Mikis Theodorakis
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Mikis Theodorakis (griechisch Μίκης Θεοδωράκης; * 29. Juli 1925 auf der Insel Chios, Griechenland) ist Komponist, Schriftsteller und Politiker. Sein Vater stammte aus Kreta, seine Mutter aus Kleinasien.
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[Bearbeiten] Etappen seines Lebens
[Bearbeiten] Kindheit und Jugend
Schon als Kind war Mikis Theodorakis von der Musik fasziniert, und lehrte sich selbst, seine ersten Lieder zu schreiben, ohne ein Musikinstrument zur Verfügung zu haben. In Pyrgos und Patras bekam er ersten Musikunterricht von Lucy Vitsenzatos, und in Tripoli gründete er einen Chor und gab sein erstes Konzert im Alter von 17 Jahren.
Während der Besatzung Griechenlands durch die deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen im Zweiten Weltkrieg von 1941 bis 1944, schloss sich der junge Mikis dem Widerstand an. Mit 18 Jahren wurde er erstmals gefoltert. Zu diesem Zeitpunkt kam er auch in Kontakt mit dem Marxismus und dem Kommunismus, die sein Weltbild entscheidend prägten, auch wenn er stets eine kritische Haltung zu sämtlichen Ideologien bezeugt hat.
Nach dem Rückzug der deutschen Wehrmacht wehrte sich Theodorakis gegen die (auch militärische) Einmischung durch die Briten in Griechenland und schloss sich den Linken an. Im Dezember 1944 nahm er als Mitglied der Nationalen Befreiungsfront EAM in den Reihen der Griechischen Volksbefreiungsarmee an der Schlacht um Athen teil. Nach dem Friedensabkommen von Varkiza wurde die Volksbefreiungsarmee im Februar 1945 aufgelöst. Als kommunistischer Regimegegner wurde Theodorakis im Juli 1947 während des Griechischen Bürgerkriegs verhaftet und auf die Insel Ikaria nach Christos Raches verbannt. Ende 1948 wurde er nach zeitweiliger Freilassung und erneuter Verhaftung auf die Insel Makronissos in ein Vernichtungslager deportiert, in dem Tausende umkamen. Theodorakis war hier, weder zum ersten noch zum letzten Mal in seinem Leben, schweren Folterungen ausgesetzt und dem Tode nahe. Sein Vater Yorgos Theodorakis verkaufte seinen Besitz auf Kreta, um seinem Sohn zu Hilfe zu kommen.
Als Mikis aus der Haft entlassen wurde, war er physisch am Ende. Erst nach längerem Aufenthalt auf Kreta erholte er sich von den Folgen der unmenschlichen Misshandlungen. Später konnte er in Athen unter Philoktitis Economidis und in Paris unter Eugène Bigot und Olivier Messiaen sein Musikstudium weiterführen und mit Auszeichnung abschließen.
Der Erfolg stellte sich frühzeitig für den jungen Komponisten ein. Seine Sonatine für Klavier wurde 1955 aufgeführt, seine Suite Nr.1 für Klavier und Orchester 1957 bekam in Moskau eine Goldmedaille. Seine erste Symphonie wurde zum Ausdruck seines wichtigsten Anliegens: der Versöhnung der Griechen und der Ausheilung der Wunden des Bürgerkrieges. Das Werk ist zwei Freunden gewidmet, die in gegnerischen Lagern kämpften und beide umkamen. Ballettmusiken: „Griechischer Karneval“, „Les Amants de Téruel“, „Antigone“, wurden erfolgreich in Rom, Paris, London aufgeführt. Mit Filmmusiken wurde Theodorakis einem breiten Publikum bekannt.
