonomischen Gegebenheiten mit Weißsein verbunden waren oder sind.
- Bei der Analyse von Weißsein wird nicht konstruktivistisch gearbeitet, sondern erkenntniskritisch und gesellschaftskritisch.
- Erkenntniskritisch heißt dabei z.B.: Erforscht wird Weißsein als ein Konstrukt, das erfunden wurde, um Herrschaft zu legitimieren. Die Lebenserfahrungen der Menschen sind dabei prinzipiell offen: „Einige Menschen werden weiß geboren, andere erlangen Weißsein, und einigen wird Weißsein aufgedrängt.“ (Kontingenz)
- Gesellschaftskritisch heißt dabei: „Die gesellschaftskritische Dimension befasst sich mit Weißsein als Norm und Realität, die auf unendlich gewaltvolle Weise nicht nur Blickbeziehungen, Kommunikationsformen und Überlebenschancen prägt, sondern auch in allen zentralen gesellschaftlichen Institutionen und in der Kultur- und Wissensproduktion verankert ist.“ [20]
- Eine kritische Perspektive auf Weißsein hat ihren Ursprung in den Auseinandersetzungen und Überlebensstrategien ausgegrenzter Schwarzer Deutscher und Migrantinnen. Das hierbei entstandene Wissen ist die Grundlage für die Erforschung von Weißsein. Kennzeichnend für dieses Wissen ist, das es die „Dekonstruktion des hegemonialen Wissens und der Figur der Migrantin sowie der Schwarzen Frau und die Ausformulierung von Widerstand betreibt“.
- Entgegen der Vorstellung, es gebe eine ethnisch wie rassisch homogen deutsche Nation wird deutlich gemacht, dass es immer auch gleichzeitig Schwarz-Deutsche und Migranten gab, “indem eine Schwarze Anwesenheit innerhalb nationaler und kultureller Identitäten artikuliert wird, die traditionell weiß konstruiert waren beziehungsweise sind und somit eine Gleichzeitigkeit von Deutsch-Sein und Schwarz-Sein für kategorisch unvereinbar erklär(t)en."
[Bearbeiten] Weißsein als Beschreibung der Perspektive
Nach Frankenberg [21] ist Weißsein:
- ein Standpunkt (Ort), zur Betrachtung und Bestimmung von "Weißen" Personen zu sich selbst, den andere und nationaler und globaler Ordnungssysteme
- ein Ort, an dem sich eine Reihe von kulturellen Handlungsweisen und Identitäten herausbilden,
- ein Ort, der selbst unsichtbar, unbenannt und unmarkiert ist und dennoch Normen setzt,
- ein Ort struktureller Vorteile und Privilegien in Gesellschaften, die durch rassistische Dominanz geprägt sind,
- kein absoluter Ort von Privilegien. Vielmehr wird Weiß-Sein von einer Reihe von anderen Achsen relativer Begünstigungen oder Benachteiligung durchschnitten.
