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Canadiens de Montréal

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Canadiens de Montréal
Gegründet: 1909
Stadion: Centre Bell
Standort: Montréal, Québec
Vereinsfarben: blau, weiß, rot
Conference: Eastern Conference
Division: Northeast Division
Cheftrainer: Guy Carbonneau
General Manager: Bob Gainey
Besitzer: George Gillett Jr.
Stanley Cup Siege: 1916, 1924, 1930, 1931, 1944, 1946, 1953, 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1965, 1966, 1968, 1969, 1971, 1973, 1976, 1977, 1978, 1979, 1986, 1993

Die Canadiens de Montréal (engl. Montreal Canadiens, auch bekannt als Le Canadien oder Habs) sind eine Eishockeymannschaft in der Nordamerikanischen Profiliga NHL. Gegründet wurden die Canadiens 1909 in Montréal (Québec), Kanada.

Die Canadiens gehören zu den Original Six-Teams der NHL und sind zusammen mit den Ottawa Senators, den Toronto Maple Leafs (damals "Toronta Arenas") und den Montreal Wanderers ein Gründungsmitglied der NHL.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Jack Laviolette war erster Trainer und General Manager der Canadiens
Jack Laviolette war erster Trainer und General Manager der Canadiens

[Bearbeiten] 1910-23: Die Malone-Vezina Ära

Noch bevor die NHL gegründet wurde, gab es die Montréal Canadiens. Der Club Athletique-Canadien de Montréal kaufte 1909 den Haileybury Hockey Club und verlegte den Sitz des Teams nach Montréal, wo es den Namen Montréal Canadiens erhielt. Ambrose O'Brien hatte die Idee ein Eishockeyteam zu gründen, weil er ein Team aus französisch-kanadischen Spielern zusammenstellen wollte um es gegen den Stadtrivalen Montréal Wanderers antreten zu lassen. Am 5. Januar spielten sie ihr erstes Spiel und trafen dabei auf die Cobalt Silver Kings in der heimischen Jubilee Arena und gewannen mit 7-6. Jack Laviolette fungierte dabei als erster Trainer und General Manager der Mannschaft, aber auch als der Starverteidiger.

Im Jahr darauf wurde das Team an George Kennedy gekauft er änderte die Teamfarbe von blau in rot.

1914 spielten die Canadiens als Mitglied der NHA zum ersten Mal in ihren berühmten roten Trikots mit dem blauen Brustring. Auf dem Brustring prangte ein rotes "C", wie es heute noch der Fall ist. Der einzige Unterschied war, dass im "C" damals ein "A" stand, statt dem heutigen "H".

Newsy Lalonde, im Trikot des Club Athletique-Canadien, gehörte schon 1910 zur Mannschaft
Newsy Lalonde, im Trikot des Club Athletique-Canadien, gehörte schon 1910 zur Mannschaft

In der Saison 1915/16 gewannen sie zum ersten Mal den Stanley Cup, als sie die Portland Rosebuds im Finale schlugen. Im Jahr darauf zogen sie erneut ins Finale ein, wo sie jedoch den Seattle Metropolitans unterlagen.

1917 war auf den Trikots der Spieler erstmals das heutige Wappen der Canadiens zu sehen und im selben Jahr stiegen die sie, sowie vier weitere Teams aus der NHA aus und gründeten die NHL. Grund dafür war ein langjähriger Streit mit dem Besitzer der Toronto Blueshirts Eddie Livingstone. Canadiens-Besitzer Kennedy und seine Mitstreiter bildeten zwar eine Allianz, die gereicht hätte, um Livingstone aus der NHA auszuschließen, doch dies hätte einen langes Nachspiel vor Gericht zur Folge gehabt. So entschied man sich eine neue Liga zu gründen und Livingstone alleine in der NHA zu lassen. Kennedy war die vorantreibende Kraft in der jungen NHL. So gab er Tommy Gorman das Geld um die Ottawa Senators zu kaufen, die sich in Schwierigkeiten befanden.