Wichtigste Werke bis 1960:
- Kammermusik: Streichquartett (1946); Trio für Klavier, Violine und Violoncello; Sonatine für Klavier; „Sexteto“, Sonatinen Nr.1 und 2 für Violine und Klavier
- Symphonische Musik: Das Fest von Assi-Gonia (symphonischer Satz); Symphonie Nr.1 („Proti Simfonia“); Suiten Nr.1, 2 und 3 für Orchester; „Leben und Tod“ (für Stimme und Streicher); Oedipus Tyrannos (für Streicher), Klavierkonzert „Helikon“, Klavierkonzert (1948)
- Ballettmusik: Griechischer Karneval (Ballett); „Die Liebenden von Teruel“; Antigone
[Bearbeiten] Entdeckung der Volksmusik
Gerade zu diesem Zeitpunkt aber, als er auf der internationalen Musikszene Fuß zu fassen begann, machte Theodorakis eine Kehrtwendung und ging zu den Wurzeln der griechischen Musik zurück. In Griechenland war nämlich ein Streit um die Bedeutung und Zukunft der Volksmusik ausgebrochen. Diese beruht hauptsächlich auf zwei Grundlagen, der demotischen und der rembetischen Musik. Die demotische Musik ist die Volkskunst der einzelnen Regionen und Volksstämme, der Rembetiko ist Ausdruck der Stadtbevölkerung, der Flüchtlinge, der Außenseiter. Manos Hadjidakis hatte ihm erstmals Geltung mit der Filmmusik zu Sonntags... nie! (Filmsong: „Never on Sunday“) verschafft. Theodorakis griff in den Kulturkampf in Griechenland ein, der zum Ausdruck des politischen Gegensatzes zwischen Linken und Rechten wurde. Er wurde rasch zur Leitfigur einer Erneuerung Griechenlands, besonders nach der Ermordung des Parlamentsabgeordneten Grigoris Lambrakis („Z“). 1964 wurde Theodorakis als Vorsitzender der Lambrakis-Jugend ins griechische Parlament gewählt.
Als wichtigster Interpret von Theodorakis-Liedern muss der Sänger Grigoris Bithikotsis hervorgehoben werden. Seine in Zusammenarbeit mit Theodorakis aufgenommene LP „Epiphania“ gilt als eine der wichtigsten Veröffentlichungen im Oeuvre von Theodorakis, weil hier die Bouzouki als traditionelles Instrument der unteren Bevölkerungsschichten eine zentrale Rolle spielt und die gesellschaftskritischen Texte mit der Musik des Volkes untermalt.
Wichtigste Werke dieser Epoche:
- Liederzyklen: „Archipelagos“, „Politia A & B“, „Epiphania“ (Giorgos Seferis, Nobelpreis 1963), „Mauthausen“ (Yakovos Kabanellis), „Romiossini“ (Yannis Ritsos).
- Bühnenmusik: „The Hostage“ (Die Geisel, Brendan Behan); „Ballade des toten Bruders“ (Theodorakis); „Maghiki Poli“; „I Gitonia ton Angelon“ (Viertel der Engel, Kabanellis).
- Filmmusik: „Alexis Sorbas“ („Zorba the Greek“) mit dem gleichnamigen Sirtaki (Michalis Cacoyannis)
- Oratorios: „Axion Esti“ (Odysseas Elytis, Nobelpreis 1979).
[Bearbeiten] Unter der Diktatur der Obristen
Am 21. April 1967 kam es zum Putsch der faschistischen Obristen in Griechenland. Vier Monate kämpfte Theodorakis als Gründer der Patriotischen Front im Untergrund gegen die Junta. Im August wurde er verhaftet, gefoltert, ins Bergdorf Zatouna verbannt, später ins Konzentrationslager Oropos überführt, wo die Tuberkulose ihn an den Rand des Todes brachte. Eine internationale Solidaritätsbewegung, geleitet von so bedeutenden Künstlern wie Dmitri Schostakowitsch, Leonard Bernstein, Arthur Miller und Harry Belafonte setzte sich für seine Freilassung ein.
Wichtigste Werke unter der Diktatur:
- Liederzyklen: „PAM“-Lieder („Freiheit oder Tod“, Theodorakis); „O Ilios ke o Chronos“ (Die Sonne und die Zeit, Theodorakis); „Ta Laïka“; Arcadies I-X; Lieder für Andreas (Theodorakis); „Nichta Thanatou“ (Nächte des Todes, M. Elefteriou), „Tria Negrika Tragoudia“ (Leopold Sedar Senghor).
- Oratorien: „Ephiphania Averoff“ (Giorgos Seferis), „Belagerungszustand“ (Marina = Rena Hadjidakis), „Der Marsch des Geistes“ (Angelos Sikelianos), „Raven“ (Seferis, nach Edgar Allan Poe).