[Bearbeiten] Weißsein als Bestanteil von Prozessen der Rassifizierung
In der Kritischen Weißseinsforschung nach Eggers u.a. [22] wird auch in der Forschung jegliche Form der Markierung und Kategoriesierung von Menschen durch Begriffen der Natur abgelehnt. Dazu gehören Begriffe, die sich auf äußerliche Merkmale wie "Hautfarbe" beziehen. Solche Naturalisierungen werden ebenso als Bestandteile im Prozess der Rassifizierung analysiert, wie Formen der Ethnisierung, Kulturalisierung und Essentialisierung. Diese Formen werden zum einen in ihren Diskursen analysiert, wie beispielsweise in der sogenannten Kopftuchdebatte. Ebenso werden die geschichtlichen Entstehungsprozesse (Historizität) des Konzeptes "Rasse" anhand der Kategorie Weißsein machtanalytisch und diskursanalytisch zum Beispiel vor dem Hintergrund des Kolonialismus und Nationalsozialismus untersucht. Grundlegend für die Erforschung von Weißsein ist also die geschichtlich Nachvollziehbarkeit der Konstruiertheit von "Rasse" und die Erforschung der Diskurse, die Menschen rassifizieren. Die Diskurse, in denen Weißsein eine Rolle spielt, geben Auskunft über die biologistische Konstruktion des Konzeptes "Rasse". In der Methodik der Forschung zu Weißsein wird "Rasse" zu einer "kritischen Analyse- und Wissenskategorie". In dem "Rasse" auf seine geschichtliche Entstehung und seine diskursive Form als gebildetes "Wissen" hin in seiner Bedeutung und Wirkung bis heute untersucht wird, wird auch der Mythos "Weißsein" und "Rasse" dekonstruiert:
- Davon ausgehend wurde auf die Notwendigkeit verwiesen, aus postkolonialer Perspektive einen Kampf um die Bedeutung von "Rasse" zu führen, der auf eine Resituierung von Geschichte und Wissen abzielt. Dazu sei eine doppelte Bewegung erforderlich, die weg von "Rasse" als biologistischer Kategorie und hin zu Rasse als kritischer Analyse- und Wissenskategorie führt, die auf Rassifizierungsprozesse und ihre Dynamiken aufmerksam machen kann. (Arndt/Piesche) [23]
Weißsein liefert hier eine theoretische und begriffliche Perspektive, bei der "Rasse" als eine von verschiedenen ineinander verschränkter Kategorien von Vergesellschaftung ausgewählt wird.
[Bearbeiten] Weißes Wissen und ›Rassifizierte Machtdifferenz‹
Die Behauptung von Differenzen zwischen Menschen dient in rassifizierenden und kulturalisierenden Theorien und Praxen der Verfestigung einer Ordnung aus einer dominanten und hegemonialen Position heraus. Rassifizierte Machtdifferenz bezeichnet ein von Maureen Maisha Eggers entwickeltes Konzept zur machtkritischen Analyse der Konstruktionsprozesse von Differenz als eine Deutungsperspektive in der kritischen Weißseinsforschung. Untersucht wird vor allem "die Wahrnehmung sozialer Bewertungen von Unterschieden" und die damit verbundenen Handlungen (Praxis) der Markierung, der Positionierung und des Ausschließens. [24] Betrachtet wird der Prozesse der Vergesellschaftung und wie hierbei anhand der Kategorie Weißsein die Zugehörigkeiten und Ausschlüsse produziert werden. Eggers unterscheidet vier grundlegende und miteinander verschränkte Handlungsebenen, die zur Herausbildung einer rassifizierenden Ordnung führen:
Makierungspraxis
