Libyen
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الجماهيرية العربية الليبية الشعبية الاشتراكية al-Dschamāhīriyya al-ʿarabiyya al-lībiyya asch-schaʿbiyya al-ischtirākiyya |
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Amtssprache | Arabisch | ||||
Hauptstadt | Tripolis | ||||
Staatsform | Islamische Volksrepublik | ||||
Staatsoberhaupt | Zantani Muhammad az-Zantani (de jure) |
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Regierungschef | Premierminister Al-Baghdadi Ali al-Mahmudi | ||||
Fläche | 1.775.500 km² | ||||
Einwohnerzahl | 5.673.000 (Zensus 2006) | ||||
Bevölkerungsdichte | 3,2 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 4.293 US-$ (2004) | ||||
Währung | 1 Libyscher Dinar = 1.000 Dirham | ||||
Unabhängigkeit | 24. Dezember 1951 (von Italien) | ||||
Nationalhymne | Allahu Akbar (Gott ist groß) | ||||
Zeitzone | UTC+1 | ||||
Kfz-Kennzeichen | LAR | ||||
Internet-TLD | .ly | ||||
Telefonvorwahl | +218 | ||||
Die Große Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Dschamahirija, in der amtlichen Kurzform Libysch-Arabische Republik oder kurz Libyen [ˈliːby̆ən, ˈliːbi̯ən] (arabisch: ليبيا Lībiyā), ist ein Staat im Norden Afrikas. Libyen liegt am Mittelmeer und grenzt im Westen an die Maghreb-Staaten Tunesien und Algerien, im Osten an Ägypten und den Sudan und im Süden an Niger und den Tschad.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Den Nordwesten Libyens, das sogenannte Tripolitanien, nehmen die Küstenebene Al-Jifarah, das gebirgige Schichtstufenland Jabal Nafusah (bis 968m) und die anschließende Steinwüste Al-Hamadah al-hamrah ein. Eine Steilstufe nach Süden leitet zu den Sand-, Kies- und Geröllwüsten des Fessan über. Der mittlere Abschnitt umfasst das küstennahe, an Erdöl- und Erdgasvorkommen reiche Syrtebecken.
In seinem Hinterland erhebt sich das vulkanische Gebirgsmassiv Al- Haruj al-aswad (1.200m). Im Nordosten liegt die Cyrenaika mit dem steil zum Meer abfallenden Karstgebirge des Al-Jabal al-akhdar (878m). Dieses geht nach Osten in die Steppe der Marmarika über, nach Süden in das Sanddünenmeer der Libyschen Wüste. Im Grenzgebiet zum Tschad greifen die nördlichen Ausläufer des Tibesti mit dem höchsten Berg des Landes (Bette 2.286m) auf Libyen über.
Insgesamt werden gut 85 % der Landesfläche von der Sahara eingenommen. Nur rund 2 Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbar. Libyen ist eines der wenigen Länder der Welt, in denen es keinen einzigen ständigen Fluss gibt. Es verfügt lediglich über so genannte Wadis, die aber nur nach starken Regenfällen vorübergehend Wasser führen.
[Bearbeiten] Klima
[Bearbeiten] Zusammenfassung
Im mediterran geprägten winterfeuchten Küstenbereich liegen die mittleren Temperaturen im Januar bei 12°C, im August bei 26°C; der mittlere Jahresniederschlag beträgt hier 300mm. Im Frühjahr und Herbst weht häufig ein trockenheißer Wüstenwind, der Gibli. Das Landesinnere hat Wüstenklima mit beträchtlichen Temperaturschwankungen (im Winter bei unter 0°C, im Sommer über 50°C) und fast völliger Regenlosigkeit.
