Abtsgmünd
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Ostalbkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 54′ N, 10° 0′ O48° 54′ N, 10° 0′ O | |
Höhe: | 375 m ü. NN | |
Fläche: | 71,6 km² | |
Einwohner: | 7424 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 73453 | |
Vorwahl: | 07366 | |
Kfz-Kennzeichen: | AA | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 36 002 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 73453 Abtsgmünd |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Georg Ruf |
Abtsgmünd ist eine Gemeinde am Zusammenfluss von Lein und Kocher im östlichen Baden-Württemberg (Deutschland). Die große Flächengemeinde besteht aus dem Hauptort Abtsgmünd sowie den fünf Teilorten Neubronn, Laubach, Untergröningen, Hohenstadt und Pommertsweiler und einigen weiteren Ortschaften und Weilern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Der Hauptort Abtsgmünd liegt an der Mündung des Flusses Lein in den Kocher am Rand der Schwäbischen Alb und des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. Mit 71,6 km² ist die Gemeinde Abtsgmünd hinter den Städten die größte Gemeinde des Ostalbkreises.
[Bearbeiten] Geschichte
Abtsgmünd ist von Ellwangen her gegründet worden. Seinen Namen hat der Ort von der Einmündung der Lein in den Kocher und seiner Zugehörigkeit zum Kloster Ellwangen (Das Gemunden des Abts, in Unterscheidung zu anderen „Gemunden“-Orten). Damit ist Abtsgmünd mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ellwangische Gründung nach dem 7. Jahrhundert. Ein genauer Termin ist nicht bekannt.
Das Kloster Ellwangen legte den Ort zur Sicherung seines Waldgebietes nach Südwesten hin an. In einem Güterverzeichnis des Klosters Ellwangen aus dem Jahr 1136 ist Abtsgmünd mit dem Namen Gemunden erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde der Name in Abtzgemunde geändert um Verwechslungen mit der späteren freien Reichsstadt Gmünd zu vermeiden. Der Name taucht erstmals 1251 in einer Urkunde von König Konrad IV. auf.
Das spätromanische Erdgeschoss des Turms der Pfarrkirche, das um 1200 entstanden ist, zeigt, dass die Ansiedlung schon früher bestanden hat.
Von Abtsgmünd aus wurde die Burg Wöllstein angelegt, um die Herrschaft gegen die Schenken von Limpurg abzusichern. Die Besitzer wechselten öfters, aber die Lehnshoheit der Fürstprobstei Ellwangen blieb bestehen. Zur Verwaltung wurde ein Vogt eingesetzt, der in Wöllstein saß. Im Jahr 1609 bildeten Heuchlingen, Abtsgmünd und Wöllstein das ellwangische Amt Heuchlingen im Sitz des Amtsmanns in Abtsgmünd.
Durch die Zugehörigkeit zur Fürstprobstei Ellwangen blieb Abtsgmünd in der Reformationszeit katholisch, während das Kochertal von Schwäbisch Hall bis Untergröningen im Jahr 1544 durch den Reformator Johannes Brenz reformiert und evangelisch wurde.
Im 17. Jahrhundert gründeten die Fürstpröbste Eisenwerke. In Abtsgmünd entstand 1611 in der Altschmiede ein Hochofen und später eine Hammerschmiede. Sie ging im dreißigjährigen Krieg unter, wurde aber 1667 als Hammerschmiede wieder aufgebaut. 1699 wurde das Werk vom Ortsteil „Altschmiede“ zur „Neuschmiede“ verlegt. Bei der Säkularisation ging es in württembergischen Besitz über und später in den Schwäbischen Hüttenwerken Wasseralfingen auf.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg wurden fünf ehemals selbstständige Gemeinden nach Abtsgmünd eingemeindet. Die Gemeindegröße sowie die Einwohnerzahl stiegen auf mehr als das Doppelte der ursprünglichen Gemeinde Abtsgmünd.
