Stendal
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Stendal | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Stendal-Uchtetal | |
Koordinaten: | Koordinaten: 52° 36′ N, 11° 51′ O52° 36′ N, 11° 51′ O | |
Höhe: | 31 m ü. NN | |
Fläche: | 82,31 km² | |
Einwohner: | 36.981 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 449 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 39551–39576 (alt: 3500) | |
Vorwahl: | 03931 | |
Kfz-Kennzeichen: | SDL | |
Gemeindeschlüssel: | 15 3 63 114 | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 39576 Stendal |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Klaus Schmotz (parteilos) | |
Lage der Stadt Stendal im Landkreis Stendal | ||
Stendal ist eine ehemalige Hansestadt, Kreisstadt des Landkreises Stendal und Verkehrsknotenpunkt in der Altmark in Sachsen-Anhalt. Stendal ist außerdem Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Stendal-Uchtetal, der weitere 12 Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Stendal liegt unweit westlich der Elbe in der südöstlichen Altmark. Berlin ist etwa 120 km entfernt, Hannover etwa 150 km. Stendal liegt etwa 55 km nördlich von Magdeburg auf der Achse Wolfsburg – Berlin.
[Bearbeiten] Stadtteile
Altstadt, Nord, Ost, Südost, Bahnhofsvorstadt, Röxe, Süd, Wahrburg, Villenviertel, Stadtsee, Bürgerpark, Siedlung, Borstel, Staffelde/Arnim, Bindfelde, Jarchau
[Bearbeiten] Gemeinden / Ortsteile
An die Stadt Stendal sind folgende Gemeinden bzw Ortsteile angeschlossen. Jede Gemeinde hat einen Bürgermeister und eine Gemeindevertretung.
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahre 1022 wurde Stendal als Besitzung des Michaelisklosters im Bistum Hildesheim erstmals als Dorf Steinedal genannt. Der Brandenburger Markgraf Albrecht der Bär verlieh dem Ort 1160 das Marktrecht nach Magdeburger Stadtrecht. Im 12. Jahrhundert wurde die Pfarre St. Jacobi gegründet. Mit dem Bau eines Franziskanerklosters am Mönchskirchhof begann man 1230. Im 13. Jahrhundert wurde die Stendaler Seefahrergilde gebildet, sie betrieb mit eigenen Schiffen Handel im Ost- und Nordseeraum. Die älteste urkundliche Erwähnung der Kaufmannskirche St. Marien stammt aus dem Jahr 1283. Um 1300 erhielt Stendal Stadtmauern, zur gleichen Zeit wurde auch das Tangermünder Tor errichtet. Der feldsteinerne Unterbau ist als Fundament eines neueren Toraufbaus noch heute erhalten. Im Jahr 1338 wurde eine Lateinschule in der Brüderstraße, aus der später das Gymnasium hervorging, errichtet. (Johann Joachim Winckelmann besuchte diese Schule von 1726–1736.)
Ein erster Beleg für die Zugehörigkeit Stendals zur Hanse stammt aus dem Jahr 1350. Im 14. Jahrhundert wurde das Refektorium am Mönchskirchhof erbaut, das heute die Stadtbibliothek beherbergt. 1423 wurde mit dem Bau des Stendaler Doms begonnen. 1440 wurde das Uenglinger Tor erbaut. Im 15. Jahrhundert erfolgte die Errichtung des Rathauses in verschiedenen Zeitetappen mit Gewandhaus Corps und Seitenflügel. Das St. Katharinenkloster (Stiftung des Kurfürsten Friedrich II. für Augustinerinnen, heute Altmärkisches Museum und Musikforum) wurde 1456 erbaut. 1462 wurde im Rathausfestsaal der Stadt Stendal die heute noch erhaltene Schnitzwand fertig gestellt.