[Bearbeiten] Details
Trotz der Größe des Landes kennt Libyens Klima nur zwei wesentliche Ausprägungen: eine subtropisch warme Klimazone entlang der Küste und eine heiße, trockene Wüstenklimazone im Landesinneren (der bei Weitem überwiegende Teil). Am schmalen Küstenstreifen am Mittelmeer herrschen milde Winter vor, in denen etwas Regen fällt. Durchschnittlich hält man hier bei 250 bis 400mm Niederschlag im Jahr, was in etwa 30-50 Regentagen entspricht, die sich fast ausschließlich von November bis Februar einstellen. Die Temperaturen betragen in dieser Zeit 8-12°C in der Nacht und ca. 16-20°C am Tag. Das Frühjahr ist warm mit Werten zwischen 12 und 16°C bzw. 20-28°C, der Niederschlag geht Richtung null. Nun ist auch die Zeit heißer Sandstürme (genannt Ghibli) aus dem Süden, die selbst im April Spitzentemperaturen von bis zu 43°C mit sich bringen können. Die Sommer sind lang, sehr trocken und heiß bei durchschnittlichen Tageswerten von 30-33°C. In den Nächten sinken die Temperaturen gewöhnlich auf etwa 20-22°C ab. Der Herbst zeigt sich warm und gegen Ende hin wieder etwas feuchter mit Tages- und Nachtwerten von 13-16 bzw. 22-27°C. Zu dieser Zeit können abermals Ghibli auftreten, die dann wiederum Hitzewellen von 40°C verursachen. Die Luftfeuchtigkeit ist mit 60-75% ganzjährig hoch. Das soeben beschriebene Klima trifft auf Städte wie Tripoli (die Hauptstadt), Misratah, Surt und Benghazi zu. Die Steppen- und Wüstengebiete die bereits knapp nach der Küste beginnen, sind geprägt von milden Wintern und sehr heißen Sommern. Niederschlag gibt es das ganze Jahr über so gut wie keinen (0-5 Niederschlagstage bzw. 1-35mm). Im Winter bewegen sich die Temperaturen bei warmen 18-24°C am Tag, während sie in der Nacht auf kühle Werte von 3-8°C fallen. In manchen Gegenden ist leichter Frost durchaus möglich. Die Luftfeuchte ist bei 35-55% mittel. Frühjahr und Herbst sind tagsüber sehr warm (24-35°C, wobei es aber auch heißer werden kann), in den Nächten weiterhin kühl (10-18°C). Des Öfteren gibt es Sandstürme (Ghibli), die manchmal auch die Küste erreichen. Die Luftfeuchte nimmt im Frühjahr ab, im Herbst wieder zu. Die Sommer sind sehr heiß mit trockener Luft (20-30% Luftfeuchte). Die Tagesdurchschnittstemperaturen betragen 38-42°C, in den Nächten hat es zwischen 20 und 26°C. In den libyschen Wüstengebieten wurden außerdem mit bis zu 58°C die weltweit höchsten Temperaturen gemessen. In der Stadt Ghadamis an der tunesischen Grenze betragen die Höchstwerte ganzer fünf Monate (Mai bis September) 50°C und darüber. Das Wüstenklima trifft auf Städte wie Ghat, Ghadames, Kufra und Sabha zu, die trotz ihrer verstreuten Lage sehr ähnliche klimatische Verhältnisse aufweisen.
[Bearbeiten] Fauna und Flora
Die küstennahen Gebirge tragen Mittelmeerflora, in den Küstentiefländern gibt es Steppenvegetation. Die Tierwelt umfasst die typischen Arten der Trockengebiete, wie Dünengazellen, Hyänen, Schakale, Wüstenspringmäuse und Wüstenfüchse (Feneks), weiterhin leben hier Anubispaviane, Wildesel, Hasen und Falbkatzen sowie verschiedene Greifvögel, Schlangen und Skorpione. Zwischen 1990 und 2000 hat der Waldbestand um 1,4 % zugenommen.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Die Bevölkerung besteht mehrheitlich aus Arabern (90 %) und Berbern (4 %), daneben gibt es Italiener, Ägypter, Schwarzafrikaner und andere ethnische Gruppen. Seit 1975 stieg die Bevölkerung von 2,5 Millionen auf 5,7 Millionen Menschen. Aufgrund der Bevölkerungszunahme von 1,8 % pro Jahr sind heute fast 30 % der Bevölkerung unter 15 Jahre alt. Rund 90 % der libyschen Bevölkerung leben in den Küstengegenden von Tripolitanien und der Cyrenaika. 88,5 % leben in Städten. Es leben knapp 1 Million Gastarbeiter im Land. Nur noch 5 % der Bevölkerung sind Vollnomaden. Die Lebenserwartung beträgt 73 Jahre.
