Josef Wagner (Gauleiter)
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Josef Wagner (* 12. Januar 1899 in Algringen, Kreis Diedenhofen in Elsaß-Lothringen; † 22. April oder 2. Mai 1945 in Berlin) war seit 1928 NSDAP-Gauleiter des Gaus Westfalen-Süd und ab Januar 1935 auch des Gaus Schlesien.
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[Bearbeiten] Elternhaus und Erster Weltkrieg
Josef Wagner wurde am 12. Januar 1899 im lothringischen Algringen als Sohn des Bergmanns Nikolaus Wagner geboren. Er besuchte seit Sommer 1913 das Lehrerseminar in Wittlich und war seit Juni 1917 Soldat an der Westfront. Dort geriet er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der ihm 1918 die Flucht gelang. 1919 kehrte er über die Schweiz nach Deutschland zurück. Er beendete seine Ausbildung zum Volksschullehrer und war zunächst als Finanzbeamter in Fulda und seit 1921 beim Bochumer Verein tätig.
[Bearbeiten] Hinwendung zur NSDAP
Wagner trat bereits 1922 der NSDAP bei und gründete 1923 die Ortsgruppe Bochum. Er war 1927 Lehrer an der Volksschule Horst-Emscher – seit 1928 Teil zu Gelsenkirchen gehörig – und wurde dort aus politischen Gründen entlassen. 1928 wurde er zum Gauleiter des Gaues Westfalen ernannt und erhielt nach der Teilung des Gaues ab 1931 das Amt des Gauleiters für Westfalen-Süd mit Sitz in Bochum. Von 1928 bis 1930 gehörte Wagner zu den ersten zwölf Reichstagsabgeordneten der NSDAP in Berlin.
[Bearbeiten] Karriere in der Zeit des Nationalsozialismus
Seit 1934 führte Wagner – seit September 1933 Preußischer Staatsrat – zusätzlich den Gau Schlesien in Breslau. Dort wurden ihm auch die entsprechenden staatlichen Ämter übertragen: Er wurde 1935 zum Oberpräsidenten für die preußische Provinz Niederschlesien in Breslau ernannt und nahm ferner die Geschäfte des Oberpräsidenten für die Provinz Oberschlesien wahr. Nach der Zusammenlegung der beiden schlesischen Provinzen war Wagner ab 1938 Oberpräsident der Provinz Schlesien in Breslau bis zu deren erneuter Teilung im Januar 1941.
Wagner wurde am 29. Oktober 1936 zum Reichskommissar für die Preisbildung ernannt. Seit Kriegsbeginn am 1. September 1939 war er auch Reichsverteidigungskommissar für Schlesien (Wehrkreis VIII).
[Bearbeiten] Das Ende
Am 9. November 1941 enthob ihn Hitler aller Ämter. Anlass hierfür war ein bekanntgewordener Brief der Ehefrau Wagners an deren Tochter, in dem sie deren geplante Ehe mit einem (konfessionslosen) SS-Mann aus religiösen Gründen ablehnte. Am 12. Oktober 1942 wurde Wagner endgültig aus der NSDAP ausgestoßen. Sein Nachfolger als NSDAP-Gauleiter wurde Fritz Bracht.
Wagner lebte zunächst zurückgezogen wieder in Bochum. Josef Wagner wurde nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 durch die Gestapo verhaftet. Seine Todesumstände 1945 sind unklar. Entweder ist er in Berlin durch die SS hingerichtet worden oder durch einen russischen Soldaten erschossen worden.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ausführliche Biographie von Josef Wagner (Historisches Centrum Hagen)
- Online-Biographie zu Josef Wagner
Personendaten | |
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NAME | Wagner, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | war seit 1928 NSDAP-Gauleiter des Gaus Westfalen-Süd und ab Januar 1935 auch des Gaus Schlesien |
GEBURTSDATUM | 12. Januar 1899 |
GEBURTSORT | Algrange) |
STERBEDATUM | 22. April oder 2. Mai 1945 |
STERBEORT | Berlin |