Auf der Markierungsebene werden aus einer hegemonialen Perspektive heraus in Abgrenzung zur Eigenwahrnehmung subalterne Kategorien, Personen und Gruppen mit Eigenschaften belegt:" Es wird ein Wissen über ihr Wesen erzeugt. In diesem Wissen besteht die Hauptaussage in der Artikulation ihrer Differenz in Relation zu der hegemonialen weißen Gruppe. In einer dichotomischen Anordnung werden ihnen Eigenschaften zugeschrieben, die in Opposition zu den (vermeintlichen) Eigenschaften der weißen Gruppe stehen. " [25]
Naturalisierungspraxis
Die "erfundenen" Eigenschaften werden durch die Praxis der Differenzierung als naturhaft gedeutet: "Sie werden als unüberwindbarer Teil der Natur von rassistisch markierten Anderen gesetzt. Die auf diese Weise konstruierte Differenz wird festgelegt und verabsolutiert. Mit Autorität ausgestattete hegemoniale SprecherInnen verbreiten rassistisches Wissen (über rassistisch markierte Andere) als Allgemeinwissen und erzeugen somit institutionell abgesicherte Wissenskomplexe." [26]
Positionierungspraxis
Durch die Praxis der Hierarchisierung und der Bestimmung der Position des "Anderen" als komplementär zu der eigenen werden die so markierten Subjekte in einer untergeordneten Position gestellt und in einer hegemonialen Struktur "eingeschlossen". [27]
Ausgrenzungspraxis
Als Ergebnis dieser drei Praxisebene folgt die Ausgrenzungspraxis: Die "Tatsächliche Ausschlussrealitäten können jetzt logisch mit einem Hinweis auf die Natur der subalternen Positionen und auf der Grundlage einer natürlich erscheinenden hierarchischen Ordnung erklärt werden. Das hegemoniale weiße Zentrum kann somit unbenannt und unmarkiert bleiben und funktioniert dann sogar als eine neutrale Instanz." [28]
Rassistisches Wissen und das "Sprechen über die Anderen"
Eggers sieht als ein Ergebnisse dieser vier Handlungsebenen (Praxen) - in Anlehnung an Mark Terkessidis und Daniela Marx - die Herausbildung eines rassistischen Wissenskomplexes:
- Die Anschlussfähigkeit rassifizierter Diskursformationen kann über die Einhaltung der vier Rassifizierungsebenen beschrieben werden. Wenn diskursive Inhalte oder Komplexe eine rassifizierte Markierungspraxis, eine rassifizierte Differenzierungspraxis, eine rassifizierte hierarchische Positionierungspraxis und eine rassifizierte Ausschluss- oder Ausgrenzungspraxis aufweisen, dann kann davon ausgegangen werden, dass sie an den Komplex rassistisches Wissen "anschlussfähig" sind. [29]
Eine wichtige Funktion besitzt im Prozess der Rassifizierung das "Sprechen über die Anderen". Hier bringen sich weiße Expertinnen und Experten sich selbst in eine scheinbar neutrale und objektive Position und setzen "Weißsein" als zentrale Position: "Weiße erzeugen innerhalb einer rassifizierten Epistemologie rassistisches Wissen, und in dem Sprechen-Über rassistisch markierte Subjekte positionieren sie sich hierarchisch als Wissende." (Eggers) So funktioniert der Kolonialdiskurs "als Prozess maßgeblich über die Information der weißen Öffentlichkeit durch weiße KolonialautorInnen und AbenteurInnen über die fiktive Natur von rassistisch markierten Anderen." (Eggers) Die Selbstpositionierung als objektiv und neutral wird dadruch ermöglicht, dass die hier wirksame Kategorie Weißsein unsichtbar und nicht markiert ist. [30] Am Beispiel des Islamismus-Diskurs der Zeitschrift EMMA zeigt Eggers, wie "durch die Zustimmung zu und Beteiligung an der Produktion rassistisches Wissens" sich eine "›Ticket in den Mainstream‹" (Daniela Marx) erkauft wird, das auch zur Relativierung des Nationalsozialismus genutzt werde. Eggers weist hier auf ein Interview mit Alice Schwarzer hin, das mit "Islamisten sind gefährlicher als die Nazis" [31] betitelt wurde. [32]
