Berber
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Berber | |
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Gesamtbevölkerung: | ca. 23 Millionen |
bedeutende Bevölkerung in: | Marokko: 12,000,000 Algerien: |
Sprache: | Berber (Tamazight) |
Religion: | Islam (99%), Christentum, Judentum, Atheismus |
verwandte ethnische Gruppen: | Afroasiatisch |
Berber (Eigenbezeichnung Imazighen für "Freie") ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Gemeinschaften in Nordafrika, die eine Berbersprache sprechen. Der Name Berber leitet sich ursprünglich vom griechischen/römischen Wort für Barbar ab. In der römischen Antike ist der Ausdruck "Barbar" als Bezeichnung für die Völker Nordafrikas nicht belegt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Herkunft
Über die Herkunft der Berber oder Imazighen ist kaum etwas bekannt. Sie gelten heute als indigenes Volk Nordafrikas.
Als ihre Vorgänger gelten die Numider, Garamanten und Libyer. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot erwähnte sie in seinen Geschichten.
[Bearbeiten] Sprache
Berber, Irifyen oder Imazighen (Sg. Amazigh) sind eine semitisch-hamitische (Afroasiatische Sprachen) Sprach- und Völkergruppe in Nordafrika und West-Ägypten.
Ein Teil der Bevölkerung Algeriens, Marokkos und Tunesiens ist berberischer Herkunft, aber seit dem 7. Jahrhundert während der arabisch-islamischen Expansion zunehmend arabisiert worden, so dass heute nur noch kleinere Teile der Bevölkerung dieser Länder als berberisch angesehen werden. Berber gibt es auch in Libyen, Mauretanien, Ägypten und einigen westafrikanischen Staaten, vor allem im Niger, Tschad und Mali.
[Bearbeiten] Kultur
Die Berber waren mutterrechtlich organisiert. Mit Ausnahme der Tuareg sind die Berber sesshaft. Das berberische Nomadenvolk der Tuareg hat eine eigene, aus dem altlibyschen bzw. phönizischen Alphabet entwickelte Schrift, das Tifinagh. Sie besaßen einen eigenen Kalender, der fast in Vergessenheit geraten ist. Ihre Zeitrechnung fing um 950 v. Chr. an. Dieses Datum entspricht der Thronbesteigung eines "Berberkönigs", Scheschonq I. (Libyer, altägyptisch "libu"), in Ägypten (dieser gründete die Dynastie der Bubastiden, nach ihrer Hauptstadt Stadt Bubastis im Nildelta genannt.
[Bearbeiten] Berühmte Berber
- Terentius Einer der berühmtesten Komödienautoren der römischen Antike.
- Macrinus war römischer Kaiser vom 11. April 217 bis zum 8. Juni 218
- Augustinus von Hippo geboren als Augustinus Aurelius in Thagaste. Kirchenlehrer, Heiliger, Ordensgründer und Vorbild Martin Luthers. Seine Mutter stammte aus einer christlichen Berber-Familie.
- Tariq ibn Ziyad war ein muslimischer Eroberer des Westgotenreichs (711–714)
- Ibn Khaldoun, Erfinder der Geschichte. Er gilt als der berühmteste arabische Historiker im Mittelalter.
- Édith Piaf, französische Chansonsängerin. Ihr Vater war der Franzose Louis Alphonse Gassion.Ihre Mutter Anita Maillard war kabylischer Abstammung.
- Zinédine Zidane, ehemaliger französischer Fußballspieler, dessen Eltern algerische Berber sind.
- Khalid Boulahrouz, ein niederländischer Fußballspieler, dessen Eltern Berber aus Marokko sind.
- Isabelle Adjani, französische Schauspielerin. Tochter eines algerischen Kabylen (Mohamed Adjani) und einer deutschen Mutter (Augusta).
- Jacques Villeret, französischer Schauspieler. Sein richtiger Name lautete Mohamed Boufroura. Er war der Sohn eines algerischen Kabylen Ahmed Boufroura und einer französischen Mutter Annette Bonin.
- Abdelkrim El Khattabi, marokkanischer Freiheitskämpfer.Versuchte die spanisch besetzte Städte von Spaniern zu befreien.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Kabylen, Rifkabylen, Kabylische Sprache,
- Mauren,
- Mozabiten,
- Libyer
- Tuareg, Siwi,
- Arudj, Korsaren, Cheir ed-Din Barbarossa
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Deutsch
- Gabi Kratochwil: Die Berber in der historischen Entwicklung Algeriens von 1949 bis 1990. Zur Konstruktion einer ethnischen Identität, K. Schwarz Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-87997-254-0.
- Jörg-Dieter Brandes: Die Geschichte der Berber. Von den Berberdynastien des Mittelalters zum Maghreb der Neuzeit. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 2004, ISBN 978-3-925825-87-3.
- Makilam: Die Magie kabylischer Frauen und die Einheit einer traditionellen Berbergesellschaft. Kleio Humanities, Bremen 2007, ISBN 978-3-9811211-3-1.
- Makilam: ZeichenSprache. Magische Rituale in der Kunst kabylischer Frauen. Kleio Humanities, Bremen 2007, ISBN 978-3-9811211-4-8.
- Margaret Courtney-Clarke, Geraldine Brooks: Die Berber-Frauen. Kunst und Kultur in Nordafrika. Frederking & Thaler, München 1997, ISBN 3-89405-357-7.
- Mohand bzw. Mohamed Tilmatine: "Berber" in Algerien. Menschenrechtsreport 16. Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen 1996
[Bearbeiten] Französisch
- Arezki, Dalila : L'identité berbère, Paris, Séguier, Biarritz, Atlantica, 2004, ISBN 2-84049-393-4
- Chaker, Salem : Études berbères et chamito-sémitiques, Paris [u.a.], Peeters, 2000, ISBN 90-429-0826-2
- Leguil, Alphonse : Contes berbères grivois du Haut-Atlas, Paris [u.a.], Harmattan, 2000, ISBN 2-7384-9904-X
- Hélène Claudot-Hawad: Touaregs. Apprivoiser le désert, Paris : Gallimard, 2002. (Collection Découvertes Gallimard; Cultures et société; n° 418).
- Bougchiche, Lamara : Langues et littératures berbères des origines à nos jours, Paris, Ibis Press, 1997, ISBN 2-910728-02-1
- Leguil, Alphonse : Contes berbères de l'Atlas de Marrakech, Paris, L'Harmattan, 1988, ISBN 2-7384-0163-5
- Féry, Raymond : Médecin chez les Berbères, Versailles, Ed. de l'Atlanthrope, 1986, ISBN 2-86442-013-9
- Hachid, Malika : Les premiers Berbères - entre Méditerranée, Tassili et Nil, Aix-en-Provence, Édisud, 2000, ISBN 2-7449-0227-6
- Allioui, Youcef : Timsal, enigmes berbères de Kabylie - commentaire linguistique et ethnographique, Paris, Ed. L'Harmattan, 1990, ISBN 2-7384-0627-0
- Chaker, Salem : Amaziɣ (le/un) Berbère - Linguistique berbère. Etudes de syntaxe et de diachronie , Paris, Peeters, 1995, ISBN 2-87723-152-6
- Direche-Slimani, Karima : Chrétiens de Kabylie, Saint-Denis, Ed. Bouchene, 2004, ISBN 2-912946-77-8
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Berber – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- dreisprachig, mit Teilen auf Deutsch
- Amazigh-lexikon
- Berbère Télévision
- IRCAM - Seite des Institut royal de la culture amazighe