- Filmmusik: „Z“ (Constantin Costa-Gavras).
[Bearbeiten] Im Exil
Wichtigste Werke des Exils:
- Liedzyklen: „Lianotragouda“ (18 kleine Lieder der bitteren Heimat, Yannis Ritsos); „Balladen“ (M. Anagnostakis); „Stin Anatoli“ (Im Osten, Cacoyannis, Stiliatis, Theodorakis).
- Oratorium: „Canto General“ (Pablo Neruda).
- Filmmusik: „The Trojan Women“ (M. Cacoyannis); „Etat de Siège“ (Costa-Gavras); „Serpico“ (S. Lumet); „Biribi“ (D. Moosmann); „Tito“ (Sutjeska, S. Delic).
[Bearbeiten] Späte Jahre
1974, nach dem Sturz der Diktatur, wurde Mikis Theodorakis bei seiner Rückkehr nach Griechenland wie ein Volksheld gefeiert, doch bald gewann das gewöhnliche politische Leben mit seinen Intrigen wieder die Oberhand. Der Komponist schwankte während Jahren zwischen Resignation und immer neuem Engagement, zwischen Einsatz im Parlament und freiwilligem Rückzug ins innere Exil nach Paris, Ende der siebziger Jahre. Dort nahm er die Arbeit an seinem symphonischen Schaffen nach zwanzig Jahren wieder auf, schrieb frühere Werke um und gestaltete neue. Er verwirklichte Symphonien, Kantaten, Kirchenmusik im Geiste der griechisch-orthodoxen Musik, komponierte neue Oratorien und wagte sich schließlich erfolgreich an die Gattung der Oper heran.
Inzwischen hatte er, nach dem von Korruption belasteten Ende der Ära von Andreas Papandreou, für eine Erneuerung Griechenlands, – eine „Katharsis“ (Reinigung), wie er sagte -, durch den konservativen Politiker Konstantinos Mitsotakis geworben, und wurde von Mitsotakis als Unabhängiger Linker zum Staatsminister ohne Geschäftsbereich ernannt. In dieser Eigenschaft setzte er sich von 1990 bis 1992 insbesondere für eine Erneuerung des Erziehungswesens und der Kultur, sowie gemeinsam mit dem berühmten türkischen Musiker und Sänger Zülfü Livaneli, für eine Aussöhnung zwischen Griechen und Türken ein, was ihm neue Feindschaften einbrachte. Seine Regierungsbeteiligung hat Theodorakis später als Irrtum bezeichnet. Sie darf als sein größtes Opfer im Dienste seines Volkes angesehen werden, dem immer sein ganzes politisches Handeln gegolten hat. 1993 und 1994 übernahm Theodorakis für zwei weitere Jahre das Amt eines Generalmusikdirektors des Symphonie-Orchesters und Chores des Griechischen Rundfunks und Fernsehens, bevor er sich ganz aus dem öffentlichen Leben zurückzog.
Danach arbeitete Theodorakis nur noch als Komponist, war aber auch ein gefragter Dirigent seiner Kompositionen. Nach dem Tode seines Brudes Yannis 1996 und akuten Atembeschwerden 1997 musste er mehrere Monate lang mit schweren Depressionen kämpfen. Erst im Winter 1997–1998 besserte sich sein Gesundheitszustand, und er konnte seine Aktivitäten als Dirigent und Komponist wieder aufnehmen.
1997 hat er sein Privat-Archiv der Lilian Voudouri-Stiftung des Megaron in Athen vermacht. In den folgenden Jahren komponierte er seine letzten Werke: die Oper Lysistrata 1999–2001 und die Bühnenmusik zu Medea (Guy Wagner gewidmet) 2001. Theodorakis lebt zurückgezogen in Athen und arbeitet daran, seine Kompositionen – wie z. B. „Erimia“ (Einsamkeit) 2005 – und seine Schriften einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Er greift aber immer wieder ein, wenn die politischen Umstände dies von ihm verlangen: Protest gegen die NATO Bombardierungen in Jugoslawien 1999, gegen die Behandlung des gekidnappten Kurdenführers Abdullah Öcalan, gegen Unterdrückung der Palästinenser und die Politik von Scharon, gegen George W. Bush und dessen Regierung und den von ihnen angezettelten Irak-Krieg (2003).