Historizität des Begriffes "Rasse" und ›Rassifizierte Machtdifferenz‹
In ihrem Tagungsbericht von der Humboldt-Universität Berlin beziehen sich Susan Arndt und Peggy Piesche anhand der Analyse der "historische Genese des Konzeptes "Rasse" " auf diese ›Rassifizierte Machtdifferenz‹. Sie kommen dabei zu dem Ergebnis, dass das Konzept "Rasse" immer ein "hierarchisierende und komplementäre Beziehungsverhältnisse zum Ziel" hat und "damit auf allen Seiten so genannte verstrickte Subjekte" erzeugt, "wobei vor allem die rassifizierten Subjekte in einer erzwungenen Nähe zu dem aus dem Konstrukt "Rasse" herausfallenden Weißsein positioniert werden." Dieser Sachverhalt sei "vor allem dann zu berücksichtigen, wenn kulturelle Darstellungsweisen in rassifizierende Strategien zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Nationalverständnisses entworfen werden (etwa "Deutschsein" als synonym mit "Weißsein" gesetzt wird)." Die Bedeutung der Kategorie Weißsein im Prozess der Rassifizierung bei der Makierungspraxis zeige sich dann auch in Begriffsbezeichnungen, wenn insbesondere von naturwissenschaftlicher Seite eine die Behauptung aufgestellt wird, es gäbe "objektive Begrifflichkeiten". Auf der Tagung wurde festgestellt, das diese "objektive Begrifflichkeiten ... nicht notwendigerweise mit dem Bedeutungsinhalt des Begriffes übereinstimmen und so noch häufig rassistische Sprachebenen im Internet sowie auch Sach- und Schlagwortkatalogen von Bibliotheken" fortgeschrieben werden. [33]
[Bearbeiten] Weiße Reaktionen auf Weißsein
Empirische Beobachtungen zeigen, dass Weiße Weißsein nicht als Kategorie für ihre Selbstdarstellung wahrnehmen. Zwar definieren sie Andere in einer Differenz zu sich selbst in unterschiedlichster Form als "nicht-weiß", führen aber zur Selbstdarstellung vorrangig Kategorien wie Beruf, Alter und Geschlecht an. [34]
[Bearbeiten] Kontrollverlust und Ausweichen
Toni Morrison machte in Playing in the Dark deutlich, dass es ihr entgegen dem gewohnten Under the Gaze [35] um eine Veränderung der Perspektive geht, "den kritischen Blick vom rassischen Objekt zum rassischen Subjekt zu wenden; von den Beschriebenen und Imaginierten zu den Beschreibenden und Imaginierenden; von den Dienenden zu den Bedienten." [36] Dagegen sind Weiße es gewohnt durch eine "panoptischen Blick" (Michel Foucault) selbst unsichtbar zu bleiben und die Anderen "mit vorausschauendem Verdacht" [37] (Georg Christoph Tholen) zu beobachten und zu kontrollieren. Der umgekehrte Blick irritiert und ihm und einer Kommunikation mit dem Anderen wird ausgewichen, da der Andere "Objekt einer Information, niemals Subjekt in einer Kommunikation" [38] ist (Michel Foucault). [39]
[Bearbeiten] Verleugnung und Hierarchisierung von Rassismus
Formen der Unsichtbarkeit der Kategorie des Weißsein bietet dem weißen Subjekt die Möglichkeit, ihre eigen – real gegebene – Machtposition zu relativieren oder gar abzustreiten. Arndt sieht hierhin eine weitere Machtfunktion des Weißseins, die den Einzelnen das Privileg verschafft, sich durch Unsichtbarmachung und Relativierung der Reflexion über die eigene gesellschaftliche Position zu entziehen. Unterschieden werden muss nach Arndt zwischen dem Postulat der Aufklärung "Wir sind doch alle gleich" und der realen Gegebenheit von Ungleichheit. Das richtige Postulat der Gleichheit kann dazu dienen, die realen Gegebenheiten von Ungleichheit und die Prozesse ihres Zustandekommens zu ignorieren. [40]