Eingemeindungen | Datum | Markungsfläche |
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Neubronn | 1. Januar 1971 | 473 ha |
Laubach | 1. Januar 1971 | 479 ha |
Untergröningen | 1. September 1971 | 1127 ha |
Hohenstadt | 29. Februar 1972 | 1266 ha |
Pommertsweiler | 1. Juli 1972 | 1762 ha |
Zum Vergleich | Abtsgmünd | 2052 ha |
[Bearbeiten] Untergröningen
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Siehe auch Hauptartikel: Untergröningen
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte in einer Urkunde aus dem Jahr 1102, mit der Herzog Friedrich I. von Schwaben (der erste Staufer) das von ihm gegründete Kloster Lorch dem heiligen Stuhl übergab. Als Überbringer der Urkunde wird ein Adeliger namens Wito von Groningen genannt. In weiteren Urkunden kommen Wito und andere Angehörige seines Adelsgeschlechts vor, zuletzt im Jahr 1240. 1248 wird Gröningen in einer Besitzurkunde des Klosters Comburg erwähnt.
Die Burg Untergröningen war 1351 im Besitz von Johann von Rechberg und blieb im Besitz der Rechberger, bis sie im Jahr 1410 von Wilhelm von Rechberg an Schenk Friedrich von Limpurg verkauft wurde.
Danach wechselten Burg und Herrschaft Gröningen mehrfach die Besitzer. Meistens waren es mehrere gleichzeitig. Da nicht alle Kaufbriefe bekannt sind, kann die genaue Geschichte nicht rekonstruiert werden. Die Kaufbriefe enthalten aber die älteste Berschreibung der Burg und der dazugehörigen Herrschaft. Die Burg stand am selben Ort wie das heutige Schloss. Sie hatte eine Ringmauer und zwei Wohnhäuser, eines davon als Torhaus Richtung Süden. Zu den Eigentümern gehörten die Grafen Hans und Anselm von Eiberg, Schenk Conrad IV. von Limpurg d.ä. und seine Brüder, Melchior von Horkheim, Kraft von Enslingen und Ehrenfried von Schechingen. Schlussendlich kommt Gröningen aber wieder zu Limpurg.
Bei einer Erbteilung fällt Gröningen 1481 an Schenk Conrad IV. (*1396; †1482). Er ist der Ahnherr der späteren Besitzer von Untergröningen: Albrecht III. (†1506), Christoph I. (†1515), Wilhelm III. (*1498; †1552), Christoph III. (*1531; †1574), Albrecht VII. (*1568; †1619). 1544 führte Schenk Wilhelm III. mit Hilfe des Reformators Brenz von Hall die Reformation ein. Dabei wird Untergröningen der Pfarrei Obergröningen zugeteilt. Der Name Untergröningen wird erstmals 1557 urkundlich erwähnt.
1564 ließ Schenk Christoph III. das Torhaus der Burg abbrechen und den südlichen Flügel des heutigen Schlosses bauen. Ost- und Nordflügel des Schlosses wurden zwischen 1606 und 1609 erbaut. Die Schlosskirche wurde 1609 als evangelische Gemeindekirche eingerichtet. Der Pfarrer von Obergröningen hielt die Gottesdienste abwechselnd in Ober- und Untergröningen. Das Schloss diente als Amtssitz für einen Vogt und als Jagdschloss. Der Ostflügel über der Schlosskirche war das Herrenhaus.
1635 starben an der Pest in Gröningen 103 Personen, im Jahr darauf nochmals 50. 1767 hatte Untergröningen 313 Einwohner.
1690 kam die Herrschaft Gröningen durch Erbteilung in den Besitz der Schenken Vollrath (*1641; †1713) und Georg Eberhard (*1643; †1705). Mit dem Tod Vollraths am 19. August 1713 starb der letzte Zweig des limpurgschen Mannesstammes aus. Nach einem langwierigen Erbstreit erbte Marie Friederike Sophie Charlotte (*1714; †1777), Enkelin von Schenk Vollrath und Witwe des Fürsten Karl Philipp Franz von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein im Jahr 1774 durch Losentscheid den Landesteil Limpurg-Sontheim-Gröningen. Sie ließ den westlichen Teil der Burg abbrechen, ebenso die Zugbrücke unter dem Wappen am Südflügel, und statt dessen die Steinbrücke und die Torhäuschen bauen. Am 7. September 1776 erfolgte der Einzug der Fürstin in das renovierte Untergröninger Schloss. Sie war katholisch und beanspruchte die Schlosskirche für sich und ihren Hofstaat. Die Fürstin ließ deshalb 1777 auf ihre Kosten das herrschaftliche Rathaus abbrechen und statt dessen die evangelische Kirche bauen. Nach ihrem Tode am 2. Mai 1777 übernahm ihr ältester Sohn, Ludwig Karl Philipp Leopold von Hohenlohe-Bartenstein (*1713; †1799) die Herrschaft. Er wohnte aber nicht in Untergröningen. Die Zeit, in der Untergröningen die Residenz eines reichsunmittelbaren Fürstenhauses war, dauerte also nicht einmal ein Jahr.