Mikis Theodorakis ist Ehrendoktor der Universitäten von Montreal, Saloniki, Volos und Kreta. 2005 erhielt er den russischen „Internationalen Andreas-der-Erstberufene-Preis“ für seine „selbstaufopfernde Arbeit und das Beispiel eines schöpferischen Dienstes an der Heimat sowie die Schaffung von hervorragenden Musikwerken, die den Frieden zwischen den Völkern besingen, den Geist und das nationale Selbstbewusstsein der Menschen stärken“. Auch der IMC-UNESCO-Musikpreis ist ihm 2005 zugesprochen worden. Im selben Jahr wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft in der Europäischen Linkspartei verliehen.
Wichtigste Werke nach 1974:
- Liedzyklen: „Epivatis (Der Passagier, K. Tripolitis), “Radar" (Tripolitis) „Ta Lyrika“ (T. Livaditis), „Dionysos“ (M. Theodorakis), „Phaedra“ (Angeliki Eleftheriou), „Ta Prosopa tou Iliou“ (Gesichter der Sonne, Karatzas) „Beatrice auf der Straße Null“ (Karatzas, Theodorakis), „Mia Thalasssa (Ein Meer voll Musik, Dimitra Manda)“, „Os archeos Anemos (Wie ein alter Wind, D. Karatzas)“, „Lyrikotera“ (Die sehr Lyrischen, D. Karatzas), „Lyrikotata“ (Die mehr als Lyrischen, Yannis Theodorakis).
- Bühnenmusik: „Orestia“ (Insz.: Spyros Evangelatos); „Antigone“ (Insz.: M. Volanakis); „Medea“ (Insz.: Spyros Evangelatos)
- Filmmusik: „Iphigenia“ (M. Cacoyannis), „Der Mann mit der Nelke“ (N. Tzimas).
- Oratorien: „Missa Greca“, „Liturgia 2“, „Requiem“.
- Symphonische Werke und Kantaten: Symphonien Nr. 2, 3, 4, 7, „Sadduzäer-Passion“ (M. Katsaros), „Canto Olympico“(Manda,Theodorakis), Rhapsodie für Gitarre und Orchester; Rhapsodie für Violoncello und Orchester (1997).
- Opern: „Kostas Karyotakis“, „Medea“, „Elektra“, „Antigone“, „Lysistrati“.
[Bearbeiten] Das musikalische Schaffen von Mikis Theodorakis
[Bearbeiten] Lieder und Liedzyklen
Theodorakis hat über tausend Lieder geschrieben. Darunter ist eine große Anzahl von Zyklen (eine Gattung, die er in die Musik seiner Heimat eingeführt hat). Sie beruhen auf Gedichten der bedeutendsten griechischen Dichter, aber auch von Federico Garcia Lorca und Pablo Neruda und zählen heute zum Volksgut Griechenlands: „Epitaphios“, „Archipelagos“, „Politia, A-D“, „Epiphania“, „Die Geisel“, „Kleine Zykladen“, „Mauthausen“, „Romiossini (Griechentum)“, „Die Sonne und die Zeit“, „Mythologie“, „Ta Lyrika“, „Lieder der bitteren Heimat“, „Die Viertel der Welt“, „Dionysos“, „Phaedra“, „Wie ein antiker Wind“, „Ein Meer voll Musik“, „Lyrikotera“, „Lyrikotata“, „Erimia“ (Einsamkeit)...
