UFO
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Das UFO ist ein Akronym für Unidentifiziertes Flug-Objekt oder Nicht identifiziertes fliegendes Objekt (vom englischen Unidentified Flying Object). Der Begriff bezeichnet jedes in der Luft und am Himmel wahrnehmbare tatsächlich oder scheinbar fliegende Objekt beziehungsweise Phänomen, welches menschlichen Beobachtern anhand seiner Merkmale nicht bekannt ist. Der Begriff wird umgangssprachlich auch als Synonym und Symbol für Raumschiffe von Außerirdischen verwendet, wobei es sich dabei jedoch bisher noch um reine Science-Fiction handelt.
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Herkunft des Begriffs
UFO war eine Anfang der 1950er Jahre vorgenommene Wortschöpfung der UFO-Untersuchungskommission (1947 bis 1969) des Technischen Zentrums des Geheimdienstes der US-Luftwaffe (Air Technical Intelligence Center), die den bis dahin gebräuchlichen Ausdruck „flying saucer“ („fliegende Untertasse“) – auch kurz „saucer“ („Untertasse“) – ersetzte und als „Objekt, das durch seine Manöver, aerodynamischen Charakteristika oder unüblichen Merkmale mit keinerlei gegenwärtig bekanntem Fluggerät oder Raketentyp übereinstimmt oder das in keiner Weise als vertrautes Objekt identifiziert werden kann“ definiert wurde. Der Begriff setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnung „Unidentified Flying Object“ zusammen.
UFO-Stimuli
Als UFO-Stimuli (zu deutsch „Anreiz“ oder kurz „Reiz“) bezeichnet man Gegebenheiten, über die besonders oft als UFO berichtet wird. Folgende Phänomene wurden oft im Nachhinein als UFO-Stimuli identifiziert:
- Die Planeten Venus, Jupiter, Saturn und Mars.
- Beleuchtete Partyballons in der Dunkelheit.
- Modell-Heißluftballons - eine von der GWUP 1991 erhobene Statistik mit über 300 deutschen UFO-Meldungen ergab, dass deren Großteil durch derartige Spielzeuge erklärt werden konnte.
- Wetterballons.
- Reflexionen von Skybeamern an Wolken.
- Positionslichter von Flugzeugen und Hubschraubern.
- Iridium-Flares.
- Raketen oder deren wieder in die Atmosphäre eintretende Endstufen.
- Versuchsflugzeuge und Flugdrohnen neuartigen Designs.
- Lenticulariswolken.
UFOs in den Medien
Trotz der Tatsache, dass bisher noch kein wissenschaftlich anerkannter Nachweis für (intelligente und empfindungsfähige) außerirdische Wesen erbracht werden konnte (siehe auch das SETI-Projekt), wurden vor allem in der Anfangszeit in den 1950ern unbekannte Flugobjekte in den Medien meist real als außerirdische Raumschiffe dargestellt. Diese damals und auch heute noch teilweise populäre Vorstellung von UFOs als diskusförmige Flugapparate außerirdischer Wesen wurde jedoch auch bereits in den 1950ern Jahre von zahlreichen Science-Fiction-Autoren übernommen. Als frühes Beispiel für Filme dieser Art kann „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ von Robert Wise aus dem Jahre 1951 gelten.
Eines der ältesten und bekanntesten Werke über einen Angriff durch auf der Erde gelandete außerirdische Raumschiffe ist der Roman Krieg der Welten von H. G. Wells aus dem Jahre 1898. Eine von Orson Welles verantwortete Hörspielfassung des Stoffes löste bei ihrer Ausstrahlung im Radio am 31. Oktober 1938 eine Massenpanik aus, weil die Zuhörer sie für eine Direktreportage über einen realen Angriff hielten (siehe Lit., Howard Koch, 1970). Dies führte z. B. in der New York Times zu einer Flut von empörten Leserbriefen, von denen einige forderten, solche Sendungen müssten verboten werden, während andere befremdet darüber waren, dass die Panik ausbrechen konnte, da immer wieder angesagt worden war, dass es sich um ein Hörspiel handelte.