Arnold Farr macht darauf aufmerksam, dass auch in der Wissenschaft viele seiner Kollegen die Problematik des Konzeptes "Rasse" als eine reines Phänomen des Nationalsozialismus halten oder nicht nachvollziehen können, dass die color line "radikal verschiedene Erfahrungen der amerikanischen Gesellschaft produziert." Selbst in der Philosophie werde aufgrund eine noch immer als neutral maskierten Weißseins-Perspektive – mit wenigen Ausnahmen – die Bedeutung des Konzeptes Rasse für das Bewusstsein nicht untersucht:
- "Es ist merkwürdig, dass eine Disziplin wie die Philosophie, die sich mit Weisheit, Moral und der conditio humana beschäftigt, die Rolle, die "Rasse" in der Herausbildung von Bewusstsein und einer gesellschaftlichen Ordnung spielt, aussparen kann." [41]
Traktabilität
Traktabilität nennt Arndt eine rhetorische Figur, mit der weiße Subjekte die These verbinden, "dass Weißsein verhandelbar, temporär und reversibel ist." Hier wird aus einer kritischen Perspektive angenommen, dass Weißsein überwindbar sei: "Ich bin eine gute Weiße. Ich bin nicht mehr weiß". [42]
[Bearbeiten] Kritik
"Die Themen rassifizierter Menschen geraten aus dem Blick"
Zwar erscheint es sinnvoll, dass sich vor dem Hintergrund des Rassismus auch mit der Position von "Weißen" Personen beschäftigt werden muss. Kritisch wird dabei auf die Gefahr hingewiesen, dass Schwarze Themen aus dem Blick geraten, wenn ständig letztlich nur über "Weiße" Themen geredet wird. Die "weiße" Dominanz reproduziert sich hierbei und kann es diesmal damit begründen, dass sie ja "kritisch" über sich rede. Für "Weiße" ist das ein Widerspruch, der nicht aufgehoben werden kann. Weißen ist es möglich, selbst zu entscheiden, ob sie Weißsein thematisieren. Schwarzen hingegen können sich diesem Thema nie entziehen, weil sie ständig damit konfrontiert sind. [43]
"Ist das Konzept aus den USA auf Deutschland übertragbar?"
Weiß-Sein ist in Deutschland nicht nur mit Kolonialrassismus verknüpft, sondern ebenso sehr eng mit einem eliminatorischen Antisemitismus, mit Antiziganismus, Antislawismus und Islamophobie, von denen alle unterschiedliche Entstehungshintergründe und Ausprägungen hatten, aber bis zum heutigen Tage tradiert und virulent sind. Eine systematische Bestimmung steht bis heute aus und vieles wird leider – gerade in der Linken – gegeneinander in Anschlag gebracht. (...) Weiß-Sein ist in Deutschland ein nationales, völkisches Projekt, Weiße Räume wurden in / von Deutschland besonders brutal durchgesetzt und Weiß, deutsch und ›arisches Aussehen‹ wurden und werden in Eins gesetzt. Vieles von den Analysen zu Critical Whiteness lässt sich übertragen, es bedarf jedoch einer genaueren (deutschen/europäischen) Kontextualisierung. [44]
"Weißsein ist nicht nur ein Konstrukt"
Die Kritik macht hier deutlich, dass Rassismus zwar Identitäten konstruiert, "Weißsein" jedoch ein reales Gewaltverhältnis in der Gesellschaft darstelle und es als solches wahrzunehmen sei.
"Auch der Weißseins-Diskurs benötigt das Schwarzsein"
Als Dilemma wird kritisiert, dass auch der kritische Diskurs über Weißsein und auch eine Darstellung in einer Enzyklopädie das Schwarze benötigt, um darzustellen, was das Weißsein ist. Dieser Sachverhalt wird von Schwarzen immer wieder als Funktionalisierung und erneute Kolonisierung benannt.
