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Zadar

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Zadar
Wappen von Zadar
Zadar auf der Karte von Kroatien
Zadar
Zadar
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Gespanschaft: Zadar
Koordinaten: Koordinaten: 44° 07' N, 15° 13' O44° 07' N, 15° 13' O
Höhe: m ü. A.
Fläche: 194 km²
Einwohner: 72.718 (2006)
Bevölkerungsdichte: 375 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 023
Postleitzahl: 23 000
Kfz-Kennzeichen: ZD
Bootskennzeichen: ZD
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 21 Stadtteile
Bürgermeister: Živko Kolega (HDZ)
Postanschrift: Narodni trg 1
23 000 Zadar
Webpräsenz:
Sonstiges
Schutzpatron: Hl. Simeon (Sv. Šimun),
Hl. Chrysogonus (Sv. Krševan),
Hl. Anastasia (Sv. Stošija),
Hl. Zoilo (Sv. Zoilo)
Stadtfest: 24. November (Chrysogonus),
15. Januar (Anastasia)

Die Stadt Zadar [ˈzadar] (lateinisch Iader oder Iadera, italienisch Zara) (sprich stimmhaft: Sadar) liegt im Süden Kroatiens in Norddalmatien. Zadar ist eine Hafenstadt und ein Seebad an der Adria mit 82.680 Einwohnern 2006. Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 92,77 Prozent die Kroaten.

Zadar ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Zadar (kroatisch Zadarska županija), Sitz der katholischen Erzdiözese Zadar (welcher das Militärordinariat unterstellt ist) und besitzt eine Universität.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Zadar
Zadar

Zadar war schon in der illyrischen Zeit eine Siedlung. In römischen Quellen wird es als Iader (Iadera), bei Konstantinos Porphyrogennetos im 10. Jahrhunderts als Diadora erwähnt.

Im 2. Jahrhundert v. Chr. unterwarfen die Römer die Stadt, bauten ein Kapitol, Befestigungsanlagen, Thermen und einen Aquädukt. Nach 59 v. Chr. war Zadar römisches Municipium, ab 48 v. Chr. eine Kolonie römischer Bürger.

Nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches wurde Zadar Hauptstadt des byzantinischen Themas Dalmatien. Von da an wechselten die Herrscher der Stadt: erst fränkische, zu Beginn des 9. Jahrhunderts byzantinische. Infolge der Plünderungen durch Seeräuber begab sich Zadar um 1000 unter venezianischen Schutz und wurde vom Kaiser Alexios I. förmlich abgetreten.

Kirche Sv. Donat (crkva svetoga Donata)
Kirche Sv. Donat (crkva svetoga Donata)

Im 10. und besonders im 11. Jahrhundert haben kroatische Herrscher die eigentliche Herrschaft über die Stadt inne. Im Jahr 1102 kam Kroatien und damit auch Zadar durch ein Abkommen (Pacta conventa) in Personalunion zu Ungarn. Vom 12. Jahrhundert an führte Zadar häufige Kämpfe mit Venedig. Hier siegten 1118 die Scharen des ungarischen Königs Stephan II. über die Venezianer und Ordelafo Faliero, der Doge Venedigs, fand seinen Tod vor der Stadt. 1202 wurde Zadar von den Venezianern mit Hilfe des französischen Kreuzfahrerheers zunächst belagert und schließlich erobert (siehe auch Hauptartikel Belagerung von Zadar (1202)).

Das Landtor - Porta Terraferma in Zadar mit dem venezianischen Markuslöwen, 1543
Das Landtor - Porta Terraferma in Zadar mit dem venezianischen Markuslöwen, 1543

Die venezianische und kroatisch-ungarische Herrschaft wechselten nun. Nach mehreren Aufständen gelangte Zadar in den Besitz des ungarisch-kroatischen Königs Ludwig I. (Friede von Zadar, 1358). Nach dessen Tod herrschte König Sigismund, danach Ladislaus von Neapel, Prätendent der ungarischen Krone. Dieser verkaufte im Jahre 1409 Zadar und seine Rechte auf Dalmatien für 100.000 Dukaten an Venedig.

Es begann der allmähliche Verfall der Stadt, da die Venezianer die politische und wirtschaftliche Autonomie Zadars sehr einschränkten. Als die Osmanen zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Hinterland eroberten, wurde die Stadt zu einer starken Festung, die den venezianischen Handel an der Adria sicherte und als Verwaltungszentrum für die venezianischen Besitztümer in Dalmatien diente.

Nach dem Fall Venedigs 1797 kam Zadar an Österreich. Letzteres musste die Stadt 1805 an Frankreich abtreten, das sie zu den illyrischen Provinzen schlug. Zur Zeit der französischen Herrschaft erschien in Zadar die erste Zeitung in kroatischer Sprache, der Kraljski Dalmatin (1806-10).

Im Dezember 1813 kam Zadar nach einer sechstägigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Österreich, in dessen Besitz es bis 1918 blieb. Es war Hauptstadt des Königreiches Dalmatiens, das eines der österreichischen Kronländer war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Zadar der Mittelpunkt der kroatischen kulturellen und nationalen Wiedergeburtsbewegung in Dalmatien.

Bis zum Ersten Weltkrieg war Zadar Garnisonstadt der k. u. k. Armee. Stationiert waren hier 1914 der Stab sowie das I. und III. Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 23.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Zadar durch den Grenzvertrag von Rapallo (1920) an Italien. 1944 wurde die Stadt Teil der Teilrepublik Kroatien innerhalb Jugoslawiens, die seit 1991 die unabhängige Republik Kroatien bildet.