Die Canadiens zogen von der Jubilee Arena in die Montréal Arena, kehrten aber an die alte Wirkungsstätte zurück, als die Montréal Arena im Januar 1918 abbrannte. Herausragende Spieler bei den Canadiens waren im ersten Jahr Joe Malone, der 44 Tore schoss, was erst 27 Jahre später wieder geschafft wurde und Torhüter Georges Vezina, dem der erste Shutout der NHL-Geschichte am 18. Februar 1918 gelang. Am Ende der Regulären Saison lagen die Canadiens zusammen mit den Toronto Arenas auf Platz eins der Tabelle. In den Playoffs scheiterten dann aber die Canadiens an den Arenas. Es sollte die erste von vielen Playoff-Serien zwischen ihnen und den Arenas, die sich später in Toronto Maple Leafs umbenannten, gewesen sein.

1919 erreichten sie als Vertreter der NHL das Finale um den Stanley Cup, das damals noch zwischen den zwei besten Teams der NHL und der Pacific Coast Hockey Association (PCHA). Nach fünf Spielen sollte der Gewinner zwischen Seattle und Montréal feststehen, doch beide Mannschaften hatten je zwei Spiele gewonnen und eins endete Unentschieden. Zu einem sechsten Spiel kam es nicht, wegen dem Ausbruch der Spanischen Grippe. Bereits im fünften Spiel bestand fast der komplette Kader der Canadiens aus erkrankten Spielern. Teambesitzer Kennedy versuchte Spieler für das sechste Spiel aufzutreiben, doch viele ehemalige Spieler der Canadiens waren in Europa und kämpften im Ersten Weltkrieg. Da nicht genug Spieler zur Verfügung standen, wurde das sechste Spiel abgesagt, da es den Canadiens untersagt wurde Spieler der Victoria Cougars in den Kader zu nehmen. Eigentlich sollten die Seattle Metropolitans zum Sieger erklärt werden, doch deren Trainer nahm den Sieg nicht an, weshalb das Stanely Cup-Finale 1919 offiziell ohne Sieger blieb. Montréal's Stürmer Joe Hall starb an der Spanischen Grippe fünf Tage nach dem Abbruch der Finalserie.

Aurel Joliat gehörte von 1922 bis 1938 zu den Topscorern
Aurel Joliat gehörte von 1922 bis 1938 zu den Topscorern

Neben diesem schmerzhaften Verlust musste das Team auch noch den Weggang von Joe Malone verkraften, der während seiner Zeit in Montréal unter Vertrag bei dem inaktiven Franchise der Québec Bulldogs und als das Team in den Spielbetrieb zurückkehrte, musste Malone zu seiner alten Mannschaft. Außerdem brannte im Sommer 1919 die Jubilee Arena ab und es wurde mit der Mount Royal Arena eine neue gebaut.

Teambesitzer George Kennedy starb 1921 an den Folgen der Spanischen Grippe und seine Witwe verkaufte das Team an Leo Dandurand, Joe Cattarinch und Louis Letourneau.

[Bearbeiten] 1923-50: Howie Morenz & "Rocket" Richard

1924 konnten die Canadiens wieder den Stanley Cup gewinnen, mit Spielern, wie Howie Morenz, Aurel Joliat und Billy Boucher. In einem neu geschaffenen Playoff-Format schlugen sie die Calgary Tigers der Western Canada Hockey League (WCHL) und die Vancouver Maroons der PCHA. Die PCHA stellte daraufhin den Spielbetrieb ein und im Jahr darauf spielten die Canadiens im Finale gegen die Victoria Cougars aus der WCHL, die erfolgreich aus dem Zusammentreffen hervorgingen.

Zu Beginn der Saison 1925/26 kollabierte Torhüter Georges Vezina während eines Spiels. Daraufhin wurde bei ihm eine fortgeschrittene Tuberkulose festgestellt, an der er im März 1926 starb. Die Canadiens belegten in der Saison den letzten Platz. An seine Stelle trat daraufhin George Hainsworth, der damit im Alter von 31 Jahren seine NHL-Karriere begann. Doch er überzeugte absolut und wurde von 1927 bis 1929 mit der zu Ehren von Georges Vezina geschaffenen Vezina Trophy für den Torhüter mit den wenigsten Gegentoren ausgezeichnet.

1926/27 zog das Team in das Montréal Forum, wo sie die kommenden 70 Jahre spielen sollten, da es in der Mount Royal Arena Probleme mit dem Eis gab. Es zudem die erste Saison, in der der Stanely Cup ausschließlich unter den Teams der NHL ausgespielt wurde.

