Wermelskirchen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Rheinisch-Bergischer Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 9′ N, 7° 13′ O51° 9′ N, 7° 13′ O | |
Höhe: | 345 m ü. NN | |
Fläche: | 74,66 km² | |
Einwohner: | 36.588 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 490 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 42929 | |
Vorwahlen: | 02196 (Stadtgebiet und Dhünn) 02193 (Dabringhausen) |
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Kfz-Kennzeichen: | GL | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 78 032 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Telegrafenstraße 29-33 42929 Wermelskirchen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Eric Weik (parteilos) |
Wermelskirchen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen südöstlich von Remscheid im Rheinisch-Bergischen Kreis mit den Ortsteilen Dhünn und Dabringhausen im Naturpark Bergisches Land. Die Große Dhünntalsperre, größte Trinkwassertalsperre im Westen Deutschlands, liegt teilweise auf Wermelskirchener Stadtgebiet.
Die Entfernung zu Köln beträgt ca. 35 km, die zu Düsseldorf ca. 45 km. Die benachbarten Kommunen heißen Remscheid, Hückeswagen, Kürten, Odenthal, Burscheid und Solingen. Das Stadtbild wird durch altbergische Schiefer- und Fachwerkhäuser geprägt.
- Fläche: ca. 74,66 km² (Wermelskirchen ca. 34,71 km², Dabringhausen ca. 23,11 km², Dhünn ca. 16,84 km²)
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Siedlungsgeschichte Wermelskirchens beginnt mit der Aufsiedlung des Bergischen Landes im Zuge der sächsischen und fränkischen Landnahmen vom 7. bis 10. Jahrhundert. Die -inghausen-Orte, von denen sich 19 im Wermelskirchener Stadtgebiet finden, werden der sächsischen Expansion des 8. und 9. Jahrhunderts zugerechnet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt um das Jahr 1150 als Werenboldeskirken. Um 1200 wird die romanische Kirche St. Bartholomäus mit der Michaeliskapelle im Turm errichtet. Ab dem Jahr 1360 gehört der Ort zum Amt Bornefeld in der Grafschaft Berg (später Herzogtum Berg) und ist Gerichtssitz. Während der Hansezeit erreicht Wermelskirchen größere Bedeutung beim Warentransport über Land. Seit dem 2. Juli 1873 besitzt Wermelskirchen die Stadtrechte. 1938 wird das Amt Wermelskirchen mit der Stadt Wermelskirchen und den Gemeinden Dabringhausen und Dhünn gebildet.
Im Volksmund wird der Wermelskirchener auch als "Dellmann" bezeichnet, was auf einen Wermelskichener Pastor namens Gustav Dellmann zurückgeht (* 20. September 1849; † 28. Oktober 1914). Dieser überaus tatkräftige Mann wirkte von 1881 bis 1910 in Wermelskirchen.
Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges wird Wermelskirchen durch Bürgermeister Borcherding, in Zusammenarbeit mit den Unternehmern Flöring und Wellersdorf, zur Lazarettstadt erklärt, um die Stadt vor Bombenangriffen zu bewahren. Dennoch erlitten weite Teile des Stadtgebiets Hünger inkl. des Lazeretts durch einen Bomberangriff am 4. November 1944, aufgrund abgetriebenen Leuchtfeuers, schwere Beschädigungen. Flüchtlinge aus umliegenden Gemeinden fanden in Wermelskirchen Schutz.
Im Zuge der Kommunalgebietsreform 1975 werden Dabringhausen und Dhünn eingegliedert.