Amtssprache ist Arabisch. Daneben werden einige Berbersprachen gesprochen:
Englisch und Italienisch sind als Handelssprachen verbreitet. Libyen hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen des afrikanischen Kontinents. Die Sozialversicherung der Einwohner umfasst die kostenlose medizinische Versorgung, sowie Witwen-, Waisen- und Altersrenten. Allgemeine Schulpflicht bei kostenlosem Unterricht besteht für 6- bis 12jährige. Die Analphabetenrate liegt trotzdem bei Frauen noch bei 29 % und bei Männern bei 8 %. Universitäten gibt es in Tripolis, Bengasi und Sabha.
Siehe auch: Libyer
[Bearbeiten] Religion
Der Islam ist Staatsreligion. Etwa 97 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime, vorwiegend malikitischer Richtung. Es gibt rund 74.000 Katholiken, einige Kopten und einige Ibaditen. Die meisten christlichen Kirchen wurden nach der Revolution von 1969 geschlossen. Das Abfallen vom Islam wird mit dem sofortigen Verlust der Staatsbürgerschaft geahndet. Die Senussi-Bruderschaft stellte bis zur Revolution von 1969 den König. In den letzten Jahren ist eine verstärkte Hinwendung zum orthodoxen Islam zu verzeichnen, die Verschleierung der Frau nimmt zu.
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Libyens
Bereits in ägyptischen Hieroglyphentexten taucht der Name des westlich benachbarten Stammes der Libyer auf. Die Griechen benannten nach ihnen das Land beiderseits der Großen Syrte. Vom 7. Jahrhundert v. Chr. an gründeten sie an der Küste Kolonien, darunter die Stadt Kyrene. Dieser Teil des Landes, die Kyrenaika, stand in den folgenden Jahrhunderten unter der Herrschaft Ägyptens. In dem sich westlich daran anschließenden Gebiet hatten die Phönizier etwa um 700 v. Chr. die drei Städte Sabratha, Oea und Leptis Magna gegründet - der Name Tripolitanien (Drei-Städte-Land) hat hier seinen Ursprung. Nach der Zerstörung Karthagos 146 v. Chr., das das Gebiet in Besitz gehabt hatte, geriet Tripolitanien unter römische Herrschaft, 96 v. Chr. wurde auch die Kyrenaika Teil des Römischen Reiches. Bei der römischen Reichsteilung 395 n. Chr. verblieb Tripolitanien bei Westrom, während die Kyrenaika Ostrom zugeschlagen wurde. Mitte des 5. Jahrhundert fielen die Vandalen in Libyen ein; die Rückeroberung gelang Byzanz ab 533 unter Führung des Generals Belisar. Während des Krieges zwischen Persien und Byzanz eroberten die Perser kurzfristig Karthago und die dazugehörigen Provinzen.
Zwischen 641 und 644 besetzten die Araber das Gebiet; die dort ansässigen Berber nahmen daraufhin den Islam an. Im 16. Jahrhundert wurde Libyen von den Osmanen erobert. Im 19. Jahrhundert suchte die Senussi-Bruderschaft, ein in der Kyrenaika ansässiger islamischer Orden, die Macht zu erlangen. Er bildete auch den Kern des Widerstandes, als die Italiener nach dem italienisch-türkischen Krieg 1911/12 Libyen annektierten
Siehe auch: Italienisch-Türkischer Krieg
1934 erklärte Italien seine libyschen Besitzungen zu einer Kolonie. Von 1940 bis 1943 kämpften italienische Truppen im Verbund mit dem nach Libyen entsandten deutschen "Afrikakorps" unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel gegen alliierte Verbände, die von Ägypten aus vormarschierten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land von den Vereinten Nationen (VN) verwaltet.
1951 wurde Libyen in die Unabhängigkeit entlassen mit dem Oberhaupt der Senussi, Idris I. als König der konstitutionellen Monarchie. Die Entdeckung reicher Erdölvorkommen 1959 machte Libyen in der Folgezeit zu einem der bedeutendsten erdölexportierenden Länder der Welt. Auf der anderen Seite verstärkten sich jedoch die sozialen Spannungen im Innern, was neben anwachsenden nationalistischen Stimmungen schließlich am 1. September 1969 (Nationalfeiertag) zum Sturz der Monarchie durch das Militär und zur Ausrufung der Arabischen Republik Libyen führte.