[Bearbeiten] Symphonische Musik
- 1950: Das Fest von Asi-Gonia
- 1952: Klavierkonzert „Helikon“
- 1953: Symphonie Nr. 1 („Proti Simfonia“)
- 1955: Suite Nr. 1 für Klavier und Orchester. Wird in der 2. Symphonie weiterverwendet
- 1955–56: Suite Nr. 2 für Orchester
- 1956: Suite Nr. 3 („Die Mutter“) für Chor und Orchester. Wird in der 3. Symphonie weiterverwendet
- 1958: Klavierkonzert in drei Sätzen
- 1981: Symphonie Nr. 2 („Das Lied von der Erde“; Text: Mikis Theodorakis) für Kinderchor, konzertantes Klavier und Orchester)
- 1981: Symphonie Nr. 3 (Texte: D. Solomos; Konstantinos Kavafis; byzantinische Hymnen) für Sopran, Chor und Orchester
- 1983: Symphonie Nr. 7 („Frühlings-Symphonie“; Texte: Yannis Ritsos; Yorgos Kulukis) für 4 Solisten, Chor und Orchester
- 1986–87: Symphonie Nr. 4 („Der Chöre“) für Sopran, Mezzo, Rezitant, Chor und Symphonieorchester ohne Streicher)
- 1996: Rhapsodie für Gitarre und Orchester
- 1997: Rhapsodie für Cello und Orchester
[Bearbeiten] Kammermusik
- 1942: Sonatine für Klavier
- 1945: Elegie No 1, für Cello und Klavier
- 1945: Elegie No 2, für Violine und Klavier
- 1946: To Kimitiro (Der Friedhof), für Streichquartett
- 1946: Streichquartett No 1
- 1946: Duetto, für zwei Violinen
- 1947: Trio, für Violine, Cello und Klavier
- 1947: 11 Präludien, für Klavier
- 1947: Sexteto, für Klavier, Flöte und Streichquartett
- 1949: Studie, für zwei Violinen und Cello
- 1952: Syrtos Chaniotikos, für Klavier und Schlagzeug
- 1952: Sonatine No 1, für Violine und Klavier
- 1955: Kleine Suite, für Klavier
- 1955: Passacaglia, für zwei Klaviere
- 1959: Sonatine No 2, für Violine und Klavier
- 1989: Choros Assikikos (Galante Tänze) for Solocello
[Bearbeiten] Kantaten und Oratorien
- 1960: „Axion Esti“ (Text: Odysseas Elytis), Volksoratorium
- 1967: „Epiphania Averoff“ (Text: Giorgos Seferis)
- 1969: „Der Marsch des Geistes“ (Text: Angelos Sikelianos); „Belagerungszustand“ (Text: Rena Hadjidakis)
- 1971–82: „Canto General“ (Text: Pablo Neruda)
- 1981–82: „Kata Saddukaion Pathi“ (Sadduzäer-Passion; Text: Michalis Katsaros) für Tenor, Bariton, Bass, Chor und Orchester
- 1982: Liturgie Nr. 2 („Den Kindern, in Kriegen getötet“) Texte: Tassos Livaditis, Mikis Theodorakis) für Chor a cappella
- 1982–83: „Lorca“ für Stimme, Sologitarre, Chor und Orchester (auf der Grundlage des „Romancero Gitan“)
- 1992: „Canto Olympico“, Auftragswerk für die Olympischen Spiele in Barcelona.
[Bearbeiten] Hymnen
- 1970: Hymne für Nasser
- 1973: Hymne für die sozialistische Bewegung Venezuelas
- 1973: Hymne für die Studenten. Den Aufständischen der Polytechnischen Hochschule in Athen gewidmet
- 1977: Hymne der Sozialistischen Partei Frankreichs
- 1978: Hymne für Malta
- 1982: Hymne der P.L.O.