In der Saison 1929/30 konnten die Canadiens, auch "Habs" genannt, wieder den Stanley Cup gewinnen, als sie die scheinbar übermächtigen Boston Bruins schlugen. 1931 konnten sie nach Siegen über die Bruins, die Ottawa Senators und die Chicago Blackhawks ihren vierten Stanley Cup-Triumph feiern.

Maurice "Rocket" Richard gilt als einer der besten Spieler aller Zeiten
Maurice "Rocket" Richard gilt als einer der besten Spieler aller Zeiten

Zu Beginn der dreißiger Jahre schwächelten die Superstars der Canadiens und Howie Morenz wurde, nachdem er über zu große Erwartungen von Seiten der Fans geklagt hatte, zu den Chicago Blackhawks transferiert. Den Tiefpunkt erreichte das Team 1935/36, mit dem schlechtesten Saisonergebnis in der Geschichte des Franchise. Die NHL gab daraufhin für die folgenden zwei Jahre den Canadiens die Rechte an allen französischen Kanadiern und auch Howie Morenz kehrte ins Team zurück. Das Team erholte sich sofort von der Talfahrt und beendete die Reguläre Saison auf Platz zwei. Doch die Saison wurde von einer Tragödie erschüttert, als Howie Morenz am 8. März 1937 starb. Am 28. Januar hatte er sich in einem Spiel einen mehrfachen Beinbruch zugezogen. Im gebrochenen Bein entwickelte sich eine Thrombose, die schließlich zu einem Schlaganfall führte.

Daraufhin kamen wieder schwächere Jahre für die Canadiens und im Frühjahr 1940 kamen Gespräche auf, dass das Franchise möglicherweise aufgelöst wird. Mit dem Besitzer der Toronto Maple Leafs Conn Smythe war es dann eine in Montréal eher unbeliebte Person, die den Canadiens half. Viele Teams mussten wegen der schlechten Wirtschaft aufgelöst werden und viele machten sich Sorgen, dass die Liga die Auflösung der traditionsreichsten Teams nicht überstehen würde. Smythe übernahm 1940 die Canadian Arena Company, die fünf Jahre zuvor die Canadiens gekauft hatte und verpflichtete für die Mannschaft Trainer Dick Irvin, der die Maple Leafs sehr erfolgreich trainiert hatte.

Irvin führte das Team sehr schnell zum Erfolg zurück und baute die "Punch Line" mit Maurice Richard, Toe Blake und Elmer Lach auf, die die Canadiens 1944 wieder zum Stanley Cup-Sieg führen konnte. Besonders Richard ragte in den folgenden Jahren heraus und wurde Nachfolger des verstorbenen Howie Morenz als großartiger Torschütze und einer der größten Superstars der NHL, der "The Rocket" genannt wurde. In der Saison 1944/45 schrieb er NHL-Geschichte, als er als erster Spieler 50 Tore in 50 Spielen erzielte, eine Marke, die erst über 30 Jahre später wieder erreicht werden konnte.

In der Saison verloren die Canadiens aber im Halbfinale der Playoffs gegen Toronto, doch 1946 ging der Stanley Cup wieder nach Montréal. Im Jahr darauf mussten sie sich, trotz der Hart Memorial Trophy für Maurice Richard als wertvollster Spieler der Saison 1946/47, erneut den Maple Leafs geschlagen geben, diesmal im Finale um den Stanley Cup.

[Bearbeiten] 1950-60: Das beste Team der NHL-Geschichte

Jacques Plante mit seiner Torhütermaske
Jacques Plante mit seiner Torhütermaske

Das Ende der vierziger Jahre verlief wenig erfolgreich, einmal verpassten sie sogar die Playoffs, doch mit dem Beginn der fünfziger Jahre begann die erfolgreichste Phase in der Geschichte Montréal Canadiens. Von 1951 bis 1960 erreichten sie jedes Jahr das Finale und konnten sechs Mal den Stanley Cup gewinnen, von 1956 bis 1960 fünf Mal in Folge. Die damalige Zusammensetzung des Teams gilt als die wahrscheinliche beste Mannschaft, die je in der NHL gespielt hat. 1955 folgte Toe Blake auf Dick Irvin als Cheftrainer, hinzu kamen neue Spieler, wie Jean Béliveau, Dickie Moore, Doug Harvey, Bernie Geoffrion und Torhüter Jacques Plante, der 1959 als einer der ersten Torhüter eine Maske trug. Außerdem gehörte immer noch Superstar Maurice "Rocket" Richard zur Mannschaft, sowie sein 15 Jahre jüngerer Bruder Henri Richard, auch bekannt als "Pocket Rocket".

