Duisburg Hauptbahnhof
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Duisburg Hauptbahnhof ist ein ICE-Bahnhof in Duisburg und darüber hinaus der zentrale Knotenbahnhof des Eisenbahnpersonenverkehrs im westlichen Ruhrgebiet und am unteren Niederrhein. Der frühere Bahnhof der Bahnhofskategorie 1 gehört heute der Kategorie 2 an.
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[Bearbeiten] Lage und Bedeutung
Der Duisburger Hauptbahnhof liegt am nördlichen Ende der "Rheinschiene", einer der bedeutenden Eisenbahnverbindungen von Süddeutschland und der Schweiz nach Norddeutschland, Berlin und in die Niederlande.
Folgende Strecken laufen in Duisburg zusammen:
- Die Strecke von Duisburg über Düsseldorf Flughafen nach Düsseldorf Hauptbahnhof zählt zu den meistfrequentierten Deutschlands und ist im Bundesverkehrswegeplan für einen durchgehend sechsgleisigen Ausbau vorgesehen (derzeit teilweise nur vier- bis fünfgleisig).
- Die Strecke über Hochfeld – Rheinhausen weiter nach Moers – Xanten bzw. Krefeld – Viersen – Mönchengladbach ist von regionaler Bedeutung, bedarf aber dringender Sanierungsmaßnahmen.
- Die Strecke über Wedau zum Entenfang soll nach dem Wunsch vieler Anwohner der in den 1970er Jahren stillgelegten „Ratinger Weststrecke“ wieder bis Düsseldorf verlängert werden.
- In Richtung Amsterdam bzw. Norddeich verläuft die zwei- bis dreigleisige Strecke nach Nordost ohne Zwischenhalt direkt nach Oberhausen Hbf, eine seltene, wenn nicht einzigartige Situation in Deutschland.
- Nach Osten verläuft die Hauptstrecke nach Mülheim an der Ruhr– Essen durchgängig viergleisig.
Obwohl der Duisburger Hauptbahnhof eine bedeutende Rolle im Regional- und Fernverkehr spielt, so ist seine Bedeutung für den lokalen Eisenbahnnahverkehr eher gering. Dies liegt in erster Linie daran, dass die nördlich der Ruhr eingemeindeten Städte bzw. Ortsteile in den Anfangsjahren der Eisenbahn eine andere verkehrstechnische Ausrichtung hatten. Hier spielte vor allem eine Rolle, dass zwischen Duisburg und dem Norden der heutigen Stadt das Ruhrmündungsgebiet ein eisenbahnbaulich schwierig zu überwindendes Gebiet darstellte. So hatte sich das ganze Gebiet nördlich der Ruhr eisenbahntechnisch auf den nordöstlichen Zweig der Köln-Mindener Eisenbahn auf den Bahnhof Oberhausen ausgerichtet. Mehrere Personenzugverbindungen verliefen so fächerförming in Ost-West-Richtung durch den Duisburger Norden mit Start- oder Endpunkt Oberhausen Hbf (Ruhrort, Beeck, Walsum).
[Bearbeiten] Statistik
Bis zu 100.000 Fahrgäste erreichen täglich diesen Bahnhof, der von etwa 200 Zügen des Fernverkehrs angefahren wird. Im Schnittpunkt zwischen Ruhrgebiet und Rheinschiene ist der Bahnhof einer der größten Umsteigebahnhöfe im Nah- und Fernverkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Täglich wird er von rund 350 Nah- und Fernverkehrszügen angefahren.
[Bearbeiten] Umgebung
In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs befinden sich die Niederlassung West der DB Netz AG, die für das Schienennetz im Westen Deutschlands zuständig ist, und eine Niederlassung von Railion.