Ludwig Karl Philipp Leopold gründete 1779 eine katholische Volksschule und - durch Ansiedelung katholischer Untertanen - die Kolonie. Nach dem Tod Ludwig Karl Philipps ging die Herrschaft 1799 über an seinen Sohn Ludwig Alois Joachim von Hohenlohe-Bartenstein. Dieser tauschte 1804 die Herrschaft Gröningen ein gegen böhmische Besitzungen des österreichischen Fürsten und Reichsvizekanzlers Franz Gundaccar von Colloredo-Mansfeld. 1806 wurde die Herrschaft Untergröningen mediatisiert, und damit Teil des von Napoleon I. neu geschaffenen Königreichs Württemberg. Am 12. Januar 1827 verkaufte Rudolph von Colloredo-Mannsfeld Schloss und Herrschaft Gröningen an den Staat Württemberg.
Die Untergröninger bauten 1828 das Rathaus mit einer evangelischen Schule und 1838 eine steinerne Kocherbrücke. Vorher gab es eine überdachte Holzbrücke. Besonders in der Kolonie gab es arme Leute, die von der öffentlichen Fürsorge abhängig waren. Sie verdienten Geld in der Baumwollspinnerei und der Schachtelmacherei, andere als herumziehende Gewerbetreibende und Bettler. Wegen der früheren Fürstenresidenz gab es im Dorf vielerlei Handwerker: Bierbrauer, Gerber, Seifensieder, Uhrmacher, Seiler, Hutmacher, Konditoren, Drechsler und eine kleine Zündhölzchen-Fabrik. 1855 kam das verarmte Dorf unter Staatsaufsicht.
Seit 1858 hat Untergröningen eine eigene evangelische Pfarrei. 1862 wurde eine Realschule gegründet. Sie war zunächst im Schloss und wurde 1869 in das Rathaus verlegt. Die katholische Kirchengemeinde kaufte 1892 von der evangelischen Kirchengemeinde in Laufen drei Heiligenfiguren aus der Heerbergkirche: Maria, Barbara und Katharina. Damit kam die Wallfahrt zur Mutter Gottes vom Heerberg nach Untergröningen.
Am 1. August 1903 erfolgte die Einweihung der 18,5 km langen Oberen Kochertalbahn, einer Nebenstrecke von Untergröningen nach Gaildorf, wo Anschluss an die Murrtalbahn Stuttgart–Nürnberg bestand.
1908 bauten die Untergröninger in der Wasenstraße ein neues Schulhaus und 1930 ein evangelisches Gemeindehauses neben der Kirche. Die beiden Konfessionsschulen wurden 1936 aufgelöst und durch die Deutsche Volksschule ersetzt. 1938 wurde Untergröningen dem Landkreis Gmünd zugeordnet. Im April 1945 führte der Todesmarsch von KZ-Häftlingen von Kochendorf zum KZ Dachau durch Untergröningen. Deutsche Soldaten sprengten die beiden Straßenbrücken über den Kocher und die amerikanische Armee zog kampflos ein.
1963 erfolgte der Bau eines neuen größeren Schulhauses. Neues Bauland wurde erschlossen. Auch die Industrie fand Eingang. In der Gemeinde waren die Alobe-Strickwarenfabrik, eine Metallveredelungsfabrik, eine Blechwarenfabrik, ein Numerierwerk, eine Kistenfabrik, zwei Hoch- und Tiefbauunternehmungen, ein Baugeschäft, ein Transportunternehmen, eine Brauerei, eine Obst- und Gemüsegroßhandlung ansässig.