In diesem erfolgreichen Jahrzehnt wurde ganz Montréal vom Team mitgerissen und es entwickelte sich ein regelrechte Obsession von Seiten der Fans. Die geriet jedoch außer Kontrolle als Maurice Richard in einem Spiel gegen die Boston Bruins am 13. März 1955 einen Linienrichter angegriffen hatte und er für den Rest der Playoffs und die Playoffs gesperrt wurde. Nach dem folgenden Spiel gegen die Detroit Red Wings am 17. März randalierten die Anhänger der Canadiens in den Straßen von Montréal und verursachten einen Sachschaden in Höhe von einer Million Dollar. Daraufhin unterlagen die Candiens im Finale der Playoffs gegen die Red Wings, die damit ihren letzten Stanley Cup für die folgenden 42 Jahre gewinnen konnten.

1956 gründeten die Canadiens ein Farmteam in Peterborough, Ontario. Die Peterborough Petes sind heute immer noch in der kanadischen Juniorenliga OHL aktiv.

[Bearbeiten] 1960-70: Neue Ära & Expansion

Jean Béliveau führte das Team in den sechziger Jahren an
Jean Béliveau führte das Team in den sechziger Jahren an

1960 beendete Maurice Richard seine Karriere, trotzdem strebte das Team den sechsten Stanley Cup-Sieg in Folge an, doch unterlagen den Chicago Blackhawks im Halbfinale. Auch in den nächsten drei Saisons sollte das frühe Ende der Saison im Halbfinale kommen, ein weiteres Mal gegen Chicage, zwei Mal gegen den Erzrivalen aus Toronto. 1965 gewannen sie wieder den Stanley Cup und verteidigten den Titel im Jahr darauf.

1967 war die Weltausstellung EXPO zu Gast in Montréal und die Canadiens versprachen erneut den Stanley Cup zu gewinnen, um ihn im Pavillon ihrer Heimatprovinz Québec zu präsentieren. Sie schafften es auch als Top-Favorit wieder ins Finale, trafen jedoch dort auf Toronto und verloren. Es sollte die bis jetzt letzte Finalteilnahme der Maple Leafs gewesen sein.

Im Sommer 1967 wurde die NHL aufgestockt und die Pittsburgh Penguins, Oakland Seals, Minnesota North Stars, Philadelphia Flyers, St. Louis Blues und die Los Angeles Kings schlossen sich der Liga an. Den besten Start in die nun zwölf Mannschaften zählende NHL schafften die St. Louis Blues, die 1968 und 1969 ins Stanley Cup-Finale kamen, aber der Pokal ging beide Male nach Montréal. 1970 verpassten die Canadiens nur knapp die Playoffs punktgleich mit den New York Rangers. Im letzten Spiel der Regulären Saison führten die Boston Bruins gegen die Canadiens, die bereits acht Minuten vor dem Spielende ihren Torhüter rausnahmen um mit einem Angriffssturm noch den Ausgleich herbeizuführen. Das Unterfangen scheiterte jedoch, da sie mehrere Treffer in ihr leerstehendes Tor kassierten und selbst kein einziges Mal trafen.

Der Star einer neuen Ära: Guy Lafleur
Der Star einer neuen Ära: Guy Lafleur

[Bearbeiten] 1970-80: Die Lafleur-Dryden Ära

Doch das Team kehrte schon in der Saison 1970/71 zu alter Stärke zurück und gewannen gegen die Chicago Blackhawks das Finale um den Stanley Cup. Jean Béliveau spielte die letzte Saison seiner Karriere, mit Frank Mahovlich hatte man einen weiteren Starspieler in den eigenen Reihen und Torhüter Ken Dryden, der sein erstes Jahr in der NHL verbrachte und nur sechs Spiele in der Regulären Saison bestritten hatte, war der sichere Rückhalt des Teams in den Playoffs und wurde sogleich mit der Conn Smythe Trophy als MVP der Playoffs ausgezeichnet. Trainer Al MacNeil musste jedoch seinen Stuhl räumen, da man ihm vorwarf, dass er die englischsprachigen Spieler bevorzugte.

