Barbara Sophia von Brandenburg
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Herzogin Barbara Sophie von Brandenburg (* 16. November 1584 in Halle (Saale); † 13. Februar 1636 in Straßburg) war die Tochter von Katharina von Küstrin (1549-1602) und Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg. Sie war verheiratet mit Herzog Johann Friedrich von Württemberg und nach dessen Tod Vormund für den minderjährigen Nachfolger, Herzog Eberhard III. von Württemberg.
[Bearbeiten] Leben
Am 5. November 1609 heiratete sie Herzog Johann Friedrich von Württemberg (1582–1628), ältester Sohn von Friedrich I. und Sibylla von Anhalt. Anlässlich dieser Hochzeit ließ er das Schloss Urach in Bad Urach umbauen, das heute mit dem Goldenem Saal einen der schönsten Festsäle der Renaissance in Deutschland zählt. Das Paar führte angeblich eine sehr glückliche Ehe. Aus ihr gingen die folgenden Kinder hervor:
- Henriette von Württemberg (* 12. Dezember 1610; † 18. Februar 1623)
- Friedrich von Württemberg-Stuttgart (* 15. März 1612; † 12. Juni 1612)
- Antonia von Württemberg-Stuttgart (* 24. März 1613; † 1. Oktober 1679)
- Eberhard III. von Württemberg (* 16. Dezember 1614; † 2. Juli 1674)
- Friedrich von Württemberg-Neuenstadt (* 19. Dezember 1615; † 24. März 1682)
- Ulrich von Württemberg-Neuenbürg (* 15. Mai 1617; † 5. Dezember 1671)
- Anna Johanna von Württemberg-Stuttgart (* 13. März 1619; † 5. März 1679)
- Sibylle von Württemberg-Stuttgart (* 4. Dezember 1620; † 21. Mai 1707)
- Eberthal von Württemberg-Stuttgart (* 4. September 1623; † 9. Januar 1624)
Am 28. Juli 1628 zog sich Barbara Sophie nach dem Tod ihres Mannes auf den Witwensitz nach Schloss Kirchheim zurück. Die Regentschaft ihres 14-jährigen Sohnes Eberhards III. begann während des Dreißigjährigen Krieges. Zunächst stand er unter der Vormundschaft des Bruders seines Vaters, Ludwig Friedrich von Württemberg-Mömpelgard. Nach dessen Tod am 26. Januar 1631 übernahm Julius Friedrich von Württemberg-Weiltingen zusammen mit Barbara Sophie die Vormundschaft, wobei sie die „Obervormünderin“ war. Sie zog deshalb 1632 nach Stuttgart zurück und war in diesem Zusammenhang auch politisch aktiv. Herzog Julius Friedrich beteiligte sich ab Ende 1632 nach der Schlacht bei Lützen auf Seiten Schwedens am Dreißigjährigen Krieg. Sein Ziel war die Räumung des Landes von den feindlichen Truppen und den katholischen Inhabern des säkularisierten Kirchenguts. Trotz Erfolgen wurde ihm Eigennützigkeit vorgeworfen. Er wurde deshalb von den Geheimräten und Landständen von der Vormundschaft Eberhards verdrängt.
Nachdem Eberhard durch Kaiser Ferdinand II. für volljährig erklärt worden war, übernahm er am 8. Mai 1633 die Regierung. Er trat dem Heilbronner Bund der protestantischen Stände bei, der bei der Schlacht bei Nördlingen vom 6. September 1634 eine empfindliche Niederlage erlitt. Württemberg wurde daraufhin geplündert und gebrandschatzt. Herzog Eberhard floh überstürzt mit dem gesamten Hofstaat ins Exil nach Straßburg. Barbara Sophie starb dort 1636 und ist in der Stuttgarter Stiftskirche begraben.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Barbara Sophie von Brandenburg |
ALTERNATIVNAMEN | Herzogin zu Württemberg, Barbara Sophie |
KURZBESCHREIBUNG | Obervormünderin ihres Sohnes Eberhard III. (Württemberg, Herzog) |
GEBURTSDATUM | 1584 |
STERBEDATUM | 1636 |
STERBEORT | Straßburg |