Am 1. September 1971 wurde Untergröningen mit Zustimmung der Einwohner zum Ortsteil von Abtsgmünd im Landkreis Aalen, der 1973 im Ostalbkreis aufging.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat wurde zuletzt auf fünf Jahre bei den Kommunalwahlen mit unechter Teilortswahl am 13. Juni 2004 gewählt. Er besteht aus 21 Mitgliedern.
CDU / Freie Wählergemeinschaft | 15 |
SPD | 6 |
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen Abtsgmünds zeigt einen weißen Abtstab auf rotem Grund und drei rote Kreise auf weißem Grund. Der Abtstab weist auf die ehemaligen Besitzverhältnisse hin, da sich Abtsgmünd im Eigentum der Fürstäbte von Ellwangen befand. Die drei roten Kugeln stehen für das Wappen der Herren Hack von Wöllstein, da Abtsgmünd zunächst nur bestand um die Hochadelsburg in der heutigen Ortschaft Wöllstein zu versorgen.
[Bearbeiten] Gemeindelogo
Seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts hat die Gemeinde ein Gemeindelogo. Auf ihm ist ein grünes A für Abtsgmünd und als Querstrich des Buchstaben A die beiden Flüsse Lein und Kocher, an deren Mündung Abtsgmünd einst gegründet wurde, in blauer Farbe dargestellt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Abtsgmünd liegt an der Bundesstraße 19 zwischen Aalen und Schwäbisch Hall. Der Anschluss zur Autobahn 7 bei Westhausen liegt ungefähr 15 km entfernt.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Das prägende Unternehmen im Hauptort Abtsgmünd ist die Kessler + Co. GmbH & Co. KG, eine seit 1950 bestehende Spezialfabrik mit über 400 Mitarbeitern für die Herstellung von Achsen und Getrieben für Spezialfahrzeuge.
Im Teilort Untergröningen ist die Firma Holopack Verpackungstechnik GmbH tätig, die Produkte der Pharmaindustrie herstellt bzw. in geeignete Behältnisse verpackt.
[Bearbeiten] Schulen
- Grundschule Abtsgmünd – „Wasenschule“
- Grundschule Pommertsweiler
- Grundschule Hohenstadt
- Grund- und Hauptschule Untergröningen
- Grund-, Haupt- und Realschule Abtsgmünd – „Friedrich-von-Keller-Schule“ (beinhaltet o. g. und örtlich etwa 200 m entfernte Wasenschule)
[Bearbeiten] Kindergärten
- Katholischer Kindergarten St. Josef, Abtsgmünd
- Evangelischer Kindergarten Regenbogenhaus, Abtsgmünd
- Kinderhaus Abtsgmünd
- Kindergarten Sonnenschein, Hohenstadt
- Kindergarten Abenteuerland, Pommertsweiler
- Kindergarten Untergröningen
[Bearbeiten] Soziale Einrichtungen
- Seniorenzentrum Hallgarten der Stiftung Haus Lindenhof – Altenpflegeheim
- Sozialstation Abtsgmünd gGmbH – Ambulanter Pflegedienst
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bedingt durch die verschiedenen Teilorte hat die Gesamtgemeinde Abtsgmünd ein reiches Angebot an verschiedenen Vereinen und Organisationen.
[Bearbeiten] Kultur
- Kulturverein Schloss Laubach
- Kunst im Schloss Untergröningen – KISS
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Michael Abtsgmünd – Neugotische Basilika mit spätromanischem Turmuntergeschoss
- Zehntscheuer Abtsgmünd
- Schloss- und Wallfahrtskirche Hohenstadt
- Lustgarten Hohenstadt, der älteste Heckengarten Europas
- Schloss Untergröningen
- Schloss Laubach
- Schloss Neubronn
- Turmhügelburg Leinroden
[Bearbeiten] Freizeit
- Hammerschmiedesee Pommertsweiler
- Laubach-Stausee Abtsgmünd
- Wanderwege im Tal der blinden Rot
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
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