Hattingen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Ennepe-Ruhr-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 24′ N, 7° 11′ O51° 24′ N, 7° 11′ O | |
Höhe: | 60 – 306 m ü. NN | |
Fläche: | 71,40 km² | |
Einwohner: | 57.295 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 802 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 45525–45527–45529 | |
Vorwahl: | 02324 | |
Kfz-Kennzeichen: | EN | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 54 016 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Postfach 80 04 56 45504 Hattingen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeisterin: | Dr. Dagmar Goch (SPD) |
Die Stadt Hattingen ist eine kleinere Mittelstadt im südlichen Ruhrgebiet.
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Hattingen wird an der Peripherie von der Ruhr durchflossen und hat einen gut erhaltenen historischen Kern mit zahlreichen Fachwerkhäusern.
Die Nachbarstädte Hattingens sind Bochum, Essen, Sprockhövel, Velbert, Witten und Wuppertal.
Hattingen ist in die Stadtteile Blankenstein, Bredenscheid-Stüter, Hattingen-Mitte, Holthausen, Niederbonsfeld, Niederelfringhausen, Niederwenigern, Oberelfringhausen, Oberstüter, Welper und Winz-Baak unterteilt.
Geschichte
Hattingen wird 990 erstmals als Reichshof Hatneggen urkundlich erwähnt. Der 1396 mit dem Grafen Dietrich von der Mark geschlossene Befestigungsvertrag gilt heute als Stadtwerdung Hattingens. 1554 tritt Hattingen der Hanse bei.
Als Ruhrgebietsstadt war im 19. und 20. Jahrhundert der Kohleabbau sehr wichtig. Es gab mehrere Zechen in Hattingen. Bereits 1787 wurden der Rauendahler Schienenweg, eine Schienenstrecke von Rauendahl bei Hattingen bis zur Ruhr, in Betrieb genommen. Dabei handelte es sich um die weltweit erste Kohlen-Transport-Bahn.
Für mehr als 100 Jahre war die Henrichshütte Hauptarbeitgeber in Hattingen (zeitweise 10.000 Beschäftigte), das Unternehmen trug mit der Gründung von Arbeitersiedlungen (Hüttenau, Müsendrei unter anderem) auch bedeutend zur Entwicklung des heutigen Hattinger Stadtteils Welper bei.
Gegründet 1854 durch Henrich zu Stolberg-Wernigerode wurde "die Hütte" zu einem der größten Eisenverhüttungs- und Stahlproduzenten der Region. Grund für die Standortwahl im damals von Landwirtschaft geprägten Hattingen war der Fund von Eisenerz auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Welper. Das Vorkommen war unergiebig, und einzig der Straßenname Müsendrei erinnert heute an den Schacht Müsen III, aus dem Eisenerz gefördert wurde.
1987 wurde als Folge des Niedergangs der Kohle- und Schwerindustrie im Ruhrgebiet der letzte Hochofen der Henrichshütte stillgelegt. Hattingen hat den folgenden Strukturwandel zwar besser gemeistert als manche Nachbarstadt, muss aber immer noch mit einer vergleichsweise hohen Arbeitslosenquote (10,2 % im Januar 2007) zurechtkommen.
Viele ehemalige Gebäude der Henrichshütte sind mittlerweile abgerissen. Das Gelände wird seit einigen Jahren zu einem "Gewerbe- und Landschaftspark" umgebaut und beheimatet einen der sieben Standorte des Westfälischen Industriemuseums.
Siehe auch: Geschichte der Stadt Hattingen
Politik
Sitzverteilung im Stadtrat:
seit 2004 | 1999 - 2004 | |
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SPD | 19 Sitze | 20 Sitze |
CDU | 18 Sitze | 21 Sitze |
Grüne/FWI | 5 Sitze | 3 Sitze |
FDP | 3 Sitze | 2 Sitze |
NPD | 1 Sitz | 0 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wegen seiner vielen Grünflächen ist Hattingen ein Naherholungsgebiet für viele Bewohner des Ruhrgebiets. Vor allem das Ruhrtal zieht bei gutem Wetter Tausende Radler und Spaziergänger an. Zwischen Hattingen, Bochum und Witten liegt der Kemnader See, der zahlreiche Wassersportmöglichkeiten bietet. Ruhraufwärts kann man auf dem alten Leinpfad bis ins Sauerland radeln. Ruhrabwärts führt der Weg vorbei am Baldeneysee in Essen in Richtung Duisburg am Rhein.
Im Ruhrtal sind auf Hattinger Stadtgebiet gelegen die Burg Blankenstein und Haus Kemnade mit u.a. der Musikinstrumentensammlung Hans und Hede Grumbt mit mehr als 500 Instrumenten und Spieluhren sowie dem in unmittelbarer Nähe der Wasserburg gelegenen Bauernhausmuseum.
Darüber hinaus ist die Hattinger Altstadt mit ihren fast 150 mitteralterlichen Fachwerkhäusern ein beliebtes Ausflugsziel. Die bekanntesten historischen Gebäude sind die St.-Georgs-Kirche, das wegen seiner Form sogenannte Bügeleisenhaus und das Alte Rathaus. Außerdem sind in der Altstadt viele Kneipen und Gaststätten. Einmal im Jahr ist im Sommer in Hattingen ein Altstadtfest mit Livemusik und vielen Ständen. Dazu kommen sehr viele Besucher und ehemalige Hattinger in die Stadt. Auch einmal im Jahr ebenfalls im Sommer ist auf dem Kirchplatz an der St.-Georgs-Kirche der "Kulinarische Altstadtmarkt", wo die Hattinger Restaurants ihre Spezialitäten anbieten und auf einer Bühne Livemusik läuft.
In der Nähe des Busbahnhofs an der alten Stadtmauer bewachen die von einem polnischen Künstler in den 1990er Jahren geschaffenen Eisenmänner den Zugang zur Stadt.
2005 beschloss die Stadt die Einrichtung des Deutschen Aphorismus-Archivs in den Räumlichkeiten des Stadtmuseums. In dem ebenfalls 2005 gegründeten Förderverein zum Aufbau des Archivs der Aphorismen ist die Stadt Mitglied. Leitidee ist, Hattingen als Stadt der Schlagfertigen bekannt zu machen.
Sport
Vereine:
DJK Westfalia Welper
TuS Hattingen
Vfl Winz-Baak
Sg Welper
Rv Hattingen
TuS Bredenscheid
PSV Enneppe/PSV EN
SG-Hill Hattingen
SC Hattingen
DJK Märkisch Hattingen
Persönlichkeiten
- Andreas Bieber, Sänger und Schauspieler
- Regina van Dinther Landtagspräsidentin des Landes NRW
- Nikolaus Groß, NS-Widerstandskämpfer
- Gustav Höfken, Politiker und Journalist
- Johann Heinrich Horstmann, deutscher Politiker und Bürgermeister von Essen
- Wolfgang Köllmann, Historiker, Ratsmitglied und Bürgermeister
- Marie-Luise Marjan, Schauspielerin
- Mirjam Müntefering, Schriftstellerin
- Uwe Neuhaus, Fußballspieler
- Jan-Michael Richter alias Jamiri, Comiczeichner und -autor
- Wilhelm Schepmann, Stabschef der SA von 1943-45
- Erich Warsitz, Testpilot
Siehe auch
Weblinks
Commons: Hattingen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Links zum Thema „Hattingen“ im Open Directory Project
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