Dielkirchen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Rockenhausen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 40′ N, 7° 49′ O49° 40′ N, 7° 49′ O | |
Höhe: | 194 m ü. NN | |
Fläche: | 8,10 km² | |
Einwohner: | 553 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67811 | |
Vorwahl: | 06361 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 014 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Bezirksamtsstraße 7 67806 Rockenhausen |
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Ortsbürgermeister: | Ralf Mayer |
Die nordpfälzer Ortsgemeinde Dielkirchen liegt im Alsenztal, direkt an der Bundesstraße 48, ungefähr in der Mitte zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Gliederung der Gemeinde
Die Gemeinde Dielkirchen besteht aus den Ortschaften Dielkirchen, Steingruben, sowie den Höfen Hanauerhof, Hoferhof und Giebelsbacher Hof.
[Bearbeiten] Ursprung des Ortsnamens
Zum Ursprung des Ortsnamens gibt es verschiedene Deutungen. In einer Urkunde König Konrads III. aus dem Jahre 1145 wird das Dorf „Tilentkiriche“ im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Münsterdreisen genannt. Dabei soll der Name des Ortes auf den Erbauer der Kirche „Tilo“ zurückgehen.
Eine andere Deutung lautet gemäß Pfarrer Stock „Diel = del = Tal = Talkirche, da die Kirche in Dielkirchen auch die einzige im Tal war“.
Forschungen aus jüngerer Zeit legen jedoch eine andere Deutung nahe. Dr. Ernst Christmann schreibt dazu in „Die Siedlungsnamen der Pfalz“ (1952): „Wo heute das Dorf liegt, entstand zunächst nur eine Kirche, die nach einer Frau, wohl der Stifterin, 'zuo Diotlindakirircha' oder 'zuo Thiotlindakirichun' benannt wurde; über Dielenkirchen kam es zur heutigen Form des Namens des Dorfes, das bei der Kirche allmählich entstanden war.“.
[Bearbeiten] Wappen
Im Jahr 1939 wurde der Gemeinde das noch heute bestehende Wappen verliehen. Es zeigt links den goldenen Löwen der Pfalz und rechts in goldenem Untergrund das schräge rote Gitter der Herren von Daun, welche zusammen mit Pfalz-Zweibrücken den Ort früher gemeinschaftlich besaßen.
[Bearbeiten] Geschichte
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- 50 v. Chr. bis 400 n. Chr. – Die Römer siedeln während ihrer Besatzungszeit im Rheingebiet auch im Alsenztal und damit in der Nähe von Dielkirchen. Belegt ist dies durch den Fund eines Viergöttersteins.
- 868 – erstmalige urkundliche Erwähnung
- 1140 – Das in der Nähe von Bayerfeld liegende Schloss Stolzenberg wird als Stammsitz der Raugrafen genannt. Die Dörfer Dielkirchen, Steingruben, Steckweiler, Bayerfeld, Cölln und Menzweiler bilden die „Herrschaft Stolzenberg“ und werden auch „Dielkircher Tal“ genannt.
- 1252 – Pfarrei Dielkirchen mit den Orten der „Herrschaft Stolzenberg“
- 1367 – Graf Friedrich Veldenz kauft einen Teil des Stolzenberger Waldes und ein Drittel der Herrschaft Stolzenberg. Dielkirchen ist damit zwei Herren untertan.
- 1401 – Ein weiteres Drittel der Herrschaft Stolzenberg geht an Philip von Daun über. Dadurch ist Dielkirchen dreiherrig.
- 1444 – Das Veldenzer Drittel geht an Zweibrücken über.
- 1456 – Wirich von Daun-Oberstein erwirbt die Herrschaft Falkenstein. Das Daun’sche Drittel an Stolzenberg wird der Herrschaft Falkenstein zugeschlagen, welche ab 1458 vom Herzogtum Lothringen lehensabhängig ist. Dielkirchen wird somit falkensteinisch, d.h. der nördliche Teil des Dorfes bis zum Grenzbach (= Grenze, im Volksmund „Gretzbach“) kommt zu Zweibrücken, der Teil südlich des Baches zu Falkenstein.
- 1477 – Schloss Stolzenberg wird von Friedrich dem Siegreichen zerstört.
- 1514/15 – Herzog Alexander von Zweibrücken erwirbt ein weiteres Drittel von den Raugrafen. Dadurch wird Dielkirchen wieder zweiherrig.
- 1548 – In Dielkirchen wird die Reformation eingeführt.
- ab 1621 – Dielkirchen und die ganze umliegende Gegend bekommen die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges zu spüren.
- 1628 – In allen Orten der Herrschaft Stolzenberg leben zusammen nur noch 370 Menschen.
- 1648 – Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges leben in Dielkirchen nur noch 36 Einwohner.
- 1654 – Bauernaufstand im Dielkircher Tal. Ursache sind wohl drückende Abgaben als auch andauernde kriegerische Raubzüge in Folge des Krieges.
- 1667 – Die finnische Grafen Lewenhaupt verkaufen Falkenstein (und damit einen Teil Dielkirchens) an den Herzog Karl IV. von Lothringen.
- 1669 – Neuer Eigentümer der Herrschaft Falkenstein wird Karl Heinrich von Vaudémont.
