Gadebusch
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Nordwestmecklenburg | |
Amt: | Gadebusch | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 42′ N, 11° 7′ O53° 42′ N, 11° 7′ O | |
Höhe: | 35 m ü. NN | |
Fläche: | 47,65 km² | |
Einwohner: | 5905 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 124 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 19205 | |
Vorwahl: | 03886 | |
Kfz-Kennzeichen: | NWM | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 58 028 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Am Markt 1 19205 Gadebusch |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Ulrich Howest | |
Lage der Stadt Gadebusch im Landkreis Nordwestmecklenburg | ||
Gadebusch ist eine Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg, Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Gadebusch, dem weitere sieben Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt etwas unterhalb des Quellgebietes der Radegast, die über die Stepenitz und Trave in die Ostsee fließt. Sie befindet sich auf halbem Wege zwischen Lübeck und Schwerin.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn):
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zu Gadebusch gehören die Ortsteile
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Die ehemaligen Ortsteile Jarmstorf und Amtsbauhof sind in der Kernstadt aufgegangen. Ganzow wurde erstmals 1194 urkundlich erwähnt; Dorf Ganzow und Hof Ganzow sind seit 1970 Ortsteile der Stadt Gadebusch.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Gold: rechts ein hersehender schwarzer Stierkopf mit goldener Krone, silbernen Hörnern, aufgerissenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge, silbernen Zähnen und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt, links ein lindenartiger grüner Baum.“
[Bearbeiten] Geschichte
Gadebusch wurde im Jahre 1194 erstmals als Kirchdorf "Godebuz" urkundlich erwähnt. Bereits im Jahr 1225 erhielt Gadebusch Stadtrechte verliehen und ist damit eine der ältesten Städte Mecklenburgs. Die Stadt lag strategisch günstig auf einem Hügel in einem Sumpf- und Seengebiet. Hier befand sich zuvor bereits ein slawischer Burgwall aus dem 8. Jahrhundert.
Von Beginn an hatte Gadebusch auch das Münzrecht. Besondere Bedeutung hatte die Gadebuscher Münze im 16. und 17. Jahrhundert.
Von 1570 bis ca. 1620 war Gadebusch eine Residenz der mecklenburgischen Herzöge.
Im Großen Nordischen Krieg trafen 1712 Dänemark und Schweden in der Schlacht bei Gadebusch (auch Schlacht von Wakenstädt) aufeinander.
Der Zweite Weltkrieg verlief für die Stadt glimpflich. Es fielen lediglich zwei Bomben auf die Stadt, ohne nennswerte Schäden. Als am 2. Mai 1945 die British Army auf dem Weg nach Lübeck Gadebusch passierte, kam es zu einem Scharmützel mit Anhängern des Naziregimes.
Am 13. November 1945 wurde in Gadebusch das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen zur Grenzbereinigung zwischen Mecklenburg und Schleswig-Holstein unterzeichnet.
Am 25. Juli 1952 wurde aus dem Westteil des ehemaligen Landkreises Schwerin und kleinen Gebieten des Landkreises Schönberg der Kreis Gadebusch gebildet. Er gehörte dem neu gebildeten Bezirk Schwerin an. Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis aufgelöst und ging im Landkreis Nordwestmecklenburg auf. Als Kreisstadt erhielt Gadebusch verstärkt Verwaltungsfunktionen.
[Bearbeiten] Bauwerke
Die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius, mit deren Bau ca. 1210 begonnen wurde, ist die älteste backsteingotische Hallenkirche zwischen Elbe und Oder und gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauten Norddeutschlands. Wertvollstes Kunstwerk im Innern ist die bronzene Fünte (Taufkessel) aus dem Jahre 1450.
Das Rathaus wurde um 1340 erbaut. Erst im Jahre 1618 wurde der jetzige Hauptgiebel mit Gerichtslaube errichtet.
Ebenfalls sehenswert ist das von Baumeister Christoph Haubitz erbaute und 1570/73 unter Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg-Schwerin fertiggestellte Renaissanceschloss auf dem Schlossberg mit Terrakotten aus der Lübecker Werkstatt des Statius von Düren als typisches Beispiel norddeutscher Backsteinrenaissance.
Am 30. Juni 2006 wurde das mit viel ehrenamtlichen Engagement gestaltete Heimatmuseum in der ehemaligen Amtsscheune eröffnet.
Im Ortsteil Möllin befindet sich der gastronomisch bewirtschaftete Denkmalshof „Rauchhaus“, eine Außenstelle des Heimatmuseums.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Gadebusch ist von jeher in erster Linie ein lokales Handels- und Dienstleistungszentrum. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Gadebusch eine Landstadt, in der die eigene Landwirtschaft von Bürgern und Ackerbürger eine wichtige Rolle spielte.
Die Industrie spielte und spielt eine untergeordnete Rolle. Nach dem Bau der Eisenbahn konnten sich einige Unternehmen entwickeln. Ca. 1960 begann man mit dem Bau eines sogenannten Industriegebietes zwischen der Bahnstrecke und der Fernstraße nach Schwerin. Bis ca. 1990 bestanden in Gadebusch einige Betriebe der Lebensmittelindustrie (Molkerei, Großbäckerei, Teigwarenfabrik) sowie eine Schuhmanufaktur und Baubetriebe, die auch überörtlich, u.a. in Berlin tätig waren.
Die meisten dieser Unternehmen überstanden den wirtschaftlichen Umbruch nicht, aber es entstanden neue Unternehmen, u.a. der Fleischverarbeitung und ein Zulieferer der Autoindustrie.
Allerdings pendelt ein wesentlicher Teil der berufstätigen Bevölkerung aus nach Schwerin, Lübeck und Hamburg.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Die Bundesstraßen 104 (Lübeck - Schwerin) und 208 (Wismar - Ratzeburg) kreuzen sich in der Stadt Gadebusch. Für die B 104 wurde in den 90er Jahren eine Umgehungsstraße gebaut. Die Ostseeautobahn A 20 ist 17 km entfernt (Anschluss Schönberg).
1897 eröffnete die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn die Bahnlinie von Schwerin nach Rehna über Gadebusch. Der Bahnhof entstand etwas außerhalb der Stadt. Auf der Strecke wurde knapp 100 Jahre auch Güterverkehr betrieben. Dessen Höhepunkt wurde um 1970 erreicht, als neben dem Güterbahnhof auch ein Gleisanschluss mehrerer Unternehmen im Industriegebiet bestand. Nach Gadebusch wurden Kohle, Baustoffe, Landmaschinen und Düngemittel transportiert, während vorwiegend landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Getreide, Zuckerrüben und Schlachtvieh abgefahren wurden
Die Bahnstrecke von Rehna bis Parchim wird heute im Personenverkehr durchgehend von der Mecklenburgbahn betrieben.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Einige Persönlichkeiten werden mit Gadebusch in Verbindung gebracht:
- Agnes Karll, Reformerin der deutschen Krankenpflege.
- Carl Theodor Körner, Schriftsteller und Freiheitskämpfer, gefallen 1813 in einem Forst bei Rosenow
- Wolf Biermann, deutscher Liedermacher
- Holger Rupprecht, deutscher Politiker
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Gadebusch unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- St. Germain du Puy in Frankreich
- Trittau in Schleswig-Holstein
- Åmål in Schweden
[Bearbeiten] Weblinks
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