- 1991: Hymne der Mittelmeerwettkämpfe 1991
- 1992: „Hellenismus“ (Griechische Hymne für die Eröffnung der Olympischen Spiele von Barcelona
[Bearbeiten] Ballette
- 1953: „Greek Carnival“ [1]
- 1958: „Le Feu aux Poudres“
- 1958: „Les Amants de Téruel“
- 1959: „Antigone“
- 1963: „Elektra“
- 1985: „Sept Danses Grecques“ (Chor: Maurice Béjart)
- 1987–88: „Zorbas“
[Bearbeiten] Opern
- 1984–85: „Kostas Karyotakis“
- 1988–90: „Medea“
- 1992–93: „Elektra“
- 1995–97: „Antigone“
- 1999–2001: „Lysistrata“
[Bearbeiten] Musik für die Bühne
[Bearbeiten] Antike Tragödien
- 1959–60: „Phinisses“ (Die Phönizierinnen) (Euripides)
- 1960–61: „Ajax“ (Sophokles)
- 1977: „Iketides“ (Die Iketiden/Die Hilfeflehenden) (Euripides)
- 1979: „Ippies“ (Aristophanes)
- 1986–88: „Orestia“: „Agamemnon“ – „Choephoren“ (Die Grabspenderinnen) – „Eumeniden“ (Aischylos)
- 1987: „Hekabe“ (Euripides)
- 1990: „Antigone“ (Sophokles)
- 1992: „Promithefs Desmotis“ (Der gefesselte Prometheus) (Aischylos)
- 1996: „Oedipus Tyrannos“ (Sophokles)
- 2001: „Medea“ (Euripides)
[Bearbeiten] Modernes griechisches Theater
- 1960-61/1992: „To Tragoudi Tou Nekrou Adelfou“ (Ballade vom Toten Bruder), Musikalische Tragödie (Text: Mikis Theodorakis)
- 1961–62: „Omorphi Poli“ (Schöne Stadt), Revue (Bost, Christodoulou, Christofelis e.a.)
- 1963: „I Gitonia ton Angelon“ (The Quarter of Angels), Musical (Iakovos Kambanellis)
- 1963: „Magiki Poli“ (Verzauberte Stadt), Revue (Theodorakis, Pergialis, Katsaros)
- 1971: „Antigoni stin Filaki“ (Antigone im Gefängnis), Drama (Yannis Ritsos)
- 1974: „Prodomenos Laos“ (Verratenes Volk), Musik für das Theater (Vangelis Goufas)
- 1975: „Echtros Laos“ (Feindliches Volk), Drama (Iakovos Kambanellis)
- 1975: „Christophorus Kolumbus“, Drama (Nikos Kazantzakis)
- 1976: „Kapodistrias“, Drama (Nikos Kazantzakis)
- 1977: „O Allos Alexandros“ (Der andere Alexander), Drama (Margarita Limberaki)
- 1979: „Papflessas“, Spiel, (Spiros Melas).
[Bearbeiten] Internationales Theater
- 1961: „Enas Omiros“ (Die Geisel), Drama (Brendan Behan)
- 1975: „Das Sauspiel“, Tragikomödie (Martin Walser)
- 1978: „Polites B’ Katigorias“ (Bürger zweiter Klasse), Drama (Brian Friel)
- 1979: „Caligula“, Drama (Albert Camus)
- 1980: „Perikles“, Tragödie, (William Shakespeare)
- 1994: „Macbeth“, Tragödie, (William Shakespeare).
[Bearbeiten] Filmmusik (Auswahl)
- 1980: „Ill Met by Moonlight“
- 1960: „Honeymoon“
- 1961: „Faces in the Dark“
- 1961: „The Shadow of the Cat“
- 1961: „Phaedra“
- 1961–62: „Five Miles to Midnight“
- 1961–62 „Elektra“
- 1961–62: „Die Liebenden von Teruel“
- 1964: „Alexis Sorbas“ (Zorba the Greek)
- 1967: „The Day the Fish came out“
- 1969: „Z“
- 1972: „Der unsichtbare Aufstand (Stage of Siege)
- 1973: „Serpico“
- 1973: „Sutieska (Tito)“
- 1974: „The Rehearsal“
- 1974: „Jakob und Joseph“
- 1976: „Actas de Marousia“
- 1977/78: „Iphigenia“
- 1980: „Der Mann mit der Nelke“
Guy Wagner. Internationale Stiftung Mikis Theodorakis FILIKI. Werkverzeichnis auf der Grundlage der Forschungsarbeit von Asteris Kutulas
[Bearbeiten] Zitate
- Zweimal bin ich gereist, um ihn zu hören und mit ihm zu sprechen. Nach Böblingen und nach Annecy. In Böblingen gehörte ich zum enthusiasmierten Publikum. Seine Musik erfüllte jeden Wunsch, den man haben konnte. Sie wurde nicht dadurch beschädigt, dass sie deutlich etwas wollte. Sie war sozusagen engagierte Musik, aber sie blieb griechisch. Das ist immer eine Art Schönheitsgarantie, wenn eine Musik aus einer Folklore lebt, ohne in ihr unterzugehen. (Martin Walser)
