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Bad Rodach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Bad Rodach
Bad Rodach
Deutschlandkarte, Position von Bad Rodach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Coburg
Koordinaten: Koordinaten: 50° 20′ N, 10° 47′ O50° 20′ N, 10° 47′ O
Höhe: 320 m ü. NN
Fläche: 77,65 km²
Einwohner: 6488 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km²
Postleitzahl: 96476 (alt: 8634)
Vorwahl: 09564
Kfz-Kennzeichen: CO
Gemeindeschlüssel: 09 4 73 158
Stadtgliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
96476 Bad Rodach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Gerold Strobel (FW)
Rathaus
Rathaus
ev. Johanniskirche
ev. Johanniskirche
Jagdschloss
Jagdschloss

Bad Rodach ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Coburg. Seit 1999 ist die Stadt als Heilbad mit der wärmsten Thermalquelle Nordbayerns anerkannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Bad Rodach liegt im Norden Bayerns im Landkreis Coburg, unweit der Grenze zu Thüringen. Es befindet sich rund 16 km nordwestlich von Coburg zwischen den Langen Bergen im Osten und den Gleichbergen im Westen am Fluss Rodach.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Bad Rodach hat noch folgende Stadtteile:

  • Altmühle
  • Breitenau
  • Carlshan
  • Elsa
  • Fuchsmühle
  • Grattstadt
  • Gauerstadt
  • Hainmühle
  • Heldritt
  • Lempertshausen
  • Mährenhausen
  • Neumühle
  • Niederndorf
  • Oettingshausen
  • Roßfeld
  • Rudelsdorf
  • Schweighof
  • Sülzfeld


[Bearbeiten] Geschichte

Die Anfänge des Ortes, der im Frühmittelalter als „Radaha“ oder „Rotaha“ bezeichnet wurde, reichen bis in die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts zurück. Die erstmalige urkundliche Erwähnung fällt ins Jahr 899, und 1362 bekam Rodach die Stadtrechte verliehen. Um 1300 wurde eine städtische Siedlung rund um den Marktplatz gegründet, die 1386 mit einer Stadtmauer umgeben wurde und 1425 die eigene Gerichtsbarkeit erhielt. Mit der Reformation wurde auch in Rodach die evangelische Konfession eingeführt. Ab 1531 wurde Rodach zur Landesfestung ausgebaut. Die Steine für den Festungsbau stammten aus dem nach 1550 abgebrochenen Kloster Georgenberg.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1632 zerstört und brannte bis auf wenige Häuser nieder. 1634 wurde die Stadt erneut von kaiserlichen Truppen geplündert und erlebte 1635 eine Hungersnot, bei der 808 Menschen starben. Die Stadt wurde jedoch wieder aufgebaut und im frühen 19. Jahrhundert entstanden die ersten Industriebetriebe. 1825 wurde die westliche Stadtmauer abgebrochen und zum Neubau der kurz zuvor abgebrannten Häuser am Marktplatz verwendet. Im Jahre 1857 wurden auch die restliche Stadtmauer, das Coburger Tor und der Torturm abgebrochen.

Am 1. Juli 1892 erhielt die Stadt eine Eisenbahnverbindung mit Coburg. 1911 wurde das städtische Elektrizitätswerk in Betrieb genommen. 1920 wurde der gesamte Freistaat Coburg an Bayern angeschlossen. Im Eingliederungsvertrag wurde vereinbart, dass Rodach eine kreisfreie Stadt bleiben sollte. Erst am 1. April 1940 wurde die Stadt unter Missachtung des Eingliederungsvertrages in den Landkreis Coburg eingegliedert. Am 10. April 1945 eroberte die US-Armee nach einem Artilleriebeschuss die Stadt Rodach, die fortan zur amerikanischen Besatzungszone gehörte. Über 40 Jahre lang trennte die innerdeutsche Grenze die Stadt Rodach von ihrem Thüringer Hinterland.

[Bearbeiten] Entwicklung zum Kurbad

Am 1. März 1972 wurde Nordbayerns wärmste Thermalquelle (34 °C) in 652 m Tiefe erschlossen und begründete die Entwicklung der Stadt zum Kurbad. Zur Nutzung dieser Thermalquelle wurde ab 1973 ein Thermal-Bewegungsbad erbaut und am 5. Juni 1976 eingeweiht. 1981 folgte die staatliche Anerkennung Rodachs als Erholungsort und 1999 die Anerkennung als „Heilbad“.

Am 18. November 1989 wurde die innerdeutsche Grenze endlich geöffnet und die Straße zum Südthüringer Nachbarort Adelhausen für den Durchgangsverkehr wieder freigegeben. In den 1990er Jahren entstanden der Kurpark (1989), das erweiterte Thermalbad (1996), ein Klinikum (1997) und ein Seniorenzentrum (1998). 1999 erfolgte die Namensänderung in Bad Rodach.

[Bearbeiten] Religionen

Die Rodacher Stadtkirche St. Johannis wurde 1350 zur Pfarrkirche erhoben und gehört seit der Reformation zur Evangelisch-Lutherischen Kirche. Weitere evangelisch-lutherische Kirchen gibt es in den Ortsteilen Breitenau, Elsa, Gauerstadt, Grattstadt, Heldritt, Oettingshausen und Roßfeld. Seit 1957 gibt es in Rodach auch eine römisch-katholische Kirche, heute gibt es außerdem noch eine neuapostolische Kirche.