1991 griffen serbische Freischärler und die Jugoslawische Volksarmee Zadar aus der Luft und mit Artillerie an, und verursachten auch an Kulturgütern zahlreiche Schäden. Die Stadt konnte anschließend nur mit großen Anstrengungen gegen die anrückenden serbischen Truppen verteidigt werden. Der Verkehr mit Zagreb konnte ausschließlich über die Insel Pag aufrecht gehalten werden. Die Belagerung der Stadt dauerte bis zum 22. Januar 1993, als die kroatische Armee die Verbindung von Zadar und der Umgebung von Maslenicas mit Zagreb wiederherstellte. 1995 wurde in der Aktion Oluja (= Gewitter, Sturm) das gesamte Hinterland befreit.

[Bearbeiten] Kulturerbe

Zadar, auf einer schmalen Landzunge am Adriatischen Meer und am Kanal von Zadar gelegen, wird vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. Zadar war bis 1873 eine Festung. Die Stadt hat einen großen Hafen, vier Tore (darunter das Marinetor mit einem eingesetzten Stück eines römischen Triumphbogens und die nach dem Entwurf von Sanmicheli erbaute Porta di Terraferma) und besteht aus vier Stadtteilen. Der überwiegende Teil der Altstadt von Zadar ist venezianischen Baustils. Unter den Plätzen sind der Herrenplatz (Piazza dei Signori) mit schönem Hauptwachtgebäude und der Gradska Straza (mit der Stadtbibliothek) sowie der Brunnenplatz mit antiker korinthischer Säule nennenswert. Eine solche ziert auch den Simeonsplatz.

Kulturhistorisch bedeutende Kirchen:

  • die Domkirche der Heiligen Anastasia (kroat. Sv. Stošija), eine romanische Basilika aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts., mit schönen Marmoraltären und Gemälden,
  • die Kirche St. Elias
  • die Kirche St. Simeon mit dem kunstvollen Reliquienschrein des heiligen Simeon.
  • die Kirche des Nonnenklosters St. Marien im lombardischen Stil,
  • die ehemalige Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit (die älteste der Stadt, der Sage nach aus den Trümmern eines Junotempels im 9. Jahrhundert erbaut), jetzt Antikenmuseum.
  • die Kirche Sankt Donatus aus dem 9. Jahrhundert (siehe auch: Sankt Donatus)
  • die Kirche des Heiligen Chrysogonus (Sv. Krševan)

Sonstige bemerkenswerte Bauwerke sind noch:

  • das römische Forum
  • der ehemalige Palast der Prioren
  • der erzbischöfliche Palast,
  • das Arsenal

Unter den Brunnen sind architektonisch bemerkenswert die Pet bunara ("fünf Brunnen"). Auch finden sich hier Überreste einer römischen Wasserleitung. Nebst vielen anderen Ordensgemeinschaften, ist in Zadar auch der Orden der Karmelitinnen vertreten.

[Bearbeiten] Tourismus

Im März 1902 eröffnete das erste Hotel der Stadt, das Hotel Bristol (heute Hotel Zagreb). In der Umgebung von Zadar befinden sich 4 sehenswerte Nationalparks: Der Nationalpark Krka, der Nationalpark Paklenica, der Nationalpark Nördlicher Velebit und der Nationalpark Kornaten.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Zadar geborene Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Zadar hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Italien Reggio Emilia (Italien), seit 1972
Frankreich Romans (Frankreich), seit 1985
Deutschland Fürstenfeldbruck (Deutschland), seit 1989
Ungarn Székesfehérvár (Ungarn), seit 1997
Italien Padova (Italien), seit 2003
Chile Iquique (Chile), seit 2003

[Bearbeiten] Sport

Im sportlichen Bereich steht klar der Basketball im Vordergrund. KK Zadar ist ein Traditionsverein der auch Europäisch in der Vergangenheit von sich hören ließ.

Weiter gibt es 2 Radsportvereine: den BK Zadar und den BK Donat. Beide haben sich dem Straßenrennen verschrieben und kümmern sich aktiv um jüngere Radsportler. Traditionell veranstaltet der BK Zadar das 1. Mai Straßenrennen und der BK Donat die z.T. touristischen Radeltouren Plitvice-Zadar (Frühsommer) und Knin-Zadar (5. August).

Weniger erfolgreich ist der Fußballverein NK Zadar, der zur Zeit (Stand 2006) in der 2. Liga Kroatiens spielt.

[Bearbeiten] Verkehr

Zadar ist an das kroatische Straßennetz sehr gut angebunden. Die Europastraße 65 (kroatische Nationalstraße 8) führt direkt durch den östlichen Teil der Stadt und sichert eine Verbindung mit den an der Küste gelegenen Städten, wie Rijeka, Sibenik oder Split. Darüberhinaus ist Zadar auch über die Ausfahrten Posedarije, Zadar 1 und Zadar 2 an die neu erbaute Autobahn 1 angeschlossen.

Zadar verfügt außerdem über einen Fährhafen, wo Verbindungen auf die vorgelagerten Inseln oder auch nach Italien angeboten werden. Der Eisenbahnverkehr ist von nicht allzu hoher Bedeutung. Vom kleinen Bahnhof der Stadt verkehren einige Regionalzüge und zeitweise ICs.

[Bearbeiten] Sonstiges

Seit Kurzem gibt es am Hafen eine Meeresorgel, die durch die Wellenbewegung Musik erzeugt.

[Bearbeiten] Fotogalerie

[Bearbeiten] Weblinks

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Commons
Commons: Zadar – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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