Mit Guy Lafleur kam 1972 ein weiteres Talent ins Team und 1973 gewann man wieder die wichtigste Trophäe im Eishockey. 1974 und 1975 scheiterten die Canadiens im Viertel- und Halbfinale. Doch unter der Führung von Trainerlegende Scotty Bowman begann mit der Saison 1975/76 eine weitere dominante Phase der Montréal Canadiens. Gegen die Philadelphia Flyers, die in den zwei Jahren zuvor den Titel gewannen, siegten die Canadiens im Finale. Angeführt durch Top-Scorer Guy Lafleur und weiteren Spielern, wie Yvan Cournoyer, Frank Mahovlich, Serge Savard, Steve Shutt, Guy Lapointe, Larry Robinson und Torhüter Dryden dominierte das Team die Finalserie gegen die Flyers.

Besonders Lafleur ragte in der Zeit heraus, als er in sechs aufeinander folgenden Saisons je mehr als 100 Punkte schaffte und mindestens 50 Tore pro Saison erzielte. 1967/77 verloren die Canadiens nur acht von 80 Spielen und schrieben damit wieder einmal NHL-Geschichte. Die Dominanz setzte sich auch in den Playoffs fort und bis 1979 konnten noch drei Stanley Cups gewinnen.

1979 löste sich die World Hockey Association (WHA), eine 1972 gegründete Konkurrenzliga, auf. Die Edmonton Oilers, Hartford Whalers, Winnipeg Jets und die Québec Nordiques aus der WHA sollten von der NHL übernommen werden, doch die Canadiens zusammen mit den anderen beiden kanadischen Teams Toronto Maple Leafs und Vancouver Canucks protestierten dagegen, weil sie ihre Erlöse aus den Fernsehübertragungen nun mit den Nordiques, den Oilers und den Jets hätte teilen müssen. Der Protest hatte keinen Erfolg und die vier Teams wurden Teil der NHL.

[Bearbeiten] 1980-95: Junge Spieler, Erfolge & Niederlagen

Viele Spieler der Canadiens, die für die Erfolge in den Jahren zuvor verantwortlich waren, beendeten Anfang der achtziger Jahre ihre Karrieren, andere wurden in Transfers an andere Teams abgegeben. Mit Bob Gainey, Larry Robinson und Guy Lafleur konnten aber auch noch einige Veterane erhalten bleiben. Es wurden neue Spieler geholt, wie Guy Carbonneau und Mats Näslund verpflichtet werden. Weitere junge Talente, wie Verteidiger Chris Chelios und Torhüter Patrick Roy kamen Mitte der achtziger hinzu. All diese Spiele bildeten die Stützen des Teams bei einem weiteren Stanley Cup-Sieg in der Saison 1985/86 gegen die Calgary Flames. Es sollte der einzige Gewinn der begehrten Trophäe in diesem Jahrzehnt gewesen sein. Zwar erreichten sie 1989 noch einmal das Finale, doch diesmal waren die Flames das siegreiche Team.

Nach drei durchschnittlichen Saisons gewannen die Canadiens 1993 ihren 24. Stanley Cup-Sieg gegen die Los Angeles Kings um Superstar Wayne Gretzky. Zur Meistermannschaft gehörten damals John LeClair, Eric Desjardins, Denis Savard, Vincent Damphousse und Torhüter Patrick Roy, der wie schon 1986 erneut zum wertvollsten Spieler der Playoffs ausgezeichnet wurde.