[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

[Bearbeiten] Wappen

Beschreibung: In Gold ein rot bewehrter schwarzer Löwe.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Theater

  • Waldbühne Heldritt mit 800 überdachten Zuschauerplätzen. Jährlich werden von Juli bis August ein Kinderstück und ein Lustspiel des Heimatvereins Heldritt aufgeführt, sowie eine Operette der Coburger Sommeroperette.

[Bearbeiten] Bäder

  • Waldbad Bad Rodach. Neben dem Thermalbad gibt es noch dieses idyllische, mitten im Rodacher Stadtwald natürlich angelegtes Freibad.

[Bearbeiten] Museen

  • Heimatmuseum

[Bearbeiten] Musik

Der Rodacher Rückertkreis veranstaltet regelmäßig Konzerte und Vortragsveranstaltungen. Künstler wie Siegfried Jerusalem und Susanne Kessel sind regelmäßig Gäste in Bad Rodach. Der Verein ist im Besitz eines Flügels der Firma Steinway & Sons, dadurch werden viele international bekannte Künstler nach Bad Rodach gelockt.

[Bearbeiten] Bauwerke

Das 1748 errichtete fürstliche Jagdschloss des Herzogs Franz Josias wird seit 1982 als Haus des Gastes und als Heimatmuseum genutzt.

[Bearbeiten] Parks

  • Kurpark zwischen dem Thermalbad, der Kurklinik und dem Seniorenwohnheim. Er wurde 1989 angelegt.
  • Park am Wallgraben und entlang der alten Stadtmauer. Mit sehr altem Baumbestand.
  • Rückert Weg an der Stadtmauer, zu Ehren von Friedrich Rückerts angelegt. Entlang der Stadtmauer sind Bronzetafeln mit Gedichten des fränkischen Dichters angebracht.
  • kleiner Kurgarten, oberhalb des Thermalbades. Dort findet jeden Sonntag morgen ein Blaskonzert statt.


[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Jeden 1. Donnerstag im Monat findet auf dem Marktplatz und entlang der Helburger Straße ein großer Krammarkt statt.

Immer am 2 Sonntag im Juli, findet die überregional bekannte Roesler-Boerse statt, die ihren Namen von der ehemaligen Feinsteingutfabrik Max Roesler herleitet. Das Thema dieser Börse ist Feinsteingut.

Jedes Jahr wird am dritten Advent die Fränkische Weihnacht, der Weihnachstmarkt der Stadt, abgehalten.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof
Bahnhof
Jakoo
Jakoo

Die Holz-, Kunststoff- und Spielwarenindustrie ist traditioneller Wirtschaftsschwerpunkt. Sie ist neben dem Tourismus immer noch ein wichtiger Wirtschaftszweig.

[Bearbeiten] Verkehr

Die bayerische Staatsstraße Nr. 2205 führt von Coburg nach Bad Rodach und zur Thüringer Landesgrenze.

Die Bahnlinie zwischen Bad Rodach und Coburg wird nach Stilllegungsplänen in den 1980er Jahren wieder regelmäßig im 2-Stunden-Takt befahren. Außerdem verkeht eine Buslinie von Coburg über Bad Rodach nach Hildburghausen.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • Habermaaß, Produktion von Schul und Kindergartenmöbeln und Holzspielzeug.
  • Valeo, Herstellung von Klimasystemen.
  • Firma Christian Hofmann GmbH, Fertigung beweglicher und unbeweglicher Figuren für Schausteller und Parks.(www.hofmann-figuren.de)

[Bearbeiten] Bildung

Grundschule und Hauptschule sind vorhanden.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • 1814 verbrachte der Dichter Friedrich Rückert einige Tage in Rodach und schrieb sein Gedicht „Idylle Rodach“.
  • Kommerzienrat Max Roesler, jahrelang leitender Geschäftsführer der Wächtersbacher Keramikmanufanktur, machte sich 1894 in Bad Rodach mit über 60 Jahren selbständig und gründete eine der erfolgreichsten Feinsteingutfabriken der Neuzeit. Durch den Ersten Weltkrieg und persönliche Schicksalsschläge der Familie Roesler meldete 1933 die Firma Konkurs an und wurde von den Banken verwaltet; nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm dann Siemens das Werk, mittlerweile gehört es dem französischen Konzern Valeo.
  • Der Komponist Felix Draeseke (1835-1913) ist in Coburg geboren und in Rodach aufgewachsen. Sein Wohnhaus befindet sich hinter dem ehemaligen Jagschloss der Coburger Herzöge.
  • Superintendent Christian Hohnbaum (1747-1825) war ein guter Freund von Friedrich Rückert und Gastgeber während dessen Zeit in Rodach.


[Bearbeiten] Bilder aus Stadtteilen

[Bearbeiten] Literatur

  • Irmhild Tschischka: In der Chronik der Bad Rodacher Stadtteile geblättert - ein Stück Bad Rodacher Stadtgeschichte, Bad Rodach, 2005

[Bearbeiten] Weblinks

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