[Bearbeiten] Schreibweisen
Weiß und Schwarz werden in den meisten Texten der Kritischen Weißseinsforschung durch Kursiv- oder Großschreibung hervorgehoben, da mit den Begriffen gesellschaftlich wirkungsvolle Kategorien beschrieben werden sollen und keine äußerlichen Zuschreibungen. [45]
[Bearbeiten] Siehe auch
Othering, Triple Oppression, Klassismus, Antislawismus, Strukturelle Diskriminierung, Stigma-Umkehr, Passing
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Birgit Rommelspacher: Dominazkultur. Texte zur Femdheit und Macht. Olanda Verlag Berlin. ISBN 3929823292
- ↑ Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster
- ↑ Susan Arndt: Weißsein und Kritische Weißseinsforschung [1] (Zusammengestellt aus: Susan Arndt: Weißsein. Die verkannte Strukturkategorie Europas und Deutschlands und Susan Arndt: Mythen des weißen Subjekts: Verleugnung und Hierarchisierung von Rassismus In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland)
- ↑ Zur breiten Diskussion um diesen Begriff siehe: Interdependenzen: Birgit Rommelspacher (2006): Ein (altes) Thema in Frauenbewegung und feministischer Theorie in Deutschland[2]
- ↑ Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005), s. Literatur
- ↑ Rezension h-soz-kult [3], Radio FSK: Interview mit Susan Arndt [4], jeweils zu: Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster [5] sowie Beiträge in diesem Band
- ↑ Fatima El-Tayeb: Vorwort zu Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster [6] sowie Beiträge in diesem Band
- ↑ Ursula Wachendorfer: Weiß-Sein in Deutschland. Zur Unsichtbarkeit einer herrschenden Normalität, In: Susan Arndt (Hrsg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland, Münster
- ↑ Arndt In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster
- ↑ Vgl. Warth: 1998 und Busse: Weiß-sein In: Diskuss [7]
- ↑ Peggy Piesche In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster
- ↑ Vgl. Nisma Cherrat: Mätresse – Wahnsinnige – Hure: Schwarze Schauspieler am deutschsprachigen Theater. In: Maureen Maisha Eggers u.a. siehe Literatur
- ↑ Fatima El-Tayeb In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster
- ↑ Vgl. Eggers et al.: Mythen, Masken, Subjekte.
- ↑ Eggers (2005): Ein Schwarzes Wissensarchiv. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Vgl. Eggers at al. (2005): s. Literatur.
- ↑ Susan Arndt (2005): Mythen des weißen Subjekts: Verleugnung und Hierachisierung von Rassismus. In: Eggers et al. (2005): Mythen, Masken, Subjekte. Siehe Literatur
- ↑ Zum Folgenden vgl. Eske Wollrad: Weißsein und bundesdeutsche Gender Studies In: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. und Gutiérrez Rodríguez, Encarnación (s. folgende FN)
- ↑ Gutiérrez Rodríguez, Encarnación: Postkolonialismus. Subjektivität, Rassismus und Geschlecht. In: Ruth Becker & Beate Kortendieck (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorien, Methoden, Empirie. Wiesbaden
- ↑ Eske Wollrad: Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion, Ulrike Helmer Verlag, 2005
- ↑ Frankenberg: 1996 / kursiv: weiß-sein diskus s. Weblinks
- ↑ Eggers at al.(2005): s. Literatur.
- ↑ Susan Arndt/Peggy Piesche (2005): "Rasse" und die Kategorie Weißsein. Tagungsbericht von der Humboldt-Universität Berlin. [8]
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Schweizer Sonntagsblick v. 14. November 2004: "Islamisten sind gefährlicher als die Nazis"
- ↑ Eggers (2005): Rassifizierte Machtdifferenz als Deutungsperspektive in der Kritischen Weißseinsforschung in Deutschland. In: Eggers at al., s. Literatur.
- ↑ Susan Arndt/Peggy Piesche (2005): "Rasse" und die Kategorie Weißsein. Tagungsbericht von der Humboldt-Universität Berlin. [9]
- ↑ Ursula Wachendorfer: Weiß-Sein in Deutschland. Zur Unsichtbarkeit einer herrschenden Normalität. In: Susan Arndt (2001,2006): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Unrast Verlag. Münster.
- ↑ Under the Gaze bedeutet soviel wie "unter dem weißen Blick". Vgl. Jennifer Kelly (1998): Under the Gaze. Learning to Be Black in White Society, Halifax. Fernwood Publishing.