Nur zwei Jahre später erreichte das Team einen Tiefpunkt, als es die Playoffs zum ersten Mal nach 25 Jahren verpassten. Wenige Monate später im Dezember 1995 verloren die Canadiens im eigenen Stadion gegen die Detroit Red Wings mit 1-11. War diese Niederlage nicht schon schlimm genug, erklärte Torhüter Roy nach dem Spiel, dass er nicht mehr für Montréal spielen werde. Grund dafür war die Entscheidung von Cheftrainer Mario Tremblay Roy erst nach dem neunten Gegentor aus dem Spiel zu nehmen. Kurz darauf wurde er zusammen mit Mike Keane zu den Colorado Avalanche transferiert, wofür Jocelyn Thibault, Andrei Kovalenko und Martin Rucinsky nach Montréal kamen. Roy sollte ein halbes Jahr später seinen dritten Stanley Cup in den Händen halten.

[Bearbeiten] 1995-heute: Neuaufbau mit Hindernissen

Der Centre Bell ist seit 1996 die Heimat der Canadiens
Der Centre Bell ist seit 1996 die Heimat der Canadiens

Am 11. März 1996 verabschiedeten sich die Canadiens aus dem Montréal Forum in dem sie 70 Jahre gespielt hatten mit einem Sieg gegen die Dallas Stars. Man hatte sich die Stars als Gegner für das letzte Spiel ausgesucht, da die ehemaligen Canadiens Guy Carbonneau und Bob Gainey zu diesem Zeitpunkt als Spieler bzw. als General Manager für die Stars aktiv waren. In einer Zeremonie kamen fast alle noch lebenden Mannschaftskapitäne aufs Eis in ihren Trikots. Emile Bouchard, der 1948 das Amt des Kapitäns übernommen hatte, reichte eine Fackel an seinen Nachfolger Maurice Richard und so ging die Fackel über Jean Béliveau, Henri Richard, Yvan Cournoyer, Serge Savard, Bob Gainey, Guy Carbonneau bis hin zu dem damals amtierenden Kapitän Pierre Turgeon. Nur drei der noch lebenden Kapitäne waren nicht anwesend, da Chris Chelios, Mike Keane und Kirk Muller mit ihren eigenen Teams spielen mussten.

Das neue Zuhause der Canadiens wurde der Molson Centre, mittlerweile bekannt als Centre Bell. Doch in ihrem neuen Stadion musste das Team erstmal Misserfolge hinnehmen. Nachdem man in den ersten Jahren früh in den Playoffs scheiterte, verpassten sie von 1999 bis 2001 die Endrunde. 2001 kamen sogar kurz Gespräche auf, dass das Team umgesiedelt wird, als die Molson Familie das Team verkaufen wollten und es mit dem Amerikaner George N. Gillett nur einen ernsthaften Interessenten gab. Gillett erhielt schließlich den Zuschlag das Team zu kaufen, musste der NHL aber zusagen, dass das Franchise in Montréal bleibt.

Weitere negative Nachrichten kamen im Herbst 2001, als bekannt wurde, dass Mannschaftskapitän Saku Koivu an Krebs erkrankt war. Koivu unterzog sich einer Krebsbehandlung, konnte aber schon zum Ende der Regulären Saison zurückkehren und half dem Team in den Playoffs beim Erreichen der zweiten Runde. Herausragender Spieler war in der Saison Torhüter José Théodore, der als wertvollster Spieler und bester Torhüter der NHL ausgezeichnet wurde.

Eine erneute verpatzte Saison musste man 2002/03 hinnehmen, als man wieder die Playoffs verpasste.

Am 22. November 2003 waren es wieder die Canadiens, die an einem historischen Ereignis beteiligt waren. Im Commonwealth Stadion in Edmonton fand mit dem Heritage Classic das erste Freiluftspiel der NHL statt. Neben dem Ligaspiel zwischen den Canadiens und den Edmonton Oilers, dass Montréal mit 4-3 gewann, fand vor den 55.000 Zuschauern ein Spiel zwischen ehemaligen Größen beider Teams statt. Eines der bekanntesten Bilder des Heritage Classic war Goalie José Théodore, der über seiner Torhütermaske eine Wohlmütze trug, da die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt lagen.

Im Januar 2006 wurde Cheftrainer Claude Julien entlassen und General Manager Bob Gainey übernahm als Übergangslösung den Posten. Kurz vor dem Ende der Transferperiode im März wurde Torhüter José Théodore zu den Colorado Avalanche transferiert. Théodore konnte nicht mehr an die Leistungen seiner großartigen Saison 2001/02 anknüpfen, als er wertvollster Spieler und bester Torhüter war und besonders in der Saison 2005/06 zeigte er deutliche Schwächen. Die Canadiens erhielten dafür im Tausch den schweizer Torhüter David Aebischer. Besonders glänzen konnte in der Saison der Franzose Cristobal Huet, der in 36 Spielen sieben Mal sein Tor sauber halten konnte.

