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Boxberg/O.L.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Boxberg/O.L.
Boxberg/O.L.
Deutschlandkarte, Position von Boxberg/O.L. hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Niederschlesischer Oberlausitzkreis
Verwaltungsge-
meinschaft
:
Boxberg/O.L.
Koordinaten: Koordinaten: 51° 24′ N, 14° 37′ O51° 24′ N, 14° 37′ O
Höhe: 129 m ü. NN
Fläche: 119,14 km²
Einwohner: 2987 (30. Sep. 2006)
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km²
Postleitzahl: 02943
Vorwahl: 035774
Kfz-Kennzeichen: NOL
Gemeindeschlüssel: 14 2 84 020
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Jahnstraße 74a
02943 Boxberg/O.L.
Webpräsenz:
Bürgermeister: Roland Trunsch
Lage der Gemeinde Boxberg/O.L. im Niederschlesischer Oberlausitzkreis
Karte

Boxberg/O.L., sorbisch Hamor, ist eine kreisangehörige Gemeinde im Niederschlesischen Oberlausitzkreis in Ostsachsen. Boxberg ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Boxberg/O.L..

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verkehr

Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 156. Die Entfernung zur Bundesautobahn 4 (Köln–Görlitz) beträgt ca. 20 km. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befindet sich im 10 km entfernten Uhyst an der Regionalbahn-Strecke HoyerswerdaGörlitz und in Weißwasser (Regionalbahnstrecke CottbusGörlitz).

In der näheren Umgebung befinden sich der Segelflugplatz Klix (25 km), der Flugplatz Bautzen und der Regionalflughafen Rothenburg (beide etwa 30 km) und der Flughafen Dresden (80 km).

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Die Wirtschaft der Gemeinde wird geprägt durch das nördlich des Ortes Boxberg befindliche gleichnamige, mit Braunkohle befeuerte Kraftwerk Boxberg, das mit einer installierten Leistung von 3520 MW das größte Dampfkraftwerk Deutschlands war. Zur Zeit beträgt die Gesamtleistung 1900 MW.

[Bearbeiten] Ortsgliederung

Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen: Boxberg, Bärwalde (Bjerwałd), Sprey (Sprjowje), Reichwalde (Rychwałd), Nochten (Wochozy) und Kringelsdorf (Krynhelecy).

[Bearbeiten] Bärwalde

Bärwalde liegt an der Spree, am Rande des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. 1995 zählte der Ort 187 Einwohner.

Grotte mit Orgelbasalt
Grotte mit Orgelbasalt

Bärwalde wurde um 1400 erstmals urkundlich erwähnt. Friedrich Hermann Rötschke, der Gestalter der bekannten Anlage in Kromlau, legte 1875 einen Landschaftspark mit Grotten aus Orgelbasalt an. In die Gestaltung des Parks bezog er den natürlichen Lauf der Spree, den Mühlgraben und den bereits vorhandenen Baumbestand von Bärwalde ein. Dieses Projekt konnte er nicht vollenden. Nach Jahrzehnten der Verwilderung ist die frühere Schönheit der Anlage nur noch in Ansätzen zu erkennen.

Schloss
Schloss

Das Schloss von Bärwalde, ehemaliger Besitz des Gutsherrn Rudolf Hünlich, wurde 1922/23 erbaut. In den Jahren 1950 bis 1991 beherbergte es eine bekannte und erfolgreiche Lungenklinik. In den Jahren von 1923 bis 1964 versorgte das Elektrizitätswerk von Bärwalde, ein kleines Wasserkraftwerk an der Spree, 26 Orte mit elektrischer Energie. Heute dient dieses Gebäude ebenso wie das Schloss privaten Wohnzwecken.

Sühnekreuz in Bärwalde
Sühnekreuz in Bärwalde

In Bärwalde selbst ist neben dem Schloss und der nahe gelegenen Parkanlage das Sühnekreuz sehenswert. Sühnekreuze sind Denkmale mittelalterlichen Rechts. Sie waren ein Erfüllungsteil von Sühneverträgen, welche zwischen zwei verfeindeten Parteien geschlossen wurden, um eine Blutfehde wegen eines begangenen Mordes oder Totschlages zu beenden. Der überwiegende Teil der Sühnekreuze ist in Kreuzform gestaltet, oftmals ist die Mordwaffe bzw. ein berufstypisches Gerät des Entleibten in den Stein gehauen.