Der Vorsitzende des Revolutionären Kommandorates, Oberst Muammar al-Gaddafi, versuchte die radikale Arabisierung des Landes. Seine Pläne zur Schaffung einer panarabischen Union mit einigen Nachbarländern zwischen 1969 und 1974 scheiterten aber unter anderem an seinem Führungsanspruch.
Siehe auch: Libysch-Ägyptischer Grenzkrieg
In den folgenden Jahren wurden alle Erdölgesellschaften verstaatlicht. 1975 schloss Libyen ein Abkommen über wirtschaftlich-technische und militärische Zusammenarbeit mit der UdSSR. Das militärische Engagement des Landes zugunsten der Regierungsgegner im benachbarten Tschad 1983 blieb erfolglos: Französische Legionäre vertrieben die libyschen Truppen aus fast allen besetzten Gebieten. Wegen Gaddafis Unterstützung antiisraelischer und antiamerikanischer Terrorgruppen verschlechterte sich in der Folgezeit das Verhältnis zu den USA: Im April 1986 bombardierte die US-amerikanische Luftwaffe Tripolis und Bengasi. Im Zweiten Golfkrieg 1990 stellte sich Libyen auf die Seite des Irak. 1993 verhängte der VN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen Libyen wegen der verweigerten Auslieferung zweier libyscher Agenten, denen ein Flugzeugattentat zur Last gelegt wird.
Die VN-Sanktionen wurden 1999 nach einem Einlenken Gaddafis in der Terrorismusfrage und Überstellung der beiden Tatverdächtigen an ein internationales Gericht in den Niederlanden wieder ausgesetzt. Nachdem Libyen das Lockerbie-Attentat 1988 eingestanden hatte und Entschädigungen für die Angehörigen dieser Opfer sowie eines Bombenanschlags auf ein französisches Verkehrsflugzeug 1989 (170 Tote) geleistet hatte, wurden die Embargomaßnahmen im September 2003 vollständig aufgehoben. Im September 2000 gab es Pogrome libyscher Arbeitsloser gegen afrikanische Gastarbeiter; 331 mutmaßliche Täter wurden im Januar 2001 angeklagt. Punkte bei westlichen Staaten machte Libyen ferner dadurch gut, dass es erfolgreiche Vermittlungsbemühungen im August 2000 bei islamischen Terroristen auf den Philippinen ableistete, welche zur Freilassung gefangener westlicher Geiseln führten. Außerdem erklärte sich die libysche Regierung zu Entschädigungszahlungen für die Opfer des Bombenanschlags auf die Berliner Diskothek La Belle 1986 bereit.
Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 verurteilte Gaddafi die Gewaltakte und akzeptierte ausdrücklich ein US-amerikanisches Recht auf Selbstverteidigung. Im Dezember 2003 erklärte er den Verzicht Libyens auf Massenvernichtungswaffen und ließ Anfang 2004 zahlreiche Komponenten für chemische Waffen vernichten. Am 10. März 2004 hat Libyen in Wien das so genannte Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet. Damit gestattet die Regierung in Tripolis der Internationalen Atomenergie-Organisation umfassende Kontrollmöglichkeiten der nuklearen Anlagen des Landes. Frankreich, Großbritannien sowie im Mai 2006 folgend die USA haben wieder diplomatische Beziehungen zu Libyen aufgenommen und ordnen Libyen nicht mehr in die Gruppe der Staaten ein, die den internationalen Terrorismus unterstützen. Vielmehr ist Libyen aktuell ein begehrter Partner für die Eindämmung illegaler Einwanderung vor allem nach Italien, was auch ein Drängen der europäischen Staaten auf eine Aufhebung des Waffenembargos gegen Libyen nach sich zog.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Politisches System
Muammar al-Gaddafi (oder Mu'ammar al-Qadhdhafi) (* September 1942), arabisch: معمر القذافي, ist seit 1969 de facto Staatschef von Libyen, während Zantani Muhammad az-Zantani seit 1992 de jure Staatsoberhaupt ist.