Ab 1488 arbeitete Joachim Westfal, erster Buchdrucker der Mark Brandenburg, in Stendal. Im selben Jahr wurde eine Auflehnung Stendaler Bürger gegen die Biersteuer verzeichnet. Im Jahr 1518 trat Stendal gemeinsam mit Berlin, Brandenburg, Frankfurt (Oder) und Salzwedel aus der Hanse aus. Der Stendaler Roland wurde 1525 aufgestellt. 1539 erfolgte die offizielle Einführung der lutherischen Lehre in der Altmark; Luthers Schüler und Mitarbeiter Konrad Cordatus war ab 1540 erster lutherischer Superintendent am Ort.
1640 wurde Stendal Garnisonsstadt. Bis Ende 1994, als die russischen Truppen abzogen, blieb dies auch so. Im Jahre 1682 starben 1.205 Menschen (darunter 537 Kinder) in Stendal an der Pest. Johann Joachim Winckelmann wurde 1717 in Stendal geboren. Von 1771 bis 1830 erfolgte der teilweise Abbruch der Stadtbefestigungen, der Wendenturm, der Torturm, das Arneburger Tor und das Viehtor wurden abgerissen.
Die Bahnstrecke Magdeburg–Stendal–Wittenberge wurde 1849 eröffnet. Mit dem Bau des Stendaler Hauptbahnhofs wurde 1869 begonnen. 1871 wurde er fertig gestellt. Zwei Jahre später wurde die Eisenbahnhauptwerkstatt (später das RAW Stendal, heute Werk Stendal der Fa. Alstom) errichtet. Das Altmärkische Museum wurde im Jahre 1888 gegründet. 1906 wurde zu Ehren des Ehrenbürgers Dr. Haacke ein Laufbrunnen auf dem Sperlingsberg errichtet. Die Stendaler Pferdebahn stellte 1926 nach 34 Jahren ihren Betrieb ein. 1936 wurde auf dem Flugplatz Stendal-Borstel die erste deutsche Fallschirmjägertruppe gegründet (ihr vielleicht bekanntestes Mitglied war Max Schmeling). Die Stadt geriet im Zweiten Weltkrieg, hauptsächlich aufgrund der dort stationierten Truppenteile der Wehrmacht, zunehmend in den Fokus alliierter Bombenangriffe. Stendal und die dort auf dem Fliegerhorst Stendal-Borstel stationierten Jagdgeschwader (u. a. das Jagdgeschwader 301 „Wilde Sau“) lagen direkt in der Einflugschneise der Bomberverbände, die Berlin als Angriffsziel zugewiesen bekommen hatten. Im Frühjahr 1945 kamen bei einem Bombenangriff auf den Stadtteil Röxe 300 Menschen ums Leben.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerungsentwicklung war erstmals während des Ersten Weltkrieges rückläufig. Die Stadt erholte sich davon jedoch schnell und erreichte kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fast 36.000 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs sie durch Zuwanderung von Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten erstmals auf über 40.000 Einwohner. Im Zeitraum von 1950 bis 1964 verlor die Stadt über 4.600 Einwohner und sank im Jahr 1964 in ihrer Einwohnerzahl auf Vorkriegsstand. Mit 35.931 Einwohnern gelangte Stendal im Jahr 1964 auf ihren historischen Tiefstand in der Nachkriegszeit an.
Ab 1965 wuchs die Stadt stetig und erreichte am 31. Dezember 1989 mit 50.717 Einwohnern in der Einwohnerzahl ihren historischen Höchststand. Seit 1990 ist die Einwohnerzahl der Stadt durch Abwanderung und Sterberateüberschuss stark rückläufig und nähert sich der 1964 erreichten historischen Tiefstandsmarke an.
Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin (Statistische Jahrbücher des Deutschen Reiches, Statistische Jahrbücher der DDR, Statistische Jahrbücher der BRD) [Bearbeiten] Bildergalerie[Bearbeiten] PolitikOberbürgermeister der Stadt Stendal ist Klaus Schmotz (parteilos). Im Rat der Stadt Stendal sind folgende Parteien vertreten:
[Bearbeiten] WappenBlasonierung: „Gespalten in Silber, vorn am Spalt ein roter Adler mit goldener Bewehrung, hinten ein Vierpaß von gespaltenen grünen Rauten.“ Das älteste Stadtsiegel von Stendal, schon 1263 nachweisbar, zeigt eine gezinnte runde Stadtmauer mit offenem Tor, überragt von sechs Türmen, darüber der brandenburgische rote Adler. Das Sekretsiegel des Rates aus dem 14. Jahrhundert zeigt nur den Adler, in jeder Kralle einen rautenförmigen Körper haltend. Das jetzige Stadtwappen erscheint überwiegend seit dem 16. Jahrhundert, zuerst zu Beginn des 15. Jahrhunderts auf den Stendaler Brakteaten, die unter dem ersten Hohenzollern Friedrich I. herausgegeben wurden. Über die Bedeutung der vier Rauten, die einmal als Steine, dann als Gerstenkörner und schließlich als Smaragde bezeichnet wurden, besteht keine Klarheit. [Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten] VerkehrsanbindungBei Stendal kreuzen sich die Bundesstraße 189 (Magdeburg - Wittenberge) und die Bundesstraße 188 (Rathenow - Gardelegen). Stendal ist wichtiger Eisenbahnknotenpunkt zwischen Hannover und Berlin sowie zwischen Schwerin und Magdeburg. Der Bahnhof ist ICE-Haltepunkt und Intercity-Station. Ferner verkehren Regionalzüge von Stendal nach Tangermünde. Stendal ist Ausgangspunkt der Amerikalinie über Salzwedel, Uelzen und Soltau nach Bremen. Geplant ist die Weiterführung der Bundesautobahn 14 (Altmark-Autobahn) von Magdeburg über Stendal nach Schwerin. Siehe auch: Bahnstrecke Stendal–Niedergörne. Der innerstädtische Verkehr wurde von 1892 bis 1926 durch die Stendaler Straßenbahn AG bedient. Der Verkehrslandeplatz Stendal (EDOV) ist der meistfrequentierte Flugplatz Sachsen-Anhalts. Neben der privaten Sportfliegerei wird er auch von Geschäftsfliegern, sowie von der Bundespolizei und der Bundeswehr genutzt. [Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten] Theater
[Bearbeiten] Museen
[Bearbeiten] BauwerkeSehenswert sind mehrere Gebäude im Stil der Backsteingotik:
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Stendaler Roland
[Bearbeiten] Regelmäßige VeranstaltungenDas "Rolandfest" findet einmal jährlich im Mai/Juni statt. [Bearbeiten] Persönlichkeiten[Bearbeiten] EhrenbürgerEin Ehrenbürger der Stadt Stendal ist der Arzt Dr. Friedrich Hermann Haacke (1824–1899). Er widmete sich unermüdlich der Bekämpfung von Choleraepidemien, die im 19. Jahrhundert in Stendal wüteten. Ihm zu Ehren wurde der Haacke-Brunnen am Sperlingsberg errichtet. Am 7. Mai 1995 wurden Eugenia Jütting (1907–2004) und Hans Jütting (1909–1999) als Gründer der Jütting-Stiftung zu Ehrenbürgern der Stadt Stendal ernannt. Der Geschäftsmann Hans Jütting wanderte nach Kanada aus, blieb seiner Heimatstadt jedoch immer verbunden. So schaffte er es in den siebziger und achtziger Jahren, die Katharinenkirche vor dem endgültigen Verfall zu retten und machte sie zu einer Stätte der Musikpflege. [Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten] Mit Stendal verbundene PersönlichkeitenDer auch als Derrick bekannte Horst Tappert stellte sich nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft als Buchhalter am Theater in Stendal vor und wurde für einige Zeit Aushilfsarbeiter. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für das Schauspiel und erhielt ab 1946 Schauspielunterricht bei Paul Rose. [Bearbeiten] LiteraturDer französische Schriftsteller Marie Henri Beyle benutzte seit 1817 als Hommage an Johann Joachim Winckelmann das Pseudonym Stendhal, nachdem er sich als napoleonischer Soldat kurzzeitig in dessen Geburtsstadt Stendal aufgehalten hatte. [Bearbeiten] Weblinks
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