In der Saison 2006/07 müssen die Canadiens wieder mal um eine Playoff-Teilnahme zittern. Nach einer guten ersten Saisonhälfte fing das Team an zu schwächeln.

[Bearbeiten] Spielstätten

Von 1909 an wurden die Spiele in der Jubilee Arena ausgetragen, später spielte man aber auch mehrere Partien in der Montréal Arena, die jedoch 1918 abbrannte. 1920 zogen die Canadiens in die Mount Royal Arena, die 10.000 Zuschauer fasste. Sechs Jahre später zog man in das Montréal Forum, dass für 70 Jahre das Zuhause der Canadiens wurde. Nachdem immer mehr Teams in den neunziger Jahren dazu übergingen in hochmoderne Multifunktionsarenen ihre Spiele auszutragen, entschlossen sich auch die Canadiens zu diesem Schritt, war es schließlich zu diesem Zeitpunkt schon 72 Jahre alt.

Seit 1996 richten die Canadiens ihre Heimspiele im Centre Bell (Kapazität: 21.273 Zuschauer) aus, das bis 2002 Centre Molson hieß.

[Bearbeiten] Erfolge und Ehrungen

[Bearbeiten] Sportliche Erfolge

24-facher Stanley-Cup-Sieger (Rekordhalter in der NHL): 1916, 1924, 1930, 1931, 1944, 1946, 1953, 1956, 1957, 1958, 1959, 1960, 1965, 1966, 1968, 1969, 1971, 1973, 1976, 1977, 1978, 1979, 1986, 1993.

Ferner noch 9 Finalteilnahmen, sowie eine Endspielserie 1918/19 gegen die Seattle Metropolitans, die beim Stand von 2 zu 2 Spielen nach einer Grippeepedimie und dem Tod des Spielers Joe Hall abgebrochen wurde.

Prince of Wales Trophy


[Bearbeiten] Vereinsrekorde


[Bearbeiten] Spielertrophäen

Art Ross Trophy

Bill Masterton Memorial Trophy

Calder Memorial Trophy

Conn Smythe Trophy

Frank J. Selke Trophy

Hart Memorial Trophy

Jack Adams Award

James Norris Memorial Trophy

Lady Byng Memorial Trophy

Lester B. Pearson Award

Roger Crozier Saving Grace Award

Vezina Trophy

William M. Jennings Trophy


[Bearbeiten] Aktueller Kader 2006/07

Torhüter
Nr. Spieler Fangarm Im Team seit Geburtsort
30 Schweizer David Aebischer L 2006 Freiburg, Schweiz
39 Franzose Cristobal Huet L 2004 Saint-Martin-d'Hères, Frankreich
41 Slowake Jaroslav Halak L 2003 Bratislava, Slowakei
Verteidiger
Nr. Spieler Schusshand Im Team seit Geburtsort
6 Finne Janne Niinimaa L 2006 Raahe, Finnland
8 US-Amerikaner Mike Komisarek R 2001 West Islip, New York, USA
25 Kanadier Mathieu Dandenault R 2005 Sherbrooke, Québec, Kanada
26 Kanadier Josh Gorges L 2007 Kelowna, British Columbia, Kanada
32 Schweizer Mark Streit L 2004 Englisberg, Schweiz
44 Kanadier Sheldon Souray - A L 2000 Elk Point, Alberta, Kanada
51 US-Amerikaner Francis Bouillon L 2002 New York City, New York, USA
79 Russe Andrei Markov L 1998 Woskressensk, UdSSR
Stürmer
Nr. Spieler Position Schusshand Im Team seit Geburtsort
11 Finne Saku Koivu - C C L 1993 Turku, Finnland
14 Tscheche Radek Bonk - A C L 2004 Krnov, Tschechoslowakei
15 Russe Sergei Samsonov LW R 2006 Moskau, UdSSR
20 Kanadier Mike Johnson RW R 2006 Scarborough, Ontario, Kanada
21 US-Amerikaner Christopher Higgins LW L 2002 Smithtown, New York, USA
22 Kanadier Steve Begin C L 2003 Trois-Rivières, Québec, Kanada
27 Russe Alexei Kowaljow - A RW L 2004 Togliatti, UdSSR
35 Tscheche Tomas Plekanec LW L 2001 Kladno, Tschechoslowakei
42 Russe Alexander Perezhogin RW L 2001 Öskemen, UdSSR
47 Kanadier Aaron Downey RW R 2006 Shelburne, Ontario, Kanada
73 Kanadier Michael Ryder RW R 1998 Bonavista, Neufundland, Kanada
84 Kanadier Guillaume Latendresse RW L 2005 Sainte-Catherine, Québec, Kanada