- ↑ Toni Morrison (1992): Playing in the Dark: Whiteness and the Literary Imagination. (dt. Toni Morrison: Im Dunkeln spielen: weiße Kultur und literarische Imagination, 1994)
- ↑ Georg Christoph Tholen (2002): Die Zäsur der Medien, Frankfurt/M. Suhrkamp.
- ↑ Michel Foucault (1977): Überwachen und Strafen, Frankfurt/M. Suhrkamp.
- ↑ Vgl. auch Obioma Nnaemeka (2005): Bodies That Don’t Matter: Black Bodies and the European Gaze. In: Eggers at al. Siehe Literatur
- ↑ Susan Arndt (2005): Mythen des weißen Subjekts: Verleugnung und Hierachisierung von Rassismus. In: Eggers et al. (2005): Mythen, Masken, Subjekte. Siehe Literatur
- ↑ Arnold Farr (2005): Wie Weißsein sichtbar wird. Aufklärungsrassismus und die Struktur eines rassifizierten Bewusstseins. In: Eggers at al. Siehe Literatur.
- ↑ Susan Arndt (2005): Mythen des weißen Subjekts: Verleugnung und Hierachisierung von Rassismus. In: Eggers et al. (2005): Mythen, Masken, Subjekte. Siehe Literatur
- ↑ Susan Arndt in: Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster – Siehe dazu auch das Vorwort von zu in diesem Band von Fatima El-Tayeb [10]
- ↑ Busse: Weiß-sein In: Diskuss [11]
- ↑ Siehe dazu explizit: Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster
[Bearbeiten] Literatur
- Birgit Rommelspacher: Dominanzkultur. Texte zur Fremdheit und Macht. Orlanda Verlag Berlin. ISBN 3929823292
- Tißberger, Martina; Dietze, Gabriele; Hrzán, Daniela; Husmann-Kastein, Jana (Hrsg./eds.): Weiß - Weißsein - Whiteness. Kritische Studien zu Gender und Rassismus Critical Studies on Gender and Racism, Frankfurt am Main, 2006 ISBN 3-631-54823-0
- Stefan Gerbing, Rona Torenz: Kritische Weißseinsforschung und Deutscher Kontext. Über das Verhältnis von Deutschsein, Weißsein und die Konstruktion des Ariers, Saarbrücken, 2007, ISBN 978-3-8364-0416-7
- Maureen Maisha Eggers, Grada Kilomba, Peggy Piesche, Susan Arndt (Hg.) (2005): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland, Münster, ISBN 3-89771-440-X (Rezension h-soz-kult [12]), (Radio FSK: Interview mit Susan Arndt [13])
- Eske Wollrad: Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion, Ulrike Helmer Verlag, 2005
- Walgenbach, Katharina: ›Die weiße Frau als Trägerin deutscher Kultur‹-Koloniale Diskurse über Geschlecht, ›Rasse‹und Klasse im Kaiserreich, Campus Verlag, 2005
- bell hooks (Gloria Watkins): Black Looks. Race and Representation, Boston. South End Press, 1992
- bell hooks (Gloria Watkins): Representations of Whiteness, In: Dies.: Black Looks. Race and Representation, Boston (MA), South End Press, 1992, S. 165-178
- bell hooks (Gloria Watkins): Weißsein in der schwarzen Vorstellungswelt, In: Dies.: Black Looks. Popkultur – Medien – Rassismus, Berlin, Orlanda, 1994,
- Toni Morrison (1992): Playing in the Dark: Whiteness and the Literary Imagination. Dt.: : Toni Morrison: Im Dunkeln Spielen. Weiße Kultur und literarische Imagination. Essays, Reinbek b. Hamburg, Rowohlt, 1994
- George Yancy (Hrsg.): What White Looke like. African-American Philosophers on the Whiteness Question, New York & London, Routledge, 2004
- Henning Melbers: Der Weißheit letzter Schluss. Rassimus und kolonialer Blick, Frankfurt/M, Brandes & Apsel, 1992
- Sander L. Gilman: Black Bodies, White Bodies: Toward an Iconography of Female Sexuality in Late Nineteenth-Century Art, Medicine, and Literature, In: Critical Inquiry 12.1, 1985
- Grada Kilomba (Ferreira): Die Kolonisierung des Selbst – der Platz des Schwarzen, In: Hito Steyerl & Encarnación Gutiérrez Rodriguez (Hrsg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik, Münster
- Richard Delgado & Jean Stefanovic (Hrsg.): Critical Whiteness Studies. Looking Behind the Mirror, Philadelphia, Temple University Press, 1997
- Araba Evelyn Johnston-Arthur: "Weiß-heit." in: Ljubomir Bratic (Hg.), Historisierung als Strategie. Positionen – Macht – Kritik. Eine Publikation im Rahmen des Antirassistischen Archivs. Wien, o.V., 2004.