Südlich der Bahnsteiganlage liegt der Abstellbahnhof für Reisezugwagen, dessen Werkstatt jedoch stillgelegt wurde. Das Gelände des direkt südwestlich des Personenbahnhofes angeschlossenen ebenfalls stillgelegten Güter- und Rangierbahnhofes ist eine der größten deutschen innerstädtischen Freiflächen, die die Deutsche Bahn AG zur Umnutzung an interessierte Investoren verkaufen will. Der Bau des größten Einkaufszentrums Deutschland ist jedoch aufgrund der befürchteten Verödung der Duisburger Innenstadt vom Rat der Stadt Duisburg bis auf weiteres ausgesetzt worden. Am südwestlichen Ende des Rangierbahnhofes befand sich außerdem ein bereits abgebrochenes Bahnbetriebswerk.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Länderbahnzeit
Am 9. Februar 1846 begann das Eisenbahnzeitalter in Duisburg, als die Köln-Mindener Eisenbahn mit ihrem Duisburger Bahnhof das zweite Teilstück ihrer Stammstrecke von Köln-Deutz nach Minden einweihte. Im folgenden Jahr erreichte man am 15. Mai 1847 dann Hamm, sodass Duisburg nicht mehr Endbahnhof, sondern Durchgangsbahnhof auf der Strecke von Düsseldorf nach Oberhausen wurde.
Fünfzehn Jahre später, im Jahre 1862, eröffnete dann die Bergisch-Märkische Eisenbahn ihre Ost-West-Verbindung durchs Ruhrgebiet von Dortmund bzw. Witten nach Duisburg und erbaute ihren Bahnhof in unmittelbarer Nähe zum bereits bestehenden Bahnhof.
Am 15. Februar 1870 ging schließlich eine zunächst nur drei Kilometer lange Stichbahn der Rheinischen Eisenbahn vom Trajektbahnhof Hochfeld nach Duisburg in Betrieb, die dann im Jahre 1879 Ausgangspunkt der neuen Strecke nach Quakenbrück wurde.
Waren die Gleise zunächst noch niveaugleich zur Straße, wurden sie Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts in Hochlage gebracht. Die Bahnhofsgebäude der drei Eisenbahngesellschaften blieben erhalten und wurden erst abgerissen, als ein gemeinsames Empfangsgebäude der längst zur Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft fusionierten ehemaligen Eisenbahngesellschaften gebaut werden sollte.
[Bearbeiten] Deutsche Reichsbahn
Das Empfangsgebäude des Personenbahnhofes am Portsmouth-Platz stammt aus den Jahren 1931 bis 1934 und galt als das modernste Bahnhofsgebäude seiner Zeit. Es hatte Ähnlichkeit mit dem Hauptbahnhof des damaligen Königsberg.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hauptbahnhof bei einem schweren anglo-amerikanischen Bombenangriff auf Duisburg stark beschädigt. haben das jedoch leicht reduziert.
[Bearbeiten] Deutsche Bundesbahn
Nach dem Krieg wieder aufgebaut, wurde das Bahnhofsgebäude mehrfach umgebaut. Bei den Neugestaltungen wurde dabei das Erscheinungsbild mehrfach zugunsten der Funktionalität simplifiziert, so sind z. B. die Gemälde der Haupthalle zunächst hinter Verblendungen, später unter Farbe verschwunden.
Im Jahre 1992 wurde im Rahmen der Einweihung der Stadtbahn Duisburg die neue „Verknüpfungshalle Nord“ im Betrieb genommen, dazu wurden alle sechs Bahnsteige mehrere hundert Meter weit in Richtung der ehemaligen Straßenunterführung von der Mülheimerstraße zur Königstraße verlängert und mit einfachen Bahnsteigdächern versehen, die sich optisch deutlich von der alten Bahnsteighalle absetzen.
[Bearbeiten] Deutsche Bahn AG
Der Duisburger Bahnhof scheint von der Deutschen Bahn stiefmütterlich behandelt zu werden. So wird die dringend notwendige Renovierung beziehungsweise der Neubau der Gleisüberdachung und eine dem deutschen Großstadtstandard – Duisburg ist eine der 15 größten Städte Deutschlands – entsprechende Innengestaltung des Bahnhofes ebenso wie in vielen anderen NRW-Großstädten (vgl. Dortmund Hbf, Münster (Westfalen) Hauptbahnhof) seit Jahrzehnten hinausgezögert.