- Theodorakis schreibt in einer so anderen Weise, dass wir mit unseren herkömmlichen Bewertungsmustern diesem Phänomen gar nicht mehr gerecht werden können. Er versucht, die Verantwortung für den Menschen gleich zu Beginn des Schreibens mit hineinzunehmen. Das hat natürlich Konsequenzen auch für Syntax und Morphologie. Er versucht, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen. Er kalkuliert den Hörer nicht mit kaltem Verstand, aber er berücksichtigt ihn in Wahrnehmung einer Verantwortung. Das ist wohl doch etwas, was man von ihm lernen kann. Keinem seiner Stücke kann man Unmittelbarkeit, Spontaneität und enorm große Wirkung absprechen. Das ist überlegt (und er leugnet es auch gar nicht), aber es ist nicht im Sinn musikalischer Wirkungsforschung ausgeklügelt ... Wir sind generell ja nicht gefordert, neue Brechungen oder Strukturierungen zu finden, sondern müssten auf der Suche nach neuen Proportionsgefügen sein. Dass Theodorakis ein Publikum oft mehr als eine Stunde in Spannung halten kann, hängt eben auch mit diesen Proportionsgefügen zusammen. Thematisches und motivisches Material kehrt wieder und macht die Komposition überschaubarer, sorgt für Wiedererkennbarkeit. Und da hat Theodorakis so Erstaunliches geleistet, dass wir das vielleicht erst später so richtig begreifen werden. (Udo Zimmermann)
- Europa hatte keinen Che Guevera, es hatte Mikis Theodorakis, der später schreiben sollte: „Ich gehöre einer Generation an, die sich einem extremen Idealismus verschrieben hatte. Mein ganzes Leben war ein endloser Kampf zwischen dem Idealischen und dem Wirklichen, dem Alltäglichen und der Vision“. Wir waren mit ihm. Wer nie vom Umsturz der Diktaturen geträumt hat, wird bekanntlich nie erwachsen. (Roger Willemsen)
- Mikis Theodorakis ist ein unglaublicher Mann, der in Griechenland einen lebenslangen Kampf für die Musik geführt hat, und zugleich für die Freiheit, die evidenterweise diese Musik begleiten muss. Ich bezweifle, ob es ein anderes Leben gegeben hat, das so stark die Zusammenhänge zwischen revolutionärer Kunst und politischer Freiheit aufzeigt. (Arthur Miller)
- Mikis spielte Klavier. Von Zeit zu Zeit begleitete er sich mit leiser Stimme. Die Emotionen, die uns gepackt hatten, verwandelten unsere kleine Gruppe in einen einzigen Körper, belebt von der Seele des Augenblicks. Wir waren die Sonne und der Fluss und das verlorene Tal, die Stufen der hohen Stadt, von Blumen und Blut gesäumt. O Griechenland, o Freiheit, doppeltes und einziges Vaterland. (François Mitterrand)
- Die Kulturrevolution in Europa hat ein Gesicht, das von Mikis Theodorakis. (Roger Garaudy)
- Ja, er ist ein bedeutender Mensch, ja, ich liebe dieses eitle Arschloch – anders ist es ja auch gar nicht auszuhalten. Ich liebe seine Lieder und bin froh, wenn ich sie nicht hören muss, das ist es: ich ärgere mich über seine Zwiespältigkeit. (Wolf Biermann)
- Mikis Theodorakis ist besonders wichtig für mich, nicht nur als Musiker, sondern auch als eine Persönlichkeit mit hohem ethischen Anspruch, die einen großen Eindruck auf meine Generation gemacht hat. Theodorakis kämpfte gegen die faschistische Rechte, politisch und mit seiner mächtigen Musik. Er wurde eingesperrt, gefoltert und verbannt. In seiner Heimat war er wegen seines Widerstands gegen die Diktatoren für viele Leute ein Held, und wir alle liebten seine Musik. Theodorakis ist ein großartiger Komponist, aber die Menschen kommen erst jetzt dazu, seine konzertanten Werke zu hören. Jahre nach unserer ersten Begegnung in den Siebzigern traf ich Theodorakis in Montreal, und ich bot ihm an, ein Konzert mit seinen Werken zu dirigieren. Dieses Konzert mit Auszügen aus einem seiner berühmtesten Werke, dem Ballett „Zorba the Greek“, war ein gewaltiger Erfolg. „Zorba“ ist unvergessliche Musik, besonders das Finale. Es ist eine Musik, die immer im Gedächtnis der Menschen bleiben wird. (Charles Dutoit)
- Mikis hat mit seinen Liedern nach Gedichten von Ritsos, Seferis und Elytis die Poesie unter die Leute gebracht, und dafür müssen wir ihm dankbar sein. (Melina Mercouri)
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Mikis Theodorakis: Mein Leben für die Freiheit. Bern: Scherz, 1972
- Mikis Theodorakis: Anatomie der Musik. Übersetzt und kommentiert von Asteris Kutulas, Echternach (Lux.): Phi (Luxembourg), 1985, ISBN 3-88865-031-3
- Mikis Theodorakis: Meine Stellung in der Musikszene. Herausgegeben und übersetzt von Asteris Kutulas und Peter Zacher, Leipzig: Reclam, 1986, ISBN 3-379-00034-5
- Mikis Theodorakis: Die Wege des Erzengels. Autobiographie, Bde. 1–3, Übersetzt und kommentiert von Asteris Kutulas, Echternach (Lux.) : Phi., 1987–1992
- Mikis Theodorakis: Die Wege des Erzengels. Autobiographie 1925–1949, Herausgegeben und übersetzt von Asteris Kutulas, Frankfurt: Insel, 1995 ISBN 3-458-16689-0
- Mikis Theodorakis, Die Metamorphosen des Dionysos. Libretto und andere Texte, Mit neun Collagen und einem Text von Ina Kutulas, Herausgegeben, übersetzt und mit einem Essay von Asteris Kutulas, Romiosini Verlag, Köln 1995
- Mikis Theodorakis – A. R. Penck, Das Meer, der liebe Gott und das Muli (deutsch-griechisch), Mit neun Original-Siebdrucken von A. R. Penck, Übersetzt und mit einem Nachwort von Asteris Kutulas, Herausgegeben von Asteris Kutulas und Gottfried Bräunling, GB edition – Asti Music, Hohenöllen 1995
- Mikis Theodorakis, Siao und andere frühe Gedichte, Illustrationen von Gottfried Bräunling, Übersetzt von Asteris Kutulas, Herausgegeben von Asteris Kutulas und Gottfried Bräunling, GB edition, Hohenöllen 1996
- Mikis Theodorakis: Bis er wieder tanzt. Autobiographie 1949–1952, Herausgegeben und übersetzt von Asteris Kutulas, Frankfurt: Insel, 2001, ISBN 3-458-17091-X
- Mikis Theodorakis: Gedichte – In den paradiesischen Gärten meines Schädels. Zweisprachige Ausgabe: französisch – deutsch. Französische Übertragung: Héraclès Galanakis und Guy Wagner. Deutsche Übertragung: Ina und Asteris Kutulas. Mit Zeichnungen von Theodorakis, Kommentaren, Interview und Zeittafel. Echternach (Lux.): Phi, 2001, ISBN 3-88865-208-1
- Guy Wagner: Mikis Theodorakis. Ein Leben für Griechenland. Echternach (Lux.): Phi, 1995, ISBN 3-88865-125-5
- Guy Wagner, Mikis Theodorakis. Une Vie pour la Grèce, Phi, Esch/Alzette (Lux), 2000
[Bearbeiten] Presse
[Bearbeiten] Weblinks
- Die offizielle Seite mit Diskografie
- Literatur von und über Mikis Theodorakis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Edition Romanos
- Orchester Mikis Theodorakis
- Lilian Voudouri Library
Personendaten | |
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NAME | Theodorakis, Mikis |
ALTERNATIVNAMEN | Μίκης Θεοδωράκης |
KURZBESCHREIBUNG | Griechischer Komponist und Politiker |
GEBURTSDATUM | 29. Juli 1925 |
GEBURTSORT | Chios, Griechenland |