Gemäß der Verfassung von 1977, zuletzt geändert 1994, ist Libyen ein basisdemokratischer Staat auf der Grundlage des Islam. Dem Sekretär (az-Zantani) des Allgemeinen Volkskongresses (etwa 2.700 Mitglieder) als Staatsoberhaupt steht der Ministerrat zur Seite. Faktisches Staatsoberhaupt ist jedoch der Oberbefehlshaber der Streitkräfte (Oberst Gaddafi). Der Allgemeine Volkskongress, dessen über 1.000 Delegierte von lokalen Volkskongressen (rund 15.000), Gewerkschaften, Streitkräften und anderen Massenorganisationen entsandt werden, ist die höchste politische Institution und besitzt sowohl legislative als auch exekutive Funktionen. 2000 löste dieses Parlament aber auf Vorschlag Gaddafis die Zentralverwaltung des Landes weitgehend auf und übergab sowohl Gesetzgebung als auch Regierungsgewalt an regionale Parlamente und Ausschüsse. Das Land ist in 13 Verwaltungsdistrikte aufgeteilt. Die Rechtsprechung orientiert sich weitgehend am Koran, 2005 wurde aber das berüchtigte Volksgericht abgeschafft. In Libyen existiert die Wehrpflicht. Frauen und Männer zwischen 18 und 35 Jahren können eingezogen werden. Ebenso sind alle Libyer ab 18 Jahren zur politischen Partizipation verpflichtet. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen (UN), der Afrikanischen Union (AU), der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), der Organisation arabischer Erdöl exportierender Länder (OAPEC), der Organisation der Islamischen Konferenz und der Arabischen Liga.
[Bearbeiten] Verwaltungsgliederung
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Tripolis 1.150.989 Einwohner, Banghazi 650.629 Einwohner, Misrata 386.120 Einwohner, al-Aziziyya 287.407 Einwohner, Tarhuna 210.697 Einwohner und al-Chums 201.943 Einwohner.
Siehe auch: Liste der Städte in Libyen
Zur Zeit gibt es in Libyen 32 Munizipien. Der arabische Begriff für eine libysche Verwaltungseinheit ist Sha'biyah (Plural Sha'biyat). Bis Mitte der 1980er Jahre wurde Libyen in Gouvernorate eingeteilt.
Nr. | شعبية | Shabiyah | Einwohner 2003 | Fläche in km² |
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1 | إجدابيا | Ajdabiya | 165.839 | 91.620 |
2 | البطنان | Al Butnan | 144.527 | 83.860 |
3 | الحزام الاخضر | Al Hizam Al Akhdar | 108.860 | 12.800 |
4 | الجبل الاخضر | al-Dschabal al-Akhdar | 194.185 | 7.800 |
5 | الجفارة | Al Jfara | 289.340 | 1.940 |
6 | الجفرة | Al Jufrah | 45.117 | 117.410 |
7 | الكفرة | Al Kufrah | 51.433 | 483.510 |
8 | المرج | Al Marj | 116.318 | 10.000 |
9 | المرقب | Al Murgub | 328.292 | 3.000 |
10 | النقاط الخمس | An Nuqat al Khams | 208.954 | 5.250 |
11 | القبة | Al Qubah | 93.895 | 14.722 |
12 | الواحات | Al Wahat | 29.257 | 108.670 |
13 | الزاوية | Az Zawiyah | 197.177 | 1.520 |
14 | بنغازي | Benghazi | 636.992 | 800 |
15 | بنى وليد | Bani Walid | 77.424 | 19.710 |
16 | درنة | Darnah | 81.174 | 4.908 |
17 | غات | Ghat | 22.770 | 72.700 |
18 | غدامس | Ghadamis | 19.000 | 51.750 |
19 | غريان | Gharyan | 161.408 | 4.660 |
20 | مرزق | Murzuq | 68.718 | 349.790 |
21 | مزدة | Mizdah | 41.476 | 72.180 |
22 | مصراتة | Misratah | 360.521 | 2.770 |
23 | نالوت | Nalut | 86.801 | 13.300 |
24 | تاجوراء والنواحي الأربع | Tajura Wa Al Nawahi AlArba' | 267.031 | 1.430 |
25 | ترهونة و مسلاته | Tarhuna Wa Msalata | 296.092 | 5.840 |
26 | طرابلس | Tarabulus | 882.926 | 400 |
27 | سبها | Sabha | 126.610 | 15.330 |
28 | سرت | Surt | 156.389 | 77.660 |