- 1736 – Durch die Heirat Franz Stephans von Lothringen, ein Nachkomme Herzog Karl IV., mit der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, kommt Falkenstein, und damit ein Teil Dielkirchens an Österreich, wo es bis 1801 verbleibt.
- 1792 – Französische Truppen besetzen im Zuge des Krieges gegen das Deutsche Reich die Pfalz.
- 1793 – Komissäre mit militärischer Begleitung quartieren sich in Dielkirchen ein und machen die Ablegung des Eides auf die neuen Herren zur Bedingung für ihren Abzug. Die hohen Kosten für die Gemeinde durch die Einquartierung zwingen die Bewohner zum Eidschwur.
- 1793/94 – Im Winter kommt es sowohl in der Herrschaft Falkenstein als auch in Dielkirchen zu Plünderungen und Brandschatzungen durch französische Truppen.
- 1794 – Ab Anfang Februar müssen sich die französischen Truppen vor den Preußen zurückziehen; ab Mitte Oktober ist die ganze Gegend wieder im Besitz der Franzosen.
- 1795 – Preußen und Frankreich schließen den Separatfrieden von Basel. Die Pfalz und somit Dielkirchen bleibt französisch.
- 1796 – Der Waffenstillstand zwischen den Franzosen und den Preußen wird gebrochen und es kommt zu Kämpfen in der Gegend.
- 1797 – Die Franzosen besetzen Stadt und Festung Mainz. Die linksrheinischen Gebiete werden der französischen Verwaltung unterstellt. Die Pfalz erhält den Namen „Département Mont-Tonnerre“ (Département Donnersberg). Später wurde der Name geändert und die Pfalz neu aufgeteilt. Dielkirchen gehörte danach zum Kanton Rockenhausen.
- 1798 – Sämtliche Bewohner müssen der fränzösischen Republik den Eid schwören.
- 1813 – In der Völkerschlacht bei Leipzig besiegen Preußen, Russen und Österreicher die Franzosen.
- 1814 – Marschall Blücher überquert den Rhein und Ende Januar sind die linksrheinischen Gebiete von den Franzosen geräumt.
- 1816 – Die Pfalz und somit das Dielkircher Tal kommen zu Bayern.
- 18** - Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Dielkirchen
- 1895 – in Dielkirchen leben 645 Einwohner.
- 1914 – 1918 – Der erste Weltkrieg fordert in Dielkirchen 24 Menschenleben. Nach der Niederlage Deutschlands wird das Gebiet links des Rheins erneut von den Franzosen besetzt.
- 1918 – Einquartierung französischer Truppen in Dielkirchen.
- 1927 – Bau der Turnhalle
- 1933 – Bei der Kommunalwahl verhindert die NSDAP die Amtseinführung des bereits gewählten Bürgermeisters und setzt einen ihr genehmen Bürgermeister ein.
- 1935 – Neubau des Rathauses
- 1939 – Aus ungeklärter Ursache stürzt ein Flugzeug der Deutschen Luftwaffe nahe Dielkirchen ab.
- 1942 – Ein wahrscheinlich britischer Bomberverband wirft Brandbomben über Dielkirchen ab. Es entsteht erheblicher Schaden.
- 1945 – Bei Beendigung des 2. Weltkrieges zählt Dielkirchen 47 Gefallene und Vermisste. Dielkirchen wird Teil der französischen Besatzungszone.
- 1981 – Der Dorfplatz mit Springbrunnen wird nach über einjähriger Bauzeit fertiggestellt.
- 1982 – Einweihung des neu errichteten Bürgerhauses
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich findet am 2. Wochenende im Oktober die „Dielkeier Kerb“ statt, bei der es neben Veranstaltungen am ganzen Wochenende auch am Sonntag einen Umzug durch das Dorf gibt.
Seit 2005 wird von der Ortsgemeinde in Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen und Institutionen am zweiten Adventswochenende ein weihnachtlicher Markt auf dem Dorfplatz im Zentrum von Dielkirchen veranstaltet.
Jedes Jahr am 30. April wird das Maibaumfest von der Freiwilligen Feuerwehr Dielkirchen am Dorfplatz und am Bürgerhaus veranstaltet. Bei diesem traditionellen Fest wird eine grosse Birke aufgestellt und zu Frohsinn und Geselligkeit eingeladen.
[Bearbeiten] Freiwillige Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Dielkirchen stellt den Brandschutz und die allgemeine Hilfeleistung im unteren Alsenztal sicher. Sie ist innerhalb des Ausrückebereiches 3 der Verbandsgemeinde Rockenhausen eingesetzt.
Die Freiwillige Feuerwehr Dielkirchen wurde am 8. Februar im Jahre 1861 gegründet. Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass nach Erlaß des damaligen Bürgermeisters von Dielkirchen eine Löschorganisation aufgestellt werden musste. Alle Einwohner des Dorfes hatten sich bei einem Feueralarm an der Brandbekämpfung zu beteiligen.
[Bearbeiten] Quellen
Dieter Hoffmann "Dielkirchen - Die Geschichte eines Dorfes", 1985, Verlag Dieter Hoffmann, Mainz
[Bearbeiten] Weblinks
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