Um sich diese Kosten zu sparen wurde angesichts des bevorstehenden Börsengangs der DBAG der Duisburger Hauptbahnhof trotz seiner zentralen Lage und Bedeutung für das Umland zuletzt von Kategorie 1 („Fernverkehrsknoten“) abgestuft nach Kategorie 2 („Fernverkehrssystemhalt“), obwohl hier drei Fernverkehrsstränge zusammenlaufen (vgl. Abschnitt Fernverkehr).
[Bearbeiten] Fernverkehr
Folgende IC- und ICE-Linien führen über Duisburg:
- ICE-Linie 10 (stündlich)
- von Berlin Ostbahnhof über Berlin Hbf — Hannover Hbf — Bielefeld Hbf — Hamm (Westfalen) — Dortmund Hbf — Essen Hbf — Duisburg — Düsseldorf Hbf nach Köln/Bonn Flughafen
- IC/EC-Linie 30 (stündlich im Wechsel)
- von Hamburg-Altona über Hamburg Hbf — Bremen Hbf — Münster (Westfalen) Hbf — Dortmund Hbf — Essen Hbf — Duisburg — Düsseldorf Hbf — Köln Hbf — Bonn Hbf — Koblenz Hbf — Mainz Hbf über Frankfurt — Hanau — Würzburg — Nürnberg — Regensburg — Plattling — Passau oder über Mannheim — Heidelberg — Vaihingen (Enz) nach Stuttgart
- IC-Linie 35 (zweistündlich)
- von Norddeich über Münster — Gelsenkirchen — Oberhausen — Duisburg — Düsseldorf — Köln — Bonn — Koblenz — Trier nach Luxemburg
- ICE-Linie 41 (stündlich)
- Oberhausen — Duisburg — Düsseldorf — Köln — Frankfurt Flughafen — Frankfurt — Aschaffenburg — Würzburg — Nürnberg — München
- ICE-Linie 42 (zweistündlich)
- (Münster —) Dortmund — Essen — Duisburg — Düsseldorf — Köln — Siegburg/Bonn — Frankfurt Flughafen — Mannheim — Stuttgart — München
- ICE-Linie 43 (zweistündlich)
- (Amsterdam —) Oberhausen — Duisburg — Düsseldorf — Köln — Siegburg/Bonn — Frankfurt Flughafen — Mannheim — Karlsruhe — Basel SBB
- IC/ICE-Linie 51 (zweistündlich im Wechsel)
- von Berlin Hbf — Halle — oder Dresden — Leipzig über Erfurt — Kassel — Paderborn — Dortmund — Essen — Duisburg — Düsseldorf Flughafen nach Düsseldorf (— Köln)
- IC-Linie 55 (zweistündlich)
- Leipzig — Magdeburg — Hannover — Dortmund — Essen — Duisburg — Düsseldorf (— Köln — Bonn — Koblenz — Mainz — Mannheim — Heidelberg — Stuttgart)
- ICE-Linie 78 (zweistündlich)
- Amsterdam — Oberhausen — Duisburg — Düsseldorf — Köln — Frankfurt Flughafen — Frankfurt (Main)
[Bearbeiten] Regional- und Nahverkehr
Der Hauptbahnhof Duisburg ist Knotenpunkt von fünf im Stundentakt verkehrenden Regionalexpress-Linien, sowie einer im Zweistundentakt. Diese bilden das Rückgrat des NRW-Regionalverkehrs, insbesondere auf der Hauptstrecke von Düsseldorf nach Essen.
Vier Regionalbahn-Linien verknüpfen die Hauptstrecke mit den Strecken nach Moers, Krefeld und Oberhausen, sie fahren im Stunden- oder Halbstundentakt.
Die S-Bahnlinie S 1 verkehrt alle 20 Minuten, die S 2 stündlich.