Nach über 40-jähriger Planungphase und rund fünfjähriger Bauzeit wird am 22. August 2005 die Umgehungsstraße B51n zur Entlastung des innerstädtischen Verkehrs eröffnet.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
1990 |
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2003 |
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2004 |
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2005 |
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[Bearbeiten] Stadtteile
Altenhof - Arnzhäuschen - Belten - Bollinghausen - Buchholzen - Dabringhausen - Dahl - Dhünn - Dhünn-Neuenhaus - Durholzen - Eipringhausen - Elbringhausen - Ellinghausen - Emminghausen - Friedenberg - Forthausen - Großeledder - Grunewald - Haarbach -Haarhausen - Halzenberg - Hammesrostringhausen - Heidchen - Heister - Herrlinghausen - Hilfringhausen - Hinterhufe - Hünger - Höferhof - Im Berg - Käfringhausen - Kallenberg - Kenkhausen - Ketzberg - Ketzbergerhöhe - Kleineledder - Knochenmühle - Kolfhausen - Kovelsberg - Kreckersweg - Limmringhausen - Lindscheid - Linde - Löh - Lüdorf - Lüffringhausen - Markusmühle - Mittelberg - Mittelhagen - Neuenhaus - Oberberg - Oberhagen - Oberpilghausen - Oberwinkelhausen - Osminghausen - Ostringhausen - Pantholz - Preyersmühle - Pohlhausen - Rausmühle - Sellscheid - Stumpf - Süppelbach - Tente - Töckelhausen - Unterberg - Unterhagen - Unterstraße - Unterwinkelhausen - Vorderhufe - Well - Wickhausen - Wöllersberg
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Am 10. Oktober 2004 konnte sich der vom von den Wählergemeinschaften Bürgerforum, UWG und WNK sowie den Parteien FDP und Grünen unterstützte gebürtige Schwabe Eric Weik mit 70,1 % der Stimmen in der Stichwahl durchsetzen. 1. Stellvertretende Bürgermeisterin ist Christel Reetz (SPD). Zum 2. Stellvertretender Bürgermeister wurde Horst Krüger vom BürgerForum gewählt.
[Bearbeiten] Rat der Stadt
Dem Rat der Stadt gehören neben dem hauptamtlichen Bürgermeister 56 Mitglieder aus 7 Parteien an.
- CDU (20 Sitze)
- SPD (12 Sitze)
- BürgerForum (8 Sitze)
- WNK (5 Sitze)
- GRÜNE (4 Sitze)
- FDP (4 Sitze)
- UWG (2 Sitze)
Stand nach der Kommunalwahl 2004.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen der Stadt Wermelskirchen zeigt einen silbernen, dreigeteilten Schild. In dem linken Feld befindet sich ein Eichbaum, das rechte Feld zeigt einen Schwan und im Mittelfeld ist eine Kirche dargestellt. Die drei Felder stehen für die drei ehemaligen Honschaften aus denen Wermelskirchen entstanden ist: das Kirchdorf, die Eich und der Schwanen. Über dem Schild befindet sich eine dreitürmige Mauerkrone als Symbol für den Status als Stadtgemeinde.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Wermelskirchen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu folgenden Städten:
- Querbach (Isergebirge), Deutschland, seit 1964 Patengemeinde
- Loches (Touraine), Frankreich, seit 1974
- Forst (Lausitz), Deutschland, seit 1990
[Bearbeiten] Verkehr
Die Bundesstraße 51 führt durch Wermelskirchen. Seit August 2005 ist auf der ehemaligen Bahnlinie von Opladen nach Lennep die Umgehungsstraße B51n fertiggestellt worden. Sie ist Dellmann-Straße genannt worden nach dem langjährigen Pastor Dellmann. Somit ist der Durchgangsverkehr, v.a. Schwerlastverkehr, aus der Stadt verschwunden. Zudem liegt Wermelskirchen an der Autobahn A1 mit der Anschlussstelle 96, Schloss Burg/Wermelskirchen.
Die Eisenbahnanbindung von Wermelskirchen ist seit 1983 stillgelegt.
Zahlreiche Bundeslinien verbinden Wermelskirchen sowohl mit dem Bergischen Land als auch mit der Rheinschiene. Hier einige stärker frequentierte Busverbindungen:
- 260 Remscheid - Wermelskirchen - Leverkusen-Schlebusch - Köln Hbf
- 263 Wermelskirchen - Dabringhausen
- 266 Wermelskirchen - Hünger - Burg (Wupper)
- 672 Remscheid - Wermelskirchen
- NE12 Remscheid - Wermelskirchen
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
Die Stadt Wermelskirchen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1876: Ludwig von Bohlen
- 1884: Carl Leverkus
- 1895: Fürst Otto von Bismarck
- 1899: Richard Königs
- 1915: Wilhelm August Wiel
- 1933: Paul von Hindenburg
- 1937: Heinrich Potjan
- 1970: Ernst vom Stein
- 1994: Heinz Voetmann
- 2005: Manfred Maus
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Carl Leverkus, (1804-1889) Chemieunternehmer und Namensgeber der Stadt Leverkusen.