- Christine Sleeter (2000/2001): Diversity Vs. White Privilege. An Interview with Christine Sleeter. In: RETHINKING SCHOOLS, vol. 15, no. 2 (Winter 2000/2001)(online [14])
- Frankenberg, Ruth (1996): Weiße Frauen, Feminismus und die Herausforderung des Antirassismus. In: Fuchs, Brigitte / Habinger, Gabriele (Hg.): Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen. Wien.
- Susan Arndt: ›The Racial Turn‹. Kolonialismus, Weiße Mythen und Critical Whiteness Studies, In: Marianne Bechhaus-Gerst, Sunna Gieseke & Reinhard Klein-Arendt (Hrsg.): Koloniale und postkoloniale Konstruktionen von Afrika und Menschen afrikanischer Herkunft in der deutschen Alltagskultur, Frankfurt/M, Peter Lang, 2005
- Ursula Wachendorfer: Weiß-Sein in Deutschland. Zur Unsichtbarkeit einer herrschenden Normalität, In: Susan Arndt (Hrsg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland, Münster
- Walgenbach, Katharina: ›Whiteness‹ und Weiblichkeit. Zur Konstruktion des Weißseins.In: alaska-Zeitschrift für Internationalismus. Heft 222, Oktober. 1998
- Walgenbach, Katharina: Zwischen Selbstaffirmation und Distinktion. Weiße Identität, Geschlecht und Klasse in der Zeitschrift ›Kolonie und Heimat‹ In: Winter, C./Hepp, A./Thomas, T. (Hrsg): Medienidentitäten. Identitäten im Kontext von Globalisierung und Medienkultur. Köln 2003
- Walgenbach, Katharina: Weiße Identität und Geschlecht. In: Rehberg, K.-S.(Hrsg): Soziale Ungleichheit-Kulturelle Unterschiede, Verhandlungen des 32. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München 2004. Campus Verlag 2005
- Warth, Eva (1997): Die Inszenierung von Unsichtbarkeit: Zur Konstruktion weißer Identität im Film. In: Fiedrich, Annegret u.a. (Hrsg.): Projektionen. Marburg
[Bearbeiten] Filme
- Diana Bonnelamé & Peter Heller: Wie andere Neger auch. Dokumentarfilm. BRD 1983 (IMDB-Link)
- Peter Heller, Vanessa Soma: Jeck und Bläck. D 1999
Der Vorsitzende eines Düsseldorfer Karnevalvereins sucht in Kamerun nach einer Folkloretanzgruppe für den internationalen Karnevalsabend. Für eine Sendung des kamerunischen Fernsehens wird er über die folkloristischen Gebräuche der jecke Zeit in der Bundesrepublik interviewt.
[Bearbeiten] Weblinks
- "weiß-sein" diskus Frankfurt
- Wer ist am weissesten? Und: Wie weiss bist Du? Aufzeichnung einer Radiosendung zum Thema Weißsein
- Weißsein im Widerspruch (Buchbeschreibung)
- Vorwort zu Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland von Fatima El-Taye
- Weißsein und Kritische Weißseinsforschung von Susan Arndt