Stand: 26. Februar 2007

[Bearbeiten] Trainer

  • Jack Laviolette 1909 - 1910
  • Adolphe Lecours 1910 - 1911
  • Napoléon Dorval 1911 - 1913
  • Jimmy Gardner 1913 - 1915
  • Newsy Lalonde 1915 - 1921
  • Edouard "Newsy" Lalonde und Leo Dandurand 1921 - 1922
  • Léo Dandurand 1922 - 1926
  • Cecil Hart 1926 - 1932
  • Edouard Lalonde 1932 - 1934
  • Edouard "Newsy" Lalonde und Léo Dandurand 1934 - 1935
  • Sylvio Mantha 1935 - 1936
  • Cecil Hart 1936 - 1938
  • Cecil Hart und Jules Dugal 1938 - 1939
  • Babe Siebert 1939
  • Alfred Lepine 1939 - 1940
  • Dick Irvin 1940 - 1955
  • Toe Blake 1955 - 1968


[Bearbeiten] General Manager

Zeitraum General Manager
1909/10 Jack Laviolette & Joseph Cattarinich
1910/11 - 1920/21 George Kennedy
1921/22 - 1934/35 Léo Dandurand
1935/36 Ernes Savard
1935/36 - 1938/39 Cecil Hart
Zeitraum General Manager
1939/40 Jules Dugal
1940/41 - 1945/46 Tom P. Gorman
1946/47 - 1963/64 Frank J. Selke
1964/65 - 1977/78 Sam Pollock
1978/79 - 1982/83 Irving Grundman
Zeitraum Trainer
1983/84 - 1995/96 Serge Savard
1995/96 - 2000/01 Réjean Houle
2000/01 - 2002/03 Andre Savard
2003/04 - heute Bob Gainey

[Bearbeiten] Zu erwähnende Spieler

[Bearbeiten] Mannschaftskapitäne


[Bearbeiten] Mitglieder der Hockey Hall of Fame


[Bearbeiten] Gesperrte Nummern

Diese Rückennummern werden an keinen Spieler der Canadiens de Montréal mehr vergeben und hängen als Banner im Centre Bell. Die Rückennummer 99 ist generell in der NHL zu Ehren von Wayne Gretzky gesperrt worden.

Die Canadiens de Montréal hängten 2005 ein Banner mit den gesperrten Nummern 8 Gary Carter, 10 Andre Dawson, 10 Rusty Staub und 30 Tim Raines des 2005 nach Washington umgesiedelten Baseballteams Montreal Expos in das Centre Bell. In Washington wurden diese Nummern wieder freigegeben.

[Bearbeiten] Top 10 Draftpicks

  • 1969: Rejean Houle (1.) und Marc Tardif (2.)
  • 1970: Ray Martynuik (5.) und Chuck Lefley (6.)
  • 1971: Guy Lafleur (1.) und Chuck Arnason (7.)
  • 1972: Steve Shutt (4.), Michel Larocque (6.) und Dave Gardner (8.)
  • 1973: Bob Gainey (8.)
  • 1974: Cam Connor (5.), Doug Risebrough (7.) und Rick Chartraw (10.)
  • 1975: Robin Sadler (9.)
  • 1977: Mark Napier (10.)
  • 1978: Danny Geoffrion (8.)


    Die Spieler der frühen Draftjahre 1963 bis 1968 sind hier nicht aufgeführt.

    [Bearbeiten] Weblinks

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