[Bearbeiten] Kringelsdorf

Der sorbische Name Krynhelecy bezeichnet Kringelsdorf als Dorf eines Klingo, wobei Klingo ein Name ist.

In Kringelsdorf fließen der Schwarze Schöps und der Weiße Schöps zusammen.

Zu Kringelsdorf gehört ein Gewerbegebiet mit 26,5 ha. Dieses und der Ort selbst liegen an der S131 zwischen den Orten Boxberg, Reichwalde und Klitten.

Kringelsdorf wurde um 1400 erstmals urkundlich erwähnt. Am 1. Januar 1929 wurden die Orte Wilhelmsfeld, Eselsberg und Kringelsdorf zur Gemeinde Kringelsdorf vereinigt. Am 1. April 1996 wurde Kringelsdorf in die Gemeinde Boxberg eingegliedert.

[Bearbeiten] Nochten

Im Ortsteil Nochten entstand in den Jahren 2000 bis 2003 der Lausitzer Findlingspark Nochten mit einer Fläche von 17 Hektar auf einem ehemaligen Bergbauareal. Dort wurden nahezu 3000 große Findlinge aus den Tagebauen Nochten und Jänschwalde zusammengetragen. Diese bilden die Basis für fünf verschiedene Gartenbereiche.

[Bearbeiten] Reichwalde

Die erste urkundliche Erwähnung Reichwaldes fällt auf das Jahr 1394. Der sorbische Name Rychwałd deutet auf eine ergiebige Rodung in einem waldreichen Gebiet hin.

Das Dorf mit etwa 700 Einwohnern, in dem sich auch ein Schullandheim befindet, war der letzte Ort, der zum 1. Januar 1999 nach Boxberg eingemeindet wurde.

Die Umgebung Reichwaldes ist vor allem durch den Tagebau Reichwalde geprägt, dem die Ortsteile Wunscha, Schadendorf, Publick und Schäferei weichen mussten. [1]

[Bearbeiten] Sprey

Sprey (sorbisch: Sprjowje ) ist ein kleines Dorf in der Oberlausitz, nahe der Mündung des Schöps in die Spree. Der Ort wurde 1590 erstmals erwähnt und ist seit 1974 Teil der Gemeinde Boxberg. Bekannt ist Sprey für seine kleine Schrotholzkirche, die im 18. Jahrhundert ohne einen Nagel errichtet wurde. Heute leben in Sprey etwa 80 Menschen.

[Bearbeiten] Bärwalder See

Im Jahre 1973 begann mit dem Aufschluss des Tagebaues Bärwalde die Braunkohlenförderung. In Folge mussten die Dörfer Merzdorf mit 182 und Schöpsdorf mit 55 Einwohnern den Braunkohlebaggern weichen. Nach dem Schließen des Tagebaues im Jahre 1993 begannen umfangreiche Sanierungen zur Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft.

Landschaftskunst-Projekt
Landschaftskunst-Projekt

Mit der Flutung des ehemaligen Tagebaues wurde die Schaffung einer bedeutenden touristischen Attraktion eingeleitet. Der Bärwalder See entwickelt sich einem der größten See des in Entstehung begriffenen Lausitzer Seenlandes. Am Ufer des künstlichen Sees sollen ein Hafen, Badestrände und Freizeitanlagen entstehen. Darüber hinaus ist mit der auf 300 m Ausdehnung vergrößerten Nachbildung eines menschlichen Ohres ein Landschaftskunst-Projekt begonnen. Bereits im jetzigen Zustand bietet das Gebiet des Sees mit seiner weiträumigen Umgebung und ausgedehnten Wegen vielfältige Möglichkeiten für sportliche Betätigung und Erholung. Die ebene, weite Landschaft mit teils ungestörter Natur bietet dem Kenner unbeschreibliche Schönheit.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Reichwalde.

[Bearbeiten] Weblinks

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