Der Hauptbahnhof ist zentraler Verknüpfungspunkt mit dem Duisburger Straßen- und Stadtbahn- sowie dem Busnetz.
Eine weitere Regionalbahnlinie, die über Duisburger Stadtgebiet verläuft, ist die RB 36 Duisburg-Ruhrort – Duisburg-Meiderich – Oberhausen Hbf. Die von der Prignitzer Eisenbahn im 20-Minuten-Takt betriebene Strecke ist die einzige Duisburger Schienenverbindung, die nicht den Hauptbahnhof anfährt.
Linien-Nr. | Name | Linienweg | Strecken-Nr. | Betreiber |
---|---|---|---|---|
RE 1 | NRW-Express | Hamm -.- Dortmund -.- Essen – Mülheim – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf -.- Köln -.- Aachen | 415, 480 | DB Regio NRW |
RE 2 | Rhein-Haard-Express | Münster (Westfalen) -.- Gelsenkirchen – Essen – Mülheim – Duisburg – Duisburg-Rheinhausen -.- Krefeld -.- Mönchengladbach | 425 | DB Regio NRW |
RE 3 | Rhein-Emscher- Express |
Hamm -.- Dortmund -.- Gelsenkirchen -.- Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf | 415, 416 | DB Regio NRW |
RE 5 | Rhein-Express | Emmerich -.- Wesel -.- Dinslaken -.- Oberhausen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf -.- Köln -.- Bonn -.- Koblenz | 415, 420, 470 | DB Regio NRW |
RE 6 | Westfalen-Express | Minden -.- Bielefeld -.- Hamm -.- Dortmund -.- Essen – Mülheim – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf | 370, 400, 401, 415 | DB Regio NRW |
RE 11 | Rhein-Hellweg- Express |
Paderborn -.- Hamm -.- Dortmund -.- Essen – Mülheim – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – Düsseldorf | 415, 430 | DB Regio NRW |
RB 31 | Der Niederrheiner | Xanten -.- Moers -.- Duisburg-Rheinhausen -.- Duisburg | 498 | DB Regio NRW |
RB 33 | Rhein-Niers-Bahn | Wesel -.- Dinslaken -.- Oberhausen – Duisburg -.- Duisburg-Rheinhausen -.- Krefeld -.- Mönchengladbach bzw. Duisburg -.- Duisburg-Rheinhausen -.- Krefeld -.- Mönchengladbach -.- Aachen |
420, 425, 485 | DB Regio NRW |
RB 35 | Der Weseler | Emmerich -.- Wesel -.- Dinslaken -.- Oberhausen – Duisburg (in der Hauptverkehrszeit weiter nach -.- Düsseldorf) |
420 | DB Regio NRW |
RB 37 | Der Wedauer | Duisburg – Duisburg-Wedau -.- Duisburg-Entenfang | 449 | DB Regio NRW |
S 1 | Mülheim -.- Duisburg -.- Duisburg-Großenbaum -.- Düsseldorf Flughafen -.- Düsseldorf | 450.1 | DB Regio NRW | |
S 2 | Dortmund -.- Gelsenkirchen -.- Oberhausen – Duisburg | 450.2 | DB Regio NRW | |
Stadtbahn U 79 | Duisburg-Meiderich -.- Duisburg -.- Duisburg-Huckingen -.- Düsseldorf -.- Düsseldorf-Oberbilk | DVG/Rheinbahn | ||
Straßenbahn 901 | Duisburg-Obermarxloh -.- Duisburg-Ruhrort -.- Duisburg -.- Mülheim | DVG | ||
Straßenbahn 903 | Dinslaken -.- Duisburg-Walsum -.- Duisburg-Meiderich -.- Duisburg -.- Duisburg-Hüttenheim | DVG |
( – bedeutet ohne Zwischenhalt; -.- weitere, nicht aufgezählte Zwischenhalte)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 25′ 48" N, 6° 46′ 21" O