29 | صبراته و صرمان | Sabratha Wa Surman | 152.521 | 1.370 |
30 | وادي الحياة | Wadi Al Hayaa | 72.587 | 31.890 |
31 | وادي الشاطئ | Wadi Al Shatii | 77.203 | 97.160 |
32 | يفرن | Yafran | 117.647 | 9.310 |
Quelle: Munizipien von Libyen auf der Website des Generalvolkskomittees der Arabischen Republik Libyen
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die weitgehend verstaatlichte Wirtschaft Libyens basiert auf den reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen, durch die 95 % der Exporterlöse (nach Italien 39 %, Spanien 14 %, Deutschland 14 %, Türkei 7 %, Frankreich 6%) erzielt wird. Die weitere Industrie beschränkt sich auf den Chemie-, Textil-, Möbel- und Baustoffsektor. Eingeführt (aus Italien 27 %, Deutschland 10 %, Tunesien 7 %, Vereinigtes Königreich 7 %, Republik Korea 6 %, Frankreich 6 %) werden vor allem Maschinen, Fahrzeuge und Nahrungsmittel. In den wenigen landwirtschaftlich nutzbaren Gegenden an der Küste wird vor allem Weizen, Gerste, Gemüse, Oliven, Mandeln, Zitrusfrüchte und Datteln angebaut. Wegen seiner politischen Sicherheit im Gegensatz zu anderen Staaten im Nahen Osten ist Libyen in letzter Zeit ein attraktiver Geschäftspartner für westliche Ölkonzerne geworden. Aufgrund der politischen Situation ist der Tourismus unbedeutend aber im Aufwind begriffen. Libyen verfügt über Häfen in Tobruk (Naturhafen), Tripolis, Benghazi, Misurata, Mersa Brega sowie über mehrere Erdölverschiffungshäfen. Internationale Flughäfen gibt es in Tripolis und Bengasi. Das Land hat etwa 11.000km asphaltierte Hauptstraßen, ansonsten nur Pisten und keine Eisenbahn.
Seit 1984 beginnt Libyen mit der systematischen Förderung der eiszeitlichen Süßwasservorkommen in der Sahara. Mit dem Great-Man-Made-River-Projekt begann das bisher größte Süßwasserprojekt der Welt. Damit möchte sich das Land nicht nur von Lebensmittelimporten unabhängig machen, sondern auch zu einem Agrarexportstaat werden. Laut Gaddafi gibt es zum GMMR-Projekt für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung keine Alternative. Fraglich ist jedoch die mittelfristige Kostenentwicklung angesichts der enormen Bau- und Wartungskosten. Unstrittig ist jedoch, dass das GMMR-Projekt eine gewaltige Bildungs- und Infrastrukturmaßnahme darstellt und Libyens ökonomische Sicherheit nach Versiegen der Ölquellen gewährleistet, wobei bis heute ungewiss ist, wie groß die unterirdischen Süßwasservorkommen sind und somit die Dauer und das Funktionieren des Projekts. Die gößten Zementfabriken Libyens sind die Werke von LCC und ACC. Nach Beendigung des US-Embargos im Jahre 2004 wurden in Libyen auch Niederlassungen von ABB, Siemens und von anderen internationalen Firmen wieder aufgebaut. 9 % des Bruttoinlandsproduktes werden in der Landwirtschaft, 46 % in der Industrie und 46 % im Dienstleistungsbereich erwirtschaftet. 18 % sind in der Landwirtschaft, 30 % in der Industrie und 52 % im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 30 %, die Inflation bei 2,5 %. Die Handelsbilanz ist positiv.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Libyen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Libyen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
- Die Zeit: Muammar al-Gadhafi lässt wenden
- Bilder aus der libyschen Sahara
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Koordinaten: 19°-33° N, 9°-25° O