- Julius Trip, (1857-1907), Gartenbauingenieur
- Otto Brass, (1875-1950) deutscher Politiker (SPD, USPD, KPD), MdR
- Wilhelm Leverkus, (1808-1870) Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
- Gustav Preyer, (1801-1839) Landschaftsmaler
- Günter Lilge, Maler
- Uwe Boll, (*1965) Regisseur und Filmproduzent
- Thomas Kleine, (*1977) Fußballspieler
- Heinz Engels, Maler und Fotograf
- Friedrich Dicke, (1927-2005), Freier Zeichner und Kalligraph
- Carl Friedrich Goldenberg, (1798-1881), Paläontologe (Fauna Saraepontana fossilis),
[Bearbeiten] Kirchen in Wermelskirchen
Die Evangelische Kirchengemeinde Wermelskirchen mit ihren fünf Pfarrbezirken, die zum Kirchenkreis Lennep gehört, umfasst den Stadtkern Wermelskirchens sowie die Stadtteile Hünger und Tente. Im Gebiet der Stadt Wermelskirchen gibt es auch noch die Evangelischen Kirchengemeinden Dabringhausen, Dhünn und Hilgen-Neuenhaus. Gemeinsame Verwaltungsstelle ist das Evangelische Gemeindeamt an der Stadtkirche. Die Stadtkirche am Markt ist im 11. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet worden. Im Zuge der Reformation wurde sie evangelisch. 1838 erfolgten Abriss und Neubau.
Die Katholische Kirchengemeinden St. Michael und St. Apollinaris ( in Dabringhausen-Grunewald ) betreuen die Gläubigen dieser Konfession. Die neugotische Kirche St. Michael an der Kölner Straße ist im 19. Jahrhundert errichtet und 1952 mit Ausnahme des Turms abgerissen und neu gebaut worden.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Früher galt Wermelskirchen als Zentrum der Schuhfabrikation. Die Unternehmer Kattwinkel, Siebel und Flöring errichteten große Fabriken, deren Produkte und Marken (z.B.: Roland-Schuhe) weltweit bekannt wurden. Heute ist die Stadt ein Zentrum der Metallverarbeitung (Räder & Rollen (Tente Rollen, Interroll, Steinco, HaRo Fördertechnik), Schrauben & Bolzen (Hugo Dürholt)), sowie des Maschinen- und Werkzeugbaus.
Die Baumarktkette Obi, die ihren Firmensitz in Wermelskirchen hat, der größte Arbeitgeber vor Ort. Das reginonale Finanzinstitut Stadtsparkasse Wermelskirchen hat sechs Geschäftsstellen im Stadtgebiet.
[Bearbeiten] Kultur
Für Kulturveranstaltungen sind die „Kattwinkelsche Fabrik“ und der „AJZ Bahndamm“ (Hardcore, Punk, Hip-Hop, Reggae, Dancehall, Ska, Heavy Metal) wichtige Anlaufstellen.
Seit 1991 ist die Stadtbücherei im denkmalgeschützten Gebäude der Kattwinkelschen Fabrik untergebracht. Das Medienangebot umfasst über 37.000 Medieneinheiten. Neben Sachliteratur, Romanen und Kinder-und Jugendbüchern bietet die Stadtbücherei auch eine Auswahl an Hörbüchern, CDs, CD-ROMs, Zeitschriften und DVDs an. Sechs internetfähige Computer stehen den Besuchern zur Verfügung. Pro Jahr verzeichnet die Stadtbücherei über 160.000 Entleihungen.
Der Bergische Geschichtsverein gibt eine Schriftenreihe unter dem Titel "Wermelskirchen Beiträge zu unserer Geschichte" heraus. Dort werden lokal- und reginalgeschichtliche Aspekte untersucht und veröffentlicht.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Unterhalb des alten Rathauses steht eine kanadische Kiefer, die alljährlich zu einem der größten lebenden Weihnachtsbäume Europas geschmückt wird.
Viele unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild. Beispiele sind die Bürgerhäuser an der Eich, in denen das Standesamt und Stadtarchiv untergebracht sind, und das Häuserensemble "Am Markt" in der Nähe der evangelischen Stadtkirche.
[Bearbeiten] Weblinks
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