Der Roman wurde 1953 in einer zeitgemäßen Interpretation von Byron Haskin unter dem Titel Kampf der Welten verfilmt, der die von H. G. Wells beschriebenen geschossähnlichen Fluggeräte durch fliegende Untertassen ersetzte.
Im Jahr 1977 produzierte die Filmgesellschaft Columbia Pictures mit Steven Spielberg als Regisseur den Film Unheimliche Begegnung der dritten Art (Close Encounter of the Third Kind). Der Titel leitete sich von den Kategorien für UFO-Vorfälle ab, die J. Allen Hynek entwickelt hatte, der als aktiver Berater für die Filmproduktion fungierte (Hynek war von 1947 bis 1968 astronomischer Berater der UFO-Untersuchungskommission der US-Luftwaffe Project Blue Book und gründete 1973 die UFO-Organisation CUFOS Center for UFO Science). Die Kategorien sind: 1. UFO-Beobachtungen bei Tage, 2. Nächtliche Lichter, 3. Radar-Visuell, 4. Nahe Begegnungen innerhalb von 200 Metern (a) der ersten, (b) der zweiten und (c) der dritten Art.
Öffentliches Interesse für das UFO-Phänomen erregte auch der Autor Charles Berlitz mit seinem Buch The Roswell Incident (dtsch. Der Roswell-Zwischenfall. Die Ufos und der CIA. ISBN 3-8118-3183-6). Berlitz beschrieb darin einen Vorfall, der sich laut verschiedener Pressemeldungen Mitte Juni 1947 in der Nähe des US-Luftwaffenstützpunktes bei Roswell (USA) ereignet haben soll. Demnach meldete damals die Luftwaffe, dass sie eine „fliegende Untertasse“ in ihrem Besitz habe. Das Buch wurde ein Bestseller und erlangte in einschlägigen Kreisen Kult-Status.
Durch die Science-Fiction-Industrie und Zeitungsberichte war eine Zeit lang die Vorstellung von UFOs mit kleinen grünen Männchen vom Mars populär. Diese Vorstellung machte sich 1996 Tim Burton in seiner im selben Jahr in Starbesetzung gedrehten Filmsatire Mars Attacks! („Mars greift an“) zunutze, welche zum Kassenschlager wurde.
Scheiben-förmige Luftfahrzeuge
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Parallel zu der Entwicklung der Hubschrauber hat es immer wieder Versuche gegeben, Luftfahrzeuge mit dem scheibenförmigen Erscheinungsbild und den theoretisch durchaus vielversprechenden Eigenschaften von „fliegenden Untertassen“ zu bauen:
- Rund oder zumindest symmetrisch um die Hochachse, somit keine bevorzugte Flugrichtung.
- Der Rumpf flach und profiliert wie ein Tragflügel, sodass er im Vorwärtsflug auch Auftrieb erzeugt.
- VTOL, also fähig zum Senkrechtstart, ohne im Vorwärtsflug die aerodynamischen Nachteile eines Hubschraubers zu haben.
Diese Vorgaben lassen sich prinzipiell etwa durch einen oder mehrere nach unten wirkende Rotoren oder Impeller in der Rumpfscheibe realisieren. Auch der von einem Strahltriebwerk erzeugte Luftstrom ist prinzipiell zum Auftrieb geeignet, jedoch ist dieser Ansatz bisher bei keinem bekannten scheibenförmigen Fluggerät eingesetzt worden.
Beispiele für Entwürfe oder Prototypen mit scheibenförmiger Konstruktionsweise:
- Der Nurflügler Sack AS-6, entwickelt ab 1939, der jedoch nicht VTOL-fähig ausgelegt war.
- Der Focke Rochen, ein ringförmiger Nurflügler mit zentralem Rotor, dessen Entwicklung 1944 begann; nach einem Windkanal-Test meldete Henrich Focke 1957 ein Patent darauf an.
- Das RC 360 des Franzosen René Couzinet, entwickelt ab 1952, dessen scheibenförmiges Design mit 48 radialen Auslassdüsen das Bild eines symmetrischen UFO folgerichtig umsetzte. Nach Windtunnel-Versuchen an dem manntragenden Prototypen von 13,6 m Durchmesser starb der Erfinder im Dezember 1956, kurz vor dem geplanten Erstflug, und die Entwicklung endete.
- Das ab 1958 in Kanada für die US-Army entwickelte 'Avro Canada VZ-9AV Avrocar', das den Coandă-Effekt nutzte.
- Moller Skycar, in dessen Entwicklung eine Reihe von UFO-förmigen Fluggeräten entstanden.
- Drohnen oder UAV (Unmanned Aerial Vehicles) mit symmetrischem Aufbau, etwa als Koaxialrotor oder Quadrocopter.
Bis auf die unbemannten Drohnen ist keines dieser Geräte je stabil geflogen.
Durch den flachen Aufbau liegt der Schwerpunkt einer Flugscheibe höher als bei einem Hubschrauber, sodass sie keine Eigenstabilisierung wie dieser erfährt - sie kippt daher sehr leicht und ist somit nur schwer zu steuern. Neuerdings sind aber schnelle, elektronische Beschleunigungssensoren verfügbar, die zusammen mit Mikrocontroller-gesteuerten Elektromotoren eine automatische Lagestabilisierung ermöglichen. Eine Reihe von UAVs und Modellhubschraubern nutzt diese Technik in der Quadrocopter-Bauweise.
UFO-Theorien und UFO-Religionen
Um unbekannte Flugobjekte ranken sich zahlreiche Geschichten und Gerüchte und es existieren einige Religionen, welche sich dieser als Glaubensgrundlage bedienen:
Verschwörungstheorien
Die Regierung der Vereinigten Staaten soll stattgefundene Zusammentreffen und möglicherweise sogar ein Abkommen von Politikern und/oder Militärs mit Außerirdischen verheimlicht haben. Diesen Gerüchte wurden durch Personen Vorschub geleistet, die im Fernsehen anonym auftraten und angaben, sie hätten in einer militärischen Sperrzone der USA, der Area 51, gearbeitet und Informationen aus erster Hand gehabt. Dieser Ansatz wurde in einer Reihe von Medienproduktionen ausgiebig thematisiert, so auf augenzwinkernde Weise in der populären US-Mystery Fernsehserie Akte X.
Religionen
Es gibt Gruppen, die einem Ufoglauben anhängen, wie z. B. die Raelianer. Diese versprechen ihren Anhängern, dass sie ihnen Weisheit vermitteln, welche ihren Anführern durch außerirdische Wesen mitgeteilt worden sei. Eine weitere Version ist ein Heilsversprechen, das die Rettung der Gläubigen am Jüngsten Tag durch UFOs beinhaltet. Auch in Scientology spielt der Glaube an Außerirdische eine Rolle.
Literatur
- Howard Koch: The Panic Broadcast - The Whole Story of Orson Welles' Legendary Radio Show. The Hearst Corp., New York 1970.
Siehe auch
Commons: UFO – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Area 51
- Entführung durch Außerirdische
- Hessdalen
- Journal für UFO-Forschung
- Kugelblitz
- Marfa-Lichter
- Nazi-Technik
- Project Blue Book
- Raumfahrt
- Reichsflugscheibe
- Santilli-Film
- UFO-Absturz von Roswell
- Ufoglaube
- Ufologie
Weblinks
- Cnes - GEIPAN (englisch) – Französisches UFO-Archiv[1][2]
Quellen
- ↑ Französische Raumforscher öffnen UFO-Archiv – Heise-Online-Artikel, vom 27.12.2006
- ↑ Frankreich stellt UFO-Archiv ins Internet – Heise-Online